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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten.

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  #1  
Alt 13.11.2010, 09:38
nitram0010 nitram0010 ist offline
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Gegneranalyse

Hallo TT Freunde,

leider verliere ich sehr viele Spiele, weil ich nicht in der Lage bin, innerhalb eines Spiels die Schwächen meines Gegners zu finden und auszunutzen. Nach dem Spiel ist mir relativ schnell klar, was ich hätte anders machen müssen. Z.B. analysiere ich nach jedem Spiel schriftlich meinen Gegner um beim nächsten Aufeinandertreffen nicht wieder die gleichen Fehler zu machen. Diese Datenbank wächst allerdings sehr langsam, so das ich bis jetzt noch keinen großen Nutzen daraus ziehen konnte (ist auch eine langfristige Strategie).

Wie geht ihr vor, um eine erfolgreiche Strategie zu finden euren Gegner zu schlagen ??? Welche Fragen stellt ihr Euch ?? Was macht ihr, wenn ihr schon zwei Sätze hinten liegt usw.....

Strategiesuche (Beispielfragen):
1. Welche ist die schwächere Seite meines Gegners ?
2. Welches Spielsystem spielt mein Gegner ?
3. Zieht mein Gegner lange Aufschläge erfolgreich an ?
4 Spiele ich mit zu hohem Risiko oder bin ich zu passiv ?
5. Kann ich seine Aufschläge angreifen ?
usw.............

Würde mich sehr über eure Anregungen freuen. Danke

Gruß Martin

2. Kreisliga, vorderes Paarkreuz
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  #2  
Alt 13.11.2010, 09:57
jimih1981 jimih1981 ist gerade online
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AW: Gegneranalyse

Lass dich von einem deiner Teamkollegen der sowas kann beraten. Von außen nimmt man meist mehr war wie an der Platte.

Das nächste wäre eben das du dich viel mit Taktik beschäftigst sowohl theorethisch als auch mit Spielformen im Training und dass du gegen möglichst verschiedene Gegner im Training spielst. Man kann z.B. auch einmal im Monat bei nem anderen Verein mittrainieren oder eben mal das ein oder andere Turnier spielen. Gerade beim Turnier oder beim Training eben mal bewusst darauf achten das man den Gegner analysiert. Meist wenn man das als Verhaltensweiße automatisiert hat kommt das auch in ner Drucksituation eher.

Wie hat mal jemand gesagt: "Der erste Satz ist nur zum einspielen da."

Geändert von jimih1981 (13.11.2010 um 10:01 Uhr)
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  #3  
Alt 13.11.2010, 10:58
nitram0010 nitram0010 ist offline
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Smile AW: Gegneranalyse

Ja, das mit dem Coach von außerhalb des Spielraums ist die beste Lösung. Leider ist in meiner Mannschaft dafür kein Interesse vorhanden und es sind auch nur wenige in der Lage erfolgreich zu coachen bzw. das Spiel richtig zu lesen.

Deine anderen Lösungsvorschläge werde ich versuchen umzusetzen. Danke
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  #4  
Alt 13.11.2010, 12:36
Benutzerbild von Topspin_Tim
Topspin_Tim Topspin_Tim ist offline
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Topspin_Tim ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Gegneranalyse

- Linkshänder / Rechtshänder
- Vorhandgriff bzw. Rückhandgriff (wechseln zwischen den Griffhaltungen)
- auffallend unbeweglich/beweglich
- Noppe/ Anti
- steht der Gegner vorhand-/rückhandorientier oder mittig
- sehr dicht am Tisch oder eher weg vom Tisch
- besonders variable oder gefährliche Aufschläge
- Platzierung und Länge der Aufschläge
- eröffnet der Gegner mit viel Spin oder auffällig oft auf den Wechselpunkt
- sichere Eröffnung mit Vorhand und Rückhand ?
- Gegner=Spielbestimmend oder passiv und abwartend
- guten Vorhandangriff bzw. Rückhandangriff oder gutes Passivspiel
- arbeitet der Gegner mit viel Spin oder viel Tempo ?
....

