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Stammtisch Hier könnt Ihr über "Gott und die Welt", Politik, Fernsehen, Bücher, Musik und alles was Euch sonst interessiert diskutieren. Plaudern in lockerer Atmosphäre ;-)

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  #61  
Alt 08.04.2008, 14:13
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Rieslingrübe Rieslingrübe ist offline
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Post Ripper Rising

Zitat:

...Nebelverhangene Felder...schummerige Gassen in der Heidelberger Altstadt nah am Neckarufer...düstere Hinterhöfe der Bergheimer Straße... - passend zur Jahreszeit bricht da mal wieder mein Faible für True Crime Literatur im Allgemeinen und den legendärsten aller Serienmörder im Besonderen durch:

Jener sagenumwobene Jack The Ripper, der der Überlieferung nach im Herbst des Schreckens des Jahres 1888 im Londoner East End fünf Frauen meuchelte, viehisch abschlachtete und nie gefasst wurde. Um seine Identität ranken sich bis heute viele Theorien. Neben dem immer wieder genannten harten Kern von gut einem halben Dutzend Hauptverdächtigen, gerieten im Laufe der Jahrzehnte mehr als 170 Namen in den Focus der Untersuchungen von Kriminologen, Journalisten, Wissenschaftlern und Hobby-Ripperologen aus aller Welt.

Über Ärzte, Schauspieler, Künstler, Rechtsanwälte, Hafenarbeiter, Friseure bis hinein ins Britische Königshaus reichen die Hinweise u. Spekulationen. Dementsprechend umfangreich fällt natürlich auch die Fachliteratur aus: mehr als 100 Veröffentlichungen, und kaum ein Jahr verstreicht ohne irgendein neues, spektakuläres Enthüllungsbuch.

Gar nicht so einfach, sich in dieser Publikationsflut zurecht zu finden, unter zahlreichen Kuriositäten und Werken fragwürdiger Recherche die etablierten, weithin anerkannten Autoren und Veröffentlichungen zu erkennen. Nun ja, bei mir im Schrank stehen jedenfalls mittlererweile folgende, durch die Bank brauchbare Wälzer:

Donald Rumbelow: "The Complete Jack The Ripper"
Paul Begg: "Jack The Ripper - The Facts "
Evans/Rumbelow: " Jack The Ripper - The Scotland Yard Investigates"
Robin Odell: "Ripperology - A Study of the World's First Serial Killer as a Literary Phenomenon"
Stephen Ryder: " Public Reactions to Jack The Ripper"
Begg, Fido, Skinner: "The Jack The Ripper A-Z"
Philip Sudgen: "Complete History of Jack the Ripper"


Wer auch ein wenig auf Jacks Spuren im Viktorianischen London wandeln möchte, dem dürften die ´Facts´ von Paul Begg bereits vollauf genügen; es gilt als das zur Zeit aufschlußreichste und aktuellste Buch zum Thema, siehe: www.jacktheripper.de/rezensionen/the_facts

Auf dieser Seite finden sich neben der Auflistung u. Bewertung verschiedener Rezensionen auch einige Infos über die historischen Hintergründe: Opfer, Tatorte, Ermittler, Bekennerschreiben... - sowie ein erster Überblick über die wichtigsten Hauptverdächtigen.



PS: Zu Weihnachten kommt nun noch das "Sourcebook" von Fido/Skinner dazu. - Schließlich will ich meinen Status als führender Ripperologe hier im Forum behaupten...
´



Zum 120jährigen Dienstjubiläum des legendären Unholdes ans Forenlicht gezerrt.

Dazu 'n bissl in den kürzlich erschiedenen ´Scotland Yard Investigates´ von Evans & Rumbelow schmökern...nicht nur für die Hobby-Kriminologen unter uns empfehlenswert.

