Abwerben von Nachwuchsspielern

[lackendorff]

@jakula
lass dir versichert sein, ich hab schon kinder von sehr gut geführten vereinen weggehen gesehen. ad3) niemand hat gesagt, daß man sich nicht auch einigen kann. ad4) nochmal: dem spieler und dem verein die chance geben wieder zueinander zu finden. ausserdem soll's dem verein ein körberlgeld für die bisherige entwicklung bringen. bei einem endgültigen wechsel kommt dann halt das, zumindest in österreich, spärliche ablösegeld zu tragen.

grundsätzlich müssen wir davon ausgehen, daß die nachwuchsspieler gut betreut werden sollen. im sinne des beitragerstellers meine ich aber, daß von anderen vereinen als talente erkannte kinder vor "trainergurus", verbandstrainern wenn sie negativen einfluss nehmen, geschützt sein sollten. über das wie kann man diskutieren. die verpflichtende leihmöglichkeit ist ein ansatz.

rechtsberater brauche ich für den leihvertrag keinen. im österreichischen tischtennis ist er ohnehin vorgesehen. das papier müsste man nur auf die neuen gegebenheiten umschreiben!

[Enrice]

@lackendorff
Wenn der Stammverein ok war, wird es den Spieler früher oder später doch ohnehin zu seinen Wurzeln zurückziehen, außer dieser kann ihm (aus sportlichen oder finanziellen Gründen) zuwenig bieten - dann war der Wechsel aber sowieso für BEIDE besser. Oder willst du wegen einer Vereinseitelkeit die sportliche Entwicklung eines talentierten Spielers bewußt hemmen

Es kann nun mal aus mehreren Gründen nicht jeder Verein immer die besten Rahmenbedingungen schaffen (finanzieller Background für eine "weit oben" spielende Mannschaft, Einzugsgebiet, Konkurrenz durch nahegelegene andere Vereine, Sponsoren, Hallen, ...).

Für mich gibt es nichts schlimmeres, als die de facto Versklavung der Sportler aus Vereinsinteressen.

Beispiele könnte ich dir nennen...

[Pfannaflicka]

@Enrice:
Ich glaube, einer "Versklavung" von Spielern redet hier auch niemand das Wort. Aber es muss schon erlaubt sein, über Aufwandsentschädigungen und/oder die Frage, welche Art von Nachwuchsförderung ein Verein bewusst betreibt, zu diskutieren. Wenn ein engagierter Verein jahrelang einen Jugendlichen gefördert hat und dann zusehen muss, wie sich dieser plötzlich zu einem "größeren" Verein verabschiedet, weil er dort attraktivere sportliche/finanzielle Anreize erhält, muss eine Aufwandsentschädigung durchaus ernsthaft diskutiert werden. Denn wenn man davon ausgeht, dass ein Verein Nachwuchsförderung in erster Linie unter dem Aspekt betreibt, damit langfristig die eigenen Erwachsenenmannschaften aufzufüllen, dann ist der Verlust gerade der guten Spieler z. T. schon frustrierend, gerade dann, wenn sie nicht ganz nach oben kommen (einem absoluten Riesentalent kann man diesen Weg ohnehin nicht verbauen; der/diejenige fällt so schnell auf, dass auch ein schlecht trainierender Verein dieses Talent nicht verstecken kann), sondern nur ein paar Klassen höher in den sogenannten gehobenen Amateurklassen herumturnen.
Und dass aus dieser Konsequenz heraus manche Leute - wie z. B. ganz krass Rudolf Endres - sagen, wir betreiben nur noch Breitensport, finde ich in Ordnung. Das kann man einfach nicht kritisieren, denn es ist in das Belieben jedes Vereins gestellt, welche Art von Nachwuchsarbeit er betreibt - immer noch besser als Vereine, die überhaupt keinen Nachwuchs haben, weil sich keiner darum kümmert!