gibt sehr viele Kleinigkeiten auf die man achten kann, was dir die jeweilige Information für dein Spiel bringen kann musst du dir überlegen
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  #5  
Alt 13.11.2010, 16:14
quietschfidel quietschfidel ist offline
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quietschfidel ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Gegneranalyse

Dein Begehr ist sicherlich nicht falsch, aber ich finde Du solltest Deinen Schwerpunkt eher woanders hin verlagern. Gegneranalyse ist nicht nachhaltig genug, um langfristig aktuell helfen zu können, weil jedes Match ein singuläres Ereignis ist und auch Gegner sich ständig verändern. Ein Spieler kann mMn die Schwächen seines Gegners am besten herausfinden, indem er sich gedanklich voll auf seine eigenen Stärken besinnt.

Es gibt zwar Taktikfüchse, die einem erzählen, sie testen erstmal vier verschiedene Aufschläge auf vier Platzierungen, um ihre Gegner "abzuklopfen" etc., aber für mich persönlich zerrt dieses kopflastige Herumgrübeln eher an den eigenen Ressourcen, die man an Konzentration für das eigene Spiel einbüßt. Offenkundige Schwächen haben zumeist nur niederklassige Gegner. Ein normaler Tischtennisspieler auf Gegnerseite unterläuft ja auch Lernprozessen während dem Match und stellt sich auf Spielzüge ein, die vormals noch erfolgreich waren. Deshalb spiele ich selber zuerst, was ich am besten kann und hoffe, dass mein Gegner einfach in diesen Aspekten, die ich ihm aufbürde, unterliegt. Es ist ineffizient, von den eigenen Lieblingschlägen abzuweichen, die man am meisten trainiert. Selbst wenn der Gegner Schwächen hat, die man nur mit "ungewohnten" Schlägen ausbeuten kann, würde ich das nur im Notfall versuchen. Besser ist es mMn das eigene Lieblingsspiel so zu verbessern, dass man gute Kontrolle über die eigene Platzierung, das Risikomanagement (riskant vs. sicher) dabei und die eigene Variation (Tempo, weich vs hart) hat.

Problematisch wird es mit den eigenen Stärken mMn, wenn Rotation nicht direkt dazugehört (Wer gerne kontert oder blockt, kann das nicht, wenn der Gegner nur schupft bspw.). Dann braucht man ein bestimmtes Rückschlagverhalten vom Gegner, um seinen Lieblingsschlag anzubringen. Dann sollte man Aufschläge parat haben, die mit hoher Wahrscheinlichkeit den gewünschten Rückschlag provozieren.
__________________
Stiga Ebenholz NCT v (84g)| Hexer 1,9
Deutsche Einzelmeisterschaften Behinderter in Dietzenbach 16./17.4.
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  #6  
Alt 13.11.2010, 19:14
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Obachecka Obachecka ist offline
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Obachecka ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Gegneranalyse

Meines Erachtens ist für die Taktik und um in das eigene Spiel zu kommen sowieso der Aufschlag übermäßig wichtig. Wie "quietschfidel" schon sagt, mit einem guten Aufschlag kann man bestimmte Rückschläge mit hoher Wahrscheinlichkeit provozieren - die man dann natürlich auch verwerten muss.
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  #7  
Alt 13.11.2010, 20:39
nitram0010 nitram0010 ist offline
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AW: Gegneranalyse

Erst mal vielen Dank für eure interessanten Denkanstöße.

Also in meiner Spielklasse entwickeln sich die älteren Spieler eigentlich kaum mehr weiter. Sie spielen ihren Spielstil seit vielen Jahren und haben halt mal gute und mal schlechte Tage. Bei den jungen Spielern ist das schon was anderes. Sie entwickeln sich von Spiel zu Spiel weiter. Da mag das mit dem Versuch der Gegneranalyse auch nicht zu funktionieren.

Wer aber z.B. meine Person locker schlagen möchte, muß mir nur ständig in die Rückhandseite schupfen. Da ich technisch nur sehr schlecht aus der Rückhandseite auf Unterschnitt eröffnen kann, ist das Spiel dann relativ schnell vorbei.

