Tischtennisspieler hören wegen der neuen Bälle auf

[MaikS]

Zitat von Power-Seven

Es trainiert auch eigentlich niemand mal vor Auswärtsspielen mit dem Ball vom Gegner. Für mich logisch, man hat ja auch nicht dessen Tische und Halle, um sich an den Gesamtmix zu gewöhnen.

Jetzt mal ehrlich: Du willst andere Tische mit den Unterschieden zwischen einem Joola Super-P und einem G40 oder TSP ABS Ball auf eine Stufe stellen?
Da muss dann aber irgendwas grundlegend fehlen, sorry.

[AlexM]

Kenne in meinem Umfeld auch keinen Spieler, der mit dem TT wegen der Einführung des P Balles aufgehört hätte.

Die neue P Ballgeneration (nahtlos als auch mit ABS und Naht) spielen sich m.E. sehr ähnlich, jedoch Nittaku Japan und BTY G40+ natürlich schon anders.

Mit der Spieldauer finde ich jedoch die Ungleichmäßigkeit im Absprungverhalten besonders bei unserem nahtlosen Joola Flash problematisch. Der Ball bekommt mit der Spieldauer (wie andere Plastebälle auch) Mikrorisse, die eine niedrigeren Ballabsprung verursachen. Einige Spieler merken das erst recht spät und wundern sich erst, wenn ein neuer Ball eingesetzt wird, der merklich höher abspringt.

Desweiteren ist mir noch kein Trainings-P-Ball wirklich positiv aufgefallen. Die * Bälle springen so unregelmäßig ab, dass es nur für eine Verwendung des *** Produktionsausschusses reicht.

Im Übrigen testet man m.E. aktuell noch verschiedene Netzhöhen. Sollte ein höheres Netz kommen, wäre das ein deutlich stichhaltigeres Argument, den TT-Sport ernsthaft in Frage zu stellen. Da dürfte sich im Vergleich die Umstellung auf den P Ball noch als das geringste Problem herausstellen. Hoffen wir mal, das am Netz nix geändert wird.

[Power-Seven]

Zitat von MaikS

Du willst andere Tische mit den Unterschieden zwischen einem Joola Super-P und einem G40 oder TSP ABS Ball auf eine Stufe stellen?

Nein, natürlich nicht 1:1. Vielleicht kann ich es verdeutlichen.

Unsere Spielbälle mit Naht springen auf unseren Spieltischen der Marke A höher und besser als auf denen von B (die wir ergänzend im Training nutzen).
Ein nahtloser Ball derselben Marke erzeugt aber auf den Tischen von B ziemlich exakt das gleiche Gesamtverhalten.

An dieses Gesamtverhalten beim Gegner muss man sich beim Einspielen anpassen. Der Ball ist nur ein Faktor, die Tische sind ein Faktor, usw. Und du kennst sicher auch Spieler, die "in der Halle einfach nicht spielen können", egal was da für Tische stehen und welche Bälle gespielt werden.

Deswegen will ich die Bälle bei allen Unterschieden nicht als den einen Faktor anerkennen, dem alles andere plötzlich zu 100 % untergeordnet ist. Mehr nicht.

[radeberger]

Zitat von es.ef

Schwierig ist einfach die Plastikball-Vielfalt. Es gibt nicht den Plastikball. Aber auf der anderen Seite sehe ich gerade in den unteren Ligen den Vorteil, dass jugendliche Nachwuchsspieler besser mit Materialspielern zu recht kommen.

Das wird nicht passieren, da auch das anziehen extrem langsamer toter Bälle nicht gerade einfach ist, auch kann man am Flugverhalten viel weniger auf die Rotation des Balles schließen.

Mir passiert es jetzt viel öfter, das ich denke der Ball hat Unterschnitt, dabei ist er total tot, mag noch Gewohnheit vom Z Ball sein, hat aber fatale Spielfehler zur Folge. Tote Bälle führen meistens zu einem Punkt.

Ich habe jedenfalls den Eindruck, daß der P Ball zu einem Luck Faktor aufgrund dieser Eigenschaft geworden ist. Das fällt nur in den Oberen Klassen nicht auf, da dort athletischer und sauberer gespielt wird. In der Kreisliga wird es ein hässliches Rumgelucke werden, mit vielen toten Bällen wo man dachte es ist noch Spin drin.
Man muss immer hoch konzentriert sein und hinter dem Ball her, total nervige Spielweise. Ich glaube nicht das man sich an dieses unstete Verhalten gewöhnen kann.

