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allgemeines Tischtennis-Forum Dies ist unser Hauptforum. Hier geht es um Tischtennis allgemein und hier gehört alles rein, was nicht in die Fachforen oder sonstigen Foren passt. |
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@ DerMitDemBallTanzt
Es geht nicht drum, was Dir oder mir wichtig ist, sondern was Fakt ist. Vor diesen Fakten/Argumenten, hier mehrfach bewiesen an den Beispielen in anderen Sportarten, verschließen Du und andere einfach die Augen. Das führt zu nichts und ins Nichts. Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit. Dieses Bonmot trifft mE auf Dich und ein paar andere hier zu. Schade, dass Ihr anscheinend nur Euren Wünschen nach der guten alten Zeit nachtrauert und Euch nicht mit der Wirklichkeit befasst. Aber da kann mer nix machen, deshalb lasse ich es jetzt auch sein. |
#42
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@ BB
Du konstruierst hier einen Widerspruch zwischen Dir und der "guten alten Zeit" - sozusagen, um mit Rumsfeld zu sprechen, dem "alten Tischtennis". Wenn das so sein sollte, fühle ich mich auf "meiner" Seite sehr wohl. Ich weiß nicht, welche "Fakten" Du ansprichst. Andere Sportarten? Tennis ist nach dem Becker/Graf-Boom wieder auf dem Weg dorthin, wo es vorher war. Daß es immer noch häufiger im TV zu sehen ist als TT, liegt einfach daran, daß Tennis deutlich telegener ist. Biathlon? Sehe ich mir immer sehr gern im TV an. Hingehen würde ich allerdings nie - in der Kälte rumstehen, man sieht ja doch nichts. Und der Sport selbst ist mir auch relativ gleichgültig, ich würde nicht anfangen, Biathlon zu machen, selbst wenn ich die Gelegenheit hätte. ABER: Biathlon ist wie geschaffen für Fernsehübertragungen (und da haben wir den gravierenden Unterschied zum TT)! Dann noch ein paar deutsche Erfolge, und fertig ist der Boom. Aber selbst wenn bei einem durchschlagenden Marketing-Erfolg die Kinder in Scharen unsere Hallen stürmen würden - ohne qualifizierte Betreuung (die man nicht kaufen kann) wären sie genauso schnell wieder weg. |
#43
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Zitat:
Geändert von sisu (18.02.2003 um 17:09 Uhr) |
#44
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Jetzt gebe ich auch mal meinen Senf dazu !!
Also ich denke mal es gibt Fakten, die einfach unwiederlegbar sind, weil Fakten sind Fakten. Aber bei einem was wäre wenn Fall von Fakten zu sprechen (oder Beispiele aus anderen m.Meinung nach nicht vergleichbarer Sportarten) halte ich für etwas übertrieben. Ich denke mal völlig unrecht hat B.Beringer nicht, allerdings sollte eines mal vielleicht gesagt werden : Durch Erfolg im Fernsehen und dem damit verbundenen Geld wird schon der Nachwuchs gefördert ! Aber doch wohl nicht auf Breitensportbasis ! Vereine bekommen von dem geld nichts (zahlen höchstens weniger Beiträge, wer doch auch mal was) sondern es werden mehr Trainingsstützpunkte errichtet. Vielleicht werden dann nicht mehr die besten 48 Schüler im Land gut, sondern 16 besser und weitere 48 gut gefördert, was für TT natürlich sehr gut ist. Aber Mitglieder bekommt man mit der zusätzlichen Förderung auch nicht mehr. Und natürlich ist es so, dass wenn wir einen strahlenden TT - Helden hätten, am besten so gutaussehend wie Sven Hannawald nur nicht ganz so dürr, der aus Werbespots und TV Shows jedem Kind bekannt ist, dies auch TT bei den Kindern beliebter machen würde und mehr Kinder in den Vereinen auftauchen würden. (Alles nachfolgende mal unter der Prämisse) Doch wie