Was den Aufschlag betrifft, gebe ich Euch vollkommen recht. Er ist und bleibt der wichtigste Schlag im Tischtennis. Problematisch wird es nur für mich, wenn der Gegner absolut schnittunempfindlich ist. (Anti - Noppe) Es gibt Spieler die hacken in jede Aufschlagvariante mit der gleichen Bewegung rein und es funktioniert. Das ist mir immer noch ein Rätsel warum das geht.

Also, nicht zu sehr die Schwächen des Gegners suchen, sondern bewußt versuchen, vermehrt den Einsatz seiner eigenen Stärken im Spiel herbeizuführen. Danke "quietschfidel" - das ist ein sehr interessanter Lösungsansatz.
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  #8  
Alt 13.11.2010, 23:18
jimih1981 jimih1981 ist gerade online
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AW: Gegneranalyse

mag ja kein Patentrezept sich Material zu besorgen wenn man auf Unterschnitt net angreifen kann aber es is ne möglichkeit ich kriegs auf den RH mit NI auch net gebacken nen RH-Top auf starken Unterschnitt zu ziehn. Also mal LN druff und so langsam hab ich wieder das Niveau das ich jeden in der Liga schlagen kann. Man kann schon immer was machen wenn man will. Gibt genug die erst mit Mitte Zwanzig oder später anfangen und trotzdem noch besser werden man muss es halt wollen.
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  #9  
Alt 13.11.2010, 23:57
Benutzerbild von Wolf_Vlc
Wolf_Vlc Wolf_Vlc ist offline
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AW: Gegneranalyse

Zitat:
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Hallo TT Freunde,

l Z.B. analysiere ich nach jedem Spiel schriftlich meinen Gegner um beim nächsten Aufeinandertreffen nicht wieder die gleichen Fehler zu machen.
Ich halte es nicht für sehr sinnvoll, sich in der 2KK eine Strategie für jeden Spieler zurechtzulegen. Dafür sind die Spieler zu unbeständig und die Zeiträume zwischen den Spielen zu lange.
Ich würde eher mein eigenes Spiel ananlysieren. Dazu gehört natürlich auch eine Einschätzung des Gegners. Dann kannst Du gezielt im nächsten Training an Deinen Fehlern arbeiten.

So eine Analyse ist natürlich immer langfristig und hilft nicht im aktuellen Spiel. Da musst Du Dich auf die jeweilige Spielsituation einstellen und dementsprechend reagieren. Um es simpel auszudrücken: Eigene Fehler vermeiden und die Schwächen des Gegners nutzen. Wenn Du sagst, dass Deine Gegner irgendwann anfangen, nur noch in Deine Rückhand zu schupfen, dann ist das nichts anderes.

Versuch in den Pausen den Satz zu überdenken, kurz und prägnant zwei, drei wichtige Dinge zu formulieren und mit in den nächsten Satz zu nehmen.
Das kann z.B. so aussehen.
1) 2x US Aufschlag des Gegeners ins Netz geschoben--> Achtung US Aufschlag anheben
2) Gegner hat Probleme mit langem S/US Aufschlag auf toten Punkt --> langen S/US Aufschlag in toten Punkt
3) Gegner blockt jeden TS, der in seiner RH ankommt, problemlos, aktiv und plaziert zurück --> TS Tischmitte oder in weite RH spielen.
Das Ganze ist eine laufender Prozess und Du musst das Ergebnis ständig mit einbeziehen. Wenn z.B. wie in 3) Du einen TS in die Tischmitte machst und dein Gegner einen Konter ziehen kann, dann musst Du etwas anderes versuchen.

Geändert von Wolf_Vlc (14.11.2010 um 00:07 Uhr)
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  #10  
Alt 14.11.2010, 01:52
quietschfidel quietschfidel ist offline
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AW: Gegneranalyse

Mit dem RH-Topspin auf Unterschnitt hast Du ein sehr schönes Beispiel für Deine eigene Sicht auf Dein Spiel und die daraus entstehende taktische Unsicherheit gebracht.