[ph]

Mir fällt hier erneut auf, dass viele in dieser Diskussion eine sehr einseitige sichtweise haben.

Die Vereine die Jugendarbeit machen sind die Guten und Vereine mit höhereren Mannschaften die Spieler "abwerben" oder gute Spieler erhalten (womöglich noch mit Geld...ts ts) sind die Bösen.

Dabei werden die wichtigen Funktionen übersehen die die höherklassigen Vereine abdecken.

- Dort werden Spieler ja weitergefördert (zB vom Landesligaspieler zum Oberligaspieler, etc.)

- Höherklassige Mannschaften sind oft Motivation der jugen Spieler sich zu verbessern und auch dort spielen zu können (was dann wenns möglich ist, anscheinend gern vom alten Verein unterbunden werden möchte)

- Und auch das Geld das junge spieler (Schüler/Studenten/Azubis) in höheren Klassen erhalten hilft denen beim Taschengeld oder gar zur Finanzierung des Lebensunterhaltes! Ich hab zB selber während des Studiums das Geld vom TT bestens gebrauchen können. Und Geld das man mit seinem Hobby erhält ist viel angenehmer als das vom arbeiten.

ph

[pingpongpapst]

Original geschrieben von ph
Mir fällt hier erneut auf, dass viele in dieser Diskussion eine sehr einseitige sichtweise haben.

Die Vereine die Jugendarbeit machen sind die Guten und Vereine mit höhereren Mannschaften die Spieler "abwerben" oder gute Spieler erhalten (womöglich noch mit Geld...ts ts) sind die Bösen.

Dabei werden die wichtigen Funktionen übersehen die die höherklassigen Vereine abdecken.

- Dort werden Spieler ja weitergefördert (zB vom Landesligaspieler zum Oberligaspieler, etc.)

- Höherklassige Mannschaften sind oft Motivation der jugen Spieler sich zu verbessern und auch dort spielen zu können (was dann wenns möglich ist, anscheinend gern vom alten Verein unterbunden werden möchte)

- Und auch das Geld das junge spieler (Schüler/Studenten/Azubis) in höheren Klassen erhalten hilft denen beim Taschengeld oder gar zur Finanzierung des Lebensunterhaltes! Ich hab zB selber während des Studiums das Geld vom TT bestens gebrauchen können. Und Geld das man mit seinem Hobby erhält ist viel angenehmer als das vom arbeiten.

ph

Und ich dachte Du hast immer nur für umsonst gespielt.

[Rudi Endres]

Dies alles bestreitet ja niemand, aber die mittlerweile extrem angestiegenen Kosten(z. B. für Hallengebühren ) müssen abgedeckt werden. Ohne entsprechende Ablöse rentiert sich Jugendförderung ,über das Breitensportniveau hinaus, nicht mehr. Ich weiß nicht, wie wir die Kosten decken sollen. Sponsoren findet man kaum noch. Die populären Sportarten haben längst alles abgegrast.
Manche Vereine existieren unter günstigeren Bedingungen. Doch wie lange noch?
Man darf nicht immer nur alles aus der Sicht der Spieler sehen.

[Cheftrainer]

Es gibt aber Vereine, deren Trainer die Entwicklug der Spieler in den Vordergrund stellen.

Wir haben mit dieser Einstellung und dem entsprechenden Konzept immerhin auch mal 10.000.- Förderpreis mit dem "Grünen Band" erhalten.

Und ansonsten ist bisher fast niemand weggewechselt. Unsere 1. und 2. Herrenmannschaft besteht aus 12 Spielern, davon haben 10 bei uns auch im Jugendbereich gespielt. Und die Spieler haben teilweise auch Geld und ab und zu mal ne höhere Klasse angeboten bekommen.

Unsere Einstellung kommt eben bei den Spielern und Eltern gut an. Selbst wenn mal einer mit Geld "weggelockt" werden würde, es bleiben doch noch genug, die diese Art der Nachwuchsarbeit rechtfertigen!!!

