Nach Trainigspause stärker als vorher

[Jazza]

Habe jetzt schon zweimal nach längerer Trainigspause (2-3 wochen) gemerkt, einmal wegen krankheit und einmal wegen Lustlosigkeit ( ich trainiere 3 mal die woche) dass ich danach gleich in punktspielen eingestiegen bin und besser als jemals zuvor aufzelebriert habe.
Wem ist das schon mal so ergangen? andererseits mache ich nur mal eine woche pause, braúch ich ne stunde im training um dann wieder reinzukommen!
-hab scho mit dem gedanken gespielt gar nicht mehr zu trainieren :-) !

[NopSpi]

Hi!!

Ich kenne den Fall, den du beschreibst! Ich habe in den letzten Monaten viele kurze Pausen gehabt, von etwa 1 Woche, wegen Schule und/oder Verletzung!! Hab dann aber jetzt 2 Wochen Pause hinter mir und muss sagen, dass ich mir im Training besser erging. Vor allem war ich wieder konzentrierter, weil mir klar war, dass die guten Aufschläge,TopSpins und Schüsse nicht von allein kommen... Allerdings dadurch, dass ich auf Rückhand Noppe spiele, fehlt mir dort nun ein wenig das Ballgefühl... Aber ich habe auch, wie du, schon öfters gespürt, dass eine längere Pause sehr gut tut...

NopSpi

[Jazza]

ja genau
fürs gefühl brauchts ein bisschen aber ich glaube auch das das daran liegt das man wieder richtig heiß ist drauf aufs spielen!

[wolfgang10]

Hallo Jazza,

möchte mal etwas zu Deiner Anfrage schreiben. Bin fast 41 Jahre alt und fing mit 15 an TT zu spielen. Schon nach wenigen Jahren stellte ich fest, daß man nach einer "Pause" unter Umständen an der oberen Grenze der Leistungsfähigkeit spielen kann.
Durchaus bekannt ist wohl das Phänomen der Tagesform. Es gibt Tage, an denen so ziemlich alles gelingt (Rückhand-Eröffnung, kurze Stoppbälle gegen US-Abwehrer, risikoreiche Kernschüsse kurzer und nur minimal zu hoher Bälle, Topspin-Ballonabwehr und so weiter). Es gibt auch Tage, an denen man am besten nach einer halben Stunde das Training wieder beendet und duschen geht - oder man verliert beim Punktspiel gegen Schwächere, ohne eine Chance zu haben.
Unabhängig von diesen mir unerklärlichen Schwankungen konnte ich erst vor zwei Wochen das von Dir beschriebene Phänomen feststellen. Ich spiele gerade in der untersten Spielklasse auf Position 1, bin seit zwei Jahren ungeschlagen und wir hatten ein Spiel gegen den Meisterschaftskandidat, der im vorderen Paarkreuz sehr stark besetzt ist. Habe in der Vorrunde beim Heimspiel beide Einzel gewonnen und es ging darum, daß ich weiterhin ungeschlagen bleibe, um der stärkste Spieler der Klasse zu bleiben. Hatte in der Woche vor dem Punktspiel keine Zeit zu trainieren, am Wochenende davor hatten wir kein Punktspiel, so daß ich von Donnerstag bis zum Punktspiel 9 Tage lang keinen Schläger in der Hand gehalten habe. Bei beiden Spielen gegen die spielstarken Gegner (Kreisliga-Niveau = normalerweise drei Klassen höher) gelang mir so ziemlich alles, was ich mir vorgenommen hatte.
Ich war richtig heiß auf TT, so daß ich voller Spielfreude war.
Man kann fast annehmen, daß man bei regelmäßigem und häufigem Training "übertrainiert" = übersättigt ist. Das müßte man mal sportmedizinisch untersuchen. Es geht nicht um die rein körperlichen Voraussetzungen wie Kondition und Grundschnelligkeit oder Übermüdung der Muskulatur, sondern mehr um die geistigen Aspekte. Ist man in einer Periode des regelmäßigen Trainings (Winterhalbjahr) dann besonders spritzig und damit gut, wenn man diesen Rythmus unterbricht?
Du siehst also, daß es mir manchmal auch so geht wie Dir. Schade, daß nicht mehr Spieler auf Deine Anfrage geantwortet haben, vielleicht kommt das aber noch.
wolfgang10

[M A]

Hallo zusammen,

also ich habe andere Erfahrungen gemacht. Natürlich kenne ich auch die von wolfgang10 beschriebenen Schwankungen. Ich brauche aber ein gewisses Mindestmaß an Training, um meine Grundsicherheit zu behalten. Nur dann kann ich auch einigermaßen gute Spiele (spiele auch KK) abliefern. Längere Pausen schaden da eher.

