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#81
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AW: Das Ende einer Ära!
Zitat:
Das ist eben der Knackpunkt der ganzen Diskussion, Tischtennis ist eine Sportart, die so vielen Regeländerungen unterworfen wurde bzw. die sich so sehr weiterentwickelt (wobei "weiterentwickelt" nicht im Sinne von verbessert, sondern im Sinne von verändert gemeint ist), dass die Anforderungen an die Sportler sich sehr stark geändert haben. Keine verdeckten Aufschläge, größere Spielbälle, kürzere Sätze und nicht zuletzt das Frischklebeverbot haben aus dem Tischtennis der 90er Jahre einen gänzlich anderen Sport gemacht, der zwar noch eine bestimmte Schnittmenge an Anforderungen mit dem damaligen Sport gemeinsam haben mag, aber doch zu großen Teilen andere, neue Leistungsvoraussetzungen mit sich bringt. Natürlich hat der User AllesineinerPerson in seinem Beitrag (http://forum.tt-news.de/showpost.php...1&postcount=13) Recht wenn er auf Waldners große Anpassungsfähigkeit verweist. Dennoch spielt diese nur bedingt eine Rolle, wenn es um eine Veränderung des Tischtennissports in Richtung von bspw. mehr Schnellkraft geht, die nur schwer trainierbar ist (insbesondere im späten Alter) und zu einem großem Anteil genetisch bedingt ist. Daher sind auch Aussagen von Waldner - wie von Rieslingrübe in Beitrag #54 angepriesen - "Gebt mit die Form & Fitness von Barcelona '92 plus sechs Wochen Eingewöhnungszeit für den größeren Ball - und keiner der Schlümpfe von heute hat auch nur den Hauch einer Chance...." nicht ganz ernst zu nehmen, da zu bezweifeln ist, dass er zufälligerweise auch alle genetisch bedingten bedeutsamen Faktoren (man könnte auch sagen "das Talent") des heutigen Tischtennis im selben Maße besitzt. Und das gilt eben nicht nur für Waldner sondern auch für alle anderen Spieler der damaligen Zeit. Umgekehrt ist es natürlich auch so, dass man bezweifeln kann, ob die Spitzen-Tischtennisspieler von heute die Bedingungen des damaligen Sports (enorme Variabilität, Feingefühl etc.) erfüllen würden. Ich persönlich halte das jedoch für reine Mutmaßung, da eben zuerst einmal die Grundlagen geklärt werden, also (1) alle entscheidenden Faktoren aufgezählt, (2) ihrer Wichtigkeit für den jeweiligen Tischtennissport (damals wie heute) Werte zugewiesen werden, (3) sowie die speziellen körperlichen, mentalen und sonstigen entscheidenden Fähigkeiten der Sportler bekannt sein müssten. Erst wenn diese drei Säulen genügend erörtert wurden, kann man sich ernsthaft anmaßen, zu behaupten Spieler X sei zu Zeiten von Spieler Y im Maße Z erfolreich. Allerdings glaube ich, dass sich bereits bei den ersten beiden Punkten Schwierigkeiten aufzeigen würden, gar nicht zu sprechen von Punkt 3. Somit würde ich wieder zu klugscheissers schnell übersehener Aussage zurückkehren: |
#82
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AW: Das Ende einer Ära!
Zitat:
![]() Was ein Quatsch!
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Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#83
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AW: Das Ende einer Ära!
Dann frag mal, wer von den jungen Leuten noch Grubba kennt. Man mag es bedauern, aber im kollektiven Langzeitgedächnis bleiben in erster Linie die großen Titel. Die übrigen Spieler sind nach dem Karriereende schnell vergessen. Noch hat Boll eine kleine Chance. Ich glaube zwar nicht recht daran. Aber wer weiß.
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Die Menge schwankt im ungewissen Geist, dann strömt sie nach, wohin der Strom sie reißt“. Goethe in Faust II |
#84
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AW: Das Ende einer Ära!
Grubba war Pole. Man müsste eher mal dort nach seinem heutigen Bekanntheitsgrad fragen.
