Werner Schlager (AUT)

[T.T m4ttl]

Zitat von Brett13

Kann natürlich auch sein, dass das 'ne verkappte Spendenaktion - nach dem Motto: "Lasst mal den Werner die 3000 Ocken gewinnen, der kann's am Dringensten gebrauchen." -war

dafür durfte jeder mal die wm-trophäe angreifen

dass er nun nominiert wurde heißt ja nicht automatisch, dass er auch spielt. wäre aber zb eine gute taktische variante statt chen gegen vermeintliche "abwehrkiller".

[Rückhandblock]

Zitat von Kämpfer17

Die Frage wird sein, wie er mit Druck umgehen kann. Bei den Energis Masters hat er vielleicht deshalb soviel erreicht, weil er eben gerade keinen Druck hatte und die Spielfreude bzw der Spaß im Vordergrund stand (auch bei den anderen). Es ging um nichts und niemand hat etwas von ihm erwartet...

Er war wahrscheinlich selbst von dem Sieg überrascht und nun steigen die Erwartungshaltungen, vermutlich auch die eigene.

Also man weiß natürlich nie, aber es wäre überraschend wenn Schlager plötzlich nicht mit Druck umgehen könnte. Zu seiner aktiven Karriere gab es In Europa meiner Meinung nach niemanden der auch nur ansatzweise auf der mentalen Ebene mithalten konnte. Da reicht es schon sich alle drei Spiele ab Viertelfinale 2003 in Paris einfach mal reinzuziehen.

[Kämpfer17]

Das ist natürlich ein Argument. Das EM-Finale gegen Maze 2009 war halt dann nicht so der Burner. Und jetzt als 43-jähriger ist er in einer anderen, für ihn neuen Situation.

[Rückhandblock]

Zitat von Kämpfer17

Das ist natürlich ein Argument. Das EM-Finale gegen Maze 2009 war halt dann nicht so der Burner. Und jetzt als 43-jähriger ist er in einer anderen, für ihn neuen Situation.

Eben, daher für uns als Zuschauer doch umso spannender. Hoffe auch, dass er dann eingesetzt wird.

Das EM Finale 2009 fand ich spielerisch völlig in Ordnung, Maze war einfach nur 2009 in einem seiner besten spielerischen Jahre und konnte auch Leute wie Chen Qi und Wang Liqin in dem Zeitraum fordern bzw besiegen.

[Kämpfer17]

Sicher, Maze war sehr stark! Ich fand halt die Strategie, am Tisch kleben zu bleiben, nicht so ideal. Im Nachhinein sagt sich das leicht, aber ich hatte den Eindruck, dass das der Grund war, warum er letztendlich klar verloren hat. Wäre er so wie Maze mehr in die Halbdistanz gegangen, wäre die Chance vielleicht größer gewesen...er behielt aber bis zum Schluss seine Strategie bei. Ein "guter Kopf" ändert seine Strategie, wenn er sieht, dass er damit nicht zum Erfolg kommt. Nicht dass ich Werner da was absprechen will, nur so eine Überlegung.

Und so toll der Sieg bzw der WM-Titel war, das Glück hat eine sehr große Rolle dabei gespielt. Wenn ich daran denke, wie er zB Matchball von Wang Liquin abgewehrt hat, oder welchen Eisenarm Kong Linghui im Entscheidungssatz bekommen hat...

Auch wenn es Gott sei Dank 2003 zum WM-Sieg gereicht hat, aber bei Fortuna darf er sich nicht beschweren.

[User 765]

Objektiv betrachtet muss man sagen, dass die Chance, dieses Jahr die Top-Chinesen zu schlagen, auch nicht schlechter stehen als 2003.

Die Chancen, dass Werner Schlager damals den WM-Titel holt waren um das 1.000-fache kleiner als bei Boll/Ovtcharov und wohl die mit Abstand größte Sensation im Tischtennissport der Neuzeit.
Er hat alles erreicht, was man erreichen kann und auch einen Titel, den man eigentlich nicht erreichen kann. Ich wüsste nicht, warum er sich da noch Druck machen sollte.

[Rückhandblock]

Zitat von Kämpfer17

Sicher, Maze war sehr stark! Ich fand halt die Strategie, am Tisch kleben zu bleiben, nicht so ideal. Im Nachhinein sagt sich das leicht, aber ich hatte den Eindruck, dass das der Grund war, warum er letztendlich klar verloren hat. Wäre er so wie Maze mehr in die Halbdistanz gegangen, wäre die Chance vielleicht größer gewesen...er behielt aber bis zum Schluss seine Strategie bei. Ein "guter Kopf" ändert seine Strategie, wenn er sieht, dass er damit nicht zum Erfolg kommt. Nicht dass ich Werner da was absprechen will, nur so eine Überlegung.