Dazu fällt mir folgendes ein. Kein guter Spieler beherrscht alle Schläge gleich gut. Wieso nicht? Weil Trainingszeit ein knappes Gut ist und der Wunsch alles phänomenal zu beherrschen deswegen an der Realität scheitert. Daher hat ein Spieler, der seine Zeit absichtlich darauf ausrichtet alle Schläge gleich gut zu beherrschen am Ende zwar ein breites Repertoire an Möglichkeiten, aber kann sich schwerer entscheiden, was er in konkreten Spielsituationen denn nun tatsächlich aus seiner Fülle heraus spielen soll. Wenn man alles gleichgut beherrscht, hat man unter Druck keine austrainierte Waffe, auf die man sich wirklich verlassen kann. Man kann also taktisch und spielerisch nur gegen Leute gewinnen, die einfach sportlich unterlegen sind. Das eigene Spiel hat kein Profil.

Nehmen wir uns mal konkret den RH-TS auf Unterschnitt vor. Ich kann gut nachempfinden, dass Du sowas angreifen möchtest, da es mir ähnlich geht. Bloß der entscheidende Punkt ist, es darf Dich nicht fertig machen, dass Du es nicht so gut kannst wie Du gerne möchtest. Der RH-TS vermittelt mir persönlich ein romantisches Gefühl von spielerischer Ästhetik, gerade weil es ein Glücksmoment ist, wenn er nunmal gelingt. Aber was nützt dieser Schmarren denn tatsächlich? Der RH-TS auf US ist sehr schwierig, anatomisch herausfordernd, verzeiht kaum Fehler und erfordert immense Konzentration. Und was bekommt man dafür? Der Schlagansatz ist vermutlich relativ spät und weit unten (wir reden ja nicht von Flip oder Korkenzieher), so dass wir ihn relativ weich spielen müssen und der Gegner es zudem früh antizipieren kann. Wenn er jetzt noch lediglich mittellang kommen sollte, ist es eine super Einladung zum Kontern. Ich persönlich spiele ihn dennoch öfters, aber nur weil ich meinen Gegnern in der untersten Liga zumeist technisch überlegen bin und davon ausgehe, dass es ein Winner wird. Das liegt aber nur an meiner besonderen Spielsituation und meiner Zuordnung als Behinderter zu dieser Liga. Wenn man von technisch ähnlich starken Kontrahenten ausgeht, ist der weiche RH-Topspin auf US eher leichter zu blocken als er in seiner Ausführung zu spielen ist (außer man heißt bspw. Jochen Wollmert, aber das tut jetzt nichts zur Sache ^_^). Also ist dieser Schlag taktisch und vom Risiko her ein Verlustgeschäft. Wenn Du Gelegenheit hast, gute Spieler (ab ca. Regionalliga) zu sehen, kannst Du beobachten, dass die mit der Rückhand nur schlechte Schupf-oder Unterschnittbälle (zu kurz, zu hoch, zu wenig Rotation z.B.) angreifen, aber nur sehr selten gut unterschnittene und platzierte Bälle tatsächlich mit der Rückhand angehen wollen. Viel TAKTISCH sinnvoller ist es nämlich, den relativ langsamen Schlag zu umlaufen und VH-TS zu ziehen, weil das vom Risiko und der Bewegungstechnik viel erfolgsversprechender für gute Spieler als der Versuch mit der RH ist. Der Schlag ist öfters trainiert und anatomisch vorteilhafter, d.h. die meisten können ihn härter und gefährlicher als mit RH spielen.

Aber was wäre denn für den bürgerlichen Spieler ohne schnelle Beine und ausgefeilte Technik aus TAKTISCHER Sicht gut, wenn er Unterschnitt auf die RH gespielt bekommt? Parallel zurückschupfen oder noch besser, parallel kurz ablegen! Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass der Gegner den nächsten Schlag in Richtung VH bis weite VH ausführt, da ja nur dort der Tisch offen ist und schwupps, kannst Du mit der VH angreifen. Wenn Du es zudem geschafft haben solltest, kurz hinters Netz abzulegen, ist der Rückschlag meist von schlechter Qualität und lässt sich leichter angreifen.

