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Stammtisch Hier könnt Ihr über "Gott und die Welt", Politik, Fernsehen, Bücher, Musik und alles was Euch sonst interessiert diskutieren. Plaudern in lockerer Atmosphäre ;-)

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  #61  
Alt 12.09.2002, 11:20
Jaskula Jaskula ist offline
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@ mh

Stimme Dir zwar zu, aber das Problem ist denke ich in den anderen Ländern genauso, also sind unsere Schüler im internationalen Vergleich nicht so schlecht, meine Meinung.
Außerdem wissen die heute dafür Sachen, die wir noch gar nicht wissen mussten, Computer haben in meinem Abi noch keine Rolle gespielt.

@Quizard

Die Ökösteuer wurde nicht angehoben, sondern neu eingeführt. Sie hat eine Lenkungswirkung, da sie Verschwendung bestraft.

Wer alternative Energiegewinnung nicht vorantreibt, wird nie um Atomstrom herumkommen, die jetzige Regierung sucht nach Alternativen, Stoiber sieht dafür offensichtlich keine Notwendigkeit, obwohl weder der Atommüll noch das Betriebsrisiko tragbar sind.

Mit wenn etwas passiert, meinst Du wohl das Hochwasser in Ostdeutschland. Hier werden keineswegs Steuern erhöht, das ist Blödsinn, es soll lediglich die nächste Stufe der Steuerreform, die die Steuern weiter senken sollte, um ein Jahr verschoben werden. Nicht senken ist nicht erhöhen und vor allem werden keine weiteren Schulden gemacht.

Die Wirtschaft in Schwung zu bringen ist leider nicht so einfach.

Die Union / FDP möchte die Unternehmen entlasten, um die Wirtschaft anzukurbeln. Das klingt auf den ersten Blick plausibel, da viele Unternehmen Probleme haben, einige Pleite gehen und die Arbeitslosenzahlen viel zu hoch sind.
Aber ich frage Dich, was nützt es einem Unternehmen, wenn es weniger Steuern zahlen soll, aber trotzdem keine Aufträge hat ?
Stoiber und Westerwelle bringen immer wieder die kleinen Handwersbetriebe vor, denen es so schlecht geht und die man entlasten müsste, damit sich auch mehr in dieser Richtung selbständig betätigen. Viel wichtiger wäre es aber doch, wenn die bestehenden Betriebe bei gleicher Steuerlast mehr Aufträge hätten. Die bekommen sie aber vom Endverbraucher und der hat Dank 16 Jahren Unternehmerfreundlicher Politik und leerer Staatskassen kein Geld um Aufträge zu erteilen.
Geht denn ein Handwerksbetrieb Pleite, weil es für einen anderen nicht reizvoll genug ist, sich selbständig zu machen ? Wo ist denn da die Logik ?
Wirtschaft ankurbeln geht bei uns m.E. nach nur mit einer Steigerung der Endverbrauchernachfrage. Gebt den Leuten Geld in die Hand und vermittelt Ihnen eine gewisse Sicherheit, dann werden sie ihr Geld auch ausgeben.
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  #62  
Alt 12.09.2002, 11:32
Quizard Quizard ist gerade online
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Fuer mich ist es kein Unterschied, ob die Steuern angehoben werden oder eine versprochene Steuersenkung nicht durchgefuehrt wird. Dass die Oekosteuer neu eingefuehrt wurde, weiss ich auch. (Sei doch nicht so pingelig). Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die Oekosteuer eingefuehrt wurde um Verschwendung zu bestrafen, sondern nur um Geld in die Staatskassen zu bringen. Uebrigens auch die Einfuehrung indirekter Steuern sind Steuererhoehungen.
Aber du hast meine Frage noch nicht beantwortet: Was haben denn die SPD/Gruenen in den letzten 4 Jahren gemacht?
Dass es nicht einfach ist, die Wirtschaft anzukurbeln ist klar, aber man solte es wenigstens versuchen.

Uebrigens habe ich letztes Mal nicht schwarz gewaehlt, aber rot/gruen hat in meinen Augen die letzten 4 Jahre versagt.
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  #63  
Alt 12.09.2002, 11:51
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Ökosteuer:
...Sie hat eine Lenkungswirkung, da sie Verschwendung bestraft...

