Eingleisige 2. Bundesliga und Einführung 3. Bundesligen

[Rudi Endres]

Zitat von Abwehrtitan

@Fozzi

In myTT finden sich beinahe 300.000 TT-Aktive, hier im Forum soll es 100.000 registrierte user geben, und dann finden sich einem thread von dieser Tragweite 18 posts ? 10 schüchteren Bübchen haben ihren Senf dazugegeben .... wow !!!
Deshalb kann z.B. auch die Politik tun und lassen was sie will.
Armes Deutschland.

Vielleicht interessierts die Basis einfach nen Feuchten ?
Oder es ist das KaninchenvorderSchlangePrinzip ???

Auf alle Fälle eine dürre Resonanz .... kann auch ein Grund ein, weshalb man die Basis nicht "mitnimmt".

Für mich ... erschreckend, vielleicht trauen sie viele nicht weil sie meinen sie könnten sich blamieren ? Vielleicht haben sie gar keine Meinung ?

Die Tischtenniswelt dreht sich nicht um die Profiligen. Auf die unteren Klassen hat die Reform kaum Auswirkungen. Für die Mehrheit ist das Thema daher ohne Belang.
Außerdem, was sind den die Pro-Argumente. Angeblich wurde lange und hitzig diskutiert. Man will den Aufstieg in die Bundesliga erleichtern. War das alles? Bisher meldeten sich nur die Gegner zu Wort. Wo sind die Befürworter?

[Peter Igel]

Zitat von Rudi Endres

Die Tischtenniswelt dreht sich nicht um die Profiligen. Auf die unteren Klassen hat die Reform kaum Auswirkungen. Für die Mehrheit ist das Thema daher ohne Belang.

das ist genau der Punkt.
Klar, Regionalliga ist "nur" noch viertklassig.
Aber das wird vielleicht sogar ne attraktivere Liga werden als zur Zeit, wo das weder Fisch noch Fleisch ist.
Und in der Oberliga - das einzige, was mich interessiert - merkt man eh nix mehr von.
Ein Sturm im Wasserglas.

[News-Team]

Zitat von Peter Igel

Und in der Oberliga - das einzige, was mich interessiert - merkt man eh nix mehr von.

Dein Beitrag, Peter Igel, motiviert mich zu einigen grundsätzlichen Gedanken. Es ist selbstredend Dein gutes Recht, Dich für die Liga und den Verein zu begeistern, der Dir persönlich nahesteht.
Aber liegt da nicht vielleicht auch die Crux unseres eigentlich so tollen Sports?
Beim Fußball interessiert sich die halbe Republik brennend dafür, wie der BVB gegen Schalke spielt, wie lange Badstuber bei den Bayern verletzt pausieren muss und wann Babbel in Hoffenheim entlassen wird.
Im Tischtennis interessieren sich 98 Prozent der Aktiven nur für ihren Verein und/oder ihre eigene Mannschaft. Die Topligen nehmen viele, denen der Tischtennissport wichtig ist, nicht mal am Rande zur Kenntnis.
Wenn mehr Interesse an der Basis bestünde und mehr Resonanz käme, würden sicher auch die Verbände stärker auf Meinungsbilder aus dem Fanlager Rücksicht nehmen. Da wäre eine solche Strukturreform vielleicht gar nicht erfolgt aus Furcht vor einem Zuschauer-Boykott oder negativer Stimmung in den Hallen. Aber die 200 Leutchen, die sich ein Profispiel live in der Halle ansehen, kommen sowieso wieder. Das sind die Unentwegten, auf die man wohl keine Rücksicht zu nehmen braucht. Und den Sponsoren scheint es auch nicht so wichtig zu sein, Hauptsache man kommt lokal oder regional gut zur Geltung.
Die Forenbesucher hier sind sicher noch weit überdurchschnittlich informiert, ich kenne aber Bezirksklassespieler, die kaum ein anderes Thema als Tischtennis kennen und dennoch Mühe haben, auch nur drei aktuelle Bundesligaspieler zu nennen. Woran liegt das, wie erklärt Ihr Euch das?
Warum ist Spitzentischtennis und speziell Mannschaftstischtennis auf Profi-Niveau bei uns anscheinend selbst für aktive Spieler so wenig attraktiv? Ist da nur der DTTB daran schuld oder sind es die viel zu vielen unterschiedlichen Spielsysteme? Oder hat unser Sport irgendetwas Grundlegendes an sich, was es für viele interessanter macht, einem Spiel der 3. Mannschaft des eigenen Klubs in der 2. Kreisklasse zuzusehen als vielleicht 25 Kilometer zu fahren und einen Boll oder Wang Xi zu bestaunen?
Das würde ich gerne mal von Euch erfahren. So ganz habe ich es nämlich bis heute nicht begriffen - trotz langer Beschäftigung mit dem Sport, teilweise auch selbst als Mannschaftsspieler.