Gruß
M A

[Wilson]

also ich kann nur teilweise recht geben:
als ich noch in der kreisklasse spielte habe ich dieses phänomen oft beobachten können, sei es bei mir selbst oder anderen.
man hat einfach mehr spielfreude und ist voll konzentriert und spielt an der obergrenze von dem was man eigentlich kann.

inzwischen spiele ich verbandsliga.
hier ist der trend eher anders herum. ich muss sowieso an der obergrenze spielen um im mittleren paarkreuz mithalten zu können, wenn ich aber eine trainingspause einlegen musste merke ich immer noch dass ich mehr spielfreude und spass am tischtennis habe wie zuvor auch, aber bei dem tempo das gespielt wird reicht das einfach nicht und ich muss sagen dass es mich doch weiterbringt mehr zu trainieren, was wohl mitunter da liegt dass man mit regelmässigem training das potential erweitert, es evtl aber nicht voll ausschöpfen kann, ohne training es vielleicht besser ausschöpfen kann, die spielerischen mittel jedoch gehen verloren, also sprich das eigene potential schrumpft. und das macht sich eben genau an dieser grenze bemerkbar. sinkt das potential mitzuhalten unter diese grenze nützt einem die beste spiellaune usw nichts.
auch wenn man mitunter glaubt dass man viel besser spielt als sonst, dies aber oft nicht der fall ist. die spielfreude lässt einen auch mal über einen fehler hinweg sehen weil man kurze zeit später einen super ball trifft den man ohne diese art der spielfreude vielleicht niemals gespilet hätte, aber den fehler zuvor eben auch nicht.
kompliziertes thema

[TT Spieler]

Ich bin 35 Jahre alt und seit 27 Jahren dem TT verbunden. Seit 20 Jahren spiele ich im Seniorenbereich meist im Bereich Landesliga/Verbandsliga.

In all den Jahren habe ich immer wieder festgestellt, daß die Spielfreude nach einer Pause von 7-12 Tagen extrem hoch ist. Auch die Sicherheit am Tisch ist nicht verloren gegangen. Kurz: Beste Voraussetzungen für ein Meisterschaftsspiel in Topform! Dieser Effekt tritt aber nur dann ein, wenn man vorher fleißig trainniert, und nicht geschludert hat. Denn diesem Trainning im Vorfeld ist das Aufrechterhalten aller technischen Möglichkeiten zu verdanken, da es sich immer erst später auszahlt.

Problematisch wird es nur nach so einem Tag in Höchstform. Man neigt zur Eigenüberschätzung und versteht nicht so recht, warum man plötzlich immer schwächer wird(die Pause macht sich jetzt bemerkbar).
Gegenmittel: Sofort nach der Pause ordentlich weitertrainnieren, und die nächste Pause nicht allzubald einlegen.

[Büffelschnitt]

Im zarten Alter von 17 Jahren musste ich mal eine TT-Pause von einem Jahr einlegen, weil ich im TT-Mekka USA weilte.
Gleich im ersten Training nach meiner Rückkehr hab ich gespielt wie vorher auch und war natürlich super heiß.
ABER die Wochen danach waren bitter...

Ansonsten macht mir eine normale Pause von ein paar Wochen auch nicht so viel aus.

Gruß, Uli

[La Noppe]

Hallo,
zum Thema kann ich nur sagen, dass auch bei mir Spielfreude und Leistung nach einer kurzen Pause oft besser sind als vorher. Natürlich muss man auch ein gewisses Maß an Training abspulen, aber wenn man einmal gar keine Lust hat oder schlecht drauf ist, sollte man lieber nicht trainieren.
An einem schlechten Tag hab ich sogar schon mal mein Holz zerbrochen. Aus lauter Ärger über meine Leistung. Deshalb bleibe ich jetzt lieber zu Hause, wenn ich einen schlechten ag habe

Gruß Daniel

[mAtt]

hi @ all!

also zu La Noppe:
das kannst du aber auch nur in denn unteren/mittelmässigen ligen machen... weil das training unter anderem auch dazu dienen sollte eine gewisse routine reinzubringen in dein spiel.. so das du auch an "schlechten" tagen ein gutes spiel abliefern kannst...

ansonsten muss ich wilson absolut rechtgeben... diese "kurz-pausen" kann man sich eben nur in unteren ligen erlauben und da gibts auch nix zu rütteln... =)

gruss mAtt