Auswirkung von Corona auf den Tischtennissport

[Jomo]

Tut er doch gar nicht. Rechtsauffassung der Juristen des DTTB und persönliche Vorlieben müssen doch nicht übereinstimmen.

[appelgrenfan]

Die sich abzeichnenden Lösungen halte ich für falsch. Eine abgebrochene Saison irgendwie künstlich (gar mit "hochgerechneten" Spielen) zu werten, widerspricht meinem Verständnis von Wettbewerb. Entweder kann ich einen Wettbewerb komplett durchführen oder er ist zu annullieren, weil er eben nicht regelkonform durchgeführt wurde.

Ich verstehe die Entscheider sehr wohl, die jetzt eine Lösung brauchen, die den geringsten Unmut hervorruft. Aber richtig wird sie dadurch nicht.

[Wohlfühlbacher]

Zitat von appelgrenfan

Entweder kann ich einen Wettbewerb komplett durchführen oder er ist zu annullieren, weil er eben nicht regelkonform durchgeführt wurde.

Wie willst du eine komplette Annullierung Mannschaften vermitteln, die zum Zeitpunkt der Annullierung bereits als Aufsteiger feststanden?

[Der springende Punkt]

Zitat von appelgrenfan

Entweder kann ich einen Wettbewerb komplett durchführen oder er ist zu annullieren, weil er eben nicht regelkonform durchgeführt wurde.

So argumentieren mehrere Leute aus ihrem Gefühl heraus. Im Regelwerk steht allerdings nichts davon, dass man wie gespielt gewertete Mannschaftskämpfe später annullieren kann. Da die Entscheider im Tischtennis auf Bundesebene nach rechtlich möglichst wenig angreifbaren Lösungen suchen, kommt für sie eine Annullierung nicht in Frage.

[Fastest115]

Dann geht ja die hinrunden Lösung eigentlich auch nicht denn da werden ja auch viele wie gespielt gewertete spiele annulliert....

[Abwehrtitan]

Zitat von Wohlfühlbacher

Wie willst du eine komplette Annullierung Mannschaften vermitteln, die zum Zeitpunkt der Annullierung bereits als Aufsteiger feststanden?

Uns werden noch ganz andere Opfer abverlangt werden, als ein sportlicher Aufstieg, der verwehrt wird. Es gibt hier keine wirklich "gerechten" Lösungen.

[Bautzemann]

Es geht hier darum eine Lösung zu finden, indem die Ungerechtigkeiten miteinander abgewogen werden und am Ende die Lösung mit dem kleinsten Übel gewinnt. Und da finde ich sind die beiden Favoriten am Ende beim DTTB noch in der Verlosung.

[Manfred]

Ich bin davon überzeugt, dass wir in vier Wochen einen Katastrophenfall bzw. Notstand haben, wenn nicht jetzt schon.
1968 traf der Bundestag Maßnahmen für Krisenzeiten und verabschiedete Notstandsgesetze als Ergänzung zum Grundgesetz. Die Notstandsgesetze können im Spannungs-, Verteidigungs-, Katastrophenfall und bei einem inneren Notstand angewendet werden. Regelungen für den Katastrophenfall oder bei einem Notstand gibt es im TT und vermutlich in anderen Sportarten auch nicht.
Und deshalb überlegt man sich beim TT, wie man rechtssicher die Saison zu Ende bringt??? Man könnte jetzt seitenlang ausführen, warum die WO nicht mehr gelten kann, darf oder muss. Aber aus Rechtssicherheitsgründen pragmatische Lösungen außen vor lassen, ist ein schwaches Bild. Wenn die Entscheidungsträger eine pragmatische Entscheidung nicht fällen mögen weil sie Angst haben, dass Rechtsinstanzen ihnen die Entscheidung um die Ohren hauen, sollen sie doch von einer renommierten Kanzlei ein Gutachten machen lassen mit dem Ergebnis, dass pragmatische Lösungen, die nicht dem Wortlaut der WO entsprechen, in der derzeitigen Situation rechtens sind. Dann kann sich jeder Entscheidungsträger, falls doch irgendwelche Instanzen die Entscheidung für nicht richtig befinden, auf das Gutachten berufen.

[Zigeuner]

Zitat von Manfred

Und deshalb überlegt man sich beim TT, wie man rechtssicher die Saison zu Ende bringt??? Man könnte jetzt seitenlang ausführen, warum die WO nicht mehr gelten kann, darf oder muss. Aber aus Rechtssicherheitsgründen pragmatische Lösungen außen vor lassen, ist ein schwaches Bild.

Das sehe ich genau so.

[appelgrenfan]

Zitat von Der springende Punkt

So argumentieren mehrere Leute aus ihrem Gefühl heraus. Im Regelwerk steht allerdings nichts davon, dass man wie gespielt gewertete Mannschaftskämpfe später annullieren kann. Da die Entscheider im Tischtennis auf Bundesebene nach rechtlich möglichst wenig angreifbaren Lösungen suchen, kommt für sie eine Annullierung nicht in Frage.

Im Regelwerk steht aber auch nichts davon, dass es reicht nur die Hinrunde zu werten oder dass man nicht gespielte Rückrundenspiele wie die Spiele der Hinrunde werten kann. Da ein Saisonabbruch ja nicht geregelt ist, muss jede jetzt gefundene Vorgehensweise offenbar einen Verstoß gegen die WO darstellen. Deshalb ist für mich die einzig mögliche Konsequenz: Da die Saison nicht regelkonform zu Ende gespielt werden kann, ist sie zu annullieren.

Und zum Thema "Gefühl": In diesem Thread gibt es mehrere Beispiele (u.a. Bayerischer Tennisverband, englischer Amateurfußball) die das gleiche "Gefühl" haben und deshalb annullieren.

Zitat von Wohlfühlbacher

Wie willst du eine komplette Annullierung Mannschaften vermitteln, die zum Zeitpunkt der Annullierung bereits als Aufsteiger feststanden?

Bei jeder Regelung gibt es solche Härtefälle. Da ist die Annullierung kein Sonderfall.