Für wen ist die ITTF da?

[Mighty]

Zitat von Der springende Punkt

Ich erkenne einen Hauch von Realitätssinn ...

Dein Hauch von Realitätssinn sollte dir auch vermitteln können, dass Olympia TT ziemlich versaut ist, durch bestimmte Regeländerungen der ITTF. Schon mal von der Medalienbeschaffungsmaßnahme für nicht-Chinesen gehört? Also wäre eine nicht-Beteiligung an dem Turnier kein Verlust im rein sportlichen Sinne.

[tate]

Zitat von TT-Philosoph

Ich bin also für eine Spaltung.

Okay, ich füttere jetzt doch noch mal ...

Dann spalte doch, aber bitte schnell. Und nimm Mighty mit ...

[achtzehn62]

Welche Regeln würden dann für die neue Organisation gelten?

Alles ist freigegeben?
Nur Frischkleben ist erlaubt?
Noppen, Anti und alles was einem den Spaß verdirbt wird verbannt?

[1600i]

Ich habe meinen Beitrag gelöscht.

[TT-Philosoph]

@achtzehn62

Ich würde sagen: Jegliche Manipulation am Material ist für alle erlaubt, solange sie nicht gesundheitsschädlich ist oder den Ball physikalisch beeinflusst (also kein Ölfilm auf dem Belag, der sich dann auf den Ball überträgt).

Dies würde bedeuten: alle Arten von Belägen sind erlaubt, sie können auch ruhig dicker als 4 mm sein, meinetwegen 50 cm. Wenn der andere damit umgehen kann, warum nicht? Es schadet doch keinem.

Frischkleben unter kontrollierten Bedingungen (also im Freien/unter Aufsicht) erlaubt

Benutzen von Tunern erlaubt, da die mW nach nicht gesundheitsschädlich sind (außer man trinkt sie, aber dasselbe gilt auch für Haushaltsreiniger)
.
Ich würde allerdings der Fairness halber die Verpflichtung einführen, daß man den Gegner über sein Material aufklärt, so daß er sich darauf einstellen kann, also z.B. "ich habe den Belag getuned/geklebt/ich habe glatte Noppen etc."

Ich halte es für ungerecht, Manipulationen am Material nur für bestimmte Gruppen zu erlauben, z.B. Frischkleben/Tunen ja, aber glatte Noppen nein.

Was "den Spaß verdirbt" ist subjektiv; einem Angriffsspieler wird durch Antis der Spaß verdorben, aber einem Abwehrspieler durch Tuning. Es wäre ein bißchen bigott, eine bestimmte Sorte Material zu verbieten und den eigenen Spaß zum Maßstab zu machen.

[Rudi Endres]

Zitat von TT-Philosoph

@achtzehn62

Ich würde sagen: Jegliche Manipulation am Material ist für alle erlaubt, solange sie nicht gesundheitsschädlich ist oder den Ball physikalisch beeinflusst (also kein Ölfilm auf dem Belag, der sich dann auf den Ball überträgt).

Es gab schon mal eine Zeit, in der so ziemlich alles erlaubt war. 6 mm Antis, Beläge mir Längs- und Querrillen und so weiter waren üblich. Das hat das Spiel zerstört. Man änderte die Regeln.
Eine Materialanarchie würde uns nicht weiterbringen. Ganz ohne Einschränkungen geht es nicht.

[Mephisto]

Zitat von TT-Philosoph

Und als nächstes sollen die Bälle geändert werden. Sie nehmen weniger Spin auf, womit natürlich die Angaben entschärft werden.

Auch da ist mir die Argumentation völlig schleierhaft. Nehmen wir Wimbledon. Kein Mensch kommt auf die Idee, Wimbledon mit Sand auszulegen, um die Aufschläge zu entschärfen, gerade das Tempo ist es doch, was den Reiz des Rasentennis ausmacht!

Wie begegnest du denn dem Argument, dass Zelluloid in zahlreichen Ländern verboten ist/wird, da die Herstellung zu 80% mit der Herstellung von Nitroglyzerin ist. D.h. der TT-Sport in einer Reihe von Ländern enorm eingeschränkt würde. Und jetzt würde ich gerne mal wissen, wie du als Verantwortlicher in einem Dachverband entscheiden würde, der global für die Sportart zuständig ist???

[achtzehn62]

Das Problem wird sein, daß das genausowenig kontrollierbar ist wie bisher auch.

Ob oder wieviel etwas "gesundheitsschädlich" ist ist auch immer eine Definitionssache. z.B. bezüglich der Grenzwerte.

Frischkleben nur im Freien oder unter Aufsicht läßt sich nicht umsetzten/kontrollieren - und was würde bei einem Verstoß passieren? Ausschluss aus der Liga?

