ZEN-NOH Weltmeisterschaften 2014 (28.04. - 05.05.2014, Tokio, JPN)

[Rückhandblock]

Zitat von Rieslingrübe

Und was den ewigen Vergleich mit Jan-Ove Waldner angeht:

Immerhin haben auch Jörgen Persson (1991) und Jean Philippe-Gatien (1993) die WM Krone im Einzel geholt. Diese drei Spieler waren in den vergangenen 25 Jahren die einzigen Europäer, die es tatsächlich geschafft haben, bei den wichtigsten int. Turnieren sämtliche Chinesen hinter sich zu lassen.

Ein Timo Boll, ein Vladimir Samsonov oder ein Jean-Michel Saive sind an solchen 'Zielvorgaben' bei großen Turnieren regelmäßig gescheitert. Wobei Saive (1993) und Samsonov (1997) in ihrer Karriere bei einer Weltmeisterschaft im Einzel immerhin jeweils einmal im Finale standen - was ein Boll niemals geschafft hat.

Was ist das für ein falscher Vergleich? Die jetzige Generation oder die Ma Lin, Wang Liqin Generation, mit der Boll konkurriert hat, hat überhaupt nichts mit der Chinesengeneration von Gatien und Persson zu tun. Die ist der absolute Witz dagegen, wurde ja auch schon von allen Profis (inklusive den Älteren von damals) mehrmals gesagt.
Waldner ist der Einzige, den man da nehmen könnte.

[Rieslingrübe]

´

Die jetzige Generation oder die Ma Lin & Wang Liqin-Generation, mit der Boll konkurriert hat, hat überhaupt nichts mit der Chinesengeneration von Gatien und Persson zu tun.

China machte international eine Schwächeperiode über fünf, sechs Jahre durch, so zwischen 1988 bis 1994. Davor und danach hatte China durchaus einige Champions, die sich auch im Vergleich mit anderen Spielergenerationen nicht verstecken müssen.


Was die Leistungen von Jörgen Persson gegen starke Chinesen anbelangt: Im WM-Mannschftsfinale 2000 in Kuala Lumpur hatte Persson mit zwei Siegen - unter anderen gegen den damals amtierenden Olympiasieger & Weltmeister Liu Guoliang - maßgeblichen Anteil am Titelgewinn. Und selbst im Alter von 42 (!) Jahren hielt Persson bei Olympia 2008 in Peking gegen einen Wang Hao noch gut mit.

Der oben von Bretti zu Recht angeführte Werner Schlager hat 2003 in Paris auf dem Weg ins Finale immerhin solche Größen wie Kong Linghui und Wang Liqin eliminiert.


Die heutige chinesische Generation mag noch etwas stärker sein. Da kann man einem mittlerweile über 30 Jahre alten Timo Boll keinen Vorwurf machen, wenn es nicht zu einem Titel langt. Doch in den Jahren zuvor gegen andere Chinesen und Europäer hätte Boll bei WM & Olympia meiner Ansicht nach schon etwas mehr zeigen können....


´

[Rückhandblock]

Zitat von Rieslingrübe

´


Die heutige chinesische Generation mag noch etwas stärker sein. Da kann man einem mittlerweile über 30 Jahre alten Timo Boll keinen Vorwurf machen, wenn es nicht zu einem Titel langt. Doch in den Jahren zuvor gegen andere Chinesen und Europäer hätte Boll bei WM & Olympia meiner Ansicht nach schon etwas mehr zeigen können....


´

Jo, das stimmt, gerade 2003 und 2004

[Rieslingrübe]

´

....wurde ja auch schon von allen Profis (inklusive den Älteren von damals) mehrmals gesagt.

Gegen Liu Guoliang, Wang Liqin, Kong Linghui, Wang Hao & Ma Lin ist ein Jan-Ove Waldner ja am Ende seiner Karriere noch häufiger angetreten.

Dennoch hat Waldner in verschiedenen Interviews immer wieder betont, der spielerisch & mental stärkste Chinese, dem er in seiner Laufbahn jemals gegenüberstand, wäre Jiang Jialiang gewesen. Insbesondere in den Jahren 1984 bis 1986 (ab 1987 ging's mit ihm bergab) hat Jiang nach Ansicht Waldners Tischtennis von einem anderen Stern gespielt.

Wäre schon interessant zu sehen, wie sich die heutige Top-Generation - ins Jahr 1985 zurückversetzt und mit kleinen Bällen - am Tisch gegen Jiang schlagen würde....

.................................................................................



´

[User 17544]

Zitat von Rieslingrübe

Dennoch hat Waldner in verschiedenen Interviews immer wieder betont, der spielerisch & mental stärkste Chinese, dem er in seiner Laufbahn jemals gegenüberstand, wäre Jiang Jialiang gewesen. Insbesondere in den Jahren 1984 bis 1986 (ab 1987 ging's mit ihm bergab) hat Jiang nach Ansicht Waldners Tischtennis von einem anderen Stern gespielt.

Wobei Jiang Jialiang 87 in Indien noch mal Weltmeister wurde und im Endspiel Waldner besiegte.

https://www.youtube.com/watch?v=9nrOovSmCrw

[Hillegosser]

Die Diskussionen sind leider müssig.
Traurigerweise bräuchte im Moment ein europäisches Land 3 junge Spieler mit dem Talent eines Waldners, Perssons, Bolls oder Samsonovs, um die Chinesen in Zukunft zu schlagen.

Vielleicht hält Boll seine Form ja noch 2 Jahre, vielleicht steigert sich Dima sogar noch, vielleicht macht ein Franziska noch einen ordentlichen Satz, dann wird es in 2 Jahren vielleicht nochmal spannend.
Vielleicht trainieren die Deutschen tatsächlich mal Doppel, dann wird es vielleicht sogar bei Olympia mal was.