Wer alternative Energiegewinnung nicht vorantreibt, wird nie um Atomstrom herumkommen, die jetzige Regierung sucht nach Alternativen, Stoiber sieht dafür offensichtlich keine Notwendigkeit, obwohl weder der Atommüll noch das Betriebsrisiko tragbar sind....


Sehr richtig. Für mich einer der wesentlichen Probleme, die ich mit der CDU habe: Atomausstieg rückgängig machen

...

Die Wirtschaft in Schwung zu bringen ist leider nicht so einfach...


Das ist 100% richtig. Es gibt sogar Studien die Behaupten, das Politik trotz Finanz- und Steuerpolitik praktisch kaum Einfluß auf die Wirtschaft hat. Selbst der Erfolg von historisch "erfolgreichen" Maßnahmen wie zB dem Marshallplan oder auch dem Autobau Hitlers wird dort im wesentlichen auf andere Faktoren zurückgeführt.

...
Wirtschaft ankurbeln geht bei uns m.E. nach nur mit einer Steigerung der Endverbrauchernachfrage. Gebt den Leuten Geld in die Hand und vermittelt Ihnen eine gewisse Sicherheit, dann werden sie ihr Geld auch ausgeben...


Da stehen zwei Theorien entgegen: Angebots- und Nachfragepolitik! Die Nachfragepolitik (Steigerung der Endverbrauchernachfrage durch zB Steuersenkung) ist meines erachtens wegen der Globalisierung Mega-Out! Es werden mit dem Geld zu viele Produkte gekauft, die im Ausland produziert werden (Sony, usw.). Das Geld steht also nicht zur Verfügung. Es fließt ab.
Sicherheit kann aber auch durch sichere Arbeitsplätze erreicht werden. Daher denke ich, das auf jeden Fall die Produktion und Dienstleistung in Deutschland gestärkt werden muß. Das erhält Arbeitsplätze und steigert dadurch auch den Konsum - nachweislich!!

Was heißt das für meine Wahlentscheidung? Alle Parteien haben nach meinem dafürhalten wesentliche Mängel in den Ansätzen. Man MUß aber wählen!!!! Ich muß glaube ich noch ein paar Bier konsumieren, damit ich 1. die Wirtschaft ankurble und 2. eine Wahlentscheidung treffen kann :confused:

PS Hatte ich schon erwähnt, das ich mir von Stoiber nie ein Auto verkaufen lassen würde
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Bertrand Russell
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  #64  
Alt 12.09.2002, 12:08
Jaskula Jaskula ist offline
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Zitat:
Original geschrieben von Fozzi
Ich muß glaube ich noch ein paar Bier konsumieren, damit ich 1. die Wirtschaft ankurble und 2. eine Wahlentscheidung treffen kann :confused:
Das ist doch mal ein Vorschlag, pragmatisch und praktikabel.
Hoffentlich kannst Du Dich dann am nächsten Morgen noch an die von Dir getroffene Entscheidung erinnern.

@Quizard

Ich bin zwar kein Regierungssprecher und fand auch nicht alles toll, aber die vier Jahre waren wesentlich aktiver als die 16 davor:

- Einführung Ökosteuer
- Steuerreform (Steuersenkung für alle)
- Kindergelderhöhung
- Senkung der Rentenbeiträge
- Atomausstieg
- Eingetragene Partnerschaften
- Konsolidierung der Staatsfinanzen
- Rentenreform (Riester-Rente)
- Doppelpass (war ich absolut nich für)
- Verbesserung der Verbraucherschutzgesetze

hab' sicherlich noch einiges vergessen, auf die Schnelle.

Wichtig ist mir aber auch, was nicht gemacht wurde, von CDU/FDP aber geplant ist:

- Zweiklassenmedizin
- Abbau des Sozialstaates
- Lockerung des Kündigungsschutzes und Eingriff in die Tarifautonomie
- Außenpolitische Abenteuer (Irak)
- steuerliche Begünstigung hoher Einkommen (FDP: 15-25-35 %)

Geändert von Jaskula (12.09.2002 um 12:11 Uhr)
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  #65  
Alt 12.09.2002, 12:15
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ABM reduziert, 325er Jobs eingeschränkt, Rentenbeiträge reduziert (mithilfe der Ökosteuer (leider mit Einschränkungen gerade für Großverbraucher) - Arbeitskosten runter, Verbrauchsausgaben höher), Außenpolitik http://www.cap.uni-muenchen.de/aktue...presse_099.htm
JUMP, Atommausstieg (sehr sanft), Zuwanderungsgesetz (trotz Bundesrat), Rentenreform etc.
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  #66  
Alt 12.09.2002, 12:42
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Steuerreform wurde aber vor der letzten Wahl von der SPD blockiert. Also von dem her ist mir die Praxis der Union diesmla lieber erstmal mitmachen und nachher wieder ändern. Das bringt wenigstens zumindest erstmal Entscheidungen und nicht die ewige Schwebe.

