Apocalypse now? Oder wie der Kapitalismus und wir alle den Bach runtergehen

[nevada]

Armer Mann und reicher Mann,
standen da und sahn sich an,
und der Arme sagte bleich:
wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.

(B. Brecht)

[Abwehrtitan]

http://de.wikipedia.org/wiki/Bernt_Engelmann

Empfehlung für alle ... ooooh ... ein Kommunist ??? Oder doch eher einfach jemand dems auch gewaltig gestunken hat, was die kapitalistische Elite auf Gottes Erdboden so getrieben hat oder treibt. Und solche Kritik ist ja nicht gleichbedeutend mit Absolution anderer Systeme die die Welt gesehen hat.
Einige seiner Bücher kann man durchaus mal lesen, ohne gleich die kommunistische Weltherrschaft anzustreben.

Oder wollt ihr, Lucy, Peter, Olaf, Fozzi und Co. die jahrhundertewährenden Schweinereien des Kapitals und der Kirche lieber unter dem Denkmäntelchen der Barmherzigkeit verschwinden lassen. Ich finde man sollte sich durchaus ab und an zu Gemüte führen woher unser "Wohlstand" rührt.

Nein, ich wills Ihnen nicht weg nehmen, aber ... Schweinerei bleibt Schweinerei, und ich weiß gerne wer mich bescheißt. Ihr eher nicht, euer Denken geht eher in die Richtung, was geht mich das ein, mein Häuschen hab ich mir selbst verdient. Hmmm ... habt ihr natürlich das sei euch auch vergönnt, weshalb ihr aber dem Kapital das Wort redet ... weiß nicht, ist das so nach dem Motto "Beiße nie die Hand die dich füttert ?"....

Peter ist entschuldigt der will nur Spaß

[stefan.s]

Zitat von Peter Igel

Die sieht ja maximal prollig und asozial aus.
Seht Ihr alle so aus???
Wenn dem so wäre, bliebe wirklich nur der Kommunismus als einziger Ausweg....

scnr:

DAS aus deinem Munde ist maximal gut...

[Peter Igel]

Zitat von stefan.s

scnr:

DAS aus deinem Munde ist maximal gut...

geb' ja zu, ich kauf' bei Penny Bier aus Plastikflaschen.
Und les' ne Bauarbeiterzeitung.
Und fahr' nen BMW mit viel PS.
Und noch so einiges mehr.

Ergo: Fühl' mich als "Proll" eigentlich recht wohl, um nicht zu sagen pudelwohl.
Will ja nur Spaß....;-)

Oder hattest du das etwa anders gemeint?

[Lucius]

Zitat von Jaskula

Wann in der Geschichte gab es gößere Reichtümer als die, die aktuell von Wenigen angehäuft werden ?

Du ruderst mit der Frage zurück, aber sehr halbherzig. Der Verweis auf Fugger sollte Dir nur bewusst machen, dass alles noch viel extremer geht als heute. 10% der Volksvermögens lagen damals in der Hand einer Familie (es gab auch noch die Welser u.a.). Hier hat ja mal jemand verlinkt, dass das Vermögen der Deutschen bei über 9 Billionen läge (ein Zahl die ich allerdings gern näher erläutert hätte). Das heißt auf heute übertragen dann ein knappe Billion bei einer Familie. Dagegen ist Gates und der Mexikaner ganz schön arm.

Daher ist die Behauptung es wäre noch nie schlimmer gewesen als heute absurd.

[stefan.s]

Zitat von Peter Igel

Oder hattest du das etwa anders gemeint?

Natürlich nicht.

[Jaskula]

Zitat von Fozzi

Darüber zu diskutieren, wie schlimm die Schere in Deutschland zwischen Arm und Reich auseinander geht und darüber die historischen und weltweiten Gegebenheiten zu verleugnen und vor allem soziale Errungenschaften des letzten Jahrhunderts bezüglich Bildung, Gleichberechtigung und Sozialwesen zu ignorieren empfinde ich persönlich als ganz, ganz schlimm - traurig sogar.

