Werner Schlager über neue Zählweise: "Der Sport geht kaputt!"

[User 765]

Für mich ist Spiel bis 21: hinten reinstellen und dicht machen. Gegner mal machen lassen, wird schon irgendwann einen Fehler machen. Erst mal 10 Minuten rumquetschen und gucken was passiert - vielleicht passiert ja irgendwann wirklich mal was.
Bis 11: von Anfang an konzentriert und engagiert spielen.

Das mit den Netzrollern ist wohl war, aber da es mehr Sätze gibt im Endeffekt vollkommen wurschd. Aber mal im Ernst: ist doch wohl statistischer Firlefanz, Netzroller als den spielentscheidenden Ball schlechthin anzupreisen. Aber wenns Spaß macht, kann ja mal einer die Spiele zählen, die durch Netzroller entschieden werden - am besten mit vorher - nachher - und hier eine Doktorarbeit drüber abliefern.

[Jaskula]

Original geschrieben von Frank Schmidt
Der Vergleich hinkt ganz schön. Sind 10 mal 100 Meter kürzer als ein mal 1000?
Sind 10 Entscheidungen langweiliger oder schlechter als eine?

Ein TT-Match ist aber definitiv kürzer geworden und 10 mal 100 Meter zu sprinten ist wohl schon was anderes, als 1 mal 1000. Auch da würde sich für die Betroffenen etwas ändern.

Aus dem selben Grund aus dem auch Volleyball immer noch Volleyball und nicht Blitzvolleyball heißt.
...
- und den gleichen Effekt auf das Spiel hat auch die Satzverkürzung beim Tischtennis.

Und das gleiche Ergebnis werden wir auch haben: Es hat überhaupt nichts in der beabsichtigten Richtung bewirkt. Beim Volleyball sind die Mitgliederzahlen weiterhin nicht gestiegen und ich kann nicht erkennen, daß es jetzt ständig im TV gezeigt wird. Also hätte man aus diesem mißglückten Versuch ja auch lernen können.

[Jaskula]

Original geschrieben von Frank Schmidt
Für mich ist Spiel bis 21: hinten reinstellen und dicht machen. Gegner mal machen lassen, wird schon irgendwann einen Fehler machen. Erst mal 10 Minuten rumquetschen und gucken was passiert - vielleicht passiert ja irgendwann wirklich mal was.
Bis 11: von Anfang an konzentriert und engagiert spielen.

Du mußt ja ganz schön gelitten haben in den letzten Jahren.

Aber warum hast Du Dir das dann angetan, wenn's denn so furchtbar war ?

[Ino]

Original geschrieben von Frank Schmidt
Für mich ist Spiel bis 21: hinten reinstellen und dicht machen. Gegner mal machen lassen, wird schon irgendwann einen Fehler machen. Erst mal 10 Minuten rumquetschen und gucken was passiert - vielleicht passiert ja irgendwann wirklich mal was.
Bis 11: von Anfang an konzentriert und engagiert spielen.

Das mit den Netzrollern ist wohl war, aber da es mehr Sätze gibt im Endeffekt vollkommen wurschd. Aber mal im Ernst: ist doch wohl statistischer Firlefanz, Netzroller als den spielentscheidenden Ball schlechthin anzupreisen. Aber wenns Spaß macht, kann ja mal einer die Spiele zählen, die durch Netzroller entschieden werden - am besten mit vorher - nachher - und hier eine Doktorarbeit drüber abliefern.

Dann ist es ja gut, daß du jetzt Gegner und Zuschauer nicht mehr langweilst!!!

Ich habe Netzroller nicht als DEN Spielentscheidenden Ball hingestellt, aber die Bemerkungen und das mit der Doktorarbeit zeigt mir, daß Du keinesfalls diskutieren willst.
Standpunkte sind wohl dazu da, um darauf stehen zu bleiben, gell?

[Siegmund Freud]

Original geschrieben von Jaskula

Fakt ist: Schwächere Spieler haben bis 11 eher die Chance einen Satz gegen einen stärkeren Spieler zu gewinnen,

- weil eine gute Spielphase dazu reicht oder
- weil sie durch Glücksbälle unterstützt wurden oder
- weil der Gegner eine kurze Schwächephase hatte

Fakt ist: In vielen Fällen (nicht in allen !!!!) wäre der Satzgewinn nicht gelungen, wenn bis 21 gespielt worden wäre.

Fakt ist: Der Gewinn / Verlust eines Satzes hat mentale Auswirkungen, die den weiteren Verlauf des Spiels beeinflussen.

Dem kann ich nur zustimmen. Ich habe in der vergangenen Saison mehrfach die Erfahrung gemacht, dass durch die Kurzsätze der schwächere Spieler am Tisch gewonnen hat. Besonders Spieler mit individueller Spielweise haben einen grossen Vorteil, da sich der Gegner nicht mehr auf das Spiel einstellen kann - auch wenn ein Satz mehr zur Verfügung steht, den das wird nicht als zusätzliche Möglichkeit empfunden.

[fortune39]

das spiel ist durch die neue zählweise eben anspruchsvoller geworden.