Und daß der Gegner sein Material "erklärt" halte ich für extrem unwahrscheinlich. Warum sollte hier fairer agiert werden als bisher? Die die heute manipulieren werden es da dann genauso machen.

Letztlich wird sich in dieser Hinsicht wohl kaum etwas verändern, es sei denn es würde auch andere Vorteile bringen wie z.B. mehr Umsatz der Hersteller, mehr Attraktivität für Spieler und Zuschauer.
Oder es würde wirklich radikal beschnitten so daß es auch für Anfänger leichter zu erlernen ist, aber da gäbe es dann halt nur noch einen Belag und ein Holz für alle und das mit möglichst wenig Rotation. Aber das würde mir keinen Spaß machen

[jes]

Zitat von TT-Philosoph

Die Sätze bis 11 sind ein Witz, die zwei Angaben sind ein Witz, gerade, wenn man richtig im Satz drin ist, ist er auch schon zu Ende.

Ich finde die Sätze bis 11 deutlich besser als bis 21. Es gibt schneller eine Entscheidungsphase und es zieht sich nicht so unglaublich hin. Außerdem kann man durch die häufigeren Pausen auch besser auf den Gegner sich einstellen, wenn man Tipps von Außen bekommen kann

Dasselbe mit dem Frischkleben. Wenn die Leute soviel Angst um die Gesundheit haben, dann sollen sie halt das Kleben an die frische Luft verlegen. Das war doch alles nur ein Vorwand, um Tempo aus dem Spiel rauszunehmen, in der Hoffnung, daß DAS dann mehr Zuschauer anlocken würde.

Vielleicht war es ja auch ein Grund, dass man die Tischtenniswettbewerbe bei den olympischen Spielen erhalten wollte. Des weiteren ist es gut in meinen Augen, dass nun langsam alles Nachbehandeln verboten ist, damit man weiß, auf was man sich einstellen muss, wenn man den Belag des Gegners sieht.

Zurück zu 38mm Bällen? Hätte ich keine Lust zu. Würde die Kosten ja wieder erhöhen, da man sich wieder komplett neu mit Bällen eindecken muss. Und woher soll man die beziehen? Meinst du ernsthaft, die TT-Firmen stellen wieder die alten Bälle her, nur wegen ein paar Weniger, die sich abspalten? Das lohnt sich für die Firmen dann nur, wenn die Bälle wirklich zu einem höheren Preis verkauft werden

Einzige Verpflichtung: Der Spieler muss vor Matchbeginn mitteilen, welche Veränderungen er vorgenommen hat, damit sich der Gegner darauf einstellen kann und er darf nichts verwenden, was giftig ist oder den Ball physikalisch verändert (also kein Ölfilm auf dem Belag).

Klar - und wer garantiert mir, dass er die Wahrheit sagt? Das gäbe eine lustige Protestwelle

Nur ein Denkanstoß. Ist es nicht möglich, ein paar TT-Firmen und ein paar bekannte Athleten (Boll o.ä.) mal dazu zu bewegen, eine Konkurrenzorganisation zum ITTF zu gründen,

Und was soll einem Timo Boll dazu bewegen, dass er sich in ein solches Projekt stürzt, und damit keinen Lebensunterhalt mehr hat? Er verdient mit Tischtennis sein Geld und ich glaube kaum, dass jemand groß in dein Projekt einsteigt, und gleich eine Profi-Liga zustande kommt - außer vlt. aus deiner Tasche.

Wenn ich mir die Regelvorschläge so anschaue, dann spiele ich doch lieber wahres Tischtennis!

[Mephisto]

Ich habe bei der Einführung von gravierenden Änderungen viel kritisiert - Änderungen ansich, aber auch die Art und Weise - und werde es sicher auch weiter tun.

Einiges wie die spannendere Zählweise hat sich m.E. bewährt. Über anderes wie die Ballgröße kann man streiten. Der Effekt ist jedenfalls, dass die Sportart athletischer geworden ist und es nicht nur auf das "goldene Handgelenk" ankommt. Eine Zunahme von Spannung und Athletik ist nicht das schlechteste für eine Sportart (völlig unabhängig von Vermarktung, es geht mir erstmal um die SpielerInnen). Man muss nicht alles und ständig verändern, doch die Weiterentwicklung einer Sportart ist nicht per se schlecht.

Ansonsten klinke ich mich gleich wieder aus dieser Diskussion aus, da einerseits das meiste hier vor Jahren schon unheimlich ausgiebig diskutiert wurde und andererseits einige Beiträge hier von einer unheimlichen Engstirnigkeit geprägt sind, kein Perspektivwechsel gewollt ist. Dafür ist mir meine Zeit zu schade. Insofern viel Spaß bei dem rückwärtsgerichteten Thread.