Timo Boll hat mit World Cup, Europameisterschaft und Top-12 durchaus große Titel geholt. Die Frage ob man ihn 10 Jahre nach seinem Rückzug noch kennt, hängt wohl damit zusammen ob er dem TT auch nach dem Leistungssport erhalten bleibt. z.B. dürft ein Jugendlicher heute eher den Franz Beckenhauer als die Steffi Graf kennen. Der Beckenbauer ist häufig in den Medien, die Steffi eben nicht. |
#85
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Zitat:
Die verdeckten Aufschläge à la Kalinic & Co. wurden ja bereits Mitte der 80er entschärft, darauf hab ich mich oben nicht bezogen. Und was die ungefährlicheren Services von Waldner in seiner Bundesligazeit betrifft, so muss man hier zwischen dem jüngeren Waldner, dem mittleren und dem älteren unterscheiden. Zur Zeit des kleinen Balles waren seine Aufschläge jedenfalls meist gefährlich genug, um damit gut ins Spiel zu kommen - auch und gerade gegen Weltklassegegner. Was zum Beispiel das zitierte WM Finale von 1997 angeht: Da hat Waldner das Spiel vornehmlich mit seinem Aufschlag und einem brutalen Vorhand-Riesenzieher danach dominiert. Wer das komplette Match live oder in guter Qualität als Aufzeichnung gesehen hat, dürfte keine Zweifel daran hegen, dass man so auch heute noch bestehen könnte. Und der junge Samsonov war in Birmingham womöglich in der Form seines Lebens - jedenfalls reaktionsschneller, schnellkräftiger und dynamischer als jenseits der 30; galt auch damals schon als exzellenter Retournspieler... ´´
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´ Alle Wege münden in schwarze Verwesung.... .. (Georg Trakl) Geändert von Rieslingrübe (15.09.2012 um 15:15 Uhr) |
#86
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Zitat:
Um hier mal mit einem augenscheinlich weit verbreiteten Informationsdefizit aufzuräumen: Die Waldnersche Vorhand in ihrer Glanzzeit ist bis heute einer der härteten Top- und Schlagspins aller Zeiten. Nicht umsonst hat er damit selbst noch in Athen 2004 gegen einen Ma Lin reihenweise gepunktet. Mehr Dynamik im Vorhandzieher geht kaum, auch nicht bei Zhang Jike, Wang Liqin und anderen. Und in seinen besten Zeiten, ohne Übergewicht, war auch Waldners Beinarbeit und Schnelligkeit nicht ohne. Dazu gottgegebenes Ballgefühl, unerreichte Antizipationsfähigkeiten und ein guter Kopf. Zu wenig, um als 25jähriger nicht auch noch im Tischtennis von 2012 oder 2020 in der Weltspitze mitzureden... ? ´
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´ Alle Wege münden in schwarze Verwesung.... .. (Georg Trakl) |
#87
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AW: Das Ende einer Ära!
Zu Waldners Spitzenzeiten konnten noch Spieler wie Gatien oder Liu Guoliang in der Weltrangliste vorrücken. Beide verfügten auf der Rückhandseite über kein sonderlich überzeugendes Angriffsspiel. Derartig einseitig agierende Spieler hätten heute keine Chance mehr.
Zu behaupten, die Spieler von damals seien genauso schnell gewesen wie die Spieler von heute, würde bedeuten, dass in der Trainingswissenschaft (oder auch Sportmedizin ![]() Wer Videos von den 90ern mit den Aufnahmen von heute vergleicht, wird auch feststellen, dass Aufschläge heute viel früher angegriffen werden. Waldner könnte mit seinem Aufschlagrepertoire von damals keinen Blumentopf mehr gewinnen. Gerade im Aufschlag-/Rückschlagbereich wird gegenwärtig viel mehr Präzision verlangt. |
#88
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AW: Das Ende einer Ära!
mit dem 38mm ball, konnte man auch pfeilschnelle blocks spielen, da war es nicht so dramatisch mit der rückhand. Mit dem 40mm ball kommt so ein federballeffekt und der ball bremst viel stärker ab als früher.
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Keelah se'lai |
#89
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AW: Das Ende einer Ära!
Waldner hatte aber auch einen extrem satten Rückhandschuß, siehe Einzel-Halbfinale 1987 gegen Teng Yi. Da hat er phasenweise jeden Rückschlag trocken mit der Rückhand geschoßen.
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#90
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AW: Das Ende einer Ära!
Zitat:
Wer der heute 50jährigen kennt denn z.B. einen Leach oder Bergmann? MIR wird Grubba immer in Erinnerung bleiben, genau wie Lieck, Stellwag, Hüging, Böhm, Rosskopf und (vor allem) Boll. ![]() |
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