Stephan

[Abwehrtitan]

Zitat von News-Team

Wenn mehr Interesse an der Basis bestünde und mehr Resonanz käme, würden sicher auch die Verbände stärker auf Meinungsbilder aus dem Fanlager Rücksicht nehmen. Da wäre eine solche Strukturreform vielleicht gar nicht erfolgt aus Furcht vor einem Zuschauer-Boykott oder negativer Stimmung in den Hallen.

So ist es, siehe meinen vorpost ... exakt das ist das Problem des ganzen Sports.

Nie, aber auch nie wirste TT ins Vorabendprogramm bekommen ... schlicht weils keiner sehen will. Was hat man nicht alles versucht, Regeländerungen en masse, Strukturmaßnahmen ... uvm .... null Effekt, aus meinr Sicht sogar das Gegentgeil erreicht.

TT geht`s wie den Dinosauriern nach dem großen Meteoriteneinschlag, mit dem aktuellen Beschluß wird sich der Himmel noch etwas weiter verdunkeln.

Woran das liegt ? Ist doch einfach ... sieh mal in deinen shop, da gibts ein T-shirt welches ich mir kürzlich gekauft habe ... mit nem süßen Aufdruck:
"Wenn Tischtennis einfach wäre würde es Fußball heißen" ... da steckt sehr viel drin in diesem Spruch ... z.B das gleiche Motiv das hinter BILD steckt, was glaubst weshalb BILD mehrere Millionen Leser hat, die Franfurter Rundschau aber pleite geht.

Mit TT muss man sich auseinandersetzen, das ist den Menschen zu kompliziert, TT fordert .... Fußball gibt ... einfache Formel.

Apropos ... ich kenne mehr als 3 TT-BuLispieler ... aber die BuLi interessiert mich trotzdem nicht ... ganz einfach, du fährst mehrere Stunden Auto, dann spielt Boll nicht, das Spiel endet nach 45 min 3 : 0, Du fährst wieder mehrere Stunden nach Hause ...... APPLAUS !!!

Ich sehe keine Chance daran etwas zu ändern, gar keine ....

[User 17544]

Zitat von News-Team

Kommentare und Diskussionen über diese News gerne hier nachfolgend:

Wenn ich in dem Fall nicht auf dem Holzweg bin - so intensiv habe ich mich mit der Sache halt noch nicht befasst - dann ist das Neue daran, die Einführung einer 3. Liga. Die Zusammenfassung der 2. Liga Nord und Süd bei gleichzeitiger Einführung eines Vierermannschaftssystem war ja schon vorher beschlossene Sache, oder etwa nicht

Gut, das mit der 3. Liga scheint mir bei einer derartigen Reform (nur noch eine 2. Liga statt Nord und Süd, dazu dann nur noch Vierer-Mannschaften) zumindest nachvollziehbar. Wohin, wenn nicht in eine dritte Liga, mit den ganzen freiwerdenden Spieler der 2. Ligen? Ohne dritte Ligen müsste man mit Auswirkungen bis auf Verbandsebene rechnen...

In dem Zusammenhang - wenn ich richtig liege - interessieren mich folgende Dinge, die jetzt noch nicht bekannt sind.

Wie sollen diese dritten Ligen überhaupt eingeführt werden?

