Einführung einer zusätzlichen Turnierlizenz

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Zitat von fox_tt

Mir ist daher nicht klar, warum diese Spieler eine Versicherung abschließen müssen, die sie gar nicht benötigen.

Damit sie eine Turnier- Lizenz kaufen / abonnieren, die sie noch weniger brauchen.

[Mephisto]

Zum Glück sind die Races in Hessen nicht so stark wie in BaWü (70%) mit Einführung der Turnierlizenz zum 1.7. eingebrochen. Aber immerhin finden nur noch etwas über die Hälfte der Vormonate statt (Juli: 28 Cups gegenüber 45-62 in den Vormonaten).

Die Anzahl der Absagen lag bei 24 Cups bei knapp unter der Hälfte. In anderen Monaten gab es allerdings auch schon viele Absagen. Das waren allerdings auch Monate mit evtl. einem Überangebot an Cups.

Bedenklich ist, dass sich die Anzahl der Ausrichte auf 11 Vereine fast halbiert hat.

Vergleichswerte zum Vorjahr sind schwierig einzuschätzen, weil die VR-Cups von 2023, warum auch immer, leider nicht mehr in der Datenbank angezeigt werden.

Der Effekt mit dem veränderten Anmeldeverfahren für TN und Ausrichter schlägt im HTTV nicht so wie in BaWü zu Buche (fast synchrone Einführung), da dies etwas zeitversetzt schon zum 1.4.24 eingeführt wurde.

Persönlich mag ich zwar die Cups als Selten-Turnierspieler (vor allem zur Saison- oder Relegationsvorbereitung mit knappem Zeitkontingent), doch im Moment kann ich mich (noch) nicht durchringen, die Turnierlizenz zu kaufen und spiele keine Cups, die ich sonst gespielt hätte. Vielleicht ändert sich das mit der Zeit. Ich habe nichts gegen die Turnierlizenz ansich und die Kosten sind nicht das Problem. Aber die Art und Weise der Einführung mit Scheinargumenten und die Abwicklung über mytt.

Eine pauschalisierte Abwicklung über die Vereine wäre ok gewesen und wäre barrierefrei. Aber genau hier sieht man den wahren Charakter bei der Vorgehensweise. Es geht um persönliche Daten, Bankverbindungen und letztlich Kommerz. Die Landesverbände haben sich vor der Diskussion der Beitragserhöhung mit den Gliederungen und Vereinen gedrückt. Der DTTB hat seit dem Beschluss die Umsetzung verpennt und ist viel zu spät aktiv geworden, um den Einführungstermin 1.7.24 zu halten. In Personalunion erklärt der Präsi, dass der DTTB nur das umsetzen muss, was die Landesverbände wollen - während er in Landesfunktion genau das forciert hat. Das Argument *TL sollen die individuell tragen, die Turniere nutzen* ist zwar nachvollziehbar, doch sollte hier das Gesamtziel, dass weiter möglichst viele Spieler*innen barrierefrei Turniere spielen, Vorrang haben. Der Verweis auf eine Anschubfinanzierung auf eine noch nicht vorhandene Turnierwelt (außer in Bulletpoints auf Folien), zeigt auf, mit welcher heißen Nadel das *Konzept* gestrickt wurde. Zeitmangel ist selten ein guter Ratgeber, um etwas gut aufzusetzen und Leute die Turniere veranstalten (nicht) einzubeziehen. Deshalb fällt es schwer, eine ansich nicht verkehrte Idee, durch die dilettantische Art und Weise der Einführung und Kommunikation, zu unterstützen. Ich bin ein Freund von Innovation, allerdings gleichzeitig Kritiker von Top-Down ohne Beteiligung und kommerziell interessengeleitenden Handeln im Konflikt zu dem Ziel, möglichst alle TT-Spieler*innen mitzunehmen. Hier vermisse ich die Basisperspektive im Elfenbeinturm. Es ist eine Frage, wie man Prozesse organisiert und Beteiligung und Kommunikation einplant - oder eben die Friss-oder-stirb-Mentalität, weil man ja schon weiß, was für *die da unten* gut ist. Klar haben Spitzenfunktionär*innen einen weiten Blick - ohne Basisbeteiligung aber auch ihren Auftrag verfehlt. Da auf stark begrenzte Demokratie durch Verbandsstrukturen zu verweisen, ist zynisch, wenn die selben Personen das Ehrenamt totreden und zunehmend Durchregierstrukturen mit weniger Beteiligung schaffen. Der alte Beschluss zur TL war nicht das Problem, aber die Scheinargumente und die Art und Weise der Einführung. Ich bezweifle, dass sich bei der Grundsatzentscheidung dafür Mehrheiten gebildet hätten, wenn damals schon bekannt gewesen wäre, wie das eingeführt wird.

