9:0 Wertung provoziert

[jjaap]

Zitat von A. Lange

PS: Hätte man von Leiselheimer Seite auch so gehandelt, wenn der Gegner
nicht Mainz geheißen hätte?

Ziemlich sicher: Nein!

Andreas, zu deiner Information:
Mainz und Leiselheim spielen seit vielen Jahren gegeneinander.
Es gab in dieser Zeit diverse teilweise sehr "unappetitliche" Vorfälle, von denen sich einige nicht wirklich zur öffentlichen Diskussion eignen. Ganz sicher hat auch Leiselheim mit zu dieser Entwicklung beigetragen. Wie ich meine aber eher in einem geringeren Maße. Hier stellt sich dann natürlich die Frage, was zuerst kam: Das Huhn oder das Ei?

Egal. Im aktuellen Fall war das Fass bzgl. "Verständnis für die Belange von Mainz 05" einfach voll. Sechs von sieben der beteiligten Spieler hatten übrigens mit den "Vorgeschichten" überhaupt nichts zu tun.

Im RTTV-Forum hatte ich es bereits bemerkt. Mit dem Abstand einiger Zeit, wäre der Vorgang nicht ins Rollen gekommen. Wir in Leiselheim - und speziell ich - hätten ihn halt wieder einmal herunter geschluckt. Ihn unter der Rubrik "das ist halt so im Tischtennis" abgelegt.

Was dann übrigens stehen geblieben wäre, würde ich jetzt mal wie folgt orakeln:
a) Mainz hätte verloren (der wahrscheinlichste Ausgang):
Die rheinhessische TT-Gemeinde (der Rest Deutschlands würde sich dafür nicht wirklich interessiert haben) hätte Mainz ob des Kampfgeistes gelobt. Die abgeschenkten Punkte hätte man als Argument für ein mögliches besseres Abschneiden angeführt. Und natürlich die mangelnde Bereitschaft von Leiselheim, Mainz bzgl. der gewünschten Spielverlegung entgegen zu kommen.
b) Mainz hätte gewonnen oder Remis gespielt (eher unwahrscheinlich):
Eine Jubelorgie über das taktisch glänzende Manöver wäre durch die lokalen Gazetten und womöglich das RTTV-Forum gezogen.

[User 765]

Die einzig mögliche Regeländerung, die verhindern würde, dass man Spieler aufstellt, die schenken, wäre, dass man die Aufstellung komplett frei wählen darf - wie derzeit in der ersten Bundesliga. Dass man damit sonderlich glücklich wäre, wage ich zu bezweifeln...

Es ist unmöglich, eine Regel zu formulieren, nach der ein Spieler nicht schenken darf. Es kann jemand schon vorher verletzt sein, sich beim Einspielen verletzten, sich beim ersten Aufschlag beim Stande von 0:0 zerren, beim Stande von 1:0 aufgeben, einen Satz fertigspielen oder vorm letzten Punkt abschenken. Eine Regel, die alle Eventualitäten abdecken würde, müsste mehrere Seiten lang sein und wäre unmöglich zu überprüfen.

Aber eine Mannschaft, die einen Spieler aufbietet, der schenken muss - sei es nun aus Krankheit, Unlust, Nicht-Anwesenheit oder was auch immer - hat dadurch nach meinem Verständnis nie einen Vorteil, sondern immer nur einen Nachteil. Wäre der aufgebotene Spieler anwesend, wäre die Mannschaft stärker. Schenkt er hingegen seine Spiele ab, müssen die anderen zwar nicht aufrücken, doch würde die Mannschaft komplett spielen, müssten sie das auch nicht!? Die Mannschaft spielt also in derselben Aufstellung wie sonst auch, hat nur den Nachteil, einige Spiele abschenken zu müssen. In sofern erschließt sich mir die Logik nicht so ganz, nach der man sich dadurch einen unsportlichen Vorteil verschafft...
Einen unsportlichen Vorteil hätte man dann, wenn man einen Spieler aufstellen würde, der weder anwesend noch auf dem Weg zum Spiel ist und eventuell überhaupt kein Spiel für die Mannschaft absolvieren wird. Um genau das zu vermeiden, gibt es die Regel, dass ein Spieler bis zu seinem letzten Spiel anwesend sein muss. Diese Regel macht in genau der Formulierung auch Sinn. Ich sehe keine Notwendigkeit und auch keine sinnvolle Modifizierung, sie zu ändern.