Nur durch Aufstiege aus den RL und Abstiege aus den 2.BL?
Scheint mir gewagt zu sein. Kostenmäßig, so nehme ich mal an, ist diese ganze Aktion für die Vereine nicht neutral. Bzw werden es die gleichen Vereine sein wie jetzt, die sich jetzt ein Team in der 2.BL und/oder der RL leisten können, die dann die dazukommenden 3. Ligen mit Gehalt füllen können. Wenn die dann sportlich den Aufstieg aus der RL in die 3. Liga verpassen und kaum andere Vereine wegen den Kosten ein Interesse daran haben in die 3. Liga aufzusteigen, werden die Funktionäre schlaflose Nächte haben und das gewagte Ding noch einigermaßen zu retten...

Die DTTB-WO muss dafür wohl auch umgestrikt werden. Zumindest dann, wenn die OL, die dann nur noch fünft höchste Liga ist, nicht abgewertet werden soll. Oder soll sie das etwas doch und man hat es nur vermieden das jetzt schon deutlich zu machen???

Der SR-Bedarf steigt durch die Einführung einer dritten Liga nun mal auch. Ob dann noch genügend SR für die OL da sind, bleibt abzuwarten. Will man vielleicht gar die SR-Einsätze in der OL ganz streichen und die OL wieder aus der Obhut des DTTB entlassen und wieder den Verbänden zuführen?

Was mir jetzt schon auf die Nerven geht sind diese Blockspieltage mancher hochklassigen Mannschaften. Der Reisekosten wegen - sicher verständlich, was aber auch gleichzeitig aufzeigt, dass für einen kontinuirlicheren Spielbetrieb - also ein klarer Rhythmus - kein Geld da ist. Verbesern wird sich das in der neuen 2. Liga und in den neuen 3. Ligen sicher nicht.

Im Gesamten werden mit der Einführung von zwei dritten Ligen mehr Spiele stattfinden. Das diese zusätzlichen Spiel neue Zuschauer in die Hallen bringen, halte ich für eine gewagte These. Wenn es die einst treuen Zuschauer des jetzigen Systems nicht gar vergrault, dann wird allenfalls umverteilt.

Der einzige Gedanke, der dahinter steckt, scheint mir der zu sein, dass man immer noch annimmt, dass die lange Spielzeit im 6er-Paarkreuzsystem Zuschauer abschreckt und das man mit der kürzeren Spielzeit im Vierersystem (Welches eigentlich?) Zuschauer locken kann.

[Fozzi]

Zitat von News-Team

... Ist da nur der DTTB daran schuld oder sind es die viel zu vielen unterschiedlichen Spielsysteme? Oder hat unser Sport irgendetwas Grundlegendes an sich, was es für viele interessanter macht, einem Spiel der 3. Mannschaft des eigenen Klubs in der 2. Kreisklasse zuzusehen als vielleicht 25 Kilometer zu fahren und einen Boll oder Wang Xi zu bestaunen?
Das würde ich gerne mal von Euch erfahren. So ganz habe ich es nämlich bis heute nicht begriffen - trotz langer Beschäftigung mit dem Sport, teilweise auch selbst als Mannschaftsspieler.

Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich mir definitiv kein Bundesligaspiel mehr mit 3er-Mannschaften ansehen werde. Gerade den angesprochenen Wang Xi hätte ich gerne einmal in einem Bundesligaspiel gesehen (habe es beim Show-Kampf in Rüsselsheim nachgeholt). Aber das Spielsystem ist schrecklich und ist, wie Du so schön schreibst, nur für die Interessant, die sowieso kommen.

Ich sehe mir derzeit gelegentlich Spiele der zweiten Liga (Weinheim) an. Das gefällt mir sehr gut!

Vorstellen kann ich mir für erste und zweite Liga auch das Damen-System (Werner-Scheffler), bei dem durchgespielt wird. Vielleicht ist es sogar möglich, das ganze als Doppelspieltag von 4 Mannschaften an 4 Tischen zu organisieren. Das ganze hätte Turniercharakter, wäre für viele attraktiv - die Anzahl der Spieltage hielte sich in Grenzen, was sicher im Interesse aller ist.