- ich muss mich schneller auf den gegner einstellen

- ich darf mir keine schwächephasen leisten

- ich muss zielorientierter agieren

alles eigenschaften, die sogenannte stärkere spieler den sogenannten schwächeren spieler voraus haben. somit unterstütze ich nicht die these, dass schwächere spieler nun stärkere schlagen werden. die besten werden sich nach wie vor durchsetzen.

dass werner schlager ein meister im rumjammern nach niederlagen ist, weiß jeder interessierte beobachter. nun ist es eben die neue zählweise... mein mitleid mit ihm hält sich in grenzen.

servus

[fuxx2000]

Original geschrieben von Jaskula


Ein TT-Match ist aber definitiv kürzer geworden und 10 mal 100 Meter zu sprinten ist wohl schon was anderes, als 1 mal 1000. Auch da würde sich für die Betroffenen etwas ändern.


Und das gleiche Ergebnis werden wir auch haben: Es hat überhaupt nichts in der beabsichtigten Richtung bewirkt. Beim Volleyball sind die Mitgliederzahlen weiterhin nicht gestiegen und ich kann nicht erkennen, daß es jetzt ständig im TV gezeigt wird. Also hätte man aus diesem mißglückten Versuch ja auch lernen können.

Der Vergleich aus der Leichtathletik vom Mittelstreckenläufer zum Sprinter ist völliger Unsinn.
Dort würde ein Wechsel der Energiebereitstellungszonen vorgenommen was langfristige Umstellungsprozesse des Körpers nötig machen würde.
Ein solcher Wechsel hätte nichts mit einer Regeländerung zu tun, sondern mit dem zwangsweisen Wechsel der leichtathletischen Disziplin. Ein Vergleich zum Tischtennis (wenn überhaupt nur möglich) wäre z.B. das völlige Streichen des Einzels und der Zwang zum Doppel(Übrigens ist ein Marathon-Läufer ein Langstreckler und ein 400m-Läufer ein Sprinter!!)

Im Volleyball hat man seit Jahren Regelveränderungen vorgenommen, die den Sport überhaupt noch wettbewerbsfähig halten. Wenn man immer noch mit dem gleichen Luftdruck im Ball spielen würde wie vor 15 Jahren, häte Volleyball heute sicherlich einen noch geringeren Stellenwert.

[Flachschupfer]

@ Jaskula + Ino

Original geschrieben von Ino


Standpunkte sind wohl dazu da, um darauf stehen zu bleiben, gell?

Dieses gilt für Euch wohl auch ?

Richtig ist doch wohl, dasss sich der Bewertungsmaßstab geändert hat. Das hat logischerweise auch Auswirkungen auf die Taktik - ob wir dadurch einen neuen Sport haben - ich weiß nicht. Um mal einen weiteren hinkenden Vergleich anzubringen: Fußball gucke ich auch weiterhin im TV - obwohl mir das Golden Goal mit seinen Auswirkungen nicht passt (und würde es auch spielen, hätte ich Gelegenheit).
Man könnte auch sagen: Bis 21 hat Spieler A gegen B 75% der Spiele gewonnen - und wenn's bis 11 andersrum ist ? Kann man dann sagen, dass B schlechter als A ist und jetzt nur ein Glückskind ? Ist ja vielleicht gar nicht so und der geänderte Bewertungsmaßstab hat einen anderen Unterschied zwischen beiden zu Tage geführt ? Jetzt kommt es eben auf andere Fähigkeiten an nämlich:

Original geschrieben von fortune39

das spiel ist durch die neue zählweise eben anspruchsvoller geworden.

- ich muss mich schneller auf den gegner einstellen

- ich darf mir keine schwächephasen leisten

- ich muss zielorientierter agieren

alles eigenschaften, die sogenannte stärkere spieler den sogenannten schwächeren spieler voraus haben.

Auch das mit dem "Einstellen auf den Gegner": Das gilt doch für alle. Und wie kann ein schlechterer Spieler - was ist das überhaupt ? (jetzt!) - einen besseren Spieler vor unlösbare Probleme stellen ??? Und sollte es mir tatsächlich eines Tages gelingen, gegen Waldner zu gewinnen - dann ist es eben so an diesem Tag - das gab's bis 21 seit Beginn des TT-Sports. 1996 hat Jonny Huang gegen Waldner gewonnen - 3:1 bei Olympia (letzte 16) Und wer zum Teufel ist J.H. - das er gegen J.O.W. einfach gewinnt und das noch bis 21 ? Skandal Skandal - Alles totaler Käse

@ Flugente
Soso, Waldner hat ’87 versagt ? Die ersten zwei Runden waren für ihn schon hart und knapp – hat krank gespielt – und dann ist er Vize-WM geworden...So möcht ich auch mal versagen

[DerMitDemBallTanzt]

Original geschrieben von fortune39
das spiel ist durch die neue zählweise eben anspruchsvoller geworden.

- ich muss mich schneller auf den gegner einstellen

- ich darf mir keine schwächephasen leisten

- ich muss zielorientierter agieren

Na, gerade aus dem Manager-Seminar gekommen?

Das ist nicht meine Welt! Ich möchte spielen - mit allem, was dazugehört. Leistungs- und zielorientiert und ohne Schwächephasen muß ich schon im Beruf sein.....

[fortune39]

der thread wurde eröffnet mit dem ewiglangen interview eines welt-top-tenspielers. auf dessen aussagen "neue zählweise macht tt kaputt" sind diese aussagen gerichtet, und nicht auf akteure, die in ihrer freien zeit ein bißchen topspin ziehen, wenn sie dazu lust haben.

im übrigen ist es immer noch tischtennis. es ist eben nur früher zu ende. wer die zeit bis 11 nicht zum spielen, im sinne von mit dem ball und gegner spielen, nutzen kann, der konnte es auch nicht bis 21...