Interessant finde ich den Ansatz von Vereinsgründungen mit Vereinsmeisterschaften-Turnieren außerhalb der Verbandsstrukturen. Ich weiß zwar nicht, ob ich eine Parallelwelt und weiter gedacht einen Alternativverband für unsere Sportart als Ziel gut finden würde. Als Soforthilfe und Korrektiv für unfehlbare Verbandsentscheidungen aber temporär schon. Deshalb würde ich solche Angebote vereinsintern parallel bewerben.

Jetzt ist die schwierige Situation, im Sinne der Sportart konstruktiv damit umzugehen. Ich bezweifle, dass die Verantwortlichen die Größe haben, die getroffenen Entscheidungen nachzujustieren und erkennen, das dies nicht der geeignete Einführungsweg war, zumal da jetzt auch schon Geldströme und Verträge mit dem Dienstleister dranhängen werden. Ich möchte nicht, dass sich die Sportart weiter schadet. Als Vereinsfunktionär bin ich jetzt im Spagat, grundsätzlich die TL persönlich vorerst zu boykottieren und gleichzeitig im Verein neutral zu informieren, wie jetzt Turnierteilnahmen mit TL laufen und für den Nachwuchs Turnierteilnahmen zu fördern und Gutscheincodes zu kaufen, damit sie sich auch mit Erwachsenen messen und weiterentwickeln können.

Maßgeblich werden für mich die TN-Zahlen bei den KEM und BEM Damen und Herren nach Einführung der TL als offizielle weiterführende Veranstaltungen in offener Klasse und den Leistungsklassen sein. Das ist für mich der Kern der Turnierwelt unseres Sports. Wenn dieser durch die TL gefährdet wird, wäre viel verloren. Das ist die Messlatte für den DTTB im Spätsommer bei den KEM. Hoffentlich gibt es hier eine ehrliche Auswertung, Analyse und kritische Bewertung - und keine Schönmalerei.

Ich habe übrigens nichts gegen mytt ansich, wenn sie bei den Grundfunktionen ihre Aufgaben erfüllen. Diese sind für mich die Ergebnisse (die in Click allerdings besser dargestellt werden), TTR-Berechnung, Vereinsrangliste (seit Einführung TL 1.7.24 durch Kopplung TL/SpBer fehlerhaft) und Statistiken. Die Turnieranmeldungen auch gerne im Sinne dem Grundprinzip einer Online-Plattform *alles an einem Ort* (war aber in Click genauso darstellbar). Die STC-Seite ist noch extrem unübersichtlich und wird nicht verbessert (keine Team-/ Gruppenstatistiken, keine Zuordnung zu ausrichtenden Verein/ Vereinsübersicht). Fast alle anderen Rubriken sind für mich eher überflüssig, weil ich die selben und bessere Infos (auch oft schneller) direkt bei den Verbänden und auf Social Media erhalte. Die individualisierte kommerzielle Turnierlizenz hat für mich hier nichts verloren. Das ist für mich eine Kernaufgabe des Verbandes und sollte nicht (kommerziell) outgesourct werden.

Bedenklich finde ich in der Diskussion Einzelkommentare, die den Vereins-/ Mannschaftssport in Frage stellen und sich nur noch auf den Einzelturniersport konzentrieren möchten. Wenn das ein Trend würde, wäre das der *Killer* für unseren Sport, da die Aufbauarbeit, Nachwuchsgewinnung/ -arbeit, Teamspirit und Vereinsleben und ehrenamtliches Engagement genau dort in den Vereinen mit dem Mannschaftssport seinen Ursprung hat und verortet ist. Diese Vereinsstrukturen sind das größte Pfund im deutschen Tischtennissport. Kommerzielle TT-Center in einzelnen Metropolen als Kontrast in strukturschwachen Ländern ohne Vereinssport sind n.E. hier nur eine Notlösung/ Ergänzung. Deshalb sollte der Mannschafts-/ Teamsport in D gehegt und gepflegt werden - und der Einzelsport bei Turnieren als Ergänzung betrachtet und ausgebaut werden.