Dein Empfinden ist Deine sache, Fakt ist aber, dass die sozialen Errungenschaften ebenfalls nur einem Teil der Menschen zu Gute kommt. Was ist mit dem Rest ? Und vor allem, warum fällt der Rest neben runter ?
Und wenn ich kritisiere, dass die tendenz in Deutschland ebenfalls in die falsche Richtung geht, warum negiere ich dann automatisch alles Gute ?

Zitat von Fozzi

Das würde implizieren, dass ich alles akzeptiere und gut finde, was läuft. Dem ist nicht so. Ich bin zB strikt gegen Privatisierung von öffentlicher Infrastruktur. Ich bin gegen große Teile des Kapitalmarktes. Ich bin sehr dafür, wirtschaftliche Interessen hinter wesentliche Gesamtgesellschaftlichen Interessen wie Umweltschutz oder Sozialsystem zu stellen.

Und da sind wir uns komplett einig.

Zitat von Fozzi

Aber wie oben schon geschrieben finde ich die Vereinfachung des Kapitalismus als bösen Dämon und die immer gleichen retorischen Klassenkampfsprüche spätestens jetzt unerträglich. Wenn ich das hier alles lese, hab ich den Eindruck, dass es uns allen noch viel zu gut geht, sonst würden solche Sprüche nicht fallen:

Umgekehrt wird ein Schuh draus.
Ich kritisiere Teile des kapitalistischen Systems (ohne dessen Abschaffung zu fordern) und werde mit platten Sprüchen bezüglich Gleichmacherei (die ich nie gefordert habe und keinesfalls will) in die kommunistische Ecke geschoben (wo ich nicht im entferntesten hinpasse). Wenn ich dann versuche, klar zu machen, dass Kritik am Kapitalismus nicht gleichbedeutend mit der Forderung nach Kommunismus ist, letzterer aber auch nicht um bei Deiner Formulierung zu bleiben der böse Dämon ist, weil noch nie ernsthaft erprobt, und in unserer schönen Kapitalismus-Wirklichkeit einiges im Argen liegt, stößt Du Dich an, bereits zugestandenen, unglücklichen Formulierungen ?

Trotz aller sozialer Errungenschaften geht die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland immer weiter auseinander, oder nicht ?
Trotzdem verhungern Kinder in vielen Ländern der Welt, oder nicht ?
Nicht selten zählen Menschenleben weniger als Banknoten, oder nicht ?

Wo siehst Du da " immer gleiche rhetorische Klassenkampfsprüche" ?
Es handelt sich um bittere Wahrheiten - oder siehst Du das anders ?

Was mich ganz besonders ärgert ist die nicht nur hier im Forum verbreitete Einstellung: Ändern kann man eh nichts und es gibt auch keine Alternativen. Gleichzeitig werden dann aber abweichende Meinungen, auch solche, die nicht mal extrem sind, massiv bekämpft und selbst kleine Schritte in die richtige Richtung als Träumereien und unbezahlbar dargestellt. Das ist durchsichtig.

[Jaskula]

Zitat von Lucius

Du ruderst mit der Frage zurück, aber sehr halbherzig. Der Verweis auf Fugger sollte Dir nur bewusst machen, dass alles noch viel extremer geht als heute. 10% der Volksvermögens lagen damals in der Hand einer Familie (es gab auch noch die Welser u.a.). Hier hat ja mal jemand verlinkt, dass das Vermögen der Deutschen bei über 9 Billionen läge (ein Zahl die ich allerdings gern näher erläutert hätte). Das heißt auf heute übertragen dann ein knappe Billion bei einer Familie. Dagegen ist Gates und der Mexikaner ganz schön arm.

Daher ist die Behauptung es wäre noch nie schlimmer gewesen als heute absurd.

Was gefunden zum Drauf-herumreiten. Glückwunsch.