Das ist jedenfalls meine Meinung

[masl83]

@radeberger, was du da schreibst heisst also mit Zelluloid und unkonzetriert spielst du besser als mit Plastik, weil du die Konzentration nicht aufbauen kannst?...

Was kann da der Ball dafür? Ich muss mich immer konzentrieren, wenn ich das nicht kann, verliere ich. Da ist es egal, welchen Ball ich nehme. Wenn ich nur hinstehen kann und denn Ball nur im Spiel halten brauch, dann ist der Gegner halt auch so unterlegen, dass es egal ist welchen Ball wir nehmen.

[Jaskula]

Was einfach nicht mehr so gut funktioniert sind die Automatismen.
Genau die sind aber wesentlicher Bestandteil beim Tischtennis, da man nicht die Zeit zum Analysieren und Planen hat.
Bislang musste man nur bei Materialspielern im Kopf die normalen Automatismen ausschalten, jetzt verhalten sich auch die Bälle immer mal wieder überrschend anders. Das führt zu Verunsicherung. Ob das auf Dauer besser wird, da hab ich auch meine Zweifel.

[Matousek]

Zitat von Jaskula

Was einfach nicht mehr so gut funktioniert sind die Automatismen.
Bislang musste man nur bei Materialspielern im Kopf die normalen Automatismen ausschalten, jetzt verhalten sich auch die Bälle immer mal wieder überrschend anders.

und Du meinst, dass Deine zukünftigen Gegenüber das Problem nicht haben?

[Jaskula]

Zitat von Matousek

und Du meinst, dass Deine zukünftigen Gegenüber das Problem nicht haben?

Doch, daher teile ich ja auch die Meinung von radeberger, dass die Qualität der Spiele insgesamt leidet. Zumindest so lange, bis die gravierenden Unterschiede bei den Bällen, die immer noch nicht befriedigende Qualität und das bereits geschilderte abweichende Sprungverhalten bei anderen Bedingungen sich bessert.

Es gab natürlich auch bei Zelluloid unterschiedliches Sprungverhalten in Abhängigkeit von Tischen und Böden und seit die Bälle größer sind auch schon Qualitätsprobleme aber im Moment ist das bei Plastik doch noch mal stark gestiegen. Da sind manchmal Eier in den Packungen, die wären früher nicht mal im Kaufhaus verkauft worden. Zudem ändern abgespielte Bälle, die es inzwischen sogar gibt, weil nicht mehr alle schnell kaputt gehen, wiederum ihr Verhalten.

[Power-Seven]

Zitat von Jaskula

Es gab natürlich auch bei Zelluloid unterschiedliches Sprungverhalten in Abhängigkeit von Tischen und Böden und seit die Bälle größer sind auch schon Qualitätsprobleme aber im Moment ist das bei Plastik doch noch mal stark gestiegen.

Das kann man glaube ich unterschreiben. Sowohl als auch. Die Probleme sind nicht neu, aber im Moment etwas größer als vorher.

Deswegen wehre ich mich immer, wenn die Bälle plötzlich an allem Schuld sein sollen. Sie sind heute ein größerer Faktor, aber trotzdem nur einer.

[Fastest115]

Ja klar sind Sie nur ein Faktor.
Nur ist der Faktor eben nur für sich schon grösser als die anderen.
Bier und Wodka ist beides Alkohol. Nach nem halben Liter Bier Spiel ich noch halbwegs ordentlich TT. Nach nem halben Liter Wodka eher weniger gut.
Und da gibt es noch welche die erst beides brauchen um den ball zu treffen.

Tische und Halle sind kleine Faktoren.
Da stellen sich die meisten bei 15 Minuten drauf ein.
Für andere Bälle braucht man länger. Oft mehr als 2-3 Doppel oder Einzel.
Dazu bleiben tische und Halle während eines Spiels eher gleich.
Beim ball kann man erst nen runden haben dann nen ei.
Oder erst nen nagelneuen mit dem man sich einspielt und dann zum zweiten Einzel auf einmal nen total abgwspielten...
Also die Abweichung durch die Bälle ist deutlich höher als durch andere Faktoren.