Wollte damit nur sagen, daß auch die vorige Regierung eine Steuerreform geplant hatte
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Arroganz ist der Anfang der Niederlagen. Selbstbewußtsein jedoch der Anfang des Sieges. Wo ist die Grenze???
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  #67  
Alt 12.09.2002, 12:42
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Zitat:
Original geschrieben von Quizard
....Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die Oekosteuer eingefuehrt wurde um Verschwendung zu bestrafen, sondern nur um Geld in die Staatskassen zu bringen...
Du mußt es nicht glauben, aber Volkswirtschaftlich ist es eindeutig: Steuer hoch - Verbrauch runter!!

Gutes Beispiel: Effekt der Erhöhung der Tabaksteuer
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Bertrand Russell
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  #68  
Alt 12.09.2002, 13:15
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Zitat:
Original geschrieben von Chris Kratzenstein
Steuerreform wurde aber vor der letzten Wahl von der SPD blockiert. Also von dem her ist mir die Praxis der Union diesmla lieber erstmal mitmachen und nachher wieder ändern. Das bringt wenigstens zumindest erstmal Entscheidungen und nicht die ewige Schwebe.
Also dieses Verhalten ist doch wohl widersinnig. Ich stimme für etwas, obwohl ich dagegen bin, nur damit etwas geändert wird. Diese Taktik versteh' ich nicht und finde sie auch nicht richtig. Man sollte zu seiner Meinung stehen oder Kompromisse eingehen, mit denen man dann auch leben kann, aber nicht heute ja und morgen alles wieder zurück. Dies ist aber wohl ein Ausdruck der momentanen Entschlossenheit zumindest bei der Union und mit Stoiber als bestem Beispiel. Ein Schritt vor, einen zurück und vielleicht noch einen in eine andere Richtung. Das hält alle Möglichkeiten offen, man muß nichts rechtfertigen und nichts einhalten. Wenn Stoiber damit durchkommt, dann können wir uns auf vier Jahre politische Achterbahn einstellen.
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  #69  
Alt 12.09.2002, 13:29
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Zitat:
Original geschrieben von Chris Kratzenstein
Steuerreform wurde aber vor der letzten Wahl von der SPD blockiert....
Wobei die SPD nicht in der Lage war, die 15 Jahre vorher zu blockieren. Da hat die CDU blockiert!
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  #70  
Alt 12.09.2002, 14:16
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Zitat:
Original geschrieben von Fozzi


Du mußt es nicht glauben, aber Volkswirtschaftlich ist es eindeutig: Steuer hoch - Verbrauch runter!!

Gutes Beispiel: Effekt der Erhöhung der Tabaksteuer

Da müßte erstmal eine Differenzierung zwischen direkten Verbrauchssteuern wie der Tabaksteuer und den Steuern für die Unternehmen erfolgen, die die CDU senken will, die SPD ja teilweise auch, siehe (verschobene) Steuerreform.
Laut neoklassischer Theorie wäre der CDU-Weg der richtige, laut Keynes eher der SPD-Weg und der "Glaubenskrieg" zwischen den beiden Lagern ist keineswegs so eindeutig entschieden.
Im übrigen ist Volkswirtschaftlehre sowieso häufig das Rechnen unter Ignorierung jeglicher realen Voraussetzungen ("homo oeconomicus" etc.)
Und sollte der Weg der CDU nicht sofort zu einem extrem höheren Wirtschatswachstum führen, was ich in der Internationalen Konjunkturlage eher bezweifele, dann führen jetzt umgesetzt Steuersenkungen zu deutlcih höherer Neuverschuldung und damit zu deutlichen Steuererhöhungen in der Zukunft.
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