Ausgefallene Spielsysteme in der Jugend

[Felix]

Hallo!

Ich möchte mal eine kleine Diskussion in Gang bringen.
Ich habe mir noch einmal alte Ausgaben des DTS und anderer Magazine angesehen und Berichte zu den Jugendeuropameisterschaften der letzten Jahre gelesen, dabei ist mir aufgefallen, dass die Trainer das einseitige Spiel der jungen Europäer bemängeln.

Zu wenig ausgefallene Spielsysteme auf hohem Niveau. Kaum Abwehrer und Halbdistanzspieler, von Penholder ganz zu schweigen.

Und ich muß zugeben, wenn die jungen Europäer wenige Trainingspartner mit dieser Technik haben, fehlt ihnen die Erfahrung gegen solche Spielsysteme.
Fängt doch schon auf niedrigster Ebene an. In vielen Vereinen wird nur Angriff trainiert, alle spielen ungefähr das gleiche Strickmuster.
Kommen sie dann in den Erwachsenenbereich und treffen auf die ersten Noppen- und Antispieler, haben sie gigantische Probleme.

Gleichzeitig wurden zumindest bei meiner Trainerausbildung Noppentechniken deutlich vernachlässigt und da ich selber keine spiele, fällt es mir schwer, es zu vermitteln.

Es stellt sich also die Frage: Was müssen wir tun, um auch solche ungewöhnlicheren Spielsysteme zu fördern, wie muß sich vielleicht das System verändern. Worauf muß man als Trainer achten und was sind gute Ideen. Lohnt es sich zum Beispiel Abwehrspielern kurze Noppen zu geben, auch wenn sie nicht auf sehr hohen Niveau spielen?
Und wie sollte ich sie trainieren, irgendwelche Umstellungen (abgesehen davon, dass sie andere Übungen machen)?
Und wer von den jungen Europäern spielt eigentlich Abwehr, mir fallen da doch einige Deutsche ein, die allerdings noch nicht den Durchbruch geschafft haben: Schröder und Lilienthal. Was aus Daniel Weitz wird, weiß man nicht. Spielen die mit kurzen oder langen Noppen?
Ahh... Lasst uns einfach mal Erfahrungen, Ideen und Gedanken dazu austauschen!

Tschüs,

Felix

[elrelambio]

also, thomas schröder spielt jetzt bei ttc helga hannover, 2.bundesliga, und hat da glaube ich oben noch nicht viel verloren. in einem katalog stand, das er tsp balsa 4,5, triple spin 2,0 und curl p2 1,0 spielt. ob das auch so ist, muss man ihn wohl selber fragen.

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[Thomas Höhl]

@felix

Also, Kathrin soll doch Abwehr trainieren, sag ich doch. Außerdem solltest Du lieber keine Werbung für das Spielen mit Material machen, denk nur an den 3, Oktober und Erwin K ;-)

Bis denn Thomas

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[Ryker]

Es ist ja so, daß man einem Anfänger praktisch immer einen Backside-Schläger in die Hand gibt. Das ist aber auch richtig so (denke ich), denn nur mit diesen Belägen kann man die Grundtechniken erlernen.

Das Problem liegt meiner Ansicht nach jedoch darin, daß sich viele Trainer scheuen, einem Schüler dann auch mal Material anzubieten. Das liegt zum einen daran, daß sie selbst keine Erfahrung mit Noppen haben, zum anderen daran, daß Material doch immer noch einen schlechten Ruf hat.

Wer als Trainer sieht, daß ein Spieler von seiner Spielanlage und vor allem auch seiner Spielauffassung her zum Materialspieler taugt, dann sollte man einfach mal den Mut zum Experiment haben.

Was ich aber ablehne ist, daß man sich sagt "Ich habe hier 10 Neue, davon sollen 2 Abwehr spielen".

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Rock Hard, Ride Free, Hau rein!

[Felix]

@thomas:
Die Kathrin soll sehr wohl Abwehr trainieren, aber zur Zeit arbeite ich mit Ihr an einer Verbesserung des Topspins und das klappt eben besser, wenn ich mich mal eine Woche da voll reinhänge und nicht nur jede Dienstag daran arbeite.
Ihr Topspin ist nämlich spinlos, das liegt daran, dass sie nicht über den Ball geht. Mag sein, dass Dir das beim Topspin auf Block nicht so auffällt, aber speziell beim Topspin auf Schnitt hebt sie den Ball nur hoch.
Und ein guter Topspin ist viel wichtiger als Abwehren, zur Zeit zumindest. Da gibt es nämlich niemanden in ihrer Klasse, der auch nur einen Topspin zieht.

Ok, aber jetzt zur eigentlich Diskussion.
Ich lehne es auch ab, von 10 Leuten 2 Kindern irgendwelches Material zu geben und die zu Abwehrspielern zu erziehen, aber es doch eine Tatsache, dass so etwas in der hessischen Trainerausbildung vernachlässigt wird.
Lieber Thomas, ich will damit auch nicht das Spiel von Erwin und Klaus (absolute krumme Spielarten) gutheißen und weiterbringen, aber es stimmt doch, dass viele Jugendliche bei den Herren Probleme haben mit Noppen und anderem Material umzugehen, weil sie immer nur das gleiche Spiel aus der Jugend gewohnt sind.
Tatsächlich trauen sich einige Trainer nicht mal ein wenig, mal einen Noppenspieler zu trainieren und ihn auf höheres Niveau zu bringen. Gerade viele jüngere Abwehrspieler haben dabei aber vielleicht auf mittlerem Niveau mit guten Angriffsschlägen und sicherer Abwehr gute Chancen weit zu kommen. Denke zumindest ich.

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