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  #1  
Alt 09.03.2003, 15:49
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Dr.Block Dr.Block ist offline
Aber nich´mit Commander !
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Zusammenspiel von Holz und Belägen

Hi !

Beim täglichen Materialtesten ist mir ein Phänomen aufgefallen, welches ich mir noch nicht wirklich erklären kann:

Die - z.T. völlig unterschiedlichen - Spieleigenschaften von Belägen (vor allem langen + kurzen Noppen) auf verschiedenen Hölzern.

Ein Beispiel:
Testweise habe ich mir mal auf ein BTY Blaszczyk All Holz einen Feint Long II 0.5 geklebt und damit gespielt. Das ging auch ganz hervorragend. Insbesondere der Konter klappte auf nahezu jeden Aufschlag des Gegners einwand- und fehlerfrei.
Daher fragte ich mich, warum ich den Belag denn nicht auf meinem "regulären" Holz spielte...mußte ja irgendeinen Grund in der Vergangenheit haben.
Daraufhin klebte ich den Belag auf mein "richtiges" Holz - Juic Carl Prean (lt. Hersteller ein All+ Holz) - und versuchte die gleichen Schläge erneut.
Komischerweise fielen mir hierbei jedoch fast alle Konterbälle ins Netz. Und das, obwohl die beiden Hölzer sich tempomäßig nicht allzu viel nehmen.

Ähnliches ist mir mit dem Juic Offense Ultima 1.5 (kurze Noppe) passiert: auf meinem Normalholz war der Belag 100x langsamer als der BTY Challenger Chop 1,3. Eigentlich müßte er doch deutlich schneller sein ?!

Solche Dinge passieren beim Testen sehr oft wie ich finde....Belag A spielt sich auf Holz X blendend, während man ihn auf Holz Y vergessen kann...er ist unkontrolliert oder ohne jedweden "Störeffekt". Oder Beläge, die "an sich" schneller sein müßten als ein anderer, sind auf bestimmten Hölzern viel langsamer.

Daraus resultieren auch die hier im Forum sehr beliebten Testberichte zu einzelnen Belägen + Hölzern. Diese fallen mitunter ja völlig gegensätzlich aus, was meines Erachtens z.T. daran liegen dürfte, daß unterschiedliche Hölzer zum Testen der Beläge, bzw. unterschiedliche Beläge zum Testen der Hölzer benutzt werden. Somit sind Testberichte im Grunde nur dann aussagekräftig, wenn die identischen Materialien verwandt werden.

Nun...DAß Beläge auf unterschiedlichen Hölzern unterschiedlich reagieren, düfte jedem, der schonmal Beläge + Hölzer getestet hat, klar sein.
Meine Frage ist nun, WARUM das so ist und ob man gewisse Belag/Holz-Kombinationen bereits vor dem - mitunter kostspieligen - Testen ausschließen oder in die engere Wahl ziehen kann ?!

Hierbei gibt es ja Kriterien wir die Härte des Schwammes/des Obergummis, die Noppenhärte etc.

Aber auch die Härte des Holzes dürfte ja eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Aber gerade hiermit habe ich meine Probleme. Ein Holz ist ja im Grunde immer "hart". Es gibt zwar auch weichere Holzarten aber im Grunde ist doch ein Holz immer "hart" im eigentlichen Sinne des Wortes und läßt sich nicht von einem TT-Ball eindrücken, wenn dieser darauf aufkommt. Daher kann ich noch immer nicht ganz nachvollziehen, warum mancher Belag mit einem "weichen" Holz besser harmoniert als mit einem "harten".

Wenn jemand Licht ins Dunkel bringen könnte und mal ein paar generelle Ausführungen zu Belags-Holz-Kombis machen könnte, wäre ich dankbar !

Ciao,

Dr.Block
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Multipler Kreismeister, Ranglistensieger, Rechtsgelehrter und Universalgenie sowie mehrfacher Nobelpreisablehner
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  #2  
Alt 09.03.2003, 16:16
Benutzerbild von Anika Franke
Anika Franke Anika Franke ist offline
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Das Phänomen ist mir auch schon aufgefallen. Auf keinem gekauften Holz konnte ich den Clippa so spielen wie ich ihn jetzt spiele (2,1 und fett geklebt). Merkwürdigerweise war er mit auf ALL-Hölzern zu langsam (!!!). Auf meinem Abwehrholz (ist auch vom Tempo her ein Abwehrholz) ist er doch eine Spur schneller als auf ALL's. Auf Butterfly-Hölzern konnte ich sowohl BUTTERFLY Feint und Clippa vergessen (Ausnahme: Matsushita Pro - war aber auch nicht wie Welt aber besser als auf dem Rest).

