Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Nullinger]

Zitat von Javaguru

Idiotismus ist es, wenn man den Teufel an die Wand malt, um weiter die Hände in den Schoß legen zu können, statt sich für eine gute Sache einzusetzen.
Komisch, dass mir dabei auch gleich wieder das Thema Veganismus in den Sinn kommt.

Mir kommt da auch ein anderes Thema in den Sinn, aber es ist nicht der Veganismus:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/...7-a9990aa59eac

Zitat von Spiegel Online

Der Internationale Währungsfonds schätzt, dass Regierungen die Nutzung fossiler Brennstoffe allein 2015 direkt und indirekt mit sagenhaften 4700 Milliarden Euro subventioniert haben. Die Stromversorgung des Planeten bis 2050 weitgehend auf erneuerbare Energien umzustellen, würde laut der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien allerdings nur mit rund 405 Milliarden Euro jährlich zu Buche schlagen.

Aber wir müssen ja "die Wirtschaft" schützen. Was mit "der Wirtschaft" passiert, wenn der Klimawandel erstmal richtig durchstartet, will man jetzt lieber nicht betrachten oder gar bekämpfen.

[Noppenzar]

Glaubst du tatsächlich diese Angstmacherei?

Ich kann dir sagen was passiert:

Deutschland macht auf "Gutmensch", das Öl und Gas verbilligt sich, andere Staaten lachen sich kaputt.

Wieviele KKW haben wir? 20?, 30? Wieviele AKW hatten wir? 10?

In der Welt sind aber knapp 300 Kraftweke im Bau.

Ich wiederhole es nochmal:

Egal ob Flüchtlinge, Klima oder andere "grüne" Themen. Deutschland steht politisch in der Welt sehr sehr einsam da.

Das ist deutscher Idiotismus.

Von den finanzpolitischen Fehlern einer jetzt schon faktischen Schuldenunion will ich gar nicht anfangen.

@Java:

Nein, die muss niemand nach Deutschland bringen. Es gibt auf der Welt auch noch 200 andere Staaten. Die sollen an den Außengrenzen vernünftige Lager machen und wenn der Krieg vorbei ist ab nach Hause. Und Wirtschaftsmigranten haben hier eh nichts verloren.

Alle anderen EU Staaten und andere Europäer sehen das auch so.

[Javaguru]

Zitat von Noppenzar

Ich wiederhole es nochmal:

Egal ob Flüchtlinge, Klima oder andere "grüne" Themen. Deutschland steht politisch in der Welt sehr sehr einsam da.

Das ist deutscher Idiotismus.

Du buchstabierst Idealismus falsch.
Den notleidenden Flüchtlingen kann einfach geholfen werden, also hat man es auch gefälligst zu tun. Dass es andere Länder nicht machen, ist dann kein Versagen unseres Landes, sondern ein Affront der anderen Länder, denen mal gehörig der Kopf gewaschen gehört. Wenn ich z.B. diese Scheiße aus Frankreich höre, warum man den Moria Flüchtlingen nicht helfen soll, bekomme ich angesichts so viel menschenverachtender Rhetorik Aggressionen.

Zitat von Noppenzar

Von den finanzpolitischen Fehlern einer jetzt schon faktischen Schuldenunion will ich gar nicht anfangen.

Zeig doch mal, wie schlecht Deutschland im internationalen Vergleich finanziell da steht.

Zitat von Noppenzar

@Java:

Nein, die muss niemand nach Deutschland bringen. Es gibt auf der Welt auch noch 200 andere Staaten. Die sollen an den Außengrenzen vernünftige Lager machen und wenn der Krieg vorbei ist ab nach Hause. Und Wirtschaftsmigranten haben hier eh nichts verloren.

Alle anderen EU Staaten und andere Europäer sehen das auch so.

[Matousek]

Das Flüchtlingsproblem fällt uns deshalb auf die Beine, weil in diesen Ländern mehr oder weniger Familienclans am Ruder sind. Diese werden dann auch noch von den westlichen Regierungen hofiert u. Geschäfte gemacht. Von diesen Einnahmen aus den Rohstofftransfer dieser Länder fällt nichts für deren Bevölkerung ab.
Ich sehe es zumindest so.

[Noppenzar]

So ist es. Irgendein Abgeordneter sagte mal, dass man die ganze Problematik relativ einfach in den Griff bekäme. Einfach für die Geldelite dort keine Visa mehr ausstellen und alle Konten in der EU einfrieren. Erst bei bestimmten Standards wieder freigeben.

Der Haken dabei ist aber, dass hier auch Mulitikonzerne/-millardäre sitzen, die mit ihren Geistesgenossen in diesen Ländern gute Geschäfte machen.

Gut dargestellt ist das im Film Blood Diamond, kann man aber auf Lithium, Coltan, Kobalt, Öl, Gas, Aluminium etc. übertragen. Auch das abgeholzte Mahagoni usw. kauft man gern, Palmöl und Kautschuk auch.

Afrika wird, je nach Schätzung, in den nächsten 20-30 Jahren nochmal um 1 oder 2 Mrd Einwohner zunehmen. Europa hat 540 Mio EW inkl. GB, Schweiz etc.