Die bessere Verknüpfung von Breiten- und Vereins- sowie Spitzensport auf einem Portal halte ich wiederum für eine gute Idee - auch wenn den meisten Vereinen hier noch Angebote und Kapazitäten fehlen. Das Ziel *mehr Leute spielen TT und interessieren sich für TT* unterschreibe ich. Allerdings wird die Sportart nur mit Individualist*innen nicht funktionieren. Deshalb muss hier genau bedacht werden, wo die Schnittmengen sind und wie und wo Übergänge/ Verbindungspunkte strukturell gebildet sowie die Prioritäten zum Erhalt von Vereinssport gesetzt werden.

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Ein Beitrag, den ich zu 100% unterschreiben kann.




BTW: Ich habe damals beim Kreistag von unserem "Gastredner
des Verbands" nach dem offizellem Ende die Erklärung bekommen,
daß "wir" die Turnierlizenz brauchen um (gerade auch die freien)
Turniere endlich so zu professionalieren wie es seit jeher nötig sei...
weil es ja viele Veranstalter einfach nicht / nie "richtig hin bekämen."

...sinngemäß:
---> Einige Ausrichter sind zu doof, da müssen wir endlich was tun.

Wie das Unvermögen einiger Ausrichter durch die Turnier- Lizenz
ausgemerzt werden kann habe ich nicht gefragt... war im ersten
Moment viel zu sehr mit dem "sacken lassen" beschäftigt.
Es war bestimmt nicht so gemeint, aber das Ergebnis der Aussage
ist, weil man´s ja gar nicht anders verstehen konnte... genau so "gut"
wie die Erklärung zur Schiedsrichter- Beleidigungs- Versicherung.
-> Es gibt offensichtlich keine einheitliche Argumentationsrichtlinie...

[Kriegela]

Zitat von zool

Funktioniert halt so lange, bis der "Einführung preis" der Turnierlizenz nicht mehr gilt, dann musst du entweder mehrere Gutscheine einlösen oder neue kaufen...

Das glaube ich tatsächlich nicht, denn sonst wäre es maximal irreführend. Da steht auch im Bestellvorgang eindeutig an jeder Stelle das du einen Code für ein Halbjahr Turnierlizenz zahlungspflichtig erwirbst und nicht das du einen Gutschein im Wert von X Euro erwirbst. In den AGB steht auch keinerlei Frist wie lange solch ein Gutscheincode gültig ist. Allerdings weis ich nicht ob es generell gesetzliche Regelungen gibt wie lange solch ein Gutschein gültig sein muss wenn keine Frist angegeben ist.

Zur Anpassung der Lizenzpreise steht übrigens auch folgendes in den AGB dazu:

Zitat DTTB-Turnierlizenz-AGB:

"7. Anpassung der Preise
(1) Der DTTB behält sich das Recht vor, die Preise der einzelnen Lizenzen (siehe Ziffer 6 (1))
nach Vertragsschluss anzupassen, soweit sich die für die Kalkulation relevanten Bereitstellungskosten (,Gesamtkosten") erheblich erhöhen und diese Erhöhung nicht durch eine Saldierung mit rückläufigen anderen Kostenfaktoren ausgeglichen werden kann (,Gesamtkostenerhöhung").
(2) Nachfolgend aufgeführt sind die einzelnen für die Kalkulation der Gesamtkosten im Sinne
des Absatzes 1 relevanten Elemente, wobei die Elemente in absteigender Reihenfolge gewichtet sind: Löhne & Gehälter, Kundenservice & Support (insb. Kosten für externe Dienstleister), sonstige Kosten für die technische Bereitstellung der Turnier- bzw.Veranstaltungslizenzen (insbesondere Energie- und Softwarekosten), allgemeine Verwaltungskosten, staatlich auferlegte Gebühren, Abgaben und Steuern.
(3) Der DTTB kann die Preise für Lizenzen nur um den Betrag anpassen, der zum Ausgleich
einer Gesamtkostenerhöhung erforderlich ist. Eine Erhöhung des Preises kann nicht zur Erzielung eines zusätzlichen Gewinns erfolgen. Der DTTB verpflichtet sich zugleich,Senkungen der Gesamtkosten an den Lizenz-Inhaber weiterzugeben."

