Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[JSCH]

Das ist mit Sicherheit ein vielschichtiges und interessantes Thema, welches grundsätzlich aber nichts mit dem Link bzw. Kommentar von AT zu tun hat, nämlich Wahlrecht ab 16. Bin mit aber nicht sicher, ob es wirklich gute Argumente gibt das Stimmrecht Erwachsener mit Kindern höher zu werten als z.B. Singles, gesamtgesellschaftlich betrachtet.

[Abwehrtitan]

Zitat von mithardemb

Ich halte es für vernünfig, das Wahlalter an das Alter mit der vollen Geschäftsfähigkeit und der vollen Strafmündigkeit zu koppeln. Solange man nicht in der Lage ist, für seine Entscheidungen Verantwortung zu übernehmen, ist es doch absurd weitreichende Entscheidungen zu treffen.

Korrekt, meine Kritik richtete sich auch mehr gegen Frau Giffey, als gegen die Jugend an sich. Wobei der zynisch (das ist ein Unterschied zu abwertend!) von mir ins Spiel gebrachte Anteil der Jugendlichen (Partyszene) zu nichts zu gebrauchen ist, vor allem möchte wenigstens ich nicht, das Solche bereits mit 16 Jahren am demokratischen Prozess beteiligt werden.



@Glücksball, natürlich entscheiden die Eltern für Ihre Kinder bei Wahlen mit. Fast jeder entscheidet irgendwo auch für irgendwelche Gruppen mit.

Der Guru wird bei der Wahl sicherlich die Interessen der Gruppe der Veganer versuchen mit zu verwerten. Weshalb aber sollte jemand mehr Gewicht bekommen als ein anderer. Der Waldbesitzer hat berechtigte Anliegen, die Eltern, der Veganer, der Tierschützer, jeder der irgendwo von etwas überzeugt ist, das fließt immer bei Wahlen mit ein. Sondergewichtungen wäre unangemessen. Denn dann müsste man einzelne Gruppen bzw, Interessen höher oder weniger hoch bewerten. Wer soll diese Wertungen treffen?

Sicher, Kinder sind unser höchstes Gut, da wirds wohl unter Menschen die Kinder haben kaum zwei Meinungen geben, aber frag mal die vielen kinderlosen Ehepaare ob die das auch so sehen?

[Glücksball]

Wie gesagt, im jetzigen System fällt die demokratische Repräsentanz der Menschen unter 18 einfach weg. Das kann man sich schön reden, das macht es aber nicht besser. Insbesondere hilft es nicht, irgendwelche Themen, die Wahlentscheidungen beeinflussen können, mit der demokratischen Repräsentanz von Menschen zu vermischen.

Wenn bei einer solchen Änderung (mehr Stimmgewicht für Familien mit nicht wahlberechtigten Kindern) eine bessere Politik für Familien und Kinder rauskommen würde, wäre das denn so verkehrt?

[JSCH]

Gegen eine familienfreundlicherer Politik spricht rein gar nichts. Aber wo fängt das an, und wo hört das auf ? Woher z.B. das Geld nehmen für Kindergelderhöhungen ? Von den Rentnern, die keine Lobby haben, deren Kinder > 18 sind und die grösstenteils für unseren Wohlstand mitverantwortlich sind (Nur ein, zugegeben, recht blödes Beispiel) ? Never ending discussion...

[Glücksball]

Über die Finanzierung müsste sich die Partei Gedanken machen, die dann eine familienfreundlichere Politik anbietet, um ggf. mehr Stimmen zu bekommen. Ich weiß nicht, wie daraus jetzt ein Argument gegen mehr Stimmengewicht für Familien werden soll.

[Zigeuner]

Zitat von Abwehrtitan

Korrekt, meine Kritik richtete sich auch mehr gegen Frau Giffey, als gegen die Jugend an sich. Wobei der zynisch (das ist ein Unterschied zu abwertend!) von mir ins Spiel gebrachte Anteil der Jugendlichen (Partyszene) zu nichts zu gebrauchen ist, vor allem möchte wenigstens ich nicht, das Solche bereits mit 16 Jahren am demokratischen Prozess beteiligt werden.

Hab das nur aufgegriffen, weil das bei Jüngeren eben anders hängen bleibt. Die Können mit dem Zynismus wenig anfangen.

"Die Alten, die meckern ja eh nur. Scheiß auf die." Da haben deine Beiträge zuletzt halt dazu gepasst aus meiner Sicht. Mehr nicht.

Ansonsten stimme ich auch inhaltlich zu. Ist nunmal meistens so, dass man sich das aus einem Beitrag rauspickt, woran man sich stößt.

[JSCH]

Nee, sorry, das ist zu einfach. Schwuppdiwupp sagt ne Partei mehr Kindergeld, das nehmen wir den Rentnern weg... werden gewählt weil die Stimmen der Familien doppelt oder dreifach zählen und die Rentner sind die Dummen ? Auch hier wieder, einfaches und plumpes Beispiel. Oder wie jetzt ? Coole Demokratie... :-)

[Abwehrtitan]

Zitat von Glücksball

Wenn bei einer solchen Änderung (mehr Stimmgewicht für Familien mit nicht wahlberechtigten Kindern) eine bessere Politik für Familien und Kinder rauskommen würde, wäre das denn so verkehrt?

Aus meiner Sicht nicht, ich bin aber ja auch Vater von 2 Kindern, und habe auch ein Enkelkind, in wenigen Tagen zwei.

Aber, es gibt auch andere Interessen als Kinder. Man könnte die Leute die sich gg. das Kindermodell entschieden haben, z.B. mit höheren Rentenbeiträgen belasten, bzw. mit spät. Verzicht auf Rentenanteile.

Aber mehr Gewicht bei Wahlen, da sähe ich einen "Krieg" aufkeimen.

[Glücksball]

Für Euch muss diese Frage des Wahlrechts ja ganz neu sein. Das wurde schon in den 80ern diskutiert. Und die Frage des Wahlrechts hat nun einmal nichts mit individuellen politischen Themen wie Kindergeldfinanzierung zu tun (das ist heftiges Derailing...).

Schaut Euch doch mal die Artikel in der Literaturliste zum Wiki-Artikel an:
https://de.wikipedia.org/wiki/Famili...inzelnachweise
Da kann man etwas tiefer einsteigen, wenn man das will. Wenn man nicht will, auch gut. Ich muss wieder schaffen.

[Noppenzar]

Zitat von mithardemb

Wenn das der Zusammenhang wäre, hätte die CDU schon seit den 70er Jahren keinen Kanzler mehr stellen können. Man schaue sich mal an, was aus der 68er Generation geworden ist. Mit steigendem Alter werden die Menschen konservativer.

Ich halte es für vernünfig, das Wahlalter an das Alter mit der vollen Geschäftsfähigkeit und der vollen Strafmündigkeit zu koppeln. Solange man nicht in der Lage ist, für seine Entscheidungen Verantwortung zu übernehmen, ist es doch absurd weitreichende Entscheidungen zu treffen.

Wenn man für einen 20 jährigen Jugendstrafrecht ansetzt, weil seine Entwicklung verzögert ist, dann frage ich mich ob man ihn ernsthaft über die Zukunft des Landes entscheiden lassen sollte.

Bester Beitrag!

Ferner geht es den Parteien, die das Wahlrecht ändern wollen niemals um die Sache, weder bei Jugendlichen noch bei Ausländern.

Es geht nur um Macht. Man hofft diese Klientel für sich zu gewinnen.