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Stammtisch Hier könnt Ihr über "Gott und die Welt", Politik, Fernsehen, Bücher, Musik und alles was Euch sonst interessiert diskutieren. Plaudern in lockerer Atmosphäre ;-) |
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#61
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Zitat:
Ich finde es viel eher "moralisch schwer bedenklich", daß Privatpersonen ein Vermögen von, sagen wir mal, mehr als 10 Millionen besitzen können. Und GANZ polemisch: Ich sehe nicht, daß man das mit ehrlicher Arbeit in einem relativ kurzen Arbeitsleben verdienen könnte (ganz wenige Ausnahmen mögen diese Regel bestätigen), sondern nur, indem man andere ausbeutet oder (Beispiel Michael Schumacher) einfach unmoralisch viel Geld bekommt (das wiederum ja jemand anders weggenommen werden muß). Und sage keiner, daß etwa ein Profi-Fußballer wegen seiner Fähigkeiten als Kicker das Recht hat, so unverhältnismäßig viel mehr zu verdienen als die schon früher mal zitierte Krankenschwester. Gleichzeitig sind diese Leute immer Meister in der Kunst, ihren Anteil für die Gemeinschaft zu verweigern (Steuerflucht, Schwarzgeld etc.) und sich damit immer weiter vom Vermögens-Fußvolk zu entfernen. Und dann noch schreien, wenn es mal ein bißchen an den prall gefüllten Geldbeutel geht - DAS ist für mich das Letzte. |
#62
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Zitat:
Aber ist ja nur Polemik, gell :confused:
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Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#63
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@ Fozzi
Zur Namensnennung: Sicher war es provozierend und unnötig, Namen zu nennen. Ich hätte sie nicht genannt - das nur für den Fall, daß hier ein falscher Eindruck entstanden sein sollte. Was ich aber sagen wollte, ist, daß ich das nicht für soooo wahnsinnig schlimm halte, weil eben die Genannten ohnehin als Superreiche allgemein bekannt sind. Jedenfalls steht das in keiner Relation zu gewissen Reaktionen. Zur Pauschalisierung: Klar pauschalisiere ich hier. Aber ich finde es auch nicht nötig, immer politisch korrekt anzumerken, was selbstverständlich ist, nämlich daß eben NICHT ausnahmslos alle gemeint sind). Daß meine Behauptung in der Tendenz richtig ist, dürfte aber allgemein anerkannt werden. Nicht umsonst versprechen sich fast alle politischen Gruppierungen von der geplanten Abschlagsteuer das Zurückholen von Schwarzgeld aus dem Ausland und Mehreinnahmen bis hin zu Milliardenbeträgen. Die damit verbundene Amnestie für Steuersünder plus Belohnung durch niedrigere Steuersätze halte ich - da haben wir's wieder - allerdings für unmoralisch. |
#64
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Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#65
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Zitat:
Da muß ich Dir zustimmen. So schön es ist, wenn wieder Kapital ins Land zurückfließt, bleibt doch ein sehr bitterer Nachgeschmack. Hier wird ein Ablass an Strafe gewährt, dafür, das Gled gezahlt wird, das dem Staat gesetzlich eh zusteht. Da können sich mal wieder gerade die besonders Vermögenden von Strafe freikaufen, obwohl sie den Staat und damit alle anderen größtenteils weniger reichen Bürger betrogen haben. |
#66
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Zitat:
Aber: Italien hat die "Amnestie" meines Wissen durchgezogen, mit zwei Effekten: a) Es gab Steuereinnahmen statt gar keine b) Das Geld wird in Italien (bzw. bei uns Deutschland) ausgegeben Ist der Nachgeschmak jetzt bittrer, wenn die Kohle im Ausland schlummert oder wenn sie, die Steuersünder schonend, zurück nach Deutschland kommen?? In der Tat eine nicht ganz einfache, moralische Frage!
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Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#67
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Ich hab ja selbst gesagt, daß es natürlich gut ist, mehr Kapital in Deutschland zu haben.
Aber wenn Geld in der Staatskase wichtiger ist als die Bestrafung von Verbrechern (wie gesagt, in diesem Fall Betrug am Steuerzahler), dann stellt sich eben auch die Frage, wo man da jetzt die Grenze zieht ? Wie wäre es, wenn demnächst auch Diebstahl nicht bestraft wird, wenn man dafür ein paar Tausend Euro aufs Staatskonto überweist ? Oder was ist mir leichter Körperverletzung ? Dann hätten wir auch wieder mehr Geld für den Staatshaushalt... O.K. ist natürlich überspitzt - wie gesagt, ich halt das ganze auch für eine heikle Sache mit Vor- und Nachteilen. Aber ich wollte eben auch nochmal klarstellen, wie dünn das Eis ist, auf das man sich moralisch mit einer solchen Entscheidung begibt. Denn wenn bestimmte Grenzen ersteinmal aufgeweicht sind, dann wird es immer schwerer, diese Grenzen aufrechtzuerhalten. |
#68
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Ich hab ja selbst gesagt, daß es natürlich gut ist mehr Kapital in Deutschland zu haben.
Aber wenn Geld in der Staatskase wichtiger ist als die Bestrafung von Verbrechern (wie gesagt, in diesem Fall Betrug am Sreuerzahler), dann stellt sich eben auch die Frage, wo man da jetzt die Grenze zieht ? Wie wäre es wenn demnächst auch Diebstahl nicht bestraft wird, wenn man dafür ein paar Tausend Euro aufs Staatskonto überweist ? Oder was ist mir leichter Körperverletzung ? Dann hätten wir auch wieder mehr Geld für den Staatshaushalt... O.K. ist natürlich überspitzt, wie gesagt, ich halt das ganze auch für eine heikle Sache mit Vor- und Nachteilen. Aber ich wollte eben auch nochmal klarstellen, wie dünn das Eis ist, auf das man sich moralisch mit einer solchen Entscheidung begibt. Denn wenn bestimmte Grenzen ersteinmal aufgeweicht sind, dann wird es immer schwerer, diese Grenzen aufrechtzuerhalten. |
#69
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Was mich zZ einfach massiv stört ist, das die Vermögenssteuer als Möglichkeit gesehen wird, unsere Probleme zu lösen. Dabei hat die Abschaffung der Vermögenssteuer nachweislich zu zunehmenden Investitionen von ausländischen Firmen in Deutschland geführt!! Daraus folgt für mich, das die Vermögenssteuer kurzfristig Geld bringt und mittelfristig falsch ist (daher wurde sie ja auch abgeschafft). In Ländern mit hoher Vermögenssteuer wird viel weniger Einkommenssteuer bezahlt (sicher auch ein gutes Modell). Wenn sich jetzt einer hinstellt und fordert, dass die Reichen eh genug haben und mann ihnen ruhig noch was wegnehmen kann, dann kann er sich des Applauses von 85% der Bevölkerung sicher sein. Genauso wie wenn jemand feststellt, dass wir genug Ausländer im Land haben. Für mich: Beides sehr billige Polemik, die ankommt, aber mit den eigentlichen Problemen nichts zu tun hat!
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Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#70
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Zitat:
Seit wann sind Tatsachen billige Polemik? :confused: |
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