Neues Spielsystem für die oberen Ligen?

[Rudi Endres]

Zitat von Armendariz

Milchmädchenrechnung, weil der andere ja auch die doppelte Anzahl an Punkten verliert, und dadurch Spieler C gegen ihn weniger Punkte plus machen kann.
Außerdem spiegelt es die tatsächliche Stärke besser wieder, wenn genauer differenziert wird.

Klar, aber es kommt zu kurzfristigen Schwankungen. Und die Regel müsste für alle Wettbewerbe gelten.


Ob ein 3:2 "besser" ist als ein 3:0 ist ein anderes Thema.

[Fastest115]

Zitat von Armendariz

Milchmädchenrechnung, weil der andere ja auch die doppelte Anzahl an Punkten verliert, und dadurch Spieler C gegen ihn weniger Punkte plus machen kann.
Außerdem spiegelt es die tatsächliche Stärke besser wieder, wenn genauer differenziert wird.

Schach hat doch auch verschiedene "Ergebniskoeffizienten", indem es Remis gibt. Das Problem jetzt gerade ist doch eher, dass zwei gleichstarke Spieler genauso viel Plus gegen den gleichen Gegner bekommen, obwohl der eine locker 3:0 gewinnt und der andere knapp 3:2. Man hätte theoretisch präzisere Daten um die Spielstärke zu berechnen, wendet sie aber im TTR-System nicht an.

1. Beim Schach gibt es Remis aber keinen anderen Koeffizienten. Da wäre es auch zb 16 nur dass dann bei einem Remis eben nicht von 1die Gewinnwahrscheinlichkeit abgezogen wird sondern 0,5
2. Man sieht ja das unterschiedliche Wertungen bei 3-0 oder 3-2 von den Verantwortlichen nicht gewünscht/vorgesehen sind ...wieso sollte das dann plötzlich für Mannschaftskämpfe 3-0 oder 2-1 eingeführt werden. sehr unwahrscheinlich.
3. Nochmal: Ein 3-0 im Meisterschaftsspiel soll dann doppelt soviel wert sein, wie ein 4-0 bei der deutschen Meisterschaft.

[Armendariz]

Ob man es jetzt Koeffizient nennt oder Änderungskonstante - was auch immer... Vom Prinzip her ist es easy, mehr oder weniger Punkte pro Spiel wandern zu lassen. Passiert ja im Jugendbereich genauso.

Wenn man die Schwankungen nicht mag, dann kann man auch 16 für nen 3:0-Sieg machen und 8 für ein 2:1. Finde ich aber ersteres schon wenig... Geschmacksache.

Es ist auch jetzt schon so, dass ein Sieg in der Kreisklasse C prinzipiell genauso viele Punkte bringt wie ein Sieg in der Bundesliga. Auch unfair?
Das wäre eher ein Argument dafür, auch jetzt schon nen Sieg bei den DM mit einer höheren Änderungskonstante zu belohnen. Ändert aber letztlich wenig an der Aussagekraft. Wenn 100 Spieler jeder gegen jeden bei 2000 TTR spielen (nacheinander), da ist die Änderungskonstante fast wurst. Am Ende hat man eine aussagekräftige Rangliste, in der die Punkte zusammen immer noch 200.000 ergeben (außer jemand fällt unter 0).

[Armendariz]

Zitat von Rudi Endres

Klar, aber es kommt zu kurzfristigen Schwankungen. Und die Regel müsste für alle Wettbewerbe gelten.

Kurzfristige Schwankungen hast du immer. Es ist halt beim TTR-Wert gewollt, dass man aktuelle Leistung stärker bewertet als zurückliegende Leistung. Aber das ist alles Definitionssache. Es kommt einem aus jetziger Perspektive viel vor, weil wir bisher mit kleineren Werten rechnen. Im Schach sind 200 Punkte plus oder minus pro Turnier für junge, aufstrebende Spieler keine Seltenheit (es wird insgesamt weniger gespielt, weshalb noch ein Beschleunigungsfaktor eingebaut ist).

[Der springende Punkt]

Zitat von Fastest115

2. Man sieht ja das unterschiedliche Wertungen bei 3-0 oder 3-2 von den Verantwortlichen nicht gewünscht/vorgesehen sind ...wieso sollte das dann plötzlich für Mannschaftskämpfe 3-0 oder 2-1 eingeführt werden. sehr unwahrscheinlich.

Du hast es kapiert - Armendariz noch nicht.

[Fastest115]

Ja hab ich auch, gemerkt.