Ich selbst habe den Fall, dass jemand aufgestellt wurde, der zum Spielbeginn noch nicht da, bereits 4-5 mal erlebt. Meistens musste derjenige unerwartet länger arbeiten oder steckte im Stau, so dass es der gegnerischen Mannschaft auch nicht möglich war, rechtzeitig einen Ersatz zu finden.
In allen mir bekannten Fällen wurden die Spiele ganz normal zu Ende gespielt und kein Mensch hat sich darüber aufgeregt. In einem Fall hat meine Mannschaft sogar länger als die vorgeschriebenen 15 Minuten gewartet, damit der Gegner das Spiel nicht genullt bekommt, da wir die Partie sportlich austragen und beenden und keine zwei geschenkten Punkte mitnehmen wollten.

[Jogga-Bonito]

Es wurde bisher an keiner Stelle erwähnt, wie die Spieler vom TVL darüber denken, da ich mir gut vorstellen könnte, das diese Sportler die sich immerhin auf einem nennenswerten Niveau bewegen doch über die Kopfentscheidung ärgern könnten.

Wäre so ein Spiel in der Bundesliga vorstellbar?
Glaubt ihr das z.B. ein Timo Boll sich dazu bewegen ließe ein Spiel einfach aufzuschenken?
LG

[wabe]

Nun ja, wäre vermutlich eher nicht vorzustellen. Dass in der Bundesliga aus ähnlichen Gründen abgeschenkt würde.

Allerdings hab ich mal selbst erlebt, dass bei einem Spiel von Frickenhausen nach den Doppeln bekannt gegeben wurde, dass Timo Boll wegen später Rückkehr aus China am Tage vorher nicht antreten würde. Was zur Folge hatte, dass Torben Wosik plötzlich auch verletzt war und, nachdem er in seinem Eingangsdoppel gut gespielt hatte, plötzlich auch verletzt war und nicht gespielt hat. Echt Klasse für uns Zuschauer. Dies, zusammen mit noch ein paar anderen Unpässlichkeiten, haben dann dazu geführt, dass meine Lust auf weitere Besuche dort auf Null gesunken sind. Die brauchen mich wohl nicht als Zuschauer.

Aber zurück zu dieser Diskussion. In der Tat könnte ich fast wetten, dass dies Schule machen wird. Und wir das noch öfters erleben werden. Klar dass man regeltechnisch nicht alle Fälle abdecken kann, man kann aber sicherlich versuchen, zu optimieren. Und dass die Spieler bei Spielbeginn anwesend sein müssen - mit geeigneter Wartefrist sicherlich (man könnte ja so was sagen wie 30 Minuten nach Spielbeginn) - finde ich jetzt nicht die Super Einschränkung von persönlichen Freiheiten. Und damit wäre schon mal EIN wichtiger Anlass für Spielabschenkungen beseitigt. Auch eine Stärkung des Schiedsrichters, insbesondere wenn ein neutraler solcher anwesend ist, fände ich nicht allzu sehr einschränkend. Z.B. beim Fussball trifft der Schiedsrichter Tatsachenentscheidungen und bestraft z.B. Schwalben und andere Täuschungsversuche mit entsprechenden Sanktionen. Und irgendwie erinnert mich das Vortäuschen von Verletzungen oder Terminen stark an solche Schwalben.

[Fastest115]

Wie gesagt Anwesenheit bei Spielbeginn finde ich schon ok. ggf kann man ja anchfragen ob es für den gegner OK ist wenn der Spieler XY später kommt und seine Spiele nachzieht. wenn die sagen ist ok dann gut wenn nicht dann nicht (geht natürlich nicht wenn nen OSR da ist bzw nur wenn der beide Augen zu drückt)

Bei der SR Entscheidung usw sehe ich da wie gesagt schwarz. Die meisten SR sind keine Ärzte und können nicht erkennen ob die Aussage richtig oder falsch ist. Und wenn sie sich irren und der jenige spielt dann weiter weil der SR ihn als Simulanten einstuft und es bleiben Folgeschäden weil der doch verletzt war. Das Risiko würde ich als SR nicht tragen wollen. Und bei den meisten Spielen im WTTV unterhalb der RL gibt es ja garkeinen OSR (nur in absoluten Ausnahmen) so das diese Aufgabe und Ihren Grund dann nen Ausschuß 10 Tage später oder so prüfen soll/muß...Unmöglich.