Die Gründe sind mir bis heute nicht bekannt. Vielleicht kann das Rätsel ja einer lösen.
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Meine Hobbys sind Tischtennis, Kino und Sex.

Ist natürlich nur Quatsch: Ich hasse Kino.
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  #3  
Alt 09.03.2003, 17:01
Benutzerbild von Tueftel
Tueftel Tueftel ist offline
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@

Das ist eine echte Wissenschaft:
Umso so dünner der Belag, umso so größer der Einfluss des Holzes. Deswegen sind Abwehrspieler auch so empfindlich bei einem Holzwechsel.

Gerade bei einem OX-Belag entscheidet die oberste Holzfurnierschicht maßgeblich über die Geschwindigkeit beim Rückschlag.
Dabei kann das Holz auf Grund seines Gesamtaufbaus insgesamt durchaus schnell sein, aber der Bremseffekt bei OX-Noppen wird eben neben der Härte und Länge der Noppen wesentlich durch die obere Holzschicht bestimmt.

Ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass sich alleine durch das Lackieren des Holzes die Eigenschaften radikal ändern können.

Bei Verwendung von 2mm oder dickeren Schwämmen lässt der Einfluss des Holzes nach, einfach weil da der Ball auch bei harten Schlägen nicht mehr bis auf das Holz durchschlägt.

Weitere Einflussgrößen bei Hölzern sind Gewicht, Schwerpunkt und Griffform. Auch hier gilt: Umso weniger Schwamm (OX), umso so mehr wirkt sich relativ das Gewicht des Holzes aus.
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  #4  
Alt 10.03.2003, 00:01
Merkur Merkur ist offline
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Merkur ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Die Erfahrung daß ein viel schnellerer Belag auf einem Holz deutlich langsamer sein kann als ein ein langsamerer auf dem selben Holz habe ich auch schon gemacht. Als ich vor eingen Jahren nach 8-Jähriger Pause wieder mit Tischtennis angefangen habe und einen neuen Schläger brauchte hat man mir einen Sriver FX 1,7mm auf ein Armstong Level 79 geklebt. Auf die Rückhand kam der deutlich langsamere Andro-Focus in 1,5. Beim Schupfen verhielt sich der FX noch recht normal. Fing ich aber an damit zu kontern wurde er langsamer als so manche Defensiv-Kombination. Angreifen war damit fast unmöglich. Aber mit der anderen Seite konnte ich halbwegs vernünftig kontern und sogar angreifen. Beim Schupfen war der Focus auch eher langsamer.
Und da wird dann immer behauptet Sriver FX sei nie verkehrt.

Meine Theorie ist, daß die Schwingung des Level 79 mit der Elastizität des Sriver FX eine negatve Interreferenz eingeht.
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  #5  
Alt 10.03.2003, 11:59
Cogito Cogito ist offline
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Registriert seit: 02.03.2000
Alter: 73
Beiträge: 4.292
Cogito befindet sich auf einem aufstrebenden Ast (Renommeepunkte mindestens +40)
Das wäre eigentlich der richtige Thread für Achim Rendler; der dürfte wohl die meiste theoretische Ahnung von der "Holzphysik" haben.

Ich vermute, daß neben dem Tempo die Elastizität des Holzes extrem wichtig ist. Damit meine ich nicht die häufig in Katalogen angegebene Biegesteifigkeit, sondern die Eigenschaft des Holzes die durch den Ballanschlag aufgenommene Stoßenergie in Schwingungen umzusetzen und wieder an den Ball abzugeben. Wenn man das Holz als Resonsanzsystem betrachtet, dann hat es eine für sich typische Eigenresonanz. Diese wird in jedem Fall durch den aufliegenden Belag, der prinzipiell erstmal ein verglichen mit dem Holz unelastisches System ist, gedämpft. Es leuchtet sofort ein, daß damit jede Belag-/Holzkombination ein einzigartiges System verglichen mit anderen Kombinationen darstellt. Wenn jetzt ein Belag auf Grund seiner Elastizität die Holzschwingung besonders gut dämpft, etwa weil seine Dämpfung "perfekt" zur die charakteristischen Eigenresonanz des Holzes paßt,

Zitat:
Original geschrieben von Merkur
Meine Theorie ist, daß die Schwingung des Level 79 mit der Elastizität des Sriver FX eine negatve Interreferenz eingeht.

dann kann da eben ein "toter" Schläger 'rauskommen.

Am Verblüffendsten ist mir das mit den Neubauer Belägen auf den Rendlerhölzern gegangen. Während die Beläge auf allen anderen Hölzern zu den besten LN Belägen ( subjektive Meinung ) gehörten, waren die auf den Re-Impact Hölzern total zahnlos - schnüff, schluchz.
__________________
Immer schön eklig spielen !

Geändert von Cogito (10.03.2003 um 12:01 Uhr)
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