TT im TV - Warum so wenig Tischtennis im Fernsehen? Gegenmaßnahmen? Chancen?

[-crea-]

Ich denke wir sind uns darin einig: an den Tischtennis Regeln liegt es zumindest nicht, dass unsere Sportart im Vergleich zu anderen unterdurchschnittlich vertreten ist.

Die Regeln wurden mMn. tatsächlich in Richtung Vereinfachung optimiert. einfacher geht es nun kaum noch, ohne den Sport grundlegend zu verändern.

Einziges Gegenbeispiel sind für mich die Aufschlagregeln, die sind noch immer viel zu kompliziert, z.B. um sie einem Laien zu vermitteln. Zusätzlich können Regelverstöße durch Verdecken quasi kaum erkannt werden. Eine Regel, die kaum kontrollierbar ist, verfehlt ihren Zweck.

Ich bin daher für nur Rückhand Aufschläge, Ball nur absolut senkrecht geworfen, Schläger und Ball zu jeder Zeit über Platte. So könnten mMn. Aufschläge entgültig vereinfacht und verständlich werden.

zurück zum Tischtennis in den Medien, ich denke der Boom in Deutschland kam halt mit Rosskopf und Fetzner und war eine Art von viraler Vervielfachung des Interesses. Da kamen viele glückliche Zufälle auf einmal zusammen, alles hat gepasst.
Das war ein kurzzeitiges, unnatürliches Hoch, was seitdem langsam wieder abebbt.

Am Format kann man noch bisschen was verbessern, bringen wird das vermutlich nicht viel: z.B. 4er Mannschaften, mehr Sport pro Event, bei weniger Spielpausen.


Recht lustig fand ich die Ball Vergrößerung: Sie sollte ja eigentlich bewirken, korrigiert mich wenn ich mit der Vermutung daneben liege, das Spiel langsamer und dadurch einfacher und nachvollziehbarer zu machen.
Das ist aber nach hinten losgegangen, weil durch die Verlansamung die Spieler gezwungen sind näher am Tisch zu spielen. Dadurch ist Tischtennis nur noch extremer geworden, es bleibt im Durchschnitt noch weniger Zeit zu Reagieren beim Rückschlag.
Das heißt im Top Sport sind nach der Ball Vergrößerung mehr Athletik und noch mehr perfekt einstudierte automatische Bewegungsabläufe nötig.
Vom Ziel, das Spiel langsamer und nachvollziehbarer zu machen, wurde sich dadurch weiter entfernt!

[Fastest115]

Nur RH Aufschläge ist blödsinn!

Den Vorschlag gab es schon x mal.
1. Bisher ist RH nirgens definiert in den Regel. Und mir konnte auch noch niemand eine Definition geben!!!
Was ist also genau ein RH Aufschlag?
2. Nehme ich die jetzigen vh Aufschläge mit hoch werfen und hinter der Schulter verdecken.. Die kann ich genauso wenn ich das Handgelenk drehe mit der shakekand RH machen. Nicht ganz so viele Varianten aber auch verdeckt. Brauch man händchen ubd ballgefühl für aber das sollten die top 200 um die es geht alle haben.

[Rudi Endres]

Zitat von JanMove

Du wirst es bestreiten, aber ich sage Dir, dass ein Grossteil der Spieler einfach nicht mehr in die Halle geht wegen des beschissenen Spielsystems mit drei Spielern.

Einige Vereine pfeifen aus dem letzten Loch und könnten sich einen vierten Stammspieler nicht leisten. Es reicht mit Mühe und Not für drei Spieler und einen Edelreservisten. Die Spitzenvereine wären konkurrenzlos, Sensationen kaum möglich.
Länger als 3 - 3,5 Stunden sollten Spiele nicht dauern. Und die meisten Stammzuschauer wollen Spiele an einem Tisch.
Vor Jahren spielte die Damenbundesliga mit Dreiermannschaften. Die Gegenargumente waren die gleichen wie jetzt. Also änderte man den Modus. Hat es was gebracht? Von den Kritikern aus meinem Umfeld habe ich nie jemand in der Halle gesehen. Alles reine Ankündigungsrhetorik.

