Nachwuchs verlässt den Verein...

[Matousek]

Zitat von mithardemb

Ich würde sagen dass die Existenz >=90% aller deutschen nicht kommerziell orientierten Vereine an max 3 Verantwortlichen hängt.
Anders sieht es definitiv mit dem "Ehrenamt" aus. Die Bereitschaft aber auch die zeitliche Möglichkeit sich verbindlich über einen längeren Zeitraum für etwas zu engagieren nimmt stetig ab.

Das Anforderungsprofil für die Ehrenamtlichen ist gegen füher auch noch gestiegen. Nach dem Motto, "Zeit habe ich keine, aber an Deine ehrenamtliche Tätigkeit habe ich schon größere Ansprüche." Auch gegenüber den öffentlichen Ämtern sind die Ehrenamtlichen immer mehr gefordert.

[refabs]

Den "Notvorständen" fehlt oftmals die Zeit und Energie mehr zu machen, als unbedingt nötig. Und selbst wenn man die finanzielle Situation in den Griff bekommt, findet man keine Übungsleiter. Obwohl ständig welche ausgebildet werden.

Sicher es werden Übungsleiter ausgebildet, allerdings ist es meistens eine Bindungsmaßnahme als eine Investition in die Qualität des Trainings.
Ich wüßte auf Anhieb 2 Vereine in denen bis zu 4 C Trainer vorhanden sind, die es aber in den letzten 3-4 Jahren nicht geschafft haben aus den untersten Jugendklassen heraus zu kommen.
Auch die Ausrüstung ist Top Neue Netze, Neu Tische, Balleimer etc. allerdings fehlt es an einem.
Dauerhafter Einsatz!
Sicher es gibt dort auch Ehrenamtliche, nur gefordert wird wie von einem Lizensierten Trainer, ohne Bezahlung versteht sich.
Weil das Geld in der Regel an die Lizenztrainer geht, deren Arbeit aufgrund von desinteresse, Zeitmangel etc. relativ uneffektiv ist.

Ja auch das spielt da mit rein. Das Problem ist das Tischtennis kein besseres Image mittelfristig bekommt (schon garnicht durch dauernde Regeländerungen). Ich wüßte auch nicht wodurch. Leider.

Die Regeländerungen sind das geringste Problem!
Es erfolgreich nach außen zu vermitteln das TT auch eine Leistungssportart ist, die sogar noch sehr schnell sein kann
Wenn man gefragt wird was man als Hobby macht umd man sagt TT, kommt in der Regel:

Du spielst Ping Pong?

Es ist eher die Konzeptlosigkeit die in vielen Vereinen Tagesordnung ist, daraus resultiert Eintönigkeit und Monotonie.
Sicher Systemtraining kann auch Öde sein, aber es ist ja nicht der Hauptbestandteil eines Trainings.

[refabs]

Das Anforderungsprofil für die Ehrenamtlichen ist gegen füher auch noch gestiegen. Nach dem Motto, "Zeit habe ich keine, aber an Deine ehrenamtliche Tätigkeit habe ich schon größere Ansprüche." Auch gegenüber den öffentlichen Ämtern sind die Ehrenamtlichen immer mehr gefordert.
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Anforderungsprofil: viel können, viel Zeit Investieren und nicht mal Aufwandsentschädigung erhalten

[mithardemb]

Zitat von refabs

Anforderungsprofil: viel können, viel Zeit Investieren und nicht mal Aufwandsentschädigung erhalten

Das ist bei einem Hobby eher die Regel als die Ausnahme.

[Siegmund Freud]

Aus diesem Grund bin ich seit Jahren dazu übergegangen, mich nur noch von den Spielern bzw. deren Eltern bezahlen zu lassen. Dadurch wird der Kostenaufwand und das Risiko für die Vereine minimal, der Nutzen aber umso grösser. Wenn dann die Spieler den Verein verlassen, braucht niemand böse zu sein.
Positiver Nebeneffekt: In den beiden Vereinen, in denen ich seit ein paar Jahren etwas Neues von der Basis her aufbaue, sind auch sehr viele Erwachsene neu dazugekommen, da ich bei meinen Trainingsgruppen häufig ganze Familien habe.

In China ist es in den sogenannten "Clubs" nicht anders. Dort schicken die Eltern ihre Kinder hin, damit sie bei einem qualifizierten Trainer Tischtennis lernen - nicht unbedingt mit dem Ziel, Profi zu werden. Wenn es mal einer in einen Kader schafft, sind alle froh, besonders der Trainer.
Die "Clubs" sind dort auch nicht so wie hier, sondern es ist dann der "Club von Coach XY".

Ich sollte heute mal wieder einen der Clubs besuchen.

Gruss aus China

S.F.