Erinnert mich übrigens ein wenig an die Ausstellung ´Spurensuche´ - "Mannheimer Polizeifotografie 1946-71" , welche bis Anfang Januar in der Quadratestadt zu bestaunen war


´
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  #62  
Alt 16.04.2008, 14:32
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AW: Bücher

Mal ein weniger intellektuell ansprechender Beitrag, nämlich einfach eine kleine Liste von Büchern, die mir gefallen haben

Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher (mein absoluter Favorit)

Dan Brown - Illuminati; Sakrileg (Meteor und Diabolus hab ich auch gelesen, fand die aber nicht so gut wie die ersten beiden Bücher)

J.R.R. Tolkien - Herr der Ringe (obwohl ich zugeben muss, dass es für mich zeitweise etwas zäh war, doch meine Geduld mit den Büchern hat sich auf jeden Fall gelohnt, alles in allem eine sehr tolle Trilogie)

Ich bin eben noch ein Kind und ich bekenne mich auch zu folgendem:
Joanne K. Rowling - Harry Potter und zwar jedes Buch, ich habe sie gelesen und fand sie toll.

Dazu muss ich sagen, dass ich bis jetzt nur solche Unterhaltungsliteratur gelesen habe, schwierige Literatur wie Thomas Mann oder Dostojewski oder sowas hab ich noch nie gelesen, weil ich mir partout nicht vorstellen konnte/kann, dass sie mich unterhalten würden. Ich habs mal mit "Schuld und Sühne" probiert aber ziemlich schnell aufgegeben, da war ich aber noch zu jung denke ich. Ist sowas nur für Erwachsene interessant oder wieso sind solche Bücher so berühmt geworden?

Kann gut sein, dass ich jetzt hier meine Unwissenheit gut zur Schau stelle und mich als Banause oute aber ich nehm das Risiko in Kauf, da ich bestimmt durch eure Antworten (falls da welche kommen) ein bisschen weiterkomme als wenn ich gar nicht erst fragen würde.

mfG
astrein
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  #63  
Alt 16.04.2008, 20:57
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Zitat:
Zitat von astrein Beitrag anzeigen

...schwierige Literatur wie Thomas Mann oder Dostojewski oder sowas...habs mal mit "Schuld und Sühne" probiert aber ziemlich schnell aufgegeben...

Na ja, von den vier großen philosophischen Romanen Dostojewskis gilt 'Schuld und Sühne' noch als der eingängiste - im Vergleich zu den ebenfalls (zu Recht) vielgerühmten ´Dämonen´, ´Der Idiot´ und ´Die Brüder Karamasow´.

Zum Einstieg vielleicht besser zuerst 'ne kürzere Erzählung: ´Der Doppelgänger´ oder ´Der Spieler´- da kommt auch der Humor nicht zu kurz.

Und bei Thomas Mann auch nicht gleich mit dem Zauberberg einsteigen - diesen solltest du erst erklimmen, wenn du trocken hinter den Lauschlöffeln bist...
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  #64  
Alt 16.04.2008, 20:58
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AW: Bücher

Was macht die Bücher denn dann so erfolgreich/berühmt/lesenswert?
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  #65  
Alt 16.04.2008, 21:42
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Tja....was macht gute Bücher, echte Klassiker, die Dekaden und Jahrhunderte überdauern, aus? - Literarturwissenschaftler aller Epochen haben scharfsinnig und umfassend dazu Stellung genommen - allein zu den beiden oben genannten Herren gibt's Unmengen an Sekundärliteratur.

Ich persönlich würde sagen, dass ein wirklich herausragender Autor fesselt, unterhält, neue Horizonte öffnet...einen mehr oder weniger markanten u. unverwechselbaren Stil besitzt...seiner Zeit irgendwie voraus war....innovativ und kreativ....Generationen von späteren Dichtern und Denkern inspirierte...

Selbstverständlich ist es nicht jedem immer und überall gegeben, echte Größe auch zu erkennen - selbst über die ruhmbeladensten Namen kann man kontrovers diskutieren.

