Zukunft der Automobilindustrie - Neuordnung auf dem Weltmarkt durch Elektromobilität

[pibach]

Zitat von Schrottkopf

Inzwischen gibt es auch schon eine Reihe von Ansätzen, aus Biomasse oder mithilfe von überschüssigem Solarstrom etc Flüssigtreibstoffe zu erzeugen.

Wenn diese dann nicht verbrannt sondern über Brennstoffzellen wieder in Antriebsenergie verwandelt werden, gibt es viele den Randerscheinungen wie Stickoxide und Feinstaub aus der Verbrennung erst gar nicht.

Das wäre in meinen Augen für Mittel und Langstrecken erheblich sinnvoller, als die Suche nach dem Gral der Akkutechnik.

Glaub ich nicht. Denn im City-Betrieb ist die Brennstoffzelle dem Akku-Ansatz zu deutlich unterlegen - Faktor 3, siehe hier. Die Erzeugung von Wasserstoff und die Stromerzeugung in der Zelle ist schlicht zu ineffizient, und der Vorteil der schnellen Betankung entfällt. In der Langstrecke sind beide Ansätze dem Verbrenner unterlegen.

[pibach]

Zitat von alba

Genau so sieht es aus, Energiesparen wäre angesagt ...

Die Realität sieht allerdings so aus: "Von wegen Öko! Die Deutschen pfeifen auf umweltfreundliche Autos" (Focus, März 2017)

[Schrottkopf]

Zitat von pibach

Glaub ich nicht. Denn im City-Betrieb ist die Brennstoffzelle dem Akku-Ansatz zu deutlich unterlegen - Faktor 3, siehe hier. Die Erzeugung von Wasserstoff und die Stromerzeugung in der Zelle ist schlicht zu ineffizient, und der Vorteil der schnellen Betankung entfällt. In der Langstrecke sind beide Ansätze dem Verbrenner unterlegen.

Ja, mag für Wasserstoff durchaus gelten. Aber ich habe ja auch nicht von Wasserstoff gesprochen sondern von benzinähnlichen Flüssigtreibstoffen.
Es gibt zB eine Direktmethanol-Brennstoffzelle, die mit Methanol betrieben wird. Und die liegt heute schon bei einem elektrischen Wirkungsgrad von 40% - und das ist ja sicher noch nicht das Ende der Entwicklung. Warum sollte da zB kein Ethanol möglich sein oder der Wirkungsgrad Richtung 50% oder 60% (wie bei H2) gesteigert werden können? Die H2-Zellen schneiden ja nur deswegen so schlecht ab, weil man für die transportfähige Aufbereitung des H2 soviel Energie braucht, nicht wegen der Zelle. Dieser Aufwand entfällt, wenn man gleich Flüssigkeiten verwendet.

Bei einem angenommenen Wirkungsgrad der Elektromotoren von realistischen 90% käme man schon mit Methanol auf einen Systemwirkungsgrad von 36% von Zelle und Antrieb. Das braucht sich vor einem Verbrenner nicht zu verstecken. Und die bestehende Tankinfrastruktur inklusive Betankungszeiten könnte großteils erhalten bleiben.

Ein in meinen Augen sehr interessantes Konzept für die Treibstoffherstellung ist zB die hydrothermale Karbonisierung, die mit eigentlich jeglichem pflanzlichen Material funktioniert (Ernteabfälle etc)

https://de.wikipedia.org/wiki/Hydrot...Karbonisierung

Dabei können je nach Prozeßführung entweder direkt Flüssigtreibstoffe gewonnen oder mittels Umwandlung in Methanol oder Ethanol für Brennstoffzellen verwertbar gemacht werden.

Wenn da entsprechend mit Nachdruck herangegangen würde, ließen sich durchaus einige Probleme lösen. Flüssigtreibstoffe lassen sich erheblich leichter zwischenspeichern als Strom und bei der Gewinnung mittels Solarenergie in heißen, sonnensicheren Gebieten wie der Sahara produzieren und verteilen.

[Peter Igel]

hört doch endlich auf mit dieser Öko-Romantik.
Bis auf Weiteres wird das nicht kommen mit den E-Fahrzeugen.
Auch wenn Einige das gerne anders sähen und sich da bereits ihre Parallelwelt aufgebaut zu haben scheinen.
Autofahren geht mit Benzin oder Diesel, alles andere kannste knicken.
Und das reicht noch etliche Jahrhunderte, dass man - wie ich es tue - mit 360 Benzin-PS zum Bäcker fahren kann.
Einigen hier täte etwas mehr Realitätsnähe mal ganz gut...

[Red Devil]

Noch jubelieren das Bundesumwelt, Bündnis 90 und die Öko-Fraktion über den vermeintlichen Sieg über Diesel & Verbrennungsmotoren. Doch das böse Erwachen wird kommen. Können Bürger sich die Elektroautos nicht leisten, kommt es zu einer Entlassungswelle in der Autoindustrie und den Zulieferbetrieben, werden Pendler nicht entlastet und die Infrastruktur ausgebaut, steigen stattdessen weiterhin im regelmäßigen Turnus ÖPNV- und DB-Gebühren, werden sich die Wähler hoffentlich erinnern, wer ihnen die Suppe eingebrockt und ihr Leben verteuert und sie in ihrer Mobilität beschnitten hat. Das wird dann ein Pyrrhussieg. Ob da wirklich jemand aus dem Öko-Spektrum ernsthaft glaubt, mit diesem Verbot könne man Wahlen gewinnen und es würde ihnen mit einem Kreuzchen gedankt? Man bindet die Kernklientel, doch der Berufspendler und der Transportunternehmer, der auf seinen Diesel angewiesen ist, auch aus Kostengründen, und nicht mehr "dieseln darf" oder teuer nachrüsten muss - den Herstellern wird schon etwas einfallen, wie sie Käufer doch an den Kosten beteiligen können - wird sie dafür nicht auch noch belohnen. Teure E-Transporter werden sich auch auf Lebenshaltungskosten und Lebensmitteltransporte auswirken. Transportkosten werden auf den Discounter und dann auf den Verbraucher umgelegt. Die Post hätte einen Grund, wieder das Porto zu erhöhen. Am Ende mündet das in eine Infrastrukturabgabe, die dann hoffentlich auch die Fahrradfahrer und E-Biker zahlen müssen. Wäre doch eine sinnvolle Alternative zum bald endenden Soli...

