Dauerbrenner: Falsche Aufschläge - verdeckt, aus der Hand usw. ...

[JanMove]

Zitat von Snape

Aufschläge komplett frei zu geben kann nur jemand wollen, der noch nie selbst gespielt hat oder mit üblen Aufschlagtricks massive Vorteile hat. Dem TT schadet es jedenfalls viel mehr als es nutzt, weil es viel mehr Rückschlagfehler geben wird (wie früher) und nicht unbedingt der bessere Spieler gewinnt, sondern der trickreiche Aufschläger. Gute und lange Ballwechsel werden wieder die Ausnahme. Tischtennis besteht aber aus mehr als nur Aufschlägen.

Nicht dass ich jetzt für das Freigeben der Aufschläge wäre, aber früher war das wenigstens fair und jeder hatte die gleiche Chance. Wenn die Schiris hingegen jetzt nicht konsequent durchgreifen, dann ist es halt nicht mehr fair.
Wenn im Übrigen jemand innerhalb des erlaubten Rahmens trickreichere Aufschläge beherrscht als andere und aufgrund dessen gewinnt, dann ist er unter diesen Bedingungen einfach der bessere Spieler. Ansonsten müsstest Du behaupten, dass Waldner zu seiner Zeit eigentlich gar nicht der beste Spieler der Welt war sondern nur wegen seiner Aufschläge gewonnen hat. Es hat kaum jemand so gut wie Waldner aufgeschlagen und von seinen Aufschlägen profitiert. Bei Persson, Samsonov oder z. B. Grubba waren das dann im Vergleich dazu eher nur Einwürfe. Waren sie deshalb die eigentlich besseren Tischtennisspieler? Müsig darüber spekulieren zu wollen.
Wenn allerdings unter den aktuellen Regeln viele Profis konsequent aber ungestraft falsch aufschlagen, darf man sich durchaus fragen, wie gut die eigentlich noch wären, wenn sie korrekt aufschalgen würden/müssten?!

[markx]

Zitat von Snape

Aufschläge komplett frei zu geben kann nur jemand wollen, der noch nie selbst gespielt hat oder mit üblen Aufschlagtricks massive Vorteile hat.

Es mag auch noch Leute geben, die den Aufschlag - in welcher Form auch immer er ausgeführt wird - als zentralen und wichtigen Bestandteil des Spiels sehen (was er ja auch ist, da jeder Ballwechsel mit einem Aufschlag beginnt und sehr wesentlich bestimmt, wie die beiden Spielparteien in den Ballwechsel kommen).
Inhaltlich liegen wir vermutlich zusammen: vor allem in den mittleren Ebenen kann man mit verdeckten Aufschlägen bestimmt >50% der Ballwechsel direkt oder auf den 3. Ball entscheiden. Ich finde das nicht gut, muss aber akzeptieren, dass es auch andere Sichten darauf gibt. Ob TT ein Sport der langen Rallyes oder eher Aufschlag/Rückschlag-basiert ist, kann man sicher auf 1000 Seiten trefflich (und ergebnislos) diskutieren.

[Snape]

Ich schlage mal den Bogen:
Würdest Du Tennis sehen wollen, wo nur Asse aufgeschlagen werden? Oder nur Serve+Volley?

[markx]

Antwort: Hatte Wimbledon je ein Zuschauerproblem trotz oder wegen der starken Aufschlagdominanz?

Persönliche Sicht: Wie schon ein anderer hier schrieb, würde ich bei Tennis lieber Paris gucken als Wimbledon - ist aber aus meiner Sicht Geschmackssache und es gibt kein objektives "xx ist besser/hochwertiger/"richtiger" als yy".

[Snape]

Irgendwie willst Du nicht verstehen. Wer Tennis oder Tischtennis spielt oder zuschaut, will Ballwechsel und nicht nur Aufschläge.

[-crea-]

Solche Steilvorlagen kann man einfach nicht durchlassen...
Ich nenne mal nur zwei Namen - Ivanisevic und Waldner.
QED.

[cloud 9]

Zitat von markx

Antwort: Hatte Wimbledon je ein Zuschauerproblem trotz oder wegen der starken Aufschlagdominanz?

Nur beim Tennis wissen die Zuschauer ganz genau und können spielend leicht nachvollziehen, wieso ein Aufschlag so gut und wirkungsvoll ist!

Beim Tischtennis dagegen meist ein großes Rätselraten...

[markx]

Mich stört der Absolutheitsanspruch. Es gibt vermutlich Millionen Tennisfans, die Asse bejubeln oder es geil finden, wenn einer 50 Asse oder mehr in einem Match schafft. Mit Sampras und Federer gibt es zB. auch zwei komplette Spitzenspieler, die sehr von einem starken Aufschlag profitiert haben, ohne dass sie deshalb von den Fans verdammt wurden.
Die no-look-schneller-longline-Aufschlag Asse von Waldner sind auch in vielen Best-Of zu finden.
Also: "Wer Tennis oder Tischtennis spielt oder zuschaut, will Ballwechsel und nicht nur Aufschläge." gilt ganz sicher nicht für alle Zuschauer. Und die Spieler, die sich nicht über einen direkten Aufschlagpunkt freuen, sind vermutlich auch stark in der Unterzahl. Besonders (aber nicht nur) auf Profi-Level steht wohl eher der Sieg im Vordergrund, und wenn man den über starke Aufschläge erreicht, umso besser.
Aber dabei können wir es jetzt gerne belassen.

[Jeff der Busfahrer]

Zitat von Snape

Irgendwie willst Du nicht verstehen. Wer Tennis oder Tischtennis spielt oder zuschaut, will Ballwechsel und nicht nur Aufschläge.

Ich war schon immer fasziniert von guten Aufschlägern. Darf man das nicht sein?

[Matz0r]

Zitat von Jeff der Busfahrer

Ich war schon immer fasziniert von guten Aufschlägern. Darf man das nicht sein?

Darin liegt die Crux. 'Wir' wissen, wie viel dahinter steckt. Wenn ein Profi einen Aufschlag meilenweit wegnagelt, denken wir ' Der war verdammt geil! '
Ein Laie denkt sich : ' Was für ein Depp. Den hätte ich ja besser hingekriegt! '


Komischerweise die gleichen, die beim Fußball jede vergebene Offensivaktion genauso kommentieren, aber dies nur am Rande