[alba]

@Mephisto: Du fasst die Situation sehr gut zusammen. Leute wie Du sollten auch im Verband Verantwortung übernehmen.

[fox_tt]

Zitat von Kriegela

Das glaube ich tatsächlich nicht, denn sonst wäre es maximal irreführend. Da steht auch im Bestellvorgang eindeutig an jeder Stelle das du einen Code für ein Halbjahr Turnierlizenz zahlungspflichtig erwirbst und nicht das du einen Gutschein im Wert von X Euro erwirbst. In den AGB steht auch keinerlei Frist wie lange solch ein Gutscheincode gültig ist. Allerdings weis ich nicht ob es generell gesetzliche Regelungen gibt wie lange solch ein Gutschein gültig sein muss wenn keine Frist angegeben ist.

JA, so hab ich das auch aufgefasst. Man erwirbt eine Turnierlizenz für ein halbes Jahr und kein Geldgutschein. Daher macht es auch keinen Sinn, die persönlichen Daten beim aktivieren abzugreifen.
Ich hab mir das so vorgestellt, dass ich in meinem myTischtennis Account ein Feld hab "Turnlierlizenz per Code aktivieren", dort den Turnierlizenz-Code eingegebe und dann ist das Konto für ein halbes Jahr oder für die eine Veranstaltung, aktiviert. (Der Code bestimmt was aktiviert wird.) Ähnlich wie bei anderen Softwareprodukten. Oder musste schonmal jemand bei Microsoft Windows seine Adresse und Telefonnummer hinterlegen.

Vom DTTB-Support zur Turnierlizenz gab es folgende Auskunft (zusammengefasst):

- Gutschein-Codes sind für Halbjahreslizenzen der Turnierlizenz als auch für die Einmal-Veranstaltungslizenz erhältlich
- es können von beiden Lizenzarten beliebig viele bestellt werden mit Weitergabe der Codes an Vereinsmitglieder, Freunde, Familie, etc.
- zur Einlösung eines Codes und damit zur Beantragung einer Lizenz ist ein persönlicher myTischtennis Account notwendig
- Gutschein Codes haben aktuell kein Verfallsdatum

Generell haben Gutscheine in Deutschland eine Verjährungsfrist von 3 Jahren:
https://www.verbraucherzentrale.de/w...-gueltig-13861


Meine Meinung:

Auch wenn die Turnierlizenz-Codes noch kein Verfallsdatum haben, sollten diese innerhalb von 3 Jahren verbraucht werden um auf Nummer sicher zu gehen.

[plunder]

(kontroverses offtopic zurück gezogen)

[Chris21272]

Zitat von plunder

bleibt mal alle locker hier.

Hat doch noch keiner was gesagt?!

Ich würde auch grundsätzlich lieber mit Gewo als mit Sanwei Bällen spielen, würde es aber auf dem Turnier, wenn ich schon drei Einzel mit den anderen Bällen gespielt habe, ablehnen*.

Aber, da habt ihr alle Glück, ich spiele ja erstmal keine Turniere mehr wegen der doofen Lizenz*

[Kyuss]

Zitat von plunder

.

wir sind hier nicht im profi tischtennis. bleibt mal alle locker hier.

Eben und wieso willst dann ne Extrawurst ? Ist doch nur Hobby, da sollte es doch egal sein.

Also ich fände es komisch wenn im Turnierverlauf plötzlich mit nem anderen Ball speilen müsste als anfangs, nur wiel einer ne Extrawurst will.

[Stefan W.]

Zitat von plunder

... ich bin beliebt und respektiert...

interessanter Gedanke/Ansatz um seine Interessen zu wahren