Lohnt Jugendarbeit?

[chokdee]

Vielleicht sollte man vorher oder nachher mal ein LAN Party in der Halle machen Dann haben die Kids keine Ausreden mehr

[Sven gräber]

Zitat von alba

Genau diese Beobachtungen mache ich auch. Und wenn man dann noch sieht, dass die, die die meisten Probleme machen, auch die ersten sind, die ganz wegbleiben (in der Regel ohne Abmeldung, versteht sich), stellt sich die Frage, ob man überhaupt noch Zeit in diese investieren soll.

Ich investiere meine Zeit und Bemühungen ausschliesslich in die Anwesendend.
(Ich(Abteilung) läuft keinem nach)
Jeder wird gleich betreut und behandelt.

Zitat von Yuzhaan

wieviele der ehemaligen Jugendspieler, die ausbildungstechnisch oder studiumstechnisch aufgehört haben/ Verein gewechselt haben, sind denn wieder zurückgekommen.
Quote ist sicherlich gering aber prinzipiell bestimmt keine Seltenheit.

MfG Yuzhaan

Genau dies trifft auf mich zu und ebenfalls auf 9 andere Personen, die ich seit meinem Start im Oktober 2015 kennengelernt habe

[jimih1981]

Die Zeiten ändern sich man muss da dann eben das so nehmen wie es ist. Man muss sich eben überlegen was man tun kann um das Angebot dass man hat möglichst attraktiv zu gestalten. In einer 5000 Einwohner Gemeinde wie Heroldsbach verhält es sich anders als in einer Großstadt. Es gibt also keine pauschalen Lösungen. Es hängt alles immer davon ab in welcher Situation man sich befindet.

[alba]

Zitat von Rudi Endres

Es nützt nichts den guten alten Zeiten nachzutrauern. Man muss als niederklassiger Verein in die Breite investieren und sollte nicht zu sehr auf Leistung trainieren. Und man muss von vorneherein genügend Ersatzspieler einkalkulieren und diese auch einsetzen. Selbst wenn dadurch der erhoffte Tabellenplatz nicht erreicht wird.
Denn es geht um das Fortbestehen der Vereine.

Schon richtig, wir schicken auch keinen weg, solange der Mitgliedsbeitrag bezahlt wird (aus diesem Grund haben wir gerade 4 rausgeworfen). Die andere Frage ist, ob die, die irgendwann selbst merken, dass sie eher talentfrei sind, nicht von selbst aufhören. Und ich frage mich auch, ob ich denen, die nach 3 Monaten immer noch keinen Ball kontrolliert zurückspielen können, nicht doch reinen Wein einschenken sollte. Tischtennis ist halt kein Herzsport oder Zumba, sondern es geht am Ende doch darum, ab und zu ein Spiel zu gewinnen.
Und die Zugehörigkeit zu einer Mannschaft verlangt Zuverlässigkeit, sonst werden am Ende noch die vergrault, die die Sache ernst nehmen. Und die liegen mir dann doch deutlich mehr am Herzen. Fazit: Kommen darf gerne Jeder, der zahlt. Förderung bekommt aber nur, wer 1. zuverlässig ist und 2. ein Mindestmaß an Talent (unterste Liga sollte er irgendwann bewältigen können) mitbringt.

[jimih1981]

Wie man bei uns früher gesagt hat: "Wenn einer das erste mal in die Halle kommt und er schafft es nicht den Ball zu fangen, dann wird das nichts"...

Allgemein hat man als gemeinnütziger Verein auch eine gesellschaftliche Aufgabe die man wahrnehmen sollte. Es geht also nicht nur um sportliche Aspekte, die meisten hören irgendwann dann wie gesagt sowieso von selbst auf. Man merkt es wirklich eigentlich gleich am Anfang wie talentiert jemand ist, wie weit es jemand dann schafft hängt davon ab was er investieren will und wie ehrgeizig jemand ist.

[juergen79]

Ich sehe es wie ALBA:
Seit wir die Jugend eingeteilt haben und nur noch gezielt fördern geht es bei diesen Spielern deutlich Berg auf. Diese sind auch Zuverlässig und haben uns schon gutes Feedback (auch über Eltern) geben.
Wir haben aber zur Zeit auch eine sehr hohe Quote an Jugendlichen die hauptsächlich von den Eltern geschickt werden (Hauptsache 2h Ruhe...). Ich bin gespannt wie sich das entwickelt.


Was meiner Meinung bei der ganzen Sache aber heutzutage fehlt ist das flexible und "einfache" Wettkampfspiele. Jugendliche kennen es vom z.B. zocken das man einfach Spontan ein Spiel macht. Das man beim Tischtennis immer erst in einen Verein muss und dann eine ganze Session spielen muss kommt einfach nicht so gut an. Auch das alles mit TTR Werte gezählt wird habe ich schon oft als negative gesehen. Fast alle Jugendliche hängen nach dem Spiel (oder oft schon davor) am Handy und rechnen aus wieviel Punkte sie verlieren können...
Was meiner Meinung nach fehlt ist das man sich einfach so zu Spielen verabreden kann. Heutzutage geben Handys z.B. das ganze doch her.
Es ist alles zu unflexibel und alles verkrampft. Viele Jugendliche haben darauf keine Lust und suchen sich etwas anderes. Im Gegensatz zu früher gibt es überall ein sehr weites und großes Angebot.

