Asien-Meisterschaften 2025 (11.10. - 15.10.2025, Bhubaneswar, IND)

[spintakki]

Du meinst in China.

[vossi39]

Zitat von Malte001

Tischtennis juckt in Indien niemanden. Schade, dass man es nicht schafft Großveranstaltungen nur an Länder zu vergeben, in denen man auch mit vollen Rängen rechnen kann.

Dafür schaffen es die Inder aber, einen ruckelfreien 4K Stream zur Verfügung zu stellen. Da sollte sich die ETTU mal ein paar Experten einkaufen.

[Wolf11]

Der indische Reporter überschlug sich mit Superlativen:
.
„A performance they can be proud of. They are the trendsetters, they are the leaders of table tennis“ usw.

Er sprach vom chinesischen Damen-Team, welches gerade mit einer blitzsauberen Leistung im Spiel der Spiele gegen Japan mit 3:0 und insgesamt 9:2 Sätzen triumphiert hat

Es sprach auch vom Nonplusultra, was im Damen-Tischtennis möglich ist und die chinesischen Ladies holten sich damit ganz souverän den Titel von Japan zurück, den diese im Vorjahr gegen ein stark eratzgeschwächtes chinesisches Team gewonnen hatten.

Die Japanerinnen traten mit dem Besten an, was sie haben, nämlich mit Honoka Hashimoto und Miwa Harimoto auf Pos. 1 und 2 sowie Hina Hayata auf Pos. 3

Die Chinesinnen spielten erwartungsgemäß mit Sun YingSha und Wang ManYu auf Pos. 1 und 2. Und auf Platz 3 spielten sie mit der WRL-4. Kuai Man. Chen XingTong hätte auch spielen können, war aber ganz leicht angeschlagen. Wang YiDi war fit, aber Kuai Man erhielt den Vorzug vor ihr.

Gleich im 1.Spiel kam es dann zu dem „Blockbuster“ zwischen Wang ManYu und Honoka Hashimoto. Und was Wang ManYu hier spielte, war eine Demonstration, wie man gegen die beste Abwehrspielerin der Welt spielt.

Schon im 1.Satz führte Wang ManYu zunächst klar, konnte diesen Vorsprung aber nicht halten und verlor den Satz noch mit 10:12. Dies war eigentlich der einzige Moment des gesamten Finales, wo die Japanerinnen wirklich hoffen konnten.

Dann aber war Wang ManYu nicht mehr zu halten und gewann die 3 nächsten Sätze mit 11:3, 11:6 und 11:3. Besser kann man gegen Abwehr einfach nicht mehr spielen.

Danach traf Sun YingSha auf Miwa Harimoto und liess ihr von Beginn an keine Chance, Die ersten Ballwechsel waren noch offen, aber ab Mitte des 1.Satzes beherrschte Shasha das Spiel vollkommen und siegte schliesslich mit 11:9, 11:5 und 11:7.

Das 3.Spiel erschien einigermaßen offen, hier traf nun Kuai Man auf Hina Hayata. Hina Hayata erwischte den besseren Start und holte diesen nach früher Führung mit 11:8. Und sie lag auch im 2.Satz zunächst vorne bis zum 9:6. Dann aber kam die Wende, Kuai Man hatte sich voll in das Match hineingespielt und kam nun immer besser mit den gefährlichen Angriffsbällen von Hina zurecht. Sie drehte den Satz noch mit 12:10 und ab diesem Zeitpunkt beherrschte Kuai Man das Spiel, ging im 3.Satz schnell mit 7:2 in Führung und gewann ihn mit 11:6. Im 4.Satz schliesslich machte sie mit einem 11:9 alles klar zu ihrem 3:1 Sieg über Hina Hayata und zum 3:0 Sieg für China.

Vor allem für Kuai Man freut es mich, dass sie diese Bewährungsprobe in einem großen Team-Finale nun auch erfolgreich bewältigt hat.

Was diese AM neben der Vormachtstellung der Chinesinnen und dem 2.Platz der Japanerinnen gezeigt hat, ist, dass die Nordkoreanerinnen eindeutig die 3.Kraft im Welt-Damen-Tischtennis sind. Ein Jammer, dass sie das bisher nicht auch auf WTT-Ebene zeigen dürfen

Nun spielen die chinesischen Herren nach ihrem gestrigen dramatischen Sieg gegen ein toll aufspielendes japanisches Herren-Team das Finale gegen Hongkong, die sich gestern im Halbfinale gegen Taiwan durchgesetzt haben.

[Malte001]

Zitat von vossi39

Dafür schaffen es die Inder aber, einen ruckelfreien 4K Stream zur Verfügung zu stellen. Da sollte sich die ETTU mal ein paar Experten einkaufen.

Ich habe gerade mal live reingeschaltet. Die WTT kann sich eine dicke Scheibe von der Übertragungsqualität/Kameraführung abschneiden.

