Vegane Ernährung

[Stanglnator]

Ich musste gestern feststellen, das der Begriff "Vegetarier" schon mit Ablehnung und Verzicht verbunden ist.

Als ich dann mit "Vegan" um die Ecke kam, war es dann endgültig vorbei. Man kommt gar nicht auf die Idee, dass es diverse Ersatzprodukte gibt. "Ich kann unmöglich auf meine Milch und meinen Käse verzichten" - so der Tenor. Krass, hätte ich bei den Personen gar nicht gedacht. Zählen eigentlich zu den aufgeschlossenen Typen.

Muss wohl irgendwie gesellschaftlich "anerzogen" worden sein oder sowas.

Aber ein Problem ist wohl schon in der Schule vorhanden. Ein Jugendlicher will sich alle zwei Tage vegetarisch ernähren. Guter Anfang, er macht sich zumindest Gedanken. Nun hat er das Problem in der Schulkantine, dass dort die vegetarischen Essen ausschließlich aus Nudeln mit Soße bestehen.

Dass man dann nicht gerade euphorisch mit dem Thema Vegetarismus oder gar Veganismus aufwächst, leuchtet ein. Es wird aber wohl Einrichtungen geben, welche das besser hinbekommen.

[Harvey Wallbanger]

Wie steht ihr eigentlich zu Bienen?

Habe gelesen das Honig auch nicht Vegan ist.

Wenn sich die Mehrzahl der Menschen vegan ernährte, und ihr euch nur auf Wildbienen verlassen müsstet um eure Pflanzen zu bestäuben, würde das sicher zu Knappheiten im Obst und Gemüsebereich führen.

Um hier keinen falschen Eindruck zu erwecken, ich finde Tierwohl auch sehr wichtig.
m.M.n. ist Veganismus aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss.

[Nullinger]

Zitat von Harvey Wallbanger

Wie steht ihr eigentlich zu Bienen?

Habe gelesen das Honig auch nicht Vegan ist.

Stimmt, dafür werden Bienen "ausgebeutet". Ich bin zwar nicht der gleichen Meinung und konsumiere auch weiterhin Honig, aber ein Argument ist, dass den Bienen ihr mühsam rangeschaffter Honig geraubt wird und dass sie dabei nicht gut behandelt würden und beim Abschöpfen des Honigs verletzt bzw. teilweise getötet würden.

Zitat von Harvey Wallbanger

Wenn sich die Mehrzahl der Menschen vegan ernährte, und ihr euch nur auf Wildbienen verlassen müsstet um eure Pflanzen zu bestäuben, würde das sicher zu Knappheiten im Obst und Gemüsebereich führen.

Bienenvölker wären aus veganer Sicht kein Ding. Man dürfte ihnen nur nicht mehr gewaltsam den Honig rauben. Also, Veganismus tötet uns nicht, keine Sorge.

[Harvey Wallbanger]

Zitat von Nullinger

Bienenvölker wären aus veganer Sicht kein Ding. Man dürfte ihnen nur nicht mehr gewaltsam den Honig rauben.

Da hab ich aber bei vielen deiner Mitstreiter was ganz anderes gelesen.
PETA schreibt zum Beispiel das wäre Massentierhaltung und deshalb nicht in Ordnung.

Ist ja irgendwie auch konsequent, wenn man hier die Ausbeutung gestattet, wo hört man dann damit auf?

[Javaguru]

Zitat von BlinderBarmer

Mein Gott Java, nun tu doch nicht so, als ob die Leute Veganer werden, weil sie einen Blindenhund sehen und das als Ausbeutung ablehnen.

Das Gegenteil ist aber offenbar der Fall: Weil es Veganer gibt, die das ablehnen, werden angeblich manche Leute (wie Du?) keine Veganer. Wie lächerlich das ist, brauche ich eigentlich nicht zu betonen.

Zitat von BlinderBarmer

Die Leute werden Veganer, weil die Tiere in der klassischen Tierhaltung leiden und sie nicht wollen, dass die Tiere leiden.
Auch Dominion ist ein Film, der sich am Leiden aufhängt, nicht an der Ausbeutung.

Ich glaube nicht, dass Du Dir den Film angeschaut hast.

Zitat von BlinderBarmer

Crycorner ist da immerhin ehrlich.

Du meinst also, crycorner würde es reichen, wenn Tiere zu Lebzeiten nicht leiden würden, aber trotzdem im Kindesalter getötet würden? Glaube ich kaum. Keinem Veganer würde das reichen.
Du begehst weiterhin den kapitalen Fehler, das Wort "Leid" anzubeten und den vorzeitig herbei geführten Tod eines Tierkindes nicht als Leid zu betrachten. Vielleicht hast Du damit formal sogar Recht, falls es irgendwo eine Definition von Leid gibt, die den Tod bzw. dieses Töten nicht als Leid betrachtet. Fakt ist und bleibt dennoch: Tierkinder werden unnötig und vorzeitig ihrem Leben entrissen. Und das ist weder "akzeptabel" noch gut. Denn es läuft immer darauf hinaus, dass der erinzige Grund, das zu tun, egoistisch und niederträchtig ist: "weil ich es will". Und das ist kein Grund, einem Tier das Wertvollste zu nehmen, was es hat, nämlich sein Leben.