es schon gesagt wurde, ohne ehrenamtliche Trainer (oder schlechtbezahlte wie mich selber ) bekommen diese nicht das Gefühl hier im Verein "ihrem Star" nacheifern zu können. Selbst wenn es welche gibt, sind diese meist auch nicht so ehrgeizig den Kindern das gefühl zu vermitteln, dass hier richtig hart trainiert wird. Um mehr hoch motivierte Trainer zu bekommen wäre, leider wie so oft, mehr Geld nötig (einfach ein marktmechanismus, wenn für gute Trainer viel Geld bezahlt wird und auch viel nachgefragt wird, von Vereinen fehlende Leistung bemängelt wird, gibts auch ihrgendwann mehr nebenberufliche professionellere Trainer). Doch um so viel Geld in die Vereine zu bekommen, dass diese professionelle Trainer beschäftigen könnten, kommen wir, medienpräsens hin oder her, nicht um höhere Mitgliederbeiträge drum herum (oder Sponsoren, aber seien wir doch bitte ein wenig realistisch ). Dann müßten erst einmal alle bereit sein soviel Geld dafür zu zahlen (was bei den Kindern sogar möglich wäre aufgrund des Tischtennisbooms im Fernsehen) wären doch die etablierten Mitglieder zurecht empört. Tja also hier scheitert es, mein Gedankenexperiment Also zuerst auf den Medienboom warten und dann meinen, dass gibt sich dann schon ihrgendwie, ist doch ein wenig fragwürdig. |
#45
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@Bernd Beringer
Optimismus ist was Schönes und man sollte versuchen sich diesen zu bewahren, aber Realismus kann auch was Gutes haben, nämlich dann, wenn er vor Torheit schützt. Wenn Du von Fakten sprichst im Zusammenhang mit dem Thema dieses Threads, dann mußt Du doch folgende Tatsachen anerkennen: - Die Regeländerungen, die einzig und allein den Zweck hatten, Tischtennis Mediengerechter zu machen, um auf diesem Weg Popularität zu steigern und den Mitgliederschwund aufzuhalten, haben ihren Zweck verfehlt. Tischtennis ist allenfalls deshalb geringfügig präsenter in den Medien, weil wir zur Zeit einen Star vorzuweisen haben, wie wir ihn noch nie hatten. Das wäre ohne die neuen Regeln nicht anders gewesen. Die Mitgliederzahlen deuten weiterhin nach unten, dagegen ist der Frust bei sehr vielen so groß wie nie. - Die Präsenz einer Sportart in den Medien wurde noch nie durch Regeländerungen erhöht. Volleyball hat sich genau wie wir prostituiert und damit keinerlei Erfolg gehabt. Curling, Golf und Skispringen haben keine einschneidenden Maßnahmen ergriffen, sondern sie wurden durch eine Welle ins TV gespült, die für mich schwer nachvollziehbar ist, aber sicherlich nicht einfach portierbar sein wird. So hat beim Golf Bernhard Langer in Deutschland weniger ausrichten können, als jetzt Tiger Woods. Das Thema Erfolge ziehen stimmt hier also nicht. Im Curling waren gar kaum große Leistungen erkennbar, hier handelte es sich um eine kurzfristige Mode, genau wie vor Jahren mal kurzfristig mit American Football. - Erfolge in der Spitze kommen niemals unten an. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß der mehrfach erwähnte Tennis-Boom bei uns völlig wirkungslos war, weil die Infrastruktur im Verein schlecht war. Alles war auf dem absteigenden Ast, wenig Engagement etc., die Perspektiven fehlten. So konnten Becker+ Graf keine positiven Impulse setzen, auch ich habe damals mit dem Tennis aufgehört und mich für TT entschieden. Erst viele Jahre später, als Tennis langsam weniger attraktiv wurde, wendete sich in meinem Verein das Blatt. Durch viel Engagement vor Ort, wurde dem Trend entgegen ein erfolgreicher Verein auf die Beine gestellt, der heute zu den stärksten in Hessen zählt. Man sieht, am wichtigsten sind die Bedingungen vor der Haustür, denn die werden wahrgenommen. |