[Wolf11]

Insgesamt waren die 28.Asien-Meisterschaften eine absolut gelungene Veranstaltung. Die einzigen kleinen Negativ-Punkte waren die etwas suboptimalen klimatischen Verhältnisse in der Halle, wo es extrem heiß war und eine große Luftfeuchtigkeit herrschte, was den Sportler-/innen extrem viel abverlangte und der manchmal nicht ganz optimale Zuschauerzuspruch der Inder. Aus China waren extra zu den Finals noch einige Fangruppen eingeflogen, so dass gerade bei den Finals trotzdem eine gute Atmosphäre herrschte.

Ansonsten aber war es eine großartig organisierte Veranstaltung und es war vor allem ein Fest des Tischtennissports mit großartigen sportlichen Leistungen. Die ganze Präsentation des Turniers war hervorragend und auch die jeweiligen Siegerehrungen wurden sehr würdevoll und vorbildlich präsentiert. Dafür meine Anerkennung.

Überragend einmal mehr die chinesischen Damen, die durch das Turnier fegten und mit insgesamt 27:4 Sätzen einsame Klasse waren. Gratulation an Wang ManYu, Sun YingSha, Kuai Man, Chen XingTong und Wang YiDi. Auch hier war das chinesische Team mit einem großen Spielerinnentross angereist, so waren u.a. auch Chen Yi, Shi XunYao, Qian TianYi und Xu Yi dabei, die ihre Teamkameradinnen einspielten und somit auch ihren Anteil am Triumph haben.

Die Japanerinnen holten die Silbermedaille und zeigten ebenfalls großartige Leistungen, waren aber auch mit ihrer Top-Aufstellung Hashimoto, Harimoto, Hayata, Odo, Nagasaki gegen die Chinesinnen letztlich ohne Chance (2:9 Sätze)

Die Bronzemadaillen gingen an die Südkoreanerinnen und an die Ladies aus Singapore. Besonders die Medaille an Singapore ist ein Riesenerfolg für das Team, das einst mit Weltklassespielerinnen wie Feng TianWei oder Yu MengYu sogar die Chinesinnen herausforderte. Nach dem Ende deren Karriere war man in einer tiefen Talsohle verschwunden und konnte sich sogar nicht mehr für Olympia qualifizieren. Nun ist man zurück. Besonders freut es mich für Ser Lin-Qian, die ich persönlich sehr gut kenne und deren Weg ich auch seit ihrer frühesten Jugend verfolgt habe.

Das wirklich drittbeste Team war allerdings das Team aus Nordkorea. Die Nordkoreanerinnen hatten nur das Pech, dass sie bereits im Viertelfinale auf die Japanerinnen trafen. Und sie lieferten ihnen dort einen Riesenfight, in dem sie die Japanerinnen tatsächlich am Rande einer Niederlage hatten, bevor sie dann nach 24 gespielten Sätzen knapp mit 2:3 verloren. Das Spiel hat aber einmal mehr gezeigt, dass die Nordkoreanerinnen eindeutig hinter China und Japan die 3.Kraft im Welt-Tischtennis der Damen sind.


Bei den Herren siegte China letztendlich souverän mit 3:0 im Finale gegen Hongkong und holte sich verdient die Goldmedaille. Dafür musste sie aber im Halbfinale zuvor schwer leiden und kämpfen, bevor sie die Japaner in einem denkwürdigen Halbfinale über 25 Sätze hauchdünn und letztendlich auch mit etwas Glück 3:2 bezwangen. Die Japaner hatten den Sieg greifbar nahe, führten bereits mit 2:0 und hatten auch in den 3 folgenden Spielen ihre Chancen, wo sie teilweise sehr dicht vor dem 3.Punkt standen. Die Chinesen aber zeigten ihr *Never-say-die-Attitude*, kämpften sich immer wieder zurück und holten sich dann doch noch den Sieg. Gratulation an Wang ChuQin, Lin ShiDong, Liang JingKun, Xiang Peng und Zhou QiHao

Für Hongkong ist die Silbermedaille ein Riesenerfolg und hier war einmal mehr Wong Chun-Ting ihr entscheidender Mann. Und neben Japan sicherten sich die Männer aus Taiwan die Bronzemedaille.

Etwas enttäuscht waren sicherlich die Gastgeber aus Indien, die sowohl bei den Damen als auch bei den Herren das Halbfinale verpassten.

Hier nun die beiden Finalspiele und anschliessend die beiden würdevollen Siegerehrungen:

[tt-björn]

[Thorwyn]

Wie kamen eigentlich die Setzungen zustande? China bei den Frauen nur auf Position 2, Japan bei den Männern auf 5 ...

[Tackiness]

Zitat von Thorwyn

Wie kamen eigentlich die Setzungen zustande? China bei den Frauen nur auf Position 2, Japan bei den Männern auf 5 ...

Vorjahresergebnis - bei den Frauen schlug Japan China im Finale, bei den Männern verlor Japan das Viertelfinale gegen Südkorea:
https://results.ittf.com/ittf-web-re...ml#/knock-outs

[Thorwyn]

Hm, dann hat Japan nächstes Mal wohl wieder eine 50%ige Chance, schon im Halbfinale auf China zu treffen. Mit dem System ist es egal, wie sehr sich die einzelnen Spieler zwischen zwei Turnieren verbessern, es zählt nur das eine Ergebnis.