Dauerbrenner: Falsche Aufschläge - verdeckt, aus der Hand usw. ...

[Sagmaley]

Zitat von JanMove

Ich bin auch ganz klar der Meinung, dass viele Profis absichtlich falsch aufschlagen, und dies eigentlich konsequent geahndet werden sollte. Allerdings besteht aus meiner Sicht in diesem Thread ein grundsätzliches Missverständnis derart, dass geglaubt wird, dass Handlungsbedarf bestünde. Das sehen wir vielleicht so, aber offensichtlich haben sich die Profis damit arrangiert und die ITTF-Verantwortlichen sehen überhaupt keinen Handlungsbedarf. Da sich die ITTF nahezu ausschliesslich demProfisport gegenüber verantworlich fühlt, ist es denen auch reichlich egal, wie diese Probleme im Hobbybereich gehandhabt werden. Insofern halte ich es für müssig, über ein "nicht existierendes" Problem diskutieren zu wollen. Die Regeln halte ich prinzipiell für ausreichend, und wenn die ITTF-Verantwortlichen wirklich Interesse daran hätten, würden sie die Schiris massiv darin unterstützen, die Regeln auch konsequent durchzusetzen. Man würde einfach eine Anweisung herausgeben, dass ab kommendem Turnier jeglicher Aufschlag, der auch nur irgendwie verdächtig erscheint von den Schiris abgezogen würde.Wer reklamiert kriegt gelb, dann gelb-rot und danach erfolgt die Disqualifikation. Anfangs würde es etwas Murren geben, aber sehr schnell wäre Ruhe im Laden und die Aufschläge korrekt. Es ist ja nicht so, dass die Spieler nicht wissen wie man korrekt aufschlägt. Das Problem ist nur, dass man das nicht will. Und solange das so ist, wird sich auch nichts ändern.

Achso. Es gibt also nur schwarz und weiß? Nur richtig und falsch?

Prinzipiell ja. Aber wer kann zwischen schwarz und weiß unterscheiden? Niemand. Denn es wird bei Aufschlägen immer eine gewisse Grauzone geben. Berücksichtigt das man in euren Gedanken.

[JanMove]

Zitat von Sagmaley

Achso. Es gibt also nur schwarz und weiß? Nur richtig und falsch?

Prinzipiell ja. Aber wer kann zwischen schwarz und weiß unterscheiden? Niemand. Denn es wird bei Aufschlägen immer eine gewisse Grauzone geben. Berücksichtigt das man in euren Gedanken.

Zwischen schwarz (eindeutig falsch) und weiss (eindeutig richtig) kann doch jeder Schiri problemlos entscheiden, und was die Grauzone (verdächtig bzw. für den Schiri nicht als zweifelsfrei korrekt einstufbar) betrifft, sind die Regeln doch eindeutig und klar. Diese Aufschläge sind nämlich als falsch zu bewerten.

Nehmen wir das berühmte Beispiel vom Spiel Such gegen Gardos. Der Schiri bemängelt beiderseitig die Aufschläge und zählt viele davon ab. Beide Spieler sehen das zwar nicht ein, jedoch stellt Gardos seine Aufschläge um, während Such weiterhin inkorrekt oder zumindest zweifelhaft aufschlägt. Also ist Gardos sehr klar wie ein eindeutig korrekter Aufschlag zu funktionieren hat. Konsequenterweise lässt der Schiri die Aufschläge von Gardos unbeanstandet durch und zählt die von Such weiterhin ab. Alle einschliesslich der Kommentatoren regen sich über den Schiri auf, und der steht letztlich da wie der grösste Depp, obwohl er eigentlich nur die Regeln konsequent umgesetzt hat. Ich weiss jetzt nicht, ob er bei nachflogenden Einsätzen mit der gleichen Konsequenz geschiedst hat. Aber ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass er so etwas in zuküftigen Spielen vermeiden will bzw. evtl. sogar von aussen gesagt bekommen hat, dass er diese Art der Regelumsetzung doch bitte zukünftig unterlassen sollte, um Ärger zu vermeiden. Solange nur einzelne so vorgehen und keinerlei Unterstützung erhalten, solange wird das nicht funkionieren.

[Sagmaley]

Gut erklärt hast du es, korrekt.

Den Kern des Problems hast du auch beschrieben. Erkannt hat es offensichtlich keiner oder keiner will es aussprechen.

Wenn die Regeln so eindeutig wären, dann gäbe es keine Grauzone. Dadurch, dass die Grauzone zu groß ist, gibt es auch zu wenige eindeutige Übertritte ins Schwarze.

Das Problem ist: die Regeln sind nicht so einfach zu *messen* wie beispielsweise die Regel das Netzaufschlags oder wann ein Punkt ein Punkt ist.

Und wer jetzt kommt, dass die Regeln eindeutig sind, der hat es noch wie vor nicht kapiert. Es geht nicht um die Regel. Es geht um die Umsetzbarkeit und Messbarkeit.

[Omma]

Ist doch ganz einfach, Pilot Turniere hat's ja schon gegeben: Hawk-Eye. Da sind sie doch reihenweise abgezählt worden. Technisch aufwendig, teuer, eventuell auch großer Personalaufwand, aber es löst das Problem

[Sagmaley]

Zitat von Omma

Ist doch ganz einfach, Pilot Turniere hat's ja schon gegeben: Hawk-Eye. Da sind sie doch reihenweise abgezählt worden. Technisch aufwendig, teuer, eventuell auch großer Personalaufwand, aber es löst das Problem

Das erklär mal dem 60 Jahre alten Noppen-Walter in der Kreisklasse.

Jeder Dorfverein muss also x-tausend Euro für eine solche Anlage ausgeben, um die Regeln korrekt umzusetzen. Finde den Fehler im System.

Und nun kommt noch mal einer und sagt, da Regeln sind klar UND einfach umzusetzen.

[Snape]

Die Aufschlagregeln SIND klar und einfach UMzusetzen, aber so wie einige andere Regeln auch lediglich schwer DURCHzusetzen in den unteren Ligen. In den oberen Ligen wäre es einfach, wenn man es wollte.

[Omma]

Die Kosten sind sogar x-HUNDERTtausend *. In den unteren Klassen sind falsche Aufschläge doch kein allzu großes Problem. Die Diskrepanz zwischen Profilevel und Amateurbereich ist doch das was die meisten stört. Bei den Profis ist die Quote an falschen Aufschlägen doch deutlich höher. Und es stört so viele eben weil die Regel so eindeutig und auch einfach umzusetzen ist. Wenn man denn will. Gibt doch in jeder Liga wenn dann die 1-2 Spezialisten, von denen man es weiß und alle anderen bekommen es hin. Kein Hawk-Eye nötig.

[Snape]

Zitat von Omma

Die Diskrepanz zwischen Profilevel und Amateurbereich ist doch das was die meisten stört. Bei den Profis ist die Quote an falschen Aufschlägen doch deutlich höher.

Vor wie vielen Jahren hast Du zuletzt an einem Meisterschaftsspiel teilgenommen?

[Omma]

Anscheinend ist die Frage nicht wann, sondern auf welchem Level.

[Snape]

Nein. Das zieht sich durch von Kreisklasse bis Regionalliga und höher.