#46
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@ Andreas Kaiser
Ich bin weiter oben doch schon auf das Thema "Wie bekommen wir mehr Geld für besseres Training?" eingegangen. Vielleicht aber nicht deutlich genug. Deshalb hier noch nochmal der Versuch, diesen Kreislauf oder auch den Teufelskreis zu beschreiben. Vom Staat bekommt der Sport nur Geld (und durchaus viel), wenn er internationale Erfolge vorweisen kann: Olympiamedaillen, Welt- und Europameistertitel. Also brauchen wir einen oder mehrere, die das schaffen. Einen (oder mehrere) wie Timo Boll. Und nur mit einem wie Timo Boll hast Du ausreichend Öffentlichkeit und vor allem das Fernsehen, damit Tischtennis (wie z.B. Skispringen) für die Wirtschaft/Sponsoren interessant wird. Das heißt wiederum: Der Star (Boll) löst, vorausgesetzt, er wird richtig vermarktet, einen Boom aus (siehe Becker, Graf, Stich oder andere), dieser Boom treibt die Aktivenzahlen (Nachwuchs aus den Schulen) in die Höhe und gleichzeitig werden wir (über Publicity und Fernsehpräsenz) in die Lage versetzt, über deutlich mehr Gelder aus der Wirtschaft und vom Staat an der Basis (in Vereinen u n d Stützpunkten) mehr qualifizierte und motivierte Trainer zu beschäftigen, die wiederum für bessere und mehr Talente sorgen, die wiederum mehr Chancen haben, internationale Erfolge zu erringen usw., usw...der Kreislauf funktioniert oder, wenn das nicht eintritt, der jetzige Teufelskreis dreht sich weiter und zieht unseren Sport weiter nach unten. Das sind in der heutigen Zeit - das kann man bedauern oder nicht - die harten Fakten. Mit unseren Gefühlen und unseren Träumen nach der guten alten Zeit kommen wir leider nicht weiter - auch wenn wir alle noch so gerne träumen. PS: Schaut Euch mal in den nächsten Tagen die Weltmeisterschaften im Nordischen Skisport an. Da gibt's plötzlich Langläufer(innen) oder Nordisch Kombinierte, die sorgen für einen Fernsehboom ohnegleichen. Und schaut mal, wie diese Stars heute "vermarktet" werden. Die können von ihrem Sport leben und bringen den Verbänden (und damit den Vereinen und den Trainern) mit ihren Erfolgen viel Geld. Warum soll sowas nicht im Tischtennis möglich sein? Ich behaupte, es ist möglich. Wir müssen nur alle daran arbeiten. |
#47
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@ Jaskula
Dass die Regeländerungen nichts bringen, habe ich weiter oben ja schon gesagt. Und dass auch nichts geht, wenn die Basis nicht funktioniert, ist auch eine Binsenweisheit. Deshalb kämpfe ich ja hier an der Basis für eine entsprechende professionellere Einstellung dieser Basis. Aber dass die Erfolge von oben unten nicht ankommen, stimmt nicht, noch nicht mal im Tennis. Vielleicht haben sie in Eurem Verein nichts daraus gemacht, aber der DTB hatte die Chance (z.T. hat er sie vertan) neue Strukturen zu finanzieren. Und die erwähnten Erfolge in anderen Sportarten sprechen auch eine andere Sprache. Wenn Du meinen Optimismus kritisch betrachtest, okay. Aber mit Deinem ständigen Frust kommst Du wahrlich auch nicht weit! |
#48
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Und was sind Fakten?Bestimmt keine Prognosen(erinnert mich gerade an BWL-Vorlesungen) aufgrund irgendwelcher Ideen, wie sich der Verlauf verändern könnte. Fakten sind beweisbar. Andere Sportarten als Vergleich anzuzeigen,um dann auf einen analogen Verlauf zu schließen, kann dem Kriterium der Beweisbarkeit nicht gerecht werden.