[Armendariz]

Das hab ich schon kapiert. Sonst wär es ja schon lang umgesetzt. Technisch ist es nicht schwer

Aber mir ging es ja vor allem darum einen Anreiz für die Egos vorzuschlagen, die nach 0:2 abschenken würden.

Gut, wahrscheinlich bisschen viel Aufwand für wenig Ertrag.

[Trillian]

Wenn schon, dann würde ich für jeden Satz einzeln den TTR sich ändern lassen. Das führt dann aber dazu, dass man mit 2 gewonnenen Sätzen auch TTR verlieren kann. Da man dann aber sowohl die Änderungskonstante als auch die Gewinnwahrscheinlichkeit für den einzelnen Satz anpassen müsste, ist das jedoch viel Aufwand. Ein schwächerer gewinnt nun einmal viel einfacher einen einzelnen Satz als das gesamte Spiel.

[Sansibar]

Zitat von Armendariz

Das hab ich schon kapiert. Sonst wär es ja schon lang umgesetzt. Technisch ist es nicht schwer

Aber mir ging es ja vor allem darum einen Anreiz für die Egos vorzuschlagen, die nach 0:2 abschenken würden.

Gut, wahrscheinlich bisschen viel Aufwand für wenig Ertrag.

Ich würde das nicht als Egos betitelt einfach in eine Schublade stecken. Man fühlt sich geschlagen, TTR ist verloren und spielt nicht mehr umkehrbar weiter.

Ich finde einfach auch ein Sätze zählen völlig irreführend, für Außenstehende noch schwerer zu verstehen, etc

Dann sollten sie hergehen und die Gewinnsätze auf 2 reduzieren, effektiv sparen sie so noch mehr Zeit, verkürzen Mannschaftskämpfe (wenn das das Maß aller Dinge sein soll) - aber behalten noch den Charakter von Sieg und Niederlage pro Spiel. Und wenn es dann einen dritten Satz gibt - dann einen der komplett entscheidet.

(Unabhängig von den nicht händelbaren Zuständen wenn Gegner nicht oder nur mit Ersatz antreten und dadurch irreguläre Satzverhältnisse eines Spiels in der Bedeutung viel zu viel Schaden in der Tabelle anrichten können). Alle DTTB unterstellten Ligen 2 Gewinnsätze und die Zeit reduziert sich problemlos.

[Armendariz]

Ich finde Sätze zählen intuitiver.
Zum Vergleich:
Man stelle sich vor, im Fußball oder Eishockey würde man alle 10 Minuten die Uhr stoppen, und wer in der Zeit mehr Tore gemacht hat gewinnt einen Satz, egal ob 3 Tore oder eins.
Ich fand es als Kind auch immer sehr kompliziert, beim Tennis das Zählsystem zu verstehen. Heute bin ich froh über Sätze (wie langweilig wären Einzel bis 40 Punkte?), aber ich merke in Mannschaftsspielen, wie vieles einfach vorhersehbar und langweilig ist. Bei bestimmten Spielen weiß vorher jeder, was Sache ist - selbst bei 1:0 Satzführung ist im TT noch gar nichts gewonnen gegen einen stärkeren Gegner. Richtige Spannung kommt eigentlich erst in den 5-Satzspielen gegen Ende auf, oder wenn es Richtung Matchbälle in der Verlängerung geht.

Spannend finde ich persönlich bei Spaßspielen:

Brasilianische Teams (2 Teams haben je einen Vertreter am Tisch, wenn man einen Punkt verliert oder 3 in Folge gemacht hat, wird man ausgetauscht)

Viele kurze Gewinnsätze (À la Tennis), z.B. 5 Gewinnsätze bis 5, ohne Deuce

Spiele mit wechselnder Vorgabe (z.B. 3 Punkte Vorgabe gegen einen weit schlechteren; nach gewonnenem Satz bekommt der Gegner danach einen Punkt Vorsprung mehr)

Doppel mit Neuauslosung nach jeder Runde, jeder sammelt seine eigenen Siege

Jokerpunkte, d.h. man kann einmal pro Satz einen Ball doppelt zählen lassen

Das meiste davon ist mental anspruchsvoller und bringt deshalb eine weitere Komponente ins Spiel, die man sonst nicht so braucht: Mentale Ausdauer. Bei normaler Zählweise gibt es einfach oft Situationen, bei denen das Spiel ergebnistechnisch langweilig wird.

Das ist vor allem bei Mannschaftskämpfen ein Problem. Deshalb mag ich die Idee, dass prinzipiell jeder Satz für irgendwas wertvoll ist.