Man muss die Grenze knallhart schließen, anders geht es nicht. Sonst hat man, frei nach Scholl-Latour, Kalkutta hier. In Ansätzen sieht man was bei Freizügigkeit passiert, einfach mal nach Marseille oder in die Banlieus fahren. East London ähnlich, Amsterdam und Brüssel auch.

Was kann man aktuell tun?

Ordentliches Lager in Griechenland aufbauen. Brandstifter, Wirtschaftsmigranten und Krininelle sofort zurück und die tatsächlich dann noch vielleicht 1.000 echten Kriegsflüchtlinge entweder zurück in die Türkei oder in Griechenland anerkennen nach Dublin.

Was im Fernsehen völlig falsch dargestellt wird ist, dass es soviele Familien gar nicht sind. Nudging und Franing par excellence durch Bilder. Genauso auf den Schiffen. 80% sind alleinreisende männliche Glücksritter.

[mithardemb]

Das mit den Familienclans die nur in die eigene Tasche wirtschaften und vom Westen hofiert werden, kannst du so pauschal nichts sagen. In einigen arabischen Staaten fließt so viel vom Petrodollar an die Bevölkerung, dass diese selbst kaum noch produktive wirtschaftliche Tätigkeiten selbst ausführt, sondern sich andere zum arbeiten ins Land holt.

Wenn man ehrlich ist, dann sind die zuständen in sehr vielen Ländern dieser Welt so, dass man da nicht leben möchte und der Westen als sehr attraktives Land erscheint. Diktatoren, korrupte Politiker die sich nur in die eigene Tasche wirtschaften, menschenverachtende Regiems, Krieg oder Bürgerkrieg, Armut, Seuchen, ... Politische Unterdrückung (Repressalien, Inhaftierung, Hinrichtung, ...) von Menschen mit ander Religion, anderer politischer Vorstellung, anderer Abstammung usw. Die Liste ist endlos und es ist die Mehrheit der Menscheit die gute Gründe hat, ihr Land zu verlassen.

Das alles auf den bösen, bösen Westen zu schieben hat mit der Realität wenig zu tun. Der ist zum einen ist er nicht für alles verantwortlich, zum anderen kann man auch heutige Verhältnisse nicht nur auf die Vergangenheit schieben. Würde man selbiges Maß an Europa anlegen, dann hätte man keinen Frieden nach dem zweiten Weltkrieg schließen können.

[Noppenzar]

Ich habe auch nicht von Saudi-Arabien, Iran oder Katar geredet. Wer dort flüchtet ist in der Regel tatsächlich politisch verfolgt und Perser sind hier hervorragend integriert. Fallen halt nicht auf, weil sie sich zivilisiert benehmen. Im Fernsehen haben sie mal eine Feau aus Saudi-Arabien gezeigt, die nach Deutschland geflüchtet war. Hochgebildet, das erste was sie tat war Kopftuch weg und westliche Klanotten kaufen. Bei geflüchteten Perserinnen sieht es genauso aus.

Zu Afrika:

Du hast vollkommen recht. In Simbabwe (Rhodesien) und Südafrika ging es den Menschen unter weißer Herrschaft erheblich besser, in Nordafrika lebten die Menschen am besten zum Ende der Kolonialisierung. Je länger die Staaten unabhängig waren, desto totalitärer wurden sie, desto schlechter ging es vielen, Milizen wurden zu Milliardären.

Ich bin mir sicher, dass viele Angolaner gerne noch unter portugiesischer Flagge wären, viele Somalier unter französischer oder englischer (bin mir nicht ganz sicher zu wem die gehörten). Alles besser als damals Idi Anin oder jetzt .

Man muss nur mal dagegen die ganzen Überseegebiete, die den ehemaligen Kolonialherren geblieben sind, vergleichen. Da ist die Entwicklung erheblich besser.

[mithardemb]

Zitat von Noppenzar

Ich habe auch nicht von Saudi-Arabien, Iran oder Katar geredet.

Mein Post war auf den Beitrag von Matousek bezogen.

[Matousek]

Zitat von mithardemb

Das mit den Familienclans die nur in die eigene Tasche wirtschaften und vom Westen hofiert werden, kannst du so pauschal nichts sagen. In einigen arabischen Staaten fließt so viel vom Petrodollar an die Bevölkerung, dass diese selbst kaum noch produktive wirtschaftliche Tätigkeiten selbst ausführt, sondern sich andere zum arbeiten ins Land holt.

Diese Länder meinte ich auch nicht. Aus diesen kommen ja keine Flüchtlinge.
Die kommen doch z.T. aus afrikanischen Ländern.

[mithardemb]

Zitat von Matousek

Diese Länder meinte ich auch nicht. Aus diesen kommen ja keine Flüchtlinge.
Die kommen doch z.T. aus afrikanischen Ländern.

... und diese Länder haben wiederum nicht alle Familienclans an der Spitze. Den Zusammenhang zwischen Familienclans und Flüchtlingen kann ich nicht sehen.