[Chris Kratzenstein]

Genau bloß keine Verpflichtungen eingehen. So wird es einem von den Erwachsenen ja auch vorgelebt. Alles muss kurzfristig möglich sein. Das ist heutzutage leider so. Wenn man das allerdings macht, dann brauchen wir keinen Mannschaftssport mehr betreiben. Dann brauchen wir nur noch die Turnierserien. Da kann man kurzfristig mitspielen.

Ich frage mich aber immer wie das beim Fußball läuft. Da fliegt man schon aus der Mannschaft wenn man nicht ins Training geht. Die sind da noch viel unflexibler.

Wer keine Verpflichtungen haben will der muss sich die TT-Platte selber kaufen. Wenn er ins Vereinstraining kommt, dann kostet es Vereinbeitrag. Hat auch versicherungstechnische Gründe. Klar können Kids mal ne Weile reinschnuppern, aber dauerhaft möchte ich das Risiko nicht eingehen.

Wenn jemand einfach so Wettkampf spielen will kann er es machen. Aber mit diesen Leuten kann der Verein dann nicht planen und diese Leute bleiben dem Sport auch nur sehr selten erhalten. Für den Mannschaftssport ungeeignet. Und wenn mit Wettkampf Turniere gemeint sind, so muss man sich dort auch vorher anmelden, da die Turnierausrichter ja auch planen müssen.
Wenn es darum geht einfach mal zu zocken bleibt wie gesagt immer die eigene Platte zu Hause. Oder wir versuchen so etwas anzubieten wie beim Squash. Dann kostet eben das Mieten eines Raumes mit TT-Platte ein paar € die Stunde.
Ob dieses Geschäftsmodell allerdings aufgeht, da habe ich doch meine Zweifel.

[juergen79]

Ob es das richtige ist weiß ich klar auch nicht. Ich sehe nur das wirklich sehr viele Jugendliche doch recht schnell wieder aufhören.

Einfach so spielen und dafür zahlen habe ich schon mal erlebt. In den USA habe ich öfters bei einem Club gespielt. Einfach für einen Tag ein paar Dollar zahlen und mitspielen fertig. Machte sehr viel Spaß und es wahren jedes mal Leute da. Also ich fände sowas als Ergänzung sehr gut.

Auch bei anderen Hobbys gibt es das. Ich fahre ab und zu Modelauto Rennen. Auch dort kann man einfach für ein paar Euro kommen und mal einen Tag mitfahren.
Ab und zu kommt einer immer öfters und bleibt dann auch beim Verein hängen. Ohne diese Möglichkeit hätte der Verein weniger Geld und auch weniger Mitglieder....

[jimih1981]

In Deutschland hat der Tischtennismannschaftssport eine größere Bedeutung als in anderen Ländern und ich denke das ist gut so. Mir persönlich geben jetzt die Einzelturniere nur bedingt etwas, auch wenn ich durchaus mal auch ein gutes Turnier spiele, bringe ich meine beste Leistung im Mannschaftswettkampf weil ich da nicht nur für mich spiele sondern auch noch für andere. Man muss da schon ein Vorbild sein, auch wenn es mir nicht immer in allen Bereichen gelingt habe ich mich noch nie davor gescheut Verantwortung zu übernehmen oder wenn Trainingsfleiß und Ehrgeiz vorzuleben. Gerade das Thema Kameradschaft im Verein halte ich für wichtig und das kann man durch gemeinsame Aktivitäten fördern. Wenn möglich sollte man deshalb wenn es der TTR denn zulässt dann doch darauf achten wie man denn die Mannschaften gestalten damit nicht am Ende die Frustration bei zu unterschiedlichen Vorstellungen vorhanden ist. Da wären wir beim Thema Einbindung der Jugendlichen in den Erwachsenenbereich, was sich nicht immer so einfach gestaltet, was aber verschiedene Gründe hat.

[mithardemb]

Zitat von alba

Die andere Frage ist, ob die, die irgendwann selbst merken, dass sie eher talentfrei sind, nicht von selbst aufhören. Und ich frage mich auch, ob ich denen, die nach 3 Monaten immer noch keinen Ball kontrolliert zurückspielen können, nicht doch reinen Wein einschenken sollte. Tischtennis ist halt kein Herzsport oder Zumba, sondern es geht am Ende doch darum, ab und zu ein Spiel zu gewinnen.

Ich wäre da ein bisschen vorsichtig damit, sich um die Kinder mit weniger Talent nicht zu bemühen. Ich habe es schon oft erlebt, dass es nicht gerade die Spitzenspieler sind, die sich um die diversen Aufgaben in einem Verein kümmern. Für das bestehen eines niederklassigen Vereins ist es unterm Strich gesehen relativ egal, ob man in der Kreisliga oder in der Bezirksklasse spielt. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Betreuer macht aber einen großen Unterschied aus.