Ich bleibe dabei, geht jemand, dann hat es in der Regel auch Gründe. Mit einem guten Konzept und der richtigen Nachwuchsarbeit (kein Breitensport in unserem Falle), erreicht man auch eine gute Bindung an den Verein. Man sollte ab und zu auch mal die Gründe für einen Wechsel nicht nur in dem "bösen" Nachbarverein suchen!

[Harnisch]

@cheftrainer

Schön das ihr eine so gut Jugendarbeit habt !
Aber es kann doch nicht verkehrt sein mal einen anderen verein kennen zulernen . Wenn man als Junger kerl die Chance hat mal 3-4 klassen höher zuspielen sollte man diese wahrnehmen !
Irgendwann(bei mir mitte 20) kommt dann die erkenntnis wo man sich fragt ob der Aufwand sich noch lohnt :

4mal die woche training
weniger kameradschaft,aber höher spielen
oft 2 stunden anreise zum gegner
kaum geld für viel leistung
erfolgsdruck
dann gibt es Mannschaftskameraden die dir Niederlagen wünschen damit sie auf deine position rücken

In der regel hat man doch zu seinem heimatverein immer noch eine bindung !!!
Wenn man dann anfragt ob man dort spielen könnte wird man auch meistens mit offenen armen empfangen.

Wenn man zurück geht kann man sagen :
Gut, ich habe mal was erreicht , aber jetzt steht der Spass im Vordergrund !!!

Kenne viele leute die das so gemacht haben , und es hat fast keiner bereut .
Falls es wieder juckt , kann man immer noch wechseln und wieder höher spielen!

Deswegen würde ich keinem von einem wechsel in der jugend abraten. Vorraussetzung ist natürlich das der Jugendliche sich wirklich im neuen Verein weiterentwickeln kann.
Wechsel in die selbe klasse halte ich daher für unsinnig!!!
Talentierte Jugendspieler sollten auch nicht zulange in der Jugend spielen ,sondern möglichst früh im senioren betrieb(würde sagen so ab Bezirksliga) um sich an die spielweise zu gewönnen !!!
Das erste senioren jahr ist immer das schlimmste, spreche aus eigener erfahrung!!!

[cd]

Hallo,

ich bin da etwas anderer Meinung, ich versuche im Verein die jungen Spieler so lange wie möglich in der Jugendmannschaft spielen zu lassen, sofern sie spielerisch nicht zu stark sind und die Mannschaft recht homogen zusammenpaßt.
Sind Jugendspieler zu stark und zu "einsam" für die Mannschaft, dann muß er in die Herrenmannschaft eingesetzt werden.
Die Jugendspielzeit kann man im gesamten Leben nie wieder bekommen, im Herrenbereich spielt man dann den Rest seines Lebens.

[Cheftrainer]

@Harnisch

Du hast scheinbar meine Beiträge nicht gelesen.

Ich bin doch gar nicht der Meinung, dass es verkehrt sei einen anderen Verein zu wechseln. Als Trainer habe ich immer einem Spieler zum Wechsel geraten, wenn es woanders bessere Möglichkeiten gab. Nicht alle in meinem Verein hatten immer Verständnis für diese Haltung, aber bei mir geht es eben nicht in erster Linie um "meinen" Verein.

Insofern finde ich es völlig normal, wenn manchmal Spieler wechseln. Im Gegenteil, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, dann suchen wir einen geeigneten Verein, der ggf. im Herrenbereich eine bessere Perspektive bietet.

Und gerade diese Einstellung hat dazu geführt, dass praktisch niemand uns verlassen hat, der bei uns die optimalen Möglichkeiten hatte.

Ich sage eben nur, dass man die Gründe für einen Wechsel nicht immer bei anderen suchen sollte. Man sollte eben versuchen ein gutes Umfeld zu schaffen. Gelingt dies, dann wechseln die Spieler auch nicht weg.