Hat das Frischkleben positive oder negative Einflüsse auf den Tischtennissport `?

[Ino]

Original geschrieben von wfox
Ansonsten: der Beitrag von Rahul Nelson etwas weiter oben ist richtig gut! Meine Befürchtung ist auch, dass wir uns in Richtung eines sehr einseitigen Spiels entwickeln, und dann geht anschliessend das Gejammer los, dass die Zuschauer ausbleiben.
Den einen macht es keinen Spass, ohne 3 fette Schichten Kleber zu spielen, anderen macht es keinen Spass, sich die Bälle nur noch so um die Ohren hauen zu lassen.

Mit dem um die Ohren hauen lassen, damit muss ich leben, wenn ich es nicht schaffe, mit meinem nicht geklebten Schläger dagegenzuhalten.
Eine einseitige Entwicklung gibt´s sicherlich, ich würde das aber nicht nur auf den Kleber zurückführen. Denn in anderen Sportarten, die nicht so Materialabhängig sind, gibt´s ebenfalls diese Entwicklung in die Geschwindigkeit, weg von der Technik bzw. den Variationen.

Vergleicht mal Fußball von vor 20 Jahren mit heute oder Tennis. Da sieht´s genau so aus. Oder kleben die Fußballer etwa auch
(ich fand Fußball damals attraktiver, mehr Spielzüge, weniger Tritte und Schwalben)

Auch wenn man´s nicht begrüsst, das ist der Lauf der Zeit. Und wenn alle so vernünftig wie lars wären, gäbe es sicherlich keine Probleme. Das bei den Schweden find ich sehr gut. Die Kiddies sollen auf ihre Gesundheit achten und erstmal die Grundlagen des TT lernen, vor dem Kleben.

[wfox]

Original geschrieben von Ino
Vergleicht mal Fußball von vor 20 Jahren mit heute oder Tennis. Da sieht´s genau so aus. Oder kleben die Fußballer etwa auch (ich fand Fußball damals attraktiver, mehr Spielzüge, weniger Tritte und Schwalben)

Klar, die trainieren mehr, rennen schneller, und und und als früher.
Ich bin ja nicht gegen das Kleben. Aber Tischtennis-Bälle fliegen immer schon mit einer solchen Geschwindigkeit übern Tisch, dass eine Reaktion im klassischen Sinne nicht möglich ist. Das macht einerseits den Reiz von TT aus, aber ein nicht-geschulter Zuschauer versteht z.B. einfach nicht, was gerade an der Platte passiert. Bei immer höheren Geschwindigkeiten hängen wir -fürchte ich- immer mehr Leute (und sogar ausgebildete) ab, wenn die nicht ein höheres Trainingspensum erbringen können.
Wie gesagt: ich bin an dieser Stelle ratlos, denn das Kleben hat sowohl positives als auch negatives gebracht. Andererseits: Anti- und Noppenbeläge in Kombination mit gleichfarbigem Backsidebelägen haben zur 2-Farbenregel geführt, der 40mm-Ball hat das Spiel nicht langsamer gemacht....

Das bei den Schweden find ich sehr gut. Die Kiddies sollen auf ihre Gesundheit achten und erstmal die Grundlagen des TT lernen, vor dem Kleben.

w

[Ino]

Mein armes altes Mütterchen hat mich noch nie TT spielen sehen, die weiss nur, daß ich das mache. Aber jedesmal, wenn die MAL was im Fernsehen sieht, ist die fasziniert von der Geschwindigkeit mit der sich da zwei Leute den Ball über die Platte jagen, oder von dem Ballgefühl eines totalen Abwehrers dagegen.

Also die Geschwindigkeit alleine würde ich nicht als zuschauerfeindlich einstufen, eher die nicht nachvollziehbare Rotation, da natürlich am meisten beim Aufschlag.

Es ist eine "natürliche" Entwicklung, daß es weniger Abwehrer gibt, was durch die einführung des grossen Balles glaube ich noch forciert wurde. Traurig, auch in meinen Augen.

Ich habe aber früher selbst sehr passiv gespielt, komme mit meinem mittelmäßigen Ballgefühl aber anscheinend mit der "Einheitsspielweise" weiter.
Seit einiger Zeit trainiere ich aber wieder richtig Abwehr, weil man mit einem solchen Komplettwechsel der Spielweise ganz leicht mal nen Satz rumbiegen kann.

Ich selbst trainiere auch nicht 5-mal die Woche, es kann aber nicht sein, daß man hier versucht, daß Feld gezwungenermaßen beieinanderzuhalten. Wer viel trainiert, hat halt Vorteile, und die müssen sich zeigen, sonst wären die ja blöd, mehr zu trainieren...