´

Geändert von Rieslingrübe (16.04.2008 um 21:45 Uhr)
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  #66  
Alt 19.04.2008, 14:23
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AW: Bücher

Für Freunde des Ruhrgebietes hier zwei Lese-Empfehlungen:

Das Ruhrgebiet - Ein starkes Stück Nordrhein-Westfalen
von Rainer Bovermann, Stefan Goch, Heinz-Jürgen Priamus - 1996 - 576 Seiten, http://idw-online.de/pages/de/news1961

Wo das Fußballherz schlägt - Fußball-Land NRW
Von Stefan Goch, Ralf Piorr (hg.) 2006, 364 Seiten

"Passend zur WM im eigenen Land und zum Jubiläum "60 Jahre NRW" hat der Bochumer Politikwissenschaftler Prof. Dr. Stefan Goch (Fakultät für Sozialwissenschaft der RUB) zusammen mit Ralf Piorr das Buch "Wo das Fußballherz schlägt. Fußball-Land Nordrhein-Westfalen" herausgegeben. Von der belächelten und verachteten "Fußlümmelei" um die Jahrhundertwende bis zu den hochmodernen WM-Arenen im Land beleuchten die Autorinnen und Autoren in diesem Sammelband die Geschichte und Gegenwart des Fußballs in NRW."
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  #67  
Alt 19.04.2008, 14:59
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Ich habe vor kurzem "Vaterland" von Robert Harris gelesen. Ist zwar schon etwas älter, aber trotzdem sehr gut. Kurze Inhaltsangabe von Wikipedia :

"Die Weltgeschichte innerhalb des Buches unterscheidet sich ab 1942 vom tatsächlichen Verlauf: Die Alternativweltgeschichte in Form eines Kriminalromans handelt in einem fiktiven Deutschland des Jahres 1964, das den Zweiten Weltkrieg gewonnen hat. Europa wird von den Nationalsozialisten beherrscht, mitsamt Großbritannien und dem europäischen Russland, wobei sich die restliche UdSSR nach wie vor im Krieg mit dem Deutschen Reich befindet."

Liest sich sehr gut und ist zudem hochinteressant. Kann ich nur empfehlen

Gruß Kevin
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  #68  
Alt 15.05.2008, 11:57
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Frank Schätzing - Lautlos, finde ich ist ein sehr gutes und spannendes Buch.
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  #69  
Alt 15.05.2008, 12:14
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Post

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Joseph Roth: ´Die Rebellion´ & ´Hotel Savoy´.


Nach Dekaden mal wieder rein gezogen. Zwei frühe Werke des grandiosen Österreichers - in den 20er Jahren u.a. Journalist u. Auslandskorrepondent -, der für mich (noch vor Alfred Döblin) nicht von ungefähr auf ewig an der Spitze der interessantesten und lesenswertesten Schriftsteller unserer Landessprache steht: Sparsam-ökonomisch, ohne schwülstige Abschweifungen, wie man sie bei vielen anderen sogenannten 'Klassikern' oftmals findet.

Nichts gegen Musil, Thomas Mann, Canetti, Kafka, Hofmannsthal oder Schnitzler. Doch Roth ist ganz einfach der (noch) stärkere, eindringlichere Erzähler und Seelenkenner. Bei keinem anderen Autor jedenfalls vergeht mir die Zeit derart im Fluge - ein kapitaler Sonnenbrand aus dem Heidelberger Tiergartenschwimmbad (20° Wassertemperatur ) legt hiervon beredtes Zeugnis ab.


www.josephroth.de

______________________________________________________________________________



"In Joseph Roth hatte die deutsche Prosa einen schöpferischen Bewahrer;
ein Spektrum, in dem sich Glanz und Härte, Melancholie und Leichtsinn
noch einmal fingen"
(Heinrich Böll)

´
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  #70  
Alt 15.05.2008, 13:18
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Zur Zeit lesen wir in der Schule "Andorra" von Max Frisch. Nicht unbedingt mein Lieblingsbuch Wer Interpretationen zum Buch hat, kann sich gerne bei mir melden
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