[TT-Crack85]

Ich hole das Thema mal wieder hoch und hoffe mein Problem passt zum Thema.

Mein Verein verfügt aktuell über eine sehr gute und erfolgreiche Jugendabteilung. Bei uns trainieren aktuell ca. 35 Mädchen und Jungen im Alter von 8 bis 16 Jahren unter Aufsicht von drei C-Trainern und weiteren Helfern. Am Ende letzten Jahres wurden wir von unserem Kreisverband als beste Jugend bei Kreismeisterschaften und -ranglisten ausgezeichnet. Für uns eine Bestätigung der guten Trainingsqualität die wir unserem Nachwuchs bieten.

Das hat leider auch zur Folge das in letzter Zeit die Abwerbeversuche an unseren besten Talenten gestiegen sind. Diese Abwerbeversuche gehen von Vereinen aus die höher als unsere 1.Herren (Kreisliga) spielen und die bessere Perspektive im Moment haben. Um diesen Abwerbeversuchen entgegen zu wirken, haben wir verständlicherweise mittelfristig vor mit unseren Herrenmannschaften aufzusteigen. Jedoch lässt sich dieses Ziel aufgrund bislang fehlender Attraktivität unserer Herrenmannschaften gegenüber externen Neuzugängen nicht ohne unsere besten Talente bewältigen.

Anscheinend ist heutzutage niemand mehr daran interessiert in einem Verein aktiv zu sein, der über eine funktionierende und gute Jugendabteilung verfügt. Es ist ja nicht so, das wir im Herrenbereich nichts machen. Neben den jährlich stattfindenden sportlichen Ereignissen wie Vereinsmeisterschaften und zwei weiteren speziellen Turnieren finden auch noch Veranstaltungen wie eine Spargeltour mit dem Fahrrad, Sommerfest und eine Weihnachtsfeier statt, wo insbesondere die Geselligkeit im Vordergrund steht. Da wir nicht wissen woran es liegt, bräuchten wir ein paar Lösungsansätze, was wir falsch bzw. machen könnten.

Deshalb meine Frage: Wie können wir unseren Verein attraktiver für externe Neuzugänge machen um unserer Jugend in Zukunft eine Perspektive in unserem Erwachsenenbereich zu bieten?

[Fastest115]

In Kurzform da bei meiner langen Antwort die Seite abgeschmiert ist:
1. Betrachte das ganze mal nicht aus deiner Vereinssicht sondern aus Sicht der auswärtigen Spieler
-Warum sollte jemand der euch klar verstärkt 2 Klassen runter gehen
-Geselligkeit ist super -aber das bieten viele andere Vereine auch und die haben zusätzlich evtl hohe Spielklassen (dadurch auch bessere Trainingspartner) oder bieten Geld, Ausrüstung, Kontakte für Jobs usw
-Viele wollen ihren verein auch garnicht verlassen weil sie sich da wohlfühlen-und die die (öfter) wechseln suchen mehr/anderes als Geselligkeit.
-Du siehst logischerweise deinen eigenen verein als super an. Doch sieht das die "Außenwelt" genauso oder gibt es da für den Außenstehenden womöglich irgendwelche negativen Dinge die den Verein nicht so gut da stehen lassen?

2. bessere Lösung wäre mit den eigenen Talenten aufzusteigen. Wenn die so gut sind wie du sagst sollten sie KL oben auch so gut spielen können dass sie das Tema verstärken und man aufsteigt. Das haben schon einige Vereine mit guter Jugendarbeit geschafft.

Dann muss man aber auch einige Probleme intern lösen zb
-Wollen die alten Säcke aus der ersten die Jungs dabei haben und geht da freiwillig einer für raus?
-Spieltag: Manchmal spielt man bis KL unter der Woche und ab Bezirk dann am WE. Können das die Spieler dann?
-Harmonieren die alten und die Jungs? Sind die alten tolerant genug oder benehmen sich die Jungs evtl daneben oder glaubt eine Gruppe sie sind die Könige/was besseres?

Fazit: Man muss mal die Lage im Verein und des vereins in der Außensicht analysieren. Am besten macht das ein Außenstehender. Dann sieht man die "Probleme" und kann gucken ob man dagegen was machen kann und was man macht. Und bei veränderungen ganz wichtig: Immer die negativen "Nebenwirkungen" beachten sonst verbessert man eine Sache aber macht sich nen neues Problem auf das vieleicht schlimmer ist.

[mithardemb]

Zitat von Fastest115

2. bessere Lösung wäre mit den eigenen Talenten aufzusteigen. Wenn die so gut sind wie du sagst sollten sie KL oben auch so gut spielen können dass sie das Tema verstärken und man aufsteigt. Das haben schon einige Vereine mit guter Jugendarbeit geschafft.

