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allgemeines Tischtennis-Forum Dies ist unser Hauptforum. Hier geht es um Tischtennis allgemein und hier gehört alles rein, was nicht in die Fachforen oder sonstigen Foren passt. |
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#581
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AW: Zeit für Wandel im DTTB nach Olympia
Zitat:
Das Problem ist doch anders gelagert. Tischtennis war nie ein Zuschauersport, man hat von den Aktiven gelebt. "Sponsoren" waren in Wirklichkeit Mäzene, meistens spielten sie selbst. Selbst das Konstrukt "Grenzau" funktionierte damit, weil jemand die geniale Idee hatte, ein Hotel in der Pampa als Ort für Mannschattsfahrten mit Training zu installieren. Der Vorteil war und ist, dass man medial faktisch immer unabhängig war. Dee Sport lebte von sich selbst. Jetzt ist es aber so, dass die Anzahl der Aktiven stetig abnimmt. Dementsprechend kommt auch weniger Geld aus dem Sport selbst, dazu knausert die öffentliche Hand. Zusätzlich brach über die Jahre zum Teil noch der alteingesessene Mittelstand an Geschäften in den Städten weg. Ein "Action" oder "Lidl" gibt keine Gelder, der ehemalige kleine Laden tat dies schon und wenn es nur 100 Mark für eine Anzeige im Vereinsheft waren. Dazu kommt der Onlinehandel der Großhändler für TT-Ausrüstung, da fällt die Notwendigkeit weg, dass der damals zumeist einzige Shop in der Nähe ständige Präsenz zeigt und für den generierten Umsatz dann auch etwas zurückgibt. In der Summe wird das ehemalige Modell, dass eine Sportart aus sich selbst heraus existiert, obsolet. Somit hat der Verband de facto ein unlösbares Problem. Übrigens ist selbst beim Fussball nicht alles Gold was glänzt. Dort hat man in unteren Ligen dieselben Probleme, es fällt nur nicht so auf, weil die Spitze komplett internationalisiert ist und die "Vereine" im Grunde interbational aufgestellte Kapitalgesellschaften sind. Unterhaltungsindustrie halt. Über die Ursachen dieser "Amerikanisierung" der Freizeitgestaltung kann man diskutieren. Tischtennis hat halt das Pech kein Sport für Zuschauer zu sein und dazu noch peu a peu Aktive zu verlieren. Wer mal in die Ligen schaut sollte mal einen Blick auf die Altersstruktur vieler Mannschaften schauen. Man kann den Schwund vielleicht verlangsamen, indem man als Verband eben nicht mit zuviel Firlefanz die bestehenden Aktiven noch länger bei der Stange hält, letztendlich wird Tischtennis als Vereinssport immer weniger werden. Generell ist halt der Zeitgeist, dass Freizeitgestaltung mehr und mehr individualisiert wird, ohne Verpflichtungen. Man geht in der Jugend nicht mehr wöchentlich mit der Clique raus, dafür pickt man sich einzelne, extrem teure (Taylor Swift) Events raus, man kauft nicht mehr in der Stadt gemeinsam ein, da wird im Netz bestellt, man geht ins Fitnesstudio, anstatt sich im Sportverein zu verpflichten (zumindest terminlich) und auch die Lieblingsfilme und -Serien werden individuell gestreamt. Für jedwede Art von Verein, der auf Gemeinschaft angewiesen ist und seinen Mitgliedern eine gewisse Disziplin abverlangt ist das eine Katastrophe. |
#582
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AW: Zeit für Wandel im DTTB nach Olympia
Zitat:
Das war zu meiner Trainerzeit anders. Da hat man die Kinder und Jugendlichen bis zu den Deutschen gebracht, um dann tatenlos zusehen zu müssen, wie jemand der den Spieler gar nicht oder kaum kennt ihn versucht zu coachen. Noch schlimmer was es einmal, als eine meiner Spielerinnen bei einer Deutschen gegen eine Bundesligaspielerin ganz ohne Betreuung ran musste, weil man ihr wohl nichts zugetraut hat. Am Ende hat sie im Entscheidungssatz verloren. Leider war die Halle auch so gebaut, dass ich nicht einfach runter an die Box konnte. Irgendwann verliert man dann die Lust, sich jeden Tag in die Halle zu stellen, sei es in der Woche beim Training oder an den Wochenende bei Wettkämpfen. Geändert von Bezirksligalooser (21.09.2024 um 00:14 Uhr) |
#583
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AW: Zeit für Wandel im DTTB nach Olympia
Es gibt halt einfach nur extrem wenige die in der jugend mal oben waren und auch den Weg des Profis gewagt bzw geschafft haben.