[ttdr]

In gewisser Weise hast du recht. Andererseits waren die "3er" bzw. "4er" damals (2005-2007) Leute wie Jörg Schlichter, Kosowski, ein 19-jähriger Mengel bzw. Baum, Magnus Molin, Keinath, Pavelka, Mazunov, Meng Qing Yu...
Die fraßen kein Loch in die Kasse. (Und ich habe bewusst die aufgezählt, die den Durchschnitt bildeten. Also keine "Bauernopfer" oder Topscorer.)

Was tatsächlich ein Argument ist und wo ich Rudi zustimme, dass man selbst als TT-Liebhaber schwer akzeptiert... über drei Stunden Spieldauer als Regel sind nicht zu verkaufen. Spielte man z. B. 4er-Bundessystem ist z. T. der halbe Tage rum... und die Varianz zwischen 6:0 und 5:5 riesig.

[JanMove]

Zitat von Rudi Endres

Einige Vereine pfeifen aus dem letzten Loch und könnten sich einen vierten Stammspieler nicht leisten. Es reicht mit Mühe und Not für drei Spieler und einen Edelreservisten. Die Spitzenvereine wären konkurrenzlos, Sensationen kaum möglich.
Länger als 3 - 3,5 Stunden sollten Spiele nicht dauern. Und die meisten Stammzuschauer wollen Spiele an einem Tisch.
Vor Jahren spielte die Damenbundesliga mit Dreiermannschaften. Die Gegenargumente waren die gleichen wie jetzt. Also änderte man den Modus. Hat es was gebracht? Von den Kritikern aus meinem Umfeld habe ich nie jemand in der Halle gesehen. Alles reine Ankündigungsrhetorik.

Sicherlich fehlt vielen Vereinen das Geld. Das bestreitet niemand. Es müssen aber auf jeden Fall bis zu 10 Spiele an zwei Tischen ausgetragen werden. Das geht auch mit drei Leuten so wie hier in der Schweiz. Warum es kein Unentschieden mehr geben kann (5:5) leuchtet mir auch nicht ein.
Und wo ist jetzt die grosse Konkurrenz in der TTBL. Wenn Boll spielt gewinnt Düsseldorf problemlos jedes Spiel. Ein Spitzenspieler ist bei drei Spielern von noch viel grösserer Bedeutung als bei 4 Spielern.
Die Stammzuschauer die das Spiel an einem Tisch sehen wollen sind eben gerade nur noch die, die jetzt noch in die Halle gehen. Alle anderen kommen ja schon lange nicht mehr. Also mir fällt momentan niemanden in meinem Bekanntenkreis ein, dem der derzeitige Modus gefällt. Dem entsprechend geht auch niemand mehr in die Halle.
Der Vergleich mit den Damen hinkt, da die Interessenlage, sich ein Spiel bei den Herren oder Damen anzuschauen, wohl deutlich unterschiedlich ist.

Beim Tischtennis hakt es an den verschiedensten Stellen. Das eine ist mit Sicherheit das fehlende Geld das andere ist aber auch die Darbietung und Vermarktung einer Veranstaltung. Nehmen wir mal als anderes Beispiel das Europe Top16 Turnier in Montreux, bei dem ich live vor Ort war. Das war aus sportlicher Sicht ein ziemlich gelungenes Turnier. Die Aufmachung hingegen war mehr als erbärmlich. Ich habe in Montreux nirgends auch nur ein Plakat hängen sehen, d. h., ich gehe davon aus, dass die Einwohner nichts von dieser Veranstaltung wussten. In der Halle gab es dann den üblichen Fast Food Frass, die Tischtennisfirmen waren mehr oder weniger nicht präsent .... Und am Schluss hält der Sieger einen Scheck über 6000 CHF in die Kamera, bei einem Turnier, das eine Bank als Sponsor im Turniernamen trägt. Da wird man ja von anderen Sportarten nur mitleidig belächelt. So viel erhält vermutlich ein Roger Federer als Antritttsgeld pro Tag. Da lach ich mich echt schlapp...!