Nachdem der Verein in der Signatur angegeben ist SV Komet Pennigbüttel sieht man dass die Jungenmannschaft ebenfalls in der Kreisliga aktiv ist. Die Herrenmannschaft steht in der Kreisliga aktuell auf einem Abstiegsplatz. Ich denke nicht, dass man durch den Einsatz der Jugendlichen jetzt unbedingt aufsteigen würde.

[Fastest115]

So genau hab ich nicht nachgeguckt. Es ging mir auch allgemein um so eine Situation.

Wenn die Jugend natürlich von der Leistungsstärke eher mittelmäßig ist dann ist auch die Abwerbungsgefhr eher gering. Denn das geschieht ja mneist wenn ein Jugendlicher zb Bezirksliga Herren stärke hat die erste Herren aber nur Herren KL spielt usw. Wenn der Jugendliche aber selber nur Jugend KL stärke hat und keine Verstärkung für die Herren KL hat dann wird er auch eher selten abgeworben und dann braucht man auch keinen Aufstieg in die BK der Jugend wegen

[TT-Crack85]

Zitat von Fastest115

In Kurzform da bei meiner langen Antwort die Seite abgeschmiert ist:
1. Betrachte das ganze mal nicht aus deiner Vereinssicht sondern aus Sicht der auswärtigen Spieler
-Warum sollte jemand der euch klar verstärkt 2 Klassen runter gehen
-Geselligkeit ist super -aber das bieten viele andere Vereine auch und die haben zusätzlich evtl hohe Spielklassen (dadurch auch bessere Trainingspartner) oder bieten Geld, Ausrüstung, Kontakte für Jobs usw
-Viele wollen ihren verein auch garnicht verlassen weil sie sich da wohlfühlen-und die die (öfter) wechseln suchen mehr/anderes als Geselligkeit.
-Du siehst logischerweise deinen eigenen verein als super an. Doch sieht das die "Außenwelt" genauso oder gibt es da für den Außenstehenden womöglich irgendwelche negativen Dinge die den Verein nicht so gut da stehen lassen?

Ja, die Punkte kann ich schon verstehen.
Wir werden den Verein mal von außen beleuchten lassen.

Zitat von Fastest115

2. bessere Lösung wäre mit den eigenen Talenten aufzusteigen. Wenn die so gut sind wie du sagst sollten sie KL oben auch so gut spielen können dass sie das Tema verstärken und man aufsteigt. Das haben schon einige Vereine mit guter Jugendarbeit geschafft.

Dann muss man aber auch einige Probleme intern lösen zb
-Wollen die alten Säcke aus der ersten die Jungs dabei haben und geht da freiwillig einer für raus?
-Spieltag: Manchmal spielt man bis KL unter der Woche und ab Bezirk dann am WE. Können das die Spieler dann?
-Harmonieren die alten und die Jungs? Sind die alten tolerant genug oder benehmen sich die Jungs evtl daneben oder glaubt eine Gruppe sie sind die Könige/was besseres?

Die zweite Lösung wollen wir sowieso schon gezwungenermaßen angehen.
Wir setzen schon verstärkt auf JES in unseren Herrenmannschaften, die auch möglichst häufig spielen sollen.
Also interne Probleme gibt es keine, da hat niemand Probleme für die Jugend zu weichen, läuft sehr harmonisch zwischen beiden Gruppen.

Zitat von Fastest115

Fazit: Man muss mal die Lage im Verein und des vereins in der Außensicht analysieren. Am besten macht das ein Außenstehender. Dann sieht man die "Probleme" und kann gucken ob man dagegen was machen kann und was man macht. Und bei veränderungen ganz wichtig: Immer die negativen "Nebenwirkungen" beachten sonst verbessert man eine Sache aber macht sich nen neues Problem auf das vieleicht schlimmer ist.

Die einzigen Negativpunkte die mir persönlich einfallen sind die aktuell fehlende Leistungsdichte, da wir nur über vier Spieler verfügen die auch Bezirksklassentauglich wären. Uns sind in den letzten Jahren die Leute nicht weggelaufen weil sie woanders in der Umgebung höher spielen wollten, sondern sie sind beruflich bzw. privat weiter weg gezogen sind. Und das waren leider vermehrt die stärkeren Spieler, das macht sich leider nun bemerkbar.
Ansonsten fällt mir nur noch der Hallenboden unserer Sporthalle ein, der schon mehr glatt als stumpf ist. Das Problem mit dem Hallenboden sind wir schon dabei zu beheben, aber das kann noch etwas dauern wegen unserer Stadt, die uns immer damit vertröstet das dafür kein Geld da wäre...
Wir wollen der Jugend halt eine Perspektive bieten, jedoch bei der Umsetzung der Ziele könnte es im Moment hapern, aber wir werden es zumindest versuchen.