FLOW VI: Die ultimative Frage an alle...

[Joe_Rakete]

Um mal wieder vom esotherischen Gedanken ein bischen wegzukommen....

wie erreiche ich meinen persönlichen Flow?
Um meinen "leeren Geist" "totale Konzentration" zu erreichen
versuche ich vor und vor allem beim Spiel:

Vor dem Spiel: Augen schliessen, versuchen in sich zu gehen -- sich auf den Gegner mental einstellen, Schläger putzen

Während dem Spiel: sich nur auf den Ball, Schläger des Gegners und die Platte focusieren.
Im Spiel bin ich nur mit mir beschäftigt, mit meinen Gedanken meinen Ideen
Während dem Spiel müssen deine Gedanken total frei sein, frei von allem........... deine Gedanken sind nur beim Spiel. Aussen rum bekommt man nur schemenhaft mit was abgeht. Wenn ich total konzentriert bin sehe ich keine Menschen keine Umgebung..... nur die Platte, den ball und den Schläger des Gegners....... Klatschen bekomme ich nur mit wenn ich einen Punkt gemacht habe.

Dies gelingt aber nicht immer
Störfaktoren sind z.B.: Meckern des Gegners beim Schiedsrichter........
wenn man durch irgendwas aus der Ruhe gebracht wird (Handyklingeln).....
Störfaktoren können auch sein: Stressiger Tag, man ist nicht Topfit
wenn man merkt dass die Aufmerksamkeit nicht aufs Tischtennis bezogen werden kann, wenn man sich nicht von seinen Gedanken lösen kann (Probleme im Kopf --> Arbeit, privat, Sorgen etc.)

All das versuch ich abzuschalten.

manchmal fällt man dann aus dem FLOW, man kann dann entweder den Satz abhaken, oder wenn es knapp steht sich wieder voll auf den nächsten Ballwechsel konzentrieren und versuchen wieder reinzukommen
Und sich natürlich dann im nächsten Satz wieder voll reinknien

das sind nur ein paar Gedanken wie ich versuche FLOW zu erreichen.
ab und zu gelingts ganz gut, ab und zu überhaupt nicht.

Momentan läufts gut..... ich merks auch an meinen Ergebnissen
Ich ab mich diese Saison auch bein einem 3:7 Rückstand 6:10
Match oder Satzbällen gegen mich nicht aus der Ruhe bringen lassen, sondern hab nur meiner Stärke vertraut. Und wenn meine Stärken /Schwächen nicht reichen war eben der Gegner besser....... oder besser drauf und das muss man immer voll akzeptieren. Nächstes mal klappts besser

vor allem find ichs wichtig sich intensiv mit den Thema "Mental"
zu befassen. Tischtennis spielt sich viel im Kopf ab.
Man kann noch so Talent haben, aber wenn man das im Kopf nicht umsetzen kann klappts nicht. Erfog und Niederlage hängen nicht an einem einzigen Ballwechsel, an nem Netzroller oder Kantenball .............................

das wars mal vorerst zum Thema

Joe

[martinspin]

Hoi Joe

Zitat von Joe_Rakete

...
Dies gelingt aber nicht immer
Störfaktoren sind z.B.: Meckern des Gegners beim Schiedsrichter........
wenn man durch irgendwas aus der Ruhe gebracht wird (Handyklingeln).....
Störfaktoren können auch sein: Stressiger Tag, man ist nicht Topfit
wenn man merkt dass die Aufmerksamkeit nicht aufs Tischtennis bezogen werden kann, wenn man sich nicht von seinen Gedanken lösen kann (Probleme im Kopf --> Arbeit, privat, Sorgen etc.)

Bei mir sind es die Gegner, die mich mit ihrem Verhalten provozieren können. Das muss ich lernen zu kontrollieren. Misserfolg bringt mich auch total aus dem Konzept: Es gibt Tage, das kommen die Topspins nicht, weiss zum Kuckuck warum. Am wenigsten FLOW habe ich, wenn's nicht läuft und ich nur noch passiv spiele.
Für mich ist die erste FLOW-Theorie, wo's um die Balance zwischen Herausforderung und Können geht, zentral. Wenn ich meine Leistungfähigkeit zu wenig abrufe, spiele unter meinem Niveau und das gibt nie und nimmer Flow. Spiele auf Biegen und Brechen einen bestimmten Ball, den ich einfach zu wenig kann, gibt das auch keinen Flow, ist aber immer noch besser, wie passiv spielen. Wenn ich merke, dass der RH-Topspin partout nicht gelingt, ist es immer noch besser die RH mit der VH zu umlaufen, anstatt zu schupfen oder zu blocken.
Ich denke, diese Balance zwischen Herausforderung und Können ist auch nicht jeden Tag gleich und trotzdem sollte man mit der jeweiligen Balance spielen können. Ist glaub ich nicht sehr einfach, herzustellen.

