Wie man die Leute dazu bringen würde Tischtennis im TV zu schauen

[Schüdde]

Das Problem mit den 3er Mannschaften ist denke ich klar, jedoch ist ein Spiel mit zwei Tischen nicht wirklich TV-freundlich. Klar manchmal geht ein Spiel nur 60-70 Minuten, es kann aber auch mal 3 Stunden dauern--->zu lange.

Schlecht wäre es auch nicht, dass Doppel wieder mehr in den Vordergrund zu rücken, z.B als erstes Spiel.


Was aber viel wichtiger als dieser ganze DTTL-Kram ist, ist dass man mehr Pro Tour Events zeigt, um Tischtennis zu einer Turniersportart wie Tennis zu machen. Und von der Einstellung wegzukommen Ma Lin, Ma Long und Wang Hao seien einfach nur "Die Chinesen", Roger Federer ist ja auch nicht "Der Schweitzer".

[Zuni]

Ich würde wie Siegmund Freud in erster Linie auch erst einmal bei der Art der Übertragung beginnen anstatt direkt das komplette Ligensystem etc. durcheinander zu würfeln.

Wenn man Tischtennis schon ins Fernsehen bekommt sollte auch sichergestellt werden, dass vernünftige Partien übertragen werden oder zumindest Paarungen die versprechen interessant zu werden.
Aufgefallen ist mir dies extrem beim World Team Cup letztes Jahr. Am TV Tisch spielen die Weltranglisten 80. gegen die 140. während am Nebentisch zwei Top 10 Spielrer aufeinander treffen.

Um das zu erreichen kann man ja auch überlegen ab und an von Liveübertragungen wegzu gehen. Bei Übertragungen von Turnieren dürfte es der Mehrheit wohl bei 1/8 oder 1/4 Finale egal sein ob man das Spiel eine halbe Stunde verzögert sieht, wenn man dafür eine der attraktiveren Partien anstatt einer langweiligen sieht.

Ich wage jedoch zu bezweifeln, dass es überhaupt möglich ist Tischtennis im TV überhaupt für mehr als die Aktiven Interessant zu machen. Allerdings liegt dies weniger am Format als vielmehr am Image in Deutschlad. Die Mehrheit sieht Tischtennis halt weniger als Sport an, sondern viel mehr als Spiel ("Ping-Pong") das man auf Steinplatten auf Schulhöfen spielt. Und warum soll man man dann so etwas im TV einschalten ?

[Footsteps]

Das Problem ist und bleibt die deutsche Bundesliga. Die nehmen sich viel zu wichtig und kein Schwein interessiert sich für Frickenhausen, Fulda, Busenbach oder Titting. Noch schlimmer ist die Champions League. Das interessiert doch niemanden!

Deutschland gegen Schweden, Europaliga Halbfinale, das ist ein Spiel.

Hat sich irgend jemand den TTC München im TV angesehen als Boris Becker dort spielte? Oder dann doch lieber Davis Cup?

[Mighty]

Zitat von Schüdde

Was aber viel wichtiger als dieser ganze DTTL-Kram ist, ist dass man mehr Pro Tour Events zeigt, um Tischtennis zu einer Turniersportart wie Tennis zu machen.

Das gab es schon.

Vor ca. 12 Jahren hat NBC fast jede Woche eine 60 Minuten lange Reportage über jeweiliges Pro Tour Turnier übertragen. Das Herrenfinale war immer dabei.

Man konnte es in Deutschland im Kabel empfangen. Der englische Kommentar war mMn sehr gut. Zeitlupe gab es auch.

Nach meiner Erfahrung im Verein, war das Interesse bei den Spielern bis Oberliga sehr gering.

Ich habe den Eindruck, dass wenn TT-Spieler schon TT in TV gucken, dann meistens, wenn sie etwas lernen wollen, nicht wegen der Aktion als solchen.

Daher erscheint mir die Diskussion, wie man ein breites Publikum fürs TT-gucken gewinnt, ziemlich überflüssig.

[flashcurm]

Zitat von Mighty

Das gab es schon.

...

Nach meiner Erfahrung im Verein, war das Interesse bei den Spielern bis Oberliga sehr gering.

....
Daher erscheint mir die Diskussion, wie man ein breites Publikum fürs TT-gucken gewinnt, ziemlich überflüssig.

Die Lösung besteht also lediglich darin die Mannschaften, welche Oberliga oder höher spielen aufzustocken...Problem gelöst..