Ich habe bereits eingeräumt, dass die Frage unglücklich gestellt war, keine sinnvolle Antwort möglich ist und die einzelnen Epochen nicht wirklich verglichen werden können. Beschäftige Dich also lieber mal mit dem dahinter stehenden Problem, welches ich aufzeigen wollte und das Du durchaus kennst.

Schere Arm - Reich
Luxus - Armut
Börsenkurse - Hunger

Ich denke Du weißt dass es da klitzekleine Optimierungsmöglichkeiten gäbe.

[Fozzi]

Zitat von Abwehrtitan

...
Ihr eher nicht, euer Denken geht eher in die Richtung, was geht mich das ein, mein Häuschen hab ich mir selbst verdient...

Nein, ich weiß sehr wohl dass ich meinen "Wohlstand" eher dem Glück als meiner Eigenleistung zu verdanken habe. Ich finde es aber nach wie vor befremdlich, dass Du mein Denken so interpretierst bzw mir ua schlechte Charaktereigenschaften (zb Egoismus) vorwirfst, die sich im wesentlichen darauf stützen, was Du für meine politische Meinung hälst. Das Du da völlig falsch liegst sieht man schon daran, das Du mich mit der FDP in Verbindung bringst. Kaum eine Partei wiederspricht mehr den Dingen, die ich hier schreibe (und denke), als die FDP.

Da es offensichtlich so ist, dass hier jeder, der Teile des Kapitalistischen Grundprinzip verteidigt automatisch in die Schublade "Schweinchen" kommt, erübrigt sich wohl jede weiter Diskussion. Eigentlich schade.

[crycorner]

Zitat von Abwehrtitan

http://de.wikipedia.org/wiki/Bernt_Engelmann

Empfehlung für alle ... ooooh ... ein Kommunist ??? Oder doch eher einfach jemand dems auch gewaltig gestunken hat, was die kapitalistische Elite auf Gottes Erdboden so getrieben hat oder treibt. Und solche Kritik ist ja nicht gleichbedeutend mit Absolution anderer Systeme die die Welt gesehen hat.
Einige seiner Bücher kann man durchaus mal lesen, ohne gleich die kommunistische Weltherrschaft anzustreben.

Oder wollt ihr, Lucy, Peter, Olaf, Fozzi und Co. die jahrhundertewährenden Schweinereien des Kapitals und der Kirche lieber unter dem Denkmäntelchen der Barmherzigkeit verschwinden lassen. Ich finde man sollte sich durchaus ab und an zu Gemüte führen woher unser "Wohlstand" rührt.

Nein, ich wills Ihnen nicht weg nehmen, aber ... Schweinerei bleibt Schweinerei, und ich weiß gerne wer mich bescheißt. Ihr eher nicht, euer Denken geht eher in die Richtung, was geht mich das ein, mein Häuschen hab ich mir selbst verdient. Hmmm ... habt ihr natürlich das sei euch auch vergönnt, weshalb ihr aber dem Kapital das Wort redet ... weiß nicht, ist das so nach dem Motto "Beiße nie die Hand die dich füttert ?"....

Peter ist entschuldigt der will nur Spaß

Das Kapital???

Wer oder was ist das?

Achduscheisse... Ist das vielleicht mein Arbeitgeber, der Herr Kapital? Hat DER etwa mein Haus bezahlt?

Und ist der Herr Kommunist jetzt besser oder schlechter? Wollen wir das überhaupt vergleichen? Was wäre, wenn der mein Haus bezahlt hätte? Müsste ich es mir dann mit 10 Großfamilien teilen, damit der Herr Kommunist mehr Wohnhäuser abreissen kann, damit mehr Getreide angebaut wird, welches dann dem Herrn Kapitalist für teuer Geld (also im Einkommensmaßstab innerhalb des Lehensgebietes des Herrn Kommunistes) verkauft wird, damit der Herr Kommunist seine Fensterrahmen aus Platin schleifen lassen kann?

Man kann den IDEAL-Kommunismus nicht mit dem REAL-Kapitalismus vergleichen... Und der REAL- Kommunismus hat auch nicht gerade humanitäre Großtaten zustande gebracht...

LG,
crycorner