Was den Rest der Welt angeht, ist es wohl wirklich bezeichnend, dass Dima, Franziska und andere Nachrücker ohne Boll ausreichen werden, um uns womöglich auch weiterhin den 2. Platz hinter China zu sichern.

[henrypijames]

"Wenn Boll gegen Ma Long nur ein bisschen besser gespielt haette, haette Deutschland gewonnen."

Warum geht man immer davon aus, dass wenn man sich selber steigert, der Gegner auf seinem Niveau sitzen bleiben wuerde und keine entsprechende Steigerung aufbringen koennte? Das widerspricht doch die alltaegliche Realitaet im Sport - auf welchem Niveau auch immer.

Gerade Zhang Jike ist doch offensichtlich ein solcher Typ, der bessere Leistung zeigen kann, wenn er *muss*. Glaubt jemand wirklich, er haette genau so lustlos gespielt, wenn Ma Long gegen Boll verloren haette?

Abgesehen von seiner Tagesform haette zumindest vom ersten Punkt an gebruellt. Und wenn Ma Long gegen Ovtcharov verloren haette, haette Zhang sich im Entscheidungsmatch auch ganz sicher anders praesentiert. Ob das gereicht haette, ist eine andere Frage. Aber wie kann man einfach davon ausgehen, dass er gegen Boll untergegangen waere?

Das ist mehr als Wunschdenken - es ist Wunschdenken wider Logik.

PS: Leider ist es auch das, was man Tage ein, Tage aus auf der DTTB-Webseite liest. "Wenn wir nur das gemacht haetten" (und der Gegner uns einfach nur haette gewaehren lassen), oder, "Bei 2:2 haetten wir die bessere Chance gehabt" (ja, und bei 2:2, 2:0 und 10:0 noch bessere).

[Tackiness]

Zitat von henrypijames

Gerade Zhang Jike ist doch offensichtlich ein solcher Typ, der bessere Leistung zeigen kann, wenn er *muss*. Glaubt jemand wirklich, er haette genau so lustlos gespielt, wenn Ma Long gegen Boll verloren haette?

Aha, ZJK hat "lustlos" gespielt. Und wusste offensichtlich schon, wie die späteren Spiele verlaufen würden, so dass er gegen Ovtcharov nicht zu gewinnen "brauchte"

Kümmer dich doch lieber um die Superliga 2014, einen Thread gibt es schon:
http://forum.tt-news.de/showthread.p...ight=superliga

Aufstellungen bitte! Shandong hat sich ja Boll und Hao Shuai geholt, weil auf ZJK kein Verlass ist

[Rieslingrübe]

´

Wobei Jiang Jialiang 1987 in Indien noch mal Weltmeister wurde und im Endspiel Waldner besiegte.

In Delhi war Waldner aber bereits auf Augenhöhe und hatte eine echte Siegchance gegen Jiang.

Zwei Jahre zuvor - in Waldners Wohnzimmer bei der WM im schwedischen Göteborg 1985 - spielte Jiang auf einem noch höheren Level, ebenso 1984 bei seinem World Cup-Sieg in Kuala Lumpur.

Zahlreiche Chronisten sind überzeugt, dass Jiang im Alter von knapp 19 Jahren bereits 1983 Einzelweltmeister geworden wäre, hätte es keine Stallregie gegeben. Und in der Tat dominierte Jiang über weite Strecken das Halbfinale von Tokio gegen Guo Yuehua. Dann gab es plötzlich einen strengen Blick vom mächtigen chinesischen Delegationsleiter Li Furong - und fortan spielte Jiang passiver und machte ungewohnte Fehler....


............................


´

[Kirilenko-Fan]

Zitat von henrypijames

"Wenn Boll gegen Ma Long nur ein bisschen besser gespielt haette, haette Deutschland gewonnen."

Warum geht man immer davon aus, dass wenn man sich selber steigert, der Gegner auf seinem Niveau sitzen bleiben wuerde und keine entsprechende Steigerung aufbringen koennte? Das widerspricht doch die alltaegliche Realitaet im Sport - auf welchem Niveau auch immer.

Gerade Zhang Jike ist doch offensichtlich ein solcher Typ, der bessere Leistung zeigen kann, wenn er *muss*. Glaubt jemand wirklich, er haette genau so lustlos gespielt, wenn Ma Long gegen Boll verloren haette?

Abgesehen von seiner Tagesform haette zumindest vom ersten Punkt an gebruellt. Und wenn Ma Long gegen Ovtcharov verloren haette, haette Zhang sich im Entscheidungsmatch auch ganz sicher anders praesentiert. Ob das gereicht haette, ist eine andere Frage. Aber wie kann man einfach davon ausgehen, dass er gegen Boll untergegangen waere?

Das ist mehr als Wunschdenken - es ist Wunschdenken wider Logik.

PS: Leider ist es auch das, was man Tage ein, Tage aus auf der DTTB-Webseite liest. "Wenn wir nur das gemacht haetten" (und der Gegner uns einfach nur haette gewaehren lassen), oder, "Bei 2:2 haetten wir die bessere Chance gehabt" (ja, und bei 2:2, 2:0 und 10:0 noch bessere).

Das Zhang sivch gesteigert haette glaub ich dir sofort. Aber lustlos? In nem WM-Finale? Wenn das stimmen sollte ist es wohl sein letztes gewesen. Oder war es undenkbar dass bei 1:1 am Ende der Sieger Deutschland heisst? Immer noch unwahrscheinlich, ganz bestimmt, aber doch nicht so unwahrscheinlich dass man sich lustlos leisten kann. Oder etwa doch?