Gruss
Martin

[Heinzi the Oberboss]

Flow ist Ablegung der Nervosität, brennende Motivation, absolute Konzentration, Ausschalten des Gehirns...
Ich stehe an der Platte, vor mir mein übermächtiger Gegner. Ich zittere vor Angst. Es steht bereits 0:5... Mein Hirn sagt mir: Trau dich! Der Ball kommt angeflogen, ich hole aus und ziehe voll durch. Der Ball trifft die Platte und der Punkt ist mein... Mit einem Schlage ist die Angst und die Nervosität weg, eine heiße Welle durchläuft meinen Körper, es ist ein Gefühl, als würde sich eine warme Mütze um meinen Kopf schließen, die mich taub macht für alles, was in der Umgebung geschieht... Die absolute Konzentration ist erreicht, die Motivation ist wieder da... Es gibt nur noch mich, meinen Mut und den Ball. Das Glück bringt mich zum 2:5 und der Zustand der absoluten Stärke ist erreicht... Ich spiele wie im Traum, wie ein Automat, wie ein Roboter... einfach nur gut... Nachdem ich den Satz 11:5 gewonnen habe, kommt die Satzpause und damit das schwierigste überhaupt... den Zustand des Flow zu halten, ihn nicht abtröpfeln, davongleiten zu lassen... Mit geschlossenen Augen langsam umhergehend etwas trinken... die Ausführungen des Trainers wie die eines Lehrers als Musik des Insichgekehrtseins benutzen, ohne zu verstehen, was er sagen will -> das ist mein Ziel und manchmal erreiche ich es auch!
Doch meistens geschieht in der Satzpause was anderes und das Flow stellt sich erst im nächsten Satz wieder ein, was zu vielen Fünf-Satz-Spielen führt...

[imuuuu]

vorweg: bei mir kommt flow nur zustande wenn ich völlig ruhig bin(Pokerface ghört dazu)
Es flowt wenn der Gegner machen kann was er will aber trotzdem nicht zum erfolg kommt und wenn ich mir vornehme was zu machen und alles gelingt so wie es soll. Wenn es flowt dann brauch ich mir keine Sorgen machen einen Ball nicht zu erreichen, denn ich weiss stehts vorher was der Gegner machen wird.

Wenn ich nicht arbeiten muss um zu gewinnen, dann ist das flow(gegen gleichstarke oder höherklassige Gegner)
Wenn es einmal anfängt zu flown dann flowt es das ganze Spiel.


Es flowt nicht wenn ich mir meiner "Schlagwahl" unsicher bin. Wenn ich nicht sicher bin ob und wie ich einen Ball treffe. Wenn ich Angst habe eine falsche Entscheidung zu treffen. Wenn ich mir den Sieg erkämpfen muss dann ist das kein flow sondern Arbeit.

[Heinzi the Oberboss]

Heute bei den Jugend-Vereinsmeisterschaften gab es ein exzellentes Beispiel von Flow: Ich war mit 7:0 Spielen und 21:2 Sätzen bereits sicher Vereinsmeister, als es gegen den Vorjahressieger ging (wir spielten jeder gegen jeden). Es war das letzte Spiel und dabei entschied sich, wer zweiter werden würde. Ich ging nicht gerade motiviert an die Platte, da ich den Titel ja schon sicher hatte.
Nach einem 8:11 und einem 4:11 ging es in den dritten Satz...
Dort stand es dann 2:9 und ich hatte Aufschlag und dann kam das Flow...
Ich traf plötzlich alles und gewann jedes Topspinduell, was mich zum 11:9 trug. Den nächsten Satz erledigte ich mit 11:6 und im fünften war das Flow wieder weg. Mit mühsahmer Arbeit schaffte ich es auf ein 7:10, bis es endlich wieder flowte, aber beim 10:10 kam mein Gegner ebenfalls in einen Spielrausch. Der Satz zog sich hin bis 13:13 und nach jedem Punkt gab es Beifall aus den Reihen der Herren und Mädchen, die zuschauten.
Der geilste Ball war allerdings der beim 13:14, wo ich den Ball zehn Zentimeter über dem Hallenboden anzog und der doch tatsächlich die Platte traf.
Das Spiel ging dann mit einem der Herren-Bezirksklasse würdigen Topspinduell zuende, was mich im fünften Satz mit 16:14 zum ungeschlagenen Vereinsmeister machte.
Was das Flow doch alles möglich macht... Man steigt sehr weit über seine Grenzen hinaus und wenn es auch beim Gegner flowt, wird das Spiel so richtig geil!

[dominik]

Der FLow ist für mich meine Signatur

Es zählt nicht wie stark mein Gegner ist,
sonder wie stark unser Wille zu kämpfen ist .
Jedes mal wenn ich zurück liege erinnere ich mich an diesen Satz
So fing es an als ich beim 2. LBRLT(Nordbayrischen) in der Vorrunde
auf Christoph Schmidl traf einer der besten Spieler Bayerns
als ich im ersten Satz ca. 8 : 3 hinten war hab ich mir gedacht warum
ich den voller Respekt spiele und nur leichte Fehler mache.
Da wusste ich das keinen Stellenwert hat wie gut der gegner ist sondern
nur wer mehr dafür kämpft und sogewann ich diesen Satz noch und dann
auch das Spiel mit 3:1 Sätzen

[Hogar]

Ich habe keine Chance, also nutze ich sie und spiel den Ball zurück, und dass immer wieder.

[Sven M.]

"Wir haben keine Chance, aber die Chance, die wir haben, müssen wir nutzen, damit wir eine Chance haben!"

[Topspinmonster89]

Der Tischtennis-Flow ist der Tunnelblick, alles andere um sich herum zu vergessen und nur den Ball im Auge zu haben...

[TT-mAlti]

Ja so ähnlich ist das bei mir auch, bei meinen größten Siegen habe ich quasi immer auf Autopilot gespielt, leider erinnere ich mich an diese Spiele hinterher nichtmehr