[Lukas K.]

Hallo Zusammen,

mal unabhängig, davon wie sich kleben aufs Spiel auswirkt. Es ist definitv gesundheitsschädlich und damit ist jegliche Diskussion über spielerische Vor und Nachteile für mich überflüssig. Wenn talentierte Kinder mit 12 Jahren auf Lehrgängen bereits drei mal am Tag kleben, dann muss das zu gesundheitlichen Schäden führen, wenn man's ab da 15 Jahre lang macht.(oder länger) Außerdem werden häufig wegen besseren Sounds (der dann Cool ist) irgendwelche Gemische und extrem giftige Kleber verwendet (zum Beispiel der Vulkan aus Ungaren, der wohl unter das Betäubungsmittelgesetz fallen sollte). Ich verstehe ehrlich gesagt nicht wieso solche Kleber überhaupt noch käuflich sind.

Also Klebeverbot der Gesundheit wegen!!! Alles andere ist zweitrangig.

Etwas Sarkasmus zum Schluss:
Die Größte Auswirkung hätte ein Klebeverbot auf's Spiel deshalb, weil die Spieler die kleben, ohne 15 min im Kleberaum gesessen zu sein, wohl an Entzugserscheinungen leiden würden, und deshalb die Kugel nicht treffen.

[Antipower]

Auch wenn ich selber frisch klebe, wäre ich grundsätzlich dafür, dass ein Klebeverbot ausgesprochen wird. Aber ich sehe eigentlich keine Chance auf Durchsetzbarkeit. Zum einen werden sich die Firmen, die Kleber herstellen bzw. vertreiben, mit allen Mitteln dagegen wehren und zum anderen besteht keine Möglichkeit der Kontrolle.

:confused:

[Schindler2]

Natürlich meine ich das Ernst!!!

Wenn man nicht mehr kleben kann, dann gibt es
auch keine Halbdistanzspieler!!(wie z.B. P.Chila,
P.Korbel, k.Kreanga) Es würde dann mehr Block-,Konter und Schussspieler gäben. (Wie z.B.
J.Huang). Vielleicht täte es auch mehr Abwehrer
gäben, weil man ohne kleben als Angreifer nicht
richtig druck hinter den Ball bekommt!!!!

Einige Schläge wären auch nicht oder sehr schlecht
durchfürbar (s. Beitrag Torben)


MfG

Schindler

[mh]

Ich finde, Frischkleben muss nicht verboten werden.
Es genügt eine Reduzierung der Belagstärke.
Dies hätte zur Folge:
1. Reduzierung von Tempo und Spin.
2. Reduzierung des Klebeeffekts.
3. Entschärfung der Aufschläge

Also alles was man mit den aufwendigen Reformen erreichen wollte.

Und die Aussage Halbdistanz-Topspinduelle seien nur mit frischgeklebten Belägen möglich ist schlicht und einfach falsch.

Wie haben dies Leute wie Jonyer, Surbek, Stellwag, Fritz, Secretin in den frühen 70er Jahren geschafft?

Wie wir von Rahul Nelson wissen hat auch Rosskopf relativ spät mit Kleben begonnen (Steffen Fetzner übrigens auch)

Man muss so was eben trainieren.

Im Gegenzug zu der Reduzierung der Belagstärken müssten natürlich auch die "Schweinebeläge" entschärft werden, die nur darauf ausgelegt sind das Spiel zu zerstören. Z. B. Reduzierung der Noppenlänge.

[Ino]

Original geschrieben von mh
Ich finde, Frischkleben muss nicht verboten werden.
Es genügt eine Reduzierung der Belagstärke.
Dies hätte zur Folge:
1. Reduzierung von Tempo und Spin.
2. Reduzierung des Klebeeffekts.
3. Entschärfung der Aufschläge

Und dadurch ist dann auch das Gesundheitsrisiko ausgeschlossen?
:confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused:

[mh]

Wenn Frischkleben nicht mehr soviel bringt werden es viele lassen.

[Schindler2]

Frag mal Torben und Werner ob es möglich ist
"richtig gute" Powertopspin aus der Halbdistanz zu spielen OHNE zu kleben!!!!!


P.S. Wenn es möglich ist ohne frischkleben aus
der Halbdistanz Powertopspins zu ziehen
warum kleben dann Spieler wie T.Wosik,
P.Korbel, P.Chila und K.Kreanga frisch???


MfG

Schindler