Jedenfalls spiele ich das so. Es gibt noch andere Möglichkeiten (Flip etc.), die man öfter spielen kann, wenn man sie beherrscht. Das Wichtige ist, sich im Training für ein bis zwei Varianten zu entscheiden und die oft zu üben. Andere Schläge, die man nicht gut kann, haben eher nur einen Überraschungseffekt und zünden daher wenn überhaupt, nur einmalig.

Nachfolgend denkt der Flipspieler bspw. nur nach darüber nach, wie er den Ausfallschritt zum Tisch besser hinbekommt, den Ball früher trifft oder das Handgelenk noch explosiver einsetzen kann. Der Spieler, der Unterschnitt kurz hinters Netz ablegen will, arbeitet stattdessen an seinem Ballanschlag, um den Ball möglichst noch mehr zu entleeren und besser zu kontrollieren oder an seinem agressiven Schupf an die Grundlinie, um überraschend eine zweite Rückschlagvariante für besagte Spielsituation zu haben. Spieler müssen ihre Schlagvielfalt eingrenzen, damit sie einige ausgewählte Schläge verfeinern und meistern können. Erst das ermöglicht ihnen im Zuge dessen taktisch spielen zu können.

Also falls Dich das wirklich nervt, dass Deine Gegner Dich ständig auf die RH nageln wollen, übe einen sicheren, risikoaversen und gut platzierten Rückschlag, trainiere Dir schnellere Beine an (je nachdem etwas abnehmen oder schnellkräftige Muskeln aufbauen, je nach körperlichen Gegebenheiten eben) und greife Dir einen Rückschlag heraus, um mit der VH anzugreifen. hf

PS: apropos Schnittaufschlag in Langnoppe

Ich hab ganz vergessen was dazu zu schreiben... das ist taktisch meistens ungünstig, weil Du Dir mit Deinem Aufschlag selber einen stark rotierenden Rückschlag einbrockst. Falls Du nicht zu dem Sportlertypus gehörst, der die bewungungstechnische Herausforderung liebt sowas angreifen zu wollen (und zu können), schlage lieber ohne Rotation auf, den die Noppe selber erzeugt keine Rotation. Du musst für Dich eine Erwartungssicherheit schaffen, wie der Rückschlag auf Deinen Aufschlag beschaffen sein wird und ob Du mit dem Rückschlag des Materialspielers in dem konkreten Falle klar kommst. Falls nicht, solltest Du einen anderen Aufschlag machen und ruhig einen Satz opfern, um notfalls daran zu tüfteln.
Folgende Entscheidungskette hätte ich etwa im Kopf!

1) Kann ich den Rückschlag mit Schnittumkehr mit Wahrscheinlichkeit zu meinen Gunsten angreifen?
wenn ja: reicht ein Angriff meinerseits für den Punktgewinn?
wenn ja: cool, ich werde gewinnen
wenn nein: traue ich mir zu mich einem Ballwechsel mit fortlaufender Schnittumkehr zu stellen?

wenn nein: ich darf keinen rotationsbasierten Aufschlag in Langnoppe spielen
--> ich könnte rotationsbasierende Aufschläge in seine andere Schlägerseite platzieren...
--> ich könnte leere Aufschläge in Langnoppe spielen...
--> ich könnte schnelle lange Aufschläge testen

im Ballwechsel: kann ich so platzieren, dass er nicht mit Langnoppe schlägt?
wenn nein: kann ich meine Schläge so vereinheitlichen, dass seine Rückschläge mit Langnoppe für mich berechenbar werden?

Ich bin ein schlechter Spieler gegen Langnoppe. Die Gegner aus dieser Gruppe, die ich bezwungen habe, konnten kaum ihren Schläger halten. Aber mir hat geholfen, mich auf möglichst wenige Spielzüge und Schlagvarianten festzulegen, weil der Lerneffekt für mich so am größten ist. Der Noppenspieler kann schwerer variieren und wenn ich ihm immer dasselbe hinspiele, sind seine Rückschläge sehr ähnlich und irgendwann habe ich dann verstanden, wie ich die gegnerischen Bälle verwerten kann. hf
__________________
Stiga Ebenholz NCT v (84g)| Hexer 1,9
Deutsche Einzelmeisterschaften Behinderter in Dietzenbach 16./17.4.

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