Zitat von BlinderBarmer

Wenn du mit deinen Videos so tust, als ob es dir um das Leiden der Tiere geht, obwohl das gar nicht das ist, worum es dir eigentlich geht, kann man das sogar als unredlich bezeichnen.

Du legst Dir eh alles so zurecht, wie es Dir passt, unabhängig davon, was ich sage oder schreibe, von daher: Ist mir egal, Du willst es bewusst nicht verstehen.

Zitat von BlinderBarmer

Das ist Sektenverhalten, mit unstrittig verbesserungswürdigen Dingen die Leute anlocken.

Zitat von BlinderBarmer

Auch dein Wunsch nach einem Karmakonto zeigt ja eher religiöse Züge.

Welcher Wunsch? Ich sagte, es wäre nicht schlecht, wenn es sowas gäbe. Daraus einen Wunsch abzuleiten entspricht natürlich Deiner Argumentationsstrategie.

Zitat von Stanglnator

Ich musste gestern feststellen, das der Begriff "Vegetarier" schon mit Ablehnung und Verzicht verbunden ist.

Klar. Jeder, der sich nicht "normal" ernährt, verzichtet ja automatisch auf etwas "normales".

Zitat von Stanglnator

Als ich dann mit "Vegan" um die Ecke kam, war es dann endgültig vorbei. Man kommt gar nicht auf die Idee, dass es diverse Ersatzprodukte gibt. "Ich kann unmöglich auf meine Milch und meinen Käse verzichten" - so der Tenor. Krass, hätte ich bei den Personen gar nicht gedacht. Zählen eigentlich zu den aufgeschlossenen Typen.

Interessanterweise kann man das öfter feststellen. Es hat nicht unbedingt mit Aufgeschlossenheit oder Intelligenz zu tun, sondern mit Empathie. Unter anderem deshalb ist der Frauenanteil gegenüber Männern bei Veganern auch um den Faktor 3 größer.
Ein anderer Grund dafür ist das Macho-Getue, dass echte Männer Fleisch bräuchten. Diese Steinzeit-Peinlichkeit gab Minister Aiwanger kürzlich zum Schlechtesten:
Minister Aiwanger verhöhnt Veganer
Zitat:

"Die Debatte darf sich nicht zuspitzen auf die Bevormundung, dass Fleisch einmal die Woche reicht. Für einen Büromenschen auf dem Vegan-Trip vielleicht – für den Bauarbeiter nicht. Wenn der nur einmal die Woche Fleisch kriegt und nur Salat, fällt er am dritten Tag vom Gerüst runter,“ behauptet Aiwanger

Im Grunde gehört er alleine für diesen Blödsinn achtkantig aus dem Amt gejagt.

Typisch übrigens auch Deine Kollegen "mein Käse" und "meine Milch". Sag ihnen doch mal, dass es nicht ihre Milch ist, sondern die einer Kuh, die ihr Kalb deshalb nicht säugen kann. Und sie mögen diesen vermeintlichen Anspruch auf "ihre Milch" doch bitte mal vernünftig begründen. Wollen wir raten, was dann kommt?

Zitat von Stanglnator

Muss wohl irgendwie gesellschaftlich "anerzogen" worden sein oder sowas.

Natürlich. Als Kind wächst man üblicherweise mit Tierprodukten auf und bekommt das auch vorgelebt.

Zitat von Stanglnator

Aber ein Problem ist wohl schon in der Schule vorhanden. Ein Jugendlicher will sich alle zwei Tage vegetarisch ernähren. Guter Anfang, er macht sich zumindest Gedanken. Nun hat er das Problem in der Schulkantine, dass dort die vegetarischen Essen ausschließlich aus Nudeln mit Soße bestehen.

Pommes ohne Mayo und ohne Schnitzel geht auch, ebenso Kartoffeln, aber damit wird ein Kind kaum zufrieden sein.
Du stellst also fest: Unsere ganze Ernährung ist momentan fast komplett auf Tierausbeutung ausgerichtet bzw. basiert darauf. Bitter, oder?

Zitat von Stanglnator

Dass man dann nicht gerade euphorisch mit dem Thema Vegetarismus oder gar Veganismus aufwächst, leuchtet ein. Es wird aber wohl Einrichtungen geben, welche das besser hinbekommen.

Das sind aber noch Exoten.

Zitat von Harvey Wallbanger

Wie steht ihr eigentlich zu Bienen?

Habe gelesen das Honig auch nicht Vegan ist.

5 Gründe, warum Honig nicht vegan ist

Zitat von Harvey Wallbanger

Wenn sich die Mehrzahl der Menschen vegan ernährte, und ihr euch nur auf Wildbienen verlassen müsstet um eure Pflanzen zu bestäuben, würde das sicher zu Knappheiten im Obst und Gemüsebereich führen.