Und sorry, Timo Boll sieht mE wesentlich attraktiver aus Sven Hannawald, aber deutlich. Wie das Geld aus Einnahmen vom TV in die Kassen der örtlichen Vereine fließen soll, ist mir einfach schleierhaft. :confused: Die ohnehin professionell organsierten Bundesligavereine, z.B. Grenzau, werden nur noch "reicher", die restlichen bekommen kein Stück vom Kuchen ab. Wie dann auch noch das Geld vom Staat(!) kommen soll...:confused: Geändert von sisu (18.02.2003 um 18:32 Uhr) |
#49
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Zitat:
Problematisch ist nur, wenn man falsche Entscheidungen, die auf äußerst fragwürdige Weise durchgesetzt wurden so darstellt, als würden sie nun die Chance bieten, etwas besser zu machen. Deshalb lehne ich Deine Ausführungen in Bezug zum Threadthema ab. Wenn es darum geht, Timo Bolls außergewöhnlichen Leistungen ins rechte Licht zu rücken und für unseren Sport das beste dabei herauszuholen, dann stimme ich Dir voll zu. Es besteht aber eben überhaupt kein Zusammenhang zu den neuen Regeln und um deren Auswirkungen ging es eigentlich im Thema. Im übrigen sehe ich keine Sportart, die aufgrund ihrer gestiegenen Medienpräsenz einen irrsinnigen Zuwachs an der Basis hätte. Weder Skispringer- noch Formel 1 -Vereine (falls es sie gäbe) könnten mit rasant steigenden Mitgliederzahlen rechnen. Genau wie Boxen sind dies reine Sessel-Sportarten, die ihre Faszination zwischen Bierglas und Chipstüte erst so richtig entwickeln (ist nicht abwertend gemeint). Tischtennis spielt sich aber in den Hallen und auf den Spielplätzen ab, es macht so ziemlich jedem Spaß, aber eine richtige Faszination übt es eben nicht auf jeden aus und schon gar nicht, wenn es im fernsehen kommt. Sei ehrlich, fasziniert Dich Hockey, wenn es mal im Tv kommt ? |
#50
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Zitat:
Es mag bei Euch so gekommen sein, weil eben die Infrastruktur schlecht war, dennoch gab es nach Beckers Erfolgen unbestritten einen Tennisboom mit erheblichen Mitgliederzuwächsen im DTB (das ist eine Tatsache). Natürlich kann die Basis durch mehr Nachwuchs, der neugierig darauf geworden ist, einen Sport selber auszuüben, profitieren. Mehr Mitglieder bedeuten mehr Geld, bedeuten mehr potentielle Spieler auch für den Erwachsenenbereich, bedeuten mehr Einflußmöglichkeiten im Gesamtverein, bedeuten auch mehr potentielle Trainer in der Zukunft etc. Ebenso selbstverständlich ist aber eben auch, daß dann auch die Strukturen in den Vereinen, die Qualität des Trainings etc stimmen müssen, um neugierig gewordenen Kindern auch vermitteln zu können, daß Tischtennisspielen Spaß macht. Darum kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen, daß sich die Diskussionen mittlerweile oft darum drehen, ob Medienpräsenz oder Vereinsstrukturen entscheidend für die Entwicklung des Tischtennissportes seinen. Bei einer solch isolierten Sichtweise ist es nur natürlich, wenn es mit dem Sport abwärts gehen. Beides ist wichtig und muß verbunden werden. Gute Vereinstrukturen vor Ort können in gewissem Maße dafür sorgen, daß mehr Kinder den Sport eimal ausprobieren möchten, werden aber bei bisher für TT noch nicht Interessierten oft nicht so wahrgenommen, wie man es sich wünschen würde. Aber wenn erstmal Kinder in der Halle sind, ist es natürlich absolut entscheidend, daß sie sich dort wohlfühlen. Präsenz in den Medien dagegen spielt für diejenigen, die mit dem TT-Spielen schon begonnen haben sicher keine so entscheidende Rolle, auch wenn bei Jugendlichen sicherlich auch positiv sein kann, daß "ihre" Sportart eine gute Reputation in der Öffentlichkeit hat. Dafür können aber z.B. Fernsehübertragungen etc. auch neugierig auf eine Sportart machen un damit durchaus auch dafür sorgen, daß der ein oder ander auch mal in die Halle schaut. So sollten eben beide Ebenen miteinander verknüpft werden, und nicht als zwei unterschiedliche, konkurrierende Strategien angesehen werden. So ist ein Kind, das z.B. gerade einen Bericht über Timo Boll mit tollen Ballwechseln im Fernsehen gesehen hat, sicherlich besser dazu zu motivieren, auch mal bei den Mini-Meisterschaften mitzumachen, als eines, das sich noch nie mit TT befaßt hat. Klar, wenn man davon ausgeht, daß die Regeländerungen nur der Medienpräsenz dienen sollen, aber dafür dem Sport an der Basis schaden (was ich eben nicht unbedingt so sehe - aber das ist eine andere Diskussion), dann gibt es sicherlich einen Widerspruch. Klar ist auch, daß Regeländerungen alleine sicherlich nicht für großartig mehr Interesse an einer Sportart sorgen können. Sie können allerdings eine Unterstützung sein, wenn es einen Star wie Boll gibt, indem sie eine Übertragung, die es wohl nur wegen deutscher Stars geben wird, für den Zuschauer interessanter machen. |
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