[JanMove]

Zitat von ttdr

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Was tatsächlich ein Argument ist und wo ich Rudi zustimme, dass man selbst als TT-Liebhaber schwer akzeptiert... über drei Stunden Spieldauer als Regel sind nicht zu verkaufen. Spielte man z. B. 4er-Bundessystem ist z. T. der halbe Tage rum... und die Varianz zwischen 6:0 und 5:5 riesig.

Wo liegt das Problem?
Die meisten bleiben auch mehr als drei stunden in der Halle, wenn es ein spannendes Match auf hohem Niveau ist. Und wer dennoch die Schnauze voll hat, kann ja nach drei Stunden gehen. Meines Wissens nach gibt es keinen Zwang, in der Halle bleiben zu müssen. Fürs nicht vorhandene Fernsehen spielt es auch keine Rolle, und wenn, dann wären wohl alle glücklich, wenn im Fernsehen ein einstündiger Zusammenschnitt anstatt der vollen 4 h Spieldauer käme.
Im Übrigen können 5 Spiele an einem Tisch genauso lange gehen wie 10 Spiele an zwei Tischen! Nur kommt an zwei Tischen selten Langeweile auf, da immer irgendwo etwas passiert.

[User 765]

Zitat von Fragender

Irrelevant? Was nützt es der Sportart, wenn die Supercracks zur Hauptsendezeit in der Glotze spielen, während dem Breitensport die Mitglieder wegbrechen?

Für die Zuschauerzahlen bei TV-Übertragungen ist es unerheblich, ob es 100 oder 100.000 aktive Volleyballspieler gibt - wenn es 500.000 nicht-aktive Fans gibt.

Tischtennis ist derart langweilig und stimmungsfrei, dass die Zielgruppe der TV-Zuschauer fast identisch mit der Anzahl der aktiven Spieler ist. Im Volleyball wird das keinen Einfluss haben solange es noch genügend Spieler für eine Bundesliga gibt.

Für die Sportart an sich hat das natürlich einen negativen Einfluss, auf das Zuschauerverhalten nur sehr wenig.


Zum Thema Spieldauer: ich hab jetzt schon einige Volleyballspiele live gesehen: die langweiligen sind immer die, die eine Stunde dauern. Die, an die man sich wochenlang zurückerinnert sind die, die drei Stunden dauern. Tischtennis hat da halt das Problem, dass zum einen die Ballwechsel zu kurz sind und zum anderen die Stimmung wie auf ner Beerdigung ist. Lösungsansatz sollte in erster Linie sein, das Erlebnis interessanter zu machen und nicht, es genauso uninteressant zu lassen und es möglichst kurz zu machen, um die Langeweile keinem länger zumuten zu wollen.

Generell hab ich eh seit Jahren das Gefühl, dass man nicht die Probleme selbst angeht sondern maximal die Symptome oder mit so verschrobenen Lösungsansätzen um die Ecke kommt, dass das Spiel deswegen kürzer werden muss, da man den Event nicht interessant machen möchte.
Wahrscheinlich dachte sich da jemand: hey, wenn ich zum Zahnarzt gehe, bin ich auch froh, wenn es so schnell wie möglich vorbei ist, das muss doch im Tischtennis auch funktionieren.

[-crea-]

Zitat von Fastest115

Nur RH Aufschläge ist blödsinn!

Den Vorschlag gab es schon x mal.
1. Bisher ist RH nirgens definiert in den Regel. Und mir konnte auch noch niemand eine Definition geben!!!
Was ist also genau ein RH Aufschlag?
2. Nehme ich die jetzigen vh Aufschläge mit hoch werfen und hinter der Schulter verdecken.. Die kann ich genauso wenn ich das Handgelenk drehe mit der shakekand RH machen. Nicht ganz so viele Varianten aber auch verdeckt. Brauch man händchen ubd ballgefühl für aber das sollten die top 200 um die es geht alle haben.