Wie kommst Du darauf? Vorrangig werden Bienen zur Honig-Gewinnung eingesetzt. Wenn man die Bienen also einfach machen lassen würde, was würde denn dann Schlimmes passieren?
Agavendicksaft ist übrigens eine wunderbare und gleichwertige Alternative zu Honig.

Zitat von Harvey Wallbanger

Um hier keinen falschen Eindruck zu erwecken, ich finde Tierwohl auch sehr wichtig.
m.M.n. ist Veganismus aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss.

Der Punkt mit dem Tierwohl ist ein Allgemeinplatz. Jeder behauptet das von sich, doch wie viele Veganer gibt es im Gegensatz dazu? Ergo: Für diejenigen ist das nur Beruhigung des eigenen Gewissens bzw. ihnen geht es wie dem Barmer lediglich darum, dass die Tiere zu Lebzeiten halbwegs anständig gehalten werden. Getötet werden sollen sie trotzdem im Kindesalter.

Welche Ernährungsform wäre Deiner Meinung nach denn der Weisheit letzter Schluss, warum und für wen?

[Harvey Wallbanger]

Zitat von Javaguru

5 Gründe, warum Honig nicht vegan ist


Wie kommst Du darauf? Vorrangig werden Bienen zur Honig-Gewinnung eingesetzt. Wenn man die Bienen also einfach machen lassen würde, was würde denn dann Schlimmes passieren?


Welche Ernährungsform wäre Deiner Meinung nach denn der Weisheit letzter Schluss, warum und für wen?

Rund ein Drittel der Nahrungsmittel, die wir Menschen zu uns nehmen, wachsen nur, weil sie von Bienen und anderen Insekten bestäubt werden. Honigbienen tragen Schätzungen zufolge 80 Prozent dieser Bestäubung bei.
Die Honigbiene ist zwar in deutschen Wäldern überlebensfähig, nicht aber in der gleichen Anzahl und Größe der Völker.

k.A.
Soylent Green???

[Nullinger]

Zitat von Harvey Wallbanger

Die Honigbiene ist zwar in deutschen Wäldern überlebensfähig, nicht aber in der gleichen Anzahl und Größe der Völker.

Muss man den Bienen den Honig klauen, damit sie genug bestäuben?

[Harvey Wallbanger]

Zitat von Nullinger

Muss man den Bienen den Honig klauen, damit sie genug bestäuben?

Muss man nicht.

Die "richtigen" Veganer lehnen die Bienenhaltung aber trotzdem ab.
Sieh dir den Link von Javaguru an.

Außerdem produzieren Bienen auch einen Überschuss an Honig den sie nicht selbst zum Überwintern brauchen.
Den könnte der Mensch doch m.M.n. reinen Gewissens verwenden, oder?

Ist aber halt alles wieder Ausbeutung.

[Javaguru]

Zitat von Harvey Wallbanger

Muss man nicht.

Die "richtigen" Veganer lehnen die Bienenhaltung aber trotzdem ab.
Sieh dir den Link von Javaguru an.

Guter Hinweis! Da steht aber nichts davon, dass Bienenhaltung generell abgelehnt wird, nur die Honig-Ausbeutung/-Erzeugung aus Profitgründen

Zitat von Harvey Wallbanger

Außerdem produzieren Bienen auch einen Überschuss an Honig den sie nicht selbst zum Überwintern brauchen.
Den könnte der Mensch doch m.M.n. reinen Gewissens verwenden, oder?

Ist aber halt alles wieder Ausbeutung.

Ist das so? Ausbeutung hat etwas mit der Haltung und Profit zu tun. Nein?

[Harvey Wallbanger]

Zitat von Javaguru

Guter Hinweis! Da steht aber nichts davon, dass Bienenhaltung generell abgelehnt wird, nur die Honig-Ausbeutung/-Erzeugung aus Profitgründen


Ist das so? Ausbeutung hat etwas mit der Haltung und Profit zu tun. Nein?

Wie willst du denn Honigbienen in ausreichender Zahl halten als in einem "künstlichen", von Menschen geschaffenen Bienenstock?

Unsere Agrarwälder bieten dafür einfach zu wenig natürliche Gelegenheiten.

Ist halt alles nicht so einfach wie es auf den ersten Blick wirkt.
Hängt alles zusammen.

Die heutigen Schafe z.B. kannst du auch nicht mal so freilassen.
Die sollten auch ab und zu geschoren werden weil sie sonst Probleme bekommen.
Willst du die dafür alle einfangen oder ist es nicht leichter sie in einem Gatter zu halten?
Was machst du dann mit der Wolle, wegwerfen oder verkaufen?

Wenn Spezies eine Verbindung mit dem Menschen haben ist es nicht möglich die von heute auf morgen zu beenden.


Bin jetzt mal hier raus, kostet leider zuviel Zeit.
Nichts für ungut.