Da muss man dann sehr weit zurückgehen und es beruft sich halt auf die alte generation boll ovtcharov franziska dang qiu der als als einziger noch u 30 ist steger mengel duda filus walther und baumr.ort ist mit etlichen schweren Verletzungen aus der Bahn geworfen worden.zu früheren zeiten waren es zudem noch süss fejer-konnerth und keinath. In der 2. und 3.liga ist das noch flemming wosik und floritz die eine tischtennisschule haben und ein paar wenige arbeiten noch bei tischtennisfirmen. stumper und meissners Entwicklungen stagnieren auch wenn stumper sich auf einem gewissen level etabliert hat.darüberhinaus wird nur bertelsmaier nachziehen können. hippler klein und oehme könnten sich vielleicht noch mit einer zusätzlichen trainerttätigkeit oder bei einer Arbeit in einer tt Firma als Profi über wasser halten können für eine internationale wird es aber nicht mehr reichen. Was ist aber mit dem großen Rest geworden die in den letzten 10 bis 15 Jahren in der jugend oben waren? Da hat es entweder nicht zur profikarriere gereicht oder hatten sie nicht die notwendige einstellung.die spielen nur noch in niederen ligen oder gar nicht mehr das und das beruft sich auf die von mir erörterten Inhalte. Natürlich muss das ein jeder für sich selbst entscheiden kann es auch nicht für jeden reichen ist auch nicht ein jeder dafür gemacht und einige haben auch andere Ziele und möglichkeiten.die quote an profis ist aber letztlich deutlich zu gering und das ist der knackpunkt an der schlechten entwicklung und daran gilt es zwingend anzusetzen! In anderen Ländern setzt man halt viel konsequenter auf den profiweg und dann bleibt auf strecke halt auch automatisch mehr hängen.die alte Generation kaschiert die Probleme an der Basis halt noch zu einem größeren Teil das wird aber aufgrund des hohen Alters nicht mehr lang gutgehen und dann wird man von weiteren Nationen nachhaltig abgehängt werden. Die perfekte Lösung gibt es da zwar nicht da tischtennis bei uns halt eine nische ist es von der spitze abgesehen kein großes geld gibt und die mitgliederzahlen auch immer weiter einbrechen aber die von mir erbrachten Lösungsvorschläge wären schon mal gute Ansätze. wenn man beim dttb aber halt die eingefahrenen Wege weitergeht nicht mal aus der komfortzone rauskommt und sie sich offensichtlich auch nur selbst entlassen können dann ist das halt auch kein nährboden für eine gesunde leistungskultur. Geändert von Turboblock (21.09.2024 um 02:54 Uhr) |
#584
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AW: Zeit für Wandel im DTTB nach Olympia
Mal ne grundsätzliche Frage? Wozu braucht es überhaupt Profisportler? Dass es sie in anderen Ländern gibt, ist eine eher dürftige Begründung. Was bringen sie der Gesellschaft? Was bringen sie der Sportart? Braucht man sie als Gallionsfigur? Als Entertainer? Als nachahmenswertes Vorbild für die Jugend? Um nicht im internationalen Vergleich abgehängt zu werden? Wie wichtig ist es, ob man von 200 Nationen Nummer 2, 8 oder 15 ist?
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Stopp dem Windelmüll! |
#585
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AW: Zeit für Wandel im DTTB nach Olympia
Um bei internationalen Vergleichen nicht abgehängt zu werden geht das halt nicht mit amateuren und wird es auch nicht mit extrem wenigen Profis ausreichen.
Dafür bräuchte man schon eine absolute spitze und die haben nur die chinesen.je mehr den profiweg einschlagen desto höher ist auch die chance dass auch mal was höherwertiges hängen bleibt das ist reine Mathematik. Wenn die spitze abfällt hat das auch automatisch negative Auswirkungen auf die Sportart.sponsoren zahlen noch weniger die medienpräsenz wird weiter abnehmen und das zuschauerinteresse wird noch geringer werden. Und auch an der Basis wird man mehr Mitglieder gewinnen können wenn eine Sportart durch große Erfolge boomt als wenn es einbricht. das hat somit immer eine sogwirkung! Geändert von Turboblock (21.09.2024 um 04:31 Uhr) |
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AW: Zeit für Wandel im DTTB nach Olympia
Kannst du die bitte noch mal kurz zusammenfassen. Die sind in dem Thread irgendwie untergegangen.