Ich hab zb Infektbedingtes Asthma. Willst du falls du da OSR wärst und ich sage ich bekomme keine Luft mehr sagen ob ich wirklich keine bekomme. Kleine Peak Flowmessung? Oder entscheiden ob ich nen Spray nehmen soll oder härtere Behandlung brauche?

ne soory das ist nicht realistisch. Das kann um der gesundheit der Spieler willen kein OSR entscheiden. Und falls einer das machen würde ist bald die nächste Klage auf Schmerzensgeld oder Schadenersatz fällig.

oder derjenige verläßt einfach die halle weil er dringend weg muß (Notfall, Freiwillige Feuerwehr, sonstige Bereitschaft usw) wie soll das der OSR nachprüfen.

[trainingspieler]

Zitat von jjaap

Geiler Post!

Beim Durchlesen merkt man doch ziemlich deutlich:
Hier auf TT-News sind echt viele Leute mit TT-Sachverstand am Ball.
Was würde ich mir das doch nur annähernd so in Rheinhessen wünschen ...

Nun ja, so schlimm ist es in Rheinhessen nicht! Bei solchen Aktion muss man sich aber das ein oder andere Kommentar gefallen lassen (egal ob es den TVL oder 05 betrifft).
Davon mal abgesehen geben sie mit ihren Antworten auch nicht gerade den Anstoß zu sachlichen Kommentaren/Beiträgen.
Aber wie gesagt 05 hat hoch gepokert und verloren, Pech gehabt. Mit Kritik müssen beide Seiten leben.

[nevada]

Bei allem sollte man nicht vergessen, dass diese Situation nur dadurch entstanden ist, dass Mainz darauf spekuliert hat, dass Lee rechtzeitig eintrifft, obwohl sie genug Spieler hatten, um die Partie regulär zu absolvieren. Hätte der sechste Mann gespielt, hätte Leiselheim nie die "Chance" bekommen dem Spiel eine solche Wendung zu geben.

Die Aktion von Leiselheim finde ich unsportlich, aber Mainz hat dafür die Steilvorlage gegeben, insofern muß sich wohl jeder an die eigene Nase fassen.

regs nevada

[wabe]

Ich denke nicht, dass es hier um solche Fälle geht. Keine Frage, dass man einen Spieler nicht zwingen kann zu spielen. Aber warum sollen denn alle Anderen leiden? Zuschauer, Ligakonkurrenten, Mitspieler im eigenen Verein etc etc.

Solche Aktionen sind ja meistens dazu da, um Liga-Positionen zu beeinflussen. Wenn es also um Auf- oder vor allem um Abstieg geht. Wenn sich also eine Mannschaft durch solche Aktionen - Abschenken aller Art einen Vorteil verschafft, und sei es nur glaubt einen zu verschaffen, dann muss ja immer auch jemand dafür zahlen. Das sollte man nie vergessen.

In den letzten Jahren wurde ja viel getan um unseren Sport attraktiver zu machen. Spielsysteme verändert, größere Bälle, bestimmte Beläge verboten, Sätze auf 11 verkürzt um einige zu nennen. Abschenken von Spielen, und um es noch mal explizit zu sagen - ich mein hier beide Mannschaften in diesem konkreten Fall, macht alles, nur unseren Sport nicht attraktiver. Da sollte man schon darüber nachdenken, wie das zumindest erschwert werden kann. auch wenn dann hie und da mal eine ehrliche Haut darunter leiden mag.

[Fastest115]

Also das es vermieden werden soll da bin ich ja voll für. wie gesagt komplett zu spielbeginn da sein ist das eine.

Aber das abschenken eines Spielers der wirklich da ist kann man ntürlich niemals verhindern. Und das ehrliche Leute drunter leiden das kann meiner Ansicht nach nun wirklich nicht sein.

Und da eben solches Regelwerk zu formulieren, dass man die Bösen erwischt aber die Guten nicht ist einfach zu schwierig.

Oder mach mal nen Vorschlag wie du welchen fall betsrafen willst?

Problem wird sein das sich dazu immer ne Lücke findet das zu umgehen oder man eben dann gerne ne Strafe in kauf nimmt von 20 Euro wenn man die Klasse dadurch evtl hält oder eben jemand trifft der es nicht verdient hat. Das wäre dann auch ungerecht.

Und es gibt eben soviele Dinge wo man tricksen kann und das einfach nicht vermeidbar ist ohne große Nebenwirkung

In diesem konkreten Fall wäre alles nicht passiert wenn man ne Regel hätte das alle zu Spielbeginn (incl der 30 min Karrenz) anwesend sein müssen.

[Monro]

Es gibt doch aber immer wieder Fälle, bei denen Spieler auf Krücken in die Halle kommen und es ganz offensichtlich ist, dass sie spielUNfähig sind und sich nur aus taktischen Gründen aufstellen lassen. Ich denke, das war gemeint..