[Matthias Landfried]

Aufgrund von Irritationen ein Hinweis von mir: Ich schreibe nie mit dem Account "News-Team", d.h. die Beiträge sind nicht von mir, sondern von den Mitarbeitern des Newsbereiches.

Ich finde es nicht schlecht, dass sie sich an der Diskussion hier im Newsforum beteiligen, aber die Beiträge sind nicht als "offizielle Meinung von TT-NEWS" zu betrachten (können schon, müssen aber nicht), sondern eben als persönliche Meinung des Autors der jeweiligen Newsmeldung. Da sich diese Meinung möglicherweise auch mal von meiner eigenen Sichtweise unterscheiden kann, wie gesagt nochmal der Hinweis, dass ich nicht als "News-Team" schreibe, sondern als "ML" bzw. mit vollem Namen (und ab und zu unter "TT-NEWS Team", wobei das auch ein allgemeiner Teamaccount ist, der von mehreren Moderatoren genutzt werden kann).

Übrigens recht interessante Diskussion hier.

[Rudi Endres]

Amateurspiele sind oftmals interessanter, als Profispiele. Ich nenne mal zwei Extrembeispiele. In der CL spielte Steger gegen Schlager und gegen Dima. Ballwechsel, die den Namen verdienen kamen nicht zustande.
Ich zitiere nochmals Jörgen Person:"Spiel? Welches Spiel? Das gibt es nicht mehr. Aufschlag und Punkt. Das ist heute Tischtennis." Das ist etwas zugespitzt, doch es trifft den Kern. Daran kann das organisatorische Hin und Her-Geschiebe nichts ändern. Ob man mit den Reformen wenigstens die Bundesliga retten kann, bleibt abzuwarten. So wie derzeit konnte es nicht weitergehen. Also hat man was gemacht. Wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

[Fozzi]

Zitat von Fozzi

...Vielleicht ist es sogar möglich, das ganze als Doppelspieltag von 4 Mannschaften an 4 Tischen zu organisieren. Das ganze hätte Turniercharakter, wäre für viele attraktiv - die Anzahl der Spieltage hielte sich in Grenzen, was sicher im Interesse aller ist.

So ein Doppelspieltag hätte übrigens zusätzlich noch den Charme, dass man solche Veranstaltungen auch recht flexibel in geeignete Spielorte, auch mal Zentral in Metropolen wie das Rhein-Main-Gebiet oder Stuttgart, verlagern und entsprechend vermarkten könnte.

Auch mit dem aktuellen System wäre so ein Doppelspieltag denkbar und ein Zuschauertest möglich.


Sollte mein Vorschlag auf entsprechendes Feedback stoßen, beim DTTB umgesetzt werden und zu Zuschaueranstürmen führen, bitte ich die Urheberrechte wohlwollend zu berücksichtigen.

[Fozzi]

Zitat von Rudi Endres

Amateurspiele sind oftmals interessanter, als Profispiele. Ich nenne mal zwei Extrembeispiele. In der CL spielte Steger gegen Schlager und gegen Dima. Ballwechsel, die den Namen verdienen kamen nicht zustande.
Ich zitiere nochmals Jörgen Person:"Spiel? Welches Spiel? Das gibt es nicht mehr. Aufschlag und Punkt. Das ist heute Tischtennis." Das ist etwas zugespitzt, doch es trifft den Kern. Daran kann das organisatorische Hin und Her-Geschiebe nichts ändern. Ob man mit den Reformen wenigstens die Bundesliga retten kann, bleibt abzuwarten. So wie derzeit konnte es nicht weitergehen. Also hat man was gemacht. Wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ich kann es nicht bundesweit beurteilen, aber wenn es bei uns in der Region überregionale Veranstaltungen wie Top12, EM oder ähnliches gibt, ist die Zuschauerresonanz gut bis sehr gut. Es ist also keineswegs so, dass man mit dem Sport in seiner aktuellen Form in Deutschland generell niemand hinter dem Ofen hervorholen kann.