[rebiator]

um eine neue sache jemanden in all ihren facetten nahezubringen, bedarf es schon einiger didaktischer faehigkeiten.

beispiel snooker. hat einen massiven aufschwung in sachen zuschauerresonanz gezeigt.
sicher, dort hat man alle zeit der welt ,etwas zu erklaeren.

aber stellt euch mal vor, kein rolf kalb wuerde das kommentieren, sondern so eine faustan-getraenkte schlaftablette mit geriatrischem kommentarstil wie rene adler.

das system steht und faellt mit der praesentation. gerade die erklaerungen zu fehlern/siegpunkten der spieler ist fuer laien oft zu grob. es wird fachwissen um rotation usw vorausgesetzt. klar ist in einem spiel da nicht die zeit fuer.

aber waere es nicht vlt einen versuch wert, das ganze mit ner 5minuetigen oder 10min technik/taktik corner zu erklaeren, vor den spielen. m einetwegen praesentiert von adler/boll, gesponsort von butterfly.

mediale praesenz ihres stars, erklaerungen der profis, m einetwegen demonstration der schnittumkehr usw mit sparringspartnern. derweilen kann das ganze auch mit tenergy 238933 gespielt und beworben werden.

regelaenderungen fuers fernsehen sind zweischneidig. wenns in paar jahren ne andere trendsportart gibt, sindse weg.

das is wie mit den werken in der formel 1

die vorschlaege von footsteps sind nich so ganz ohne, mir gefallen da einige, v.a. die 6er mannschaften und die freie aufstellung.

was waren das noch fuer zeiten, mitte der neunziger. trainingslager in grenzau, die mannschaft bestand aus grubba, boehm, alke usw....und in den punktspielen zum mitfiebern spielen 6vs.6 an zwei tischen. das war ein gaudi mit zig zuschauern....kompletter familytag...dagegen heute...

das is meiner meinung nach auch nen hindernis. wenn du tischtennis medial aufziehst mit allem pipapo und dann den liga-alltag dagegenstellst.
drei spieler pro mannschaft. da geht ne fussballhalbzeit laenger.
dann lass mal von den sechsen einen oder zwei nen schlechten tag haben, dann sind teilweise dann fast die haelfte der spiele muell...zuschauertechnisch gesehen.

bei zwölf spielern faellt das nicht so ins gewicht.

[klugscheisser]

Vielleicht sollte man den Denkansatz grundlegend ändern. Unser Ziel sollte es nicht sein, mehr Zuschauer fürs TT-TV zu gewinnen, sondern mehr Fernsehglotzer zum aktiven Tischtennis in die Halle zu bringen.

Dafür kann das Fernsehen gar nicht langweilig genug sein.

[halteraner]

Zitat von klugscheisser

Vielleicht sollte man den Denkansatz grundlegend ändern. Unser Ziel sollte es nicht sein, mehr Zuschauer fürs TT-TV zu gewinnen, sondern mehr Fernsehglotzer zum aktiven Tischtennis in die Halle zu bringen.

Dafür kann das Fernsehen gar nicht langweilig genug sein.

SO siehts aus Nieder mit den Pfunden!

[Schnibra]

Neben den bereits diskutierten Problemen bei der Berichterstattung/Medienpräsenz und der Ligengestaltung sehe ich leider ein ganz großes weiteres Problem, was es schwer macht, Tischtennis in der Öffentlichkeit weiter zu etablieren: Das Spiel an sich.

Auf Youtube gibt es tausende Videos, wo sich junge Leute die Mühe geben, die besten Ballwechsel der aktuellen Aufeinandertreffen zusammen zu schneiden und medial aufzubereiten. Aber machen wir uns nichts vor: Wie oft gibt es denn derart spektakuläre Ballwechsel durchschnittlich in einer Partie? Das Offensiv-Tischtennis, dass in den hohen Ligen der Welt gespielt wird, verbietet ja nahezu konstante Spannungsmomente.
Die vielen kleinen Fehler, die vielen kleinen Punkte, da vergeht dem ignoranten Fernseh-Konsument doch bereits nach drei Minuten die Lust!
Und das vorallem deswegen, weil Tischtennis ein Sport ist, dem man seinen technischen Anspruch als Laie nicht ansieht!

Im Gegensatz zum Fussball entscheiden hier viel feinere, mikroskopischere und daher für Außenstehende nicht einsehbare Fähigkeiten und Anforderungen über Sieg und Niederlage.
Man müsste über seinen Schatten springen, um Faszination für etwas zu entwickeln, dass zu komplex ist, um es beim reinen Betrachten nachzuvollziehen.

Ich behaupte, dass du als Zuschauer nur dann Spaß am Tischtennis-Schauen haben kannst, wenn du dieses Verständnis vom Spiel erwirbst und verinnerlichst, sonst siehst du nur zwei Menschen sich an einem viereckigen Tisch den Ball zuspielen...

[david93]

So sieht's aus!..leider