[Schrottkopf]

Zitat von Peter Igel

Autofahren geht mit Benzin oder Diesel, alles andere kannste knicken.
Und das reicht noch etliche Jahrhunderte, dass man - wie ich es tue - mit 360 Benzin-PS zum Bäcker fahren kann.
Einigen hier täte etwas mehr Realitätsnähe mal ganz gut...

Für deine 360 PS lachen dich aber die meisten Tesla-Fahrer aus...
Hätte vor wenigen Jahren auch niemand gedacht, dass es einen Markt für so ein Fahrzeug gibt

Momentan gibt es da eine Dynamik in der Diskussion, die zu ziemlich erstaunlichen Entwicklungen führen kann - davon sind sicher nicht alle gut und sinnvoll, aber ignorieren hilft halt auch nicht weiter...

[Peter Igel]

Zitat von Schrottkopf

Für deine 360 PS lachen dich aber die meisten Tesla-Fahrer aus...

aber nur genau 1x.
Dann ist es nämlich schon wieder vorbei mit der Herrlichkeit und der Längsdynamik (für Kurvenfahrten sind die Karren ja eh nicht konzipiert).
Beim zweiten, spätestens dritten Sprint bin ich schon schneller als so'n Tesla, und nach dem fünften muss der eh wieder an die Steckdose.

Aber gut, ich räume ein, bei "richtiger Anwendung" hat so'n Ding seine Existenzberechtigung.
Mein Zahnarzt hat nen Tesla; der ist hellauf begeistert davon.
Allerdings auch gutes Marketing, das Fahrzeug als "Spielzeug für Gutverdiener" zu verkaufen, die damit gleichzeitig ihr ökologisches schlechtes Gewissen beruhigen können.
Die Strategie scheint aufzugehen, leider...

Schönen Mittwoch, ich fahr jetzt tanken, Super plus natürlich.

[alba]

Die Weltbevölkerung wächst momentan jährlich um 78 Millionen, also etwa die Menge, die in Deutschland lebt. 78 Millionen, die wahrscheinlich nichts dagegen hätten, auch ein Auto zu besitzen. Nun gibt es nur drei Möglichkeiten: Entweder sie bekommen ihr Auto niemals, man steigt auf erneuerbare Energie um oder in wenigen Jahrzehnten fahren wir alle Fahrrad.

[alba]

Zitat von pibach

Die Realität sieht allerdings so aus: "Von wegen Öko! Die Deutschen pfeifen auf umweltfreundliche Autos" (Focus, März 2017)

Wenn ich das lese, werde ich depressiv. Vor allem, dass gerade die Jüngeren offenbar das Auto wieder als Statussymbol entdecken. Im eigenen Verein hab ich einen Abiturienten, der will später Investmentbanker werden, "weil man da gut verdient und sich ein schnelles Auto leisten kann". Erschreckend.

[Noppenzar]

Zitat von alba

Wenn ich das lese, werde ich depressiv. Vor allem, dass gerade die Jüngeren offenbar das Auto wieder als Statussymbol entdecken. Im eigenen Verein hab ich einen Abiturienten, der will später Investmentbanker werden, "weil man da gut verdient und sich ein schnelles Auto leisten kann". Erschreckend.

Kannst du das nicht nachvollziehen, dass ein Jugendlicher von etwas träumt, gerade, wenn er vielleicht nicht aus so begütertem Elternhaus stammt?

Ich z. B. war von Kind an Autofan. Mit macht es einfach Spaß zwischendurch einfach mal schnell zu fahren. Im Alter von 26 hatte ich dann das Geld übrig und habe mir ein 911 Cabrio gegönnt. Das war fantastisch und das habe ich mir auch von niemandem vermiesen lassen.

Was ist daran jetzt verkehrt?

Statussymbol ist auch nicht ganz richtig. Bei uns im Sauerland sieht man Sonntags auf der A45, A46, da darf man noch voll fahren, die ganzen Sauerländer Unternehmer mit ihren Sportwagen, die in der Woche in der Garage stehen, weil sie mit dem Golf oder Mittelklasseauto zur Firma oder zum Kunden fahren.

Wir reden hier auch nicht von unseren südländischen Mitbürgern, die sich zu fünft nennen AMG kaufen, Tiefbettfelgen und Klappenauspuff montieren und dann Samstag Abend an der Tanke 20 Euro reinfüllen, weil mehr nicht im Budget liegt.

Ich rede davon, dass es einfach Spaß macht mit so einem Auto.

@Peter:

Soweit ich weiß macht Tesla noch Verlust. Scheint also trotz der horrenden Preise bei bescheidener Technik noch nicht so wirtschaftlich zu sein. Und du hast recht. Dreimal Vollgas und der regelt runter wegen Überhitzung der Batterie.