Ja gut, ich versuche mal:

-Spieler muss Frontal zum Tisch stehen
-Spieler muss Wurfhand und Schläger über Tisch Niveau halten
-Ball darf nur vor Körper getroffen werden (Vom Zähltisch aus beobachtbar)
- Spieler darf Ball nur nach oben werfen, bei und nach Wurf darf Ball nicht verdeckt werden, die Wurfhand gar nicht erst vor Ball in Tischrichtung kommen (Vom Zähltisch aus beobachtbar)

Vorhandseite oder Rückhandseite ist dann egal, und Verdecken wird vermieden.

[Matousek]

Vllt wäre eine Lösung um die Zuschauer in die Halle zu bekommen u. eine 3 Std Veranstaltung bis zum Ende sehen, die Beginnzeiten zu ändern. 14 o. 15 Uhr ist zu spät falls eine Veranstaltung an einem Sonntagnachmittag 3 Std u. länger dauert (Lindenstraße u. Abendessen etc). Wir haben in der Regel Spielbeginn am Sonntag 11 Uhr (Frühschoppen u. TT z.B.), spätestens Sonntag 13 Uhr, falls eine Mannschaft von weiter her kommt (wir spielen RL, München beheimatet) auf alle Fälle nicht später.
Samstag 16/17 Uhr wär auch noch eine Möglichkeit, aber auf alle Fälle nicht später (evtl Konkurrenz Sportschau u. Sky FB BuLi). Der Sonntagstermin 11 Uhr hat sich für uns als die beste Zeit herauskristalilsiert. In der Regel haben wir 50-100 Zuschauer, für Großstadtverhältnisse schon mal nicht so schlecht, Spiellokal Einfach-TH. Trotzdem genug Platz für die Zuschauer bequem zu sitzen. Auch ein wichtiger Faktor, die Zuschauerkultur zu pflegen (gutes Catering, nichts liebloses). Bei Frühschoppen u. TT, wie es sich für München gehört m. Weißwurstfrühstück. Sog Vip Tisch (gedeckt), wo die Edelfans, die uns schon auch mal mit einem Auswärtsspielbesuch überraschen, gemütlich frühstücken können. Zudem haben wir entlang der Umrandungen auch noch kleine Tische aufgestellt, damit auch der "gemeine" Zuschauer bequem sein "Bierchen u.ä. abstellen kann. In der Einspielphase musikalische Untermalung, zugegeben keine Zuschauer anwesend. Am Ende der Begenung Glückwunsch a. d. Siegermannschaft u. Dank an die Zuschauer fürs Kommen u. die Unterstützung, sowie Hinweis auf das nächste Heimspiel. Zauberwort "Zuschauerpflege!". Wir erzeugen so eine angenehme Zuschauerathmosphäre u. eine, schon mehrmals bestätigte, gute Stimmung. Das aber schon seit Jahren, auch zu Zeiten wo wir Bayern- bzw. Oberliga spielten. Haben uns im Laufe der Zeit natürlich beim Zuschauerservice gesteigert ("Dritt-u. Zweitligareife").
Wir werden in der neuen Saison einen Versuch starten mit "krummen" Anfangszeiten (11:15, 13:15). Hätte vllt den Vorteil einen fixen Zeitpunkt fürs Ende der Einspielphase zu haben (11 Uhr etc), evtl bei der Begrüßung schon mehr Zuschauer vor Ort zu haben (kommen vllt schon zur geraden Stundenzeit).

[Hillegosser]

Zitat von ttdr

Was tatsächlich ein Argument ist und wo ich Rudi zustimme, dass man selbst als TT-Liebhaber schwer akzeptiert... über drei Stunden Spieldauer als Regel sind nicht zu verkaufen. Spielte man z. B. 4er-Bundessystem ist z. T. der halbe Tage rum... und die Varianz zwischen 6:0 und 5:5 riesig.

Erleuchte mich: warum dauern 6 bzw. 10 Spiele an zwei Tischen länger als 3 bzw. 5 Spiele an einem Tisch?

Rudi argumentiert immer, dass die meisten Zuschauer lieber einen statt zwei Tische pro Bundesligapartie hätten.
Keine Ahnung woher dieses Wissen kommt, ich kenne persönlich keinen solche Zuschauer und für eine representative Befragung gibt es nicht genug Zuschauer pro TTBL Spieltag.