Und so toll der Sieg bzw der WM-Titel war, das Glück hat eine sehr große Rolle dabei gespielt. Wenn ich daran denke, wie er zB Matchball von Wang Liquin abgewehrt hat, oder welchen Eisenarm Kong Linghui im Entscheidungssatz bekommen hat...

Auch wenn es Gott sei Dank 2003 zum WM-Sieg gereicht hat, aber bei Fortuna darf er sich nicht beschweren.

Bei allem Respekt aber du wehrst keine 5 Matchbälle mit "Glück" ab. Egal in welcher Klasse ob Amateure oder Profi. Und schon gar nicht in einem WM Viertelfinale. Genauso wie Kong Linghui keinen Eisenarm aufgrund einer Schicksaslentscheidung von Gott bekommen hat
Glück spielt immer eine gewisse Rolle aber niemals eine "sehr große Rolle" wenn man Weltmeister wird.

[tsb]

Zitat von Frank Schmidt

Objektiv betrachtet muss man sagen, dass die Chance, dieses Jahr die Top-Chinesen zu schlagen, auch nicht schlechter stehen als 2003.

Die Chancen, dass Werner Schlager damals den WM-Titel holt waren um das 1.000-fache kleiner als bei Boll/Ovtcharov und wohl die mit Abstand größte Sensation im Tischtennissport der Neuzeit.

Ich weiß nicht, worauf du diese Aussagen basierst, aber die Ratingwerte von damals sagen genau das Gegenteil.

Laut ITTF-Weltrangliste war Schlager im Mai 2003 die Nummer 6 der Welt mit 2125 Punkten. Seine vier stärksten Gegner bei der WM 2003 waren Wang Liqin (zu diesem Zeitpunkt 2174 Punkte, #4 der Welt), Kong Linghui (2089 Punkte, #8 der Welt), Kim Taek Soo (1844 Punkte, #20 der Welt) und Joo Sae Hyuk (damals nur 1532 Punkte, #61 der Welt).

Laut Weltrangliste war Schlager also sogar gegen alle seine Gegner bis auf Wang Liqin favorisiert, und dieser hatte nur ca. 50 Punkte mehr als er.

Diese 50 Punkte Unterschied sind nahezu lachhaft, wenn man sieht, dass Ovtcharov momentan fast 400 Punkte weniger als Ma Long hat. Boll hat sogar knapp 600 Punkte weniger als Ma Long.

Soweit also die Einschätzung anhand der ITTF-Weltrangliste: Schlagers WM-Erfolg war durchaus plausibel und weitaus wahrscheinlicher als es heute z.B. ein Erfolg von Ovtcharov wäre.

Wir können uns auch noch die RatingsCentral-Werte anschauen. In dieser Rangliste hatte Schlager damals 3035 Punkte und die vier oben genannten Gegner hatten zwischen 2961 und 3136 Punkte. Also: Schlager hatte ca. 100 Punkte weniger als sein stärkster Gegner. Erwähnenswert ist sicherlich, dass er laut RatingsCentral nur stärker als Kim Taek Soo war, die übrigen drei Gegner (Wang, Kong, Joo) hatten 50 bis 100 Punkte mehr als er.

Auch da sieht der Vergleich zwischen Ma Long und Ovtcharov/Boll deutlich anders aus: Ma Long hat ca. 240 Punkte mehr als Ovtcharov und Boll.

Zusammengefasst: Alle von mir gefundenen Daten widersprechen deiner Aussage, dass Schlagers Erfolg damals unwahrscheinlicher war, als es heute ein Erfolg von Ovtcharov oder Boll wäre.

[Kämpfer17]

Der obige Beitrag gefällt mir.

[tsb]

Man könnte natürlich argumentieren, dass Schlager großes Glück hatte, da er nicht auf die bestgesetzten Gegner traf. Laut Weltrangliste war damals Boll die Nummer 1 und Ma Lin die Nummer 2. Auch hier sieht man: Schlagers Abstand zur Weltspitze war nicht besonders groß, er hatte laut ITTF-Weltrangliste ca. 150 Punkte weniger als die beiden und laut RatingsCentral ca. 100 bis 150 Punkte weniger.

Ovtcharov ist da nicht nur deutlich weiter von Ma Long entfernt, sondern hat auch zu Xu Xin und Fan Zhendong einen Abstand von ca. 200 bis 300 Punkten (Weltrangliste) bzw. 170 bis 220 Punkten (RatingsCentral).

Also wie man es dreht und wendet: Schlager war damals nicht besonders weit weg von der Weltspitze, und er war insbesondere näher dran als es Ovtcharov heute ist.