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AW: Zeit für Wandel im DTTB nach Olympia
Zitat:
Es ist schon so wie Noppenzar es beschrieben hat: Die Freizeitgestaltung der Jugendlichen hat sich seit dieser Zeit stark verändert. Für die Jugendlichen müssen JUNGE Vorbilder präsentiert werden so wie die Lebruns in Frankreich, die dort einen Boom an Neueintritten ausgelöst haben. Kaufmann, Bertelsmeier und Stumper müssten auch in den sozialen Medien unseren Sport repräsentieren. Tischtennis im Fernsehen muss gar kein Profispiel sein sondern bei Schlag den Star oder frag doch mal die Maus stattfinden. Was spricht gegen sowas wie Promi Darts WM im Tischtennis? Es gibt genug Promis, die gut spielen können, wo das Spiel aber nicht so schnell und technisch ist, dass Laien das schon nicht mehr würdigen können. Tischtennis braucht ein frischeres Image und muss einfach mehr stattfinden in der Öffentlichkeit, anders bekommt man die Jugend nicht an die Platte. Erst wenn die Leute in der Halle sind oder ihre Kinder bringen, kann der Rest beginnen.
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the lower you play, the harder you look.... |
#588
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AW: Zeit für Wandel im DTTB nach Olympia
Wie viele Leute spielen denn "Darts" professionell in einer Liga oder in einem Verein und nicht nur beim Saufen mit den Kumpels in der Kneipe?
Es ist doch mittlerweile auch eine Seuche, dass ständig Regeln oder Materialien geändert werden, um das Spiel langsamer und damit für den TV-Zuschauer attraktiver zu machen.. Die mediale Präsenz von Snooker auf Eurosport und Co ist auch sehr groß ohne dass eine signifikante Menge an Personen in Deutschland überhaupt jemals einen "echten Snookertisch" (wir reden nicht von Billiard in der Kneipe) in echt zu Gesicht bekommen hätte.. Geändert von HansWurst123 (21.09.2024 um 09:13 Uhr) |
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AW: Zeit für Wandel im DTTB nach Olympia
Darts und Snooker sind für den Zuschauer recht einfach nachzuvollziehen. Beim Darts zeigt das Fernsehbild ganz genau, wo der Pfeil steckt und die Spielstandsanzeige rechnet meistens schnell und richtig mit. Darüber hinaus gibt's alle paar Minuten (manchmal sogar Sekunden) eine Entscheidung. Da ist Action pur.
Beim Snooker ist's auch recht einfach zu verstehen: Die Kugel ist gefallen oder nicht. Dazu hat Snooker etwas durchaus Entspannendes, für andere auch Langweiliges. Und die Interessierten werden auch mit ein paar Details versorgt. Tischtennis ist da komplizierter. Meistens sieht es aus, als ob sehr schnell ein sehr leichter Fehler gemacht wurde. Man wartet auf einen schönen Ballwechsel. Und echte Fans, für die es nur um Sieg oder Niederlage geht, gibt es zu wenige. Fragt mal in eurem Verein nach, von welchem Verein die Mitglieder Fan sind. Die meisten werden euch sofort einen Fußballverein nennen können, aber keinen Tischtennisverein. Vielleicht müsste man daran mal versuchen, etwas zu ändern. Aber wie? Party in den Hallen? Das war in Paris doch cool, oder? Das erfordert allerdings ein Umdenken zunächst bei den Spielern! Dass das schwierig ist, verstehe ich. Schließlich spielt das Gehör beim Tischtennis durchaus eine Rolle. Das wurde hier in anderen Themen allerdings auch alles schon oft diskutiert, viel geändert hat sich bisher nicht. |
#590
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AW: Zeit für Wandel im DTTB nach Olympia
Mit der gleichen Argumentation verstehen ja die Amis nicht, wie man sich für Fußball interessieren kann. Da "passiert ja größtenteils nichts" und bei einem 0:0 gibt es noch nicht einmal einen Gewinner...trotzdem ist das im Endeffekt oft spannender als, wenn ein Kleinverein von einem Großen "abgeschossen" wird und es viele Punkte gibt..
Wie du schon gesagt hast, sowohl die Identifikation mit dem Verein als auch die "Star Power" zieht unterschiedlich..Tischtennisvereine in der BL sind auch größtenteils Mittelstädte mit 20-100k Einwohner (Fulda, Mühlhausen, etc.) bzw. in der Pampa (z.B. Grenzau, Ochsenhausen, Bad Königshofen) oder führen selbst in der eigenen Großstadt ein Nischendasein (z.B. Karlsruhe)..einzige Ausnahmen vielleicht bei den Herren Düsseldorf und Saarbrücken und sowie im Damenbereich Berlin..selbst in Dormund und Bremen dürfte der Wiedererkennungswert sich in Grenzen halten, wobei man dort sicher auch von den vorhandenen Vereinsstrukturen des Hauptvereins profitieren wird... |
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