Die allerersten Schritte

[Stollentroll]

Hi,

meine Töchter sind 4 und 6 Jahre alt. Bisher haben beide viel Sport getrieben, allerdings komplett ohne Ball (Ballett, Trampolin, Turnen, Schwimmen).
Wir haben einen TT-Tisch unterm Dach und könnten spontan mit TT anfangen. Die Kleine ist erst 4 Jahre alt, aber ebenfalls für ihr Alter sehr sportlich (Bewegungslegasthenie ist bei uns nicht anzutreffen).

Ich würde gerne spielerisch mit TT anfangen, dabei aber mögliche Fehler vermeiden. So ist mir aufgefallen, dass viele Anfänger dazu neigen, den Zeigefinger mitten in den Schläger zu halten und den Griff recht zaghaft umgreifen. Als Ursache dafür vermute ich einerseits, dass bei der kleinen Körpergröße so die Vielzahl an Bällen, die auf Kopfhöhe und höher gespielt wird eifnacher ist. Weiterhin ist mein Eindruck, dass die Schlägergriffe für Kinder einfach zu dick sind. Haben sich die Hersteller darüber schon Gedanken gemacht? Z. B. Schläger mit kleinem Griff und großem Schlagblatt?

Ich möchte zunächst einfache Übungen machen wie:

- Ball ohne Netz mit dem Schläger auf dem Tisch hin und her rollen
- Ballhandling mit dem Schläger (Hochhalten, rollen lassen, Stelzen)
- Schlagübungen VH /RH mit Balleimer

Und jetzt meine Fragen:
- sollten die Schläger von Anfang an mit griffigen, aber nicht zu schnellen Belägen beklebt sein, oder ist so ein Kaufhausteil zunächst ausreichend?
- was für Übungen macht ihr für die kleinen Anfänger?
- Hat es Aussicht auf Erfolg, von Anfang an mit Konter /TS zu spielen?

Es geht mir nicht darum, leistungseorientiert meine Kinder zu drillen, aber ich möchte denen die Möglichkeit dafür offen halten. Bei der Großen bin ich mir auch nicht sicher, ob sie denn überhaupt "gut" werden kann, da sie auf einem Auge nicht sonderlich gut sieht und daher trotz Brille, Sehschule und allem was man tun kann, eine Schwäche beim räumlichen Sehen aufweist. Möglicherweise könnte man aber mit TT auch dagegen anarbeiten?

[Dr. Neubauer - Fan]

Also Kaufhausschläger reicht am Anfang vollkommen aus...Wenn der Griff zu dick ist dann schleif ihn doch einfach da ab...
Zuerst würd ich mal sehen, ob sie denn überhaupt wollen und Talent haben...Wir haben einen Jungen im Verein, der ist 8, der hat in einem Monat einen für sein Alter und Größe angemessenen einwandfreien Konter gelernt...Jetzt fängt er mit TS an, aber da kommt es ja schon wieder auf die Bewegung an, man wird sehen, wie sich das auswirkt!!!
Bei deiner Tochter, die nicht richtig sieht, könnte es sein, dass die "schnellen" Bälle an ihr vorbeifliegen, weil Sie sie nicht sieht!!!Das könnte Probleme geben, aber versuch es doch einfach mal...

Viel Erfolg mit deinen Töchtern!!!

MfG Luminarc

[Corrrd]

Ich habe wenig eigene Erfahrung mit Kindern in dem Alter.
Ich habe mir allerdings von Trainerkolleginnen, die solche Trainingsgruppen haben, erzählen lassen, dass sie dort zunächst nur wenig Übungen am Tisch machen und dafür Spiele und Übungen zur Ballgewöhnung an diese Stelle setzen.

Gerade, wenn Deine Töchter bisher noch keinen Ballsport gemacht haben, halte ich das für einen guten Ansatzpunkt, um Kinder an diesen Sport mit dem seltsam hoppelnden Ball heranzuführen.

Wenn man mit so kleinen Kindern an den Tisch geht, würde ich das "Topspinmodell" bevorzugen(jetzt kommen bestimmt wilde Diskussionen... ;-)), d. h. man bringt ihnen zuerst den Topspin in Rohform bei. Hier können vergleichsweise schnelle Erfolge erzielt werden, da hier die Entfernung zum Tisch und so auch die Kraftdosierung des Kindes individuell angepasst werden kann.

[PALIA]

Zitat von Stollentroll

Hi,

meine Töchter sind 4 und 6 Jahre alt. Bisher haben beide viel Sport getrieben, allerdings komplett ohne Ball (Ballett, Trampolin, Turnen, Schwimmen).
Wir haben einen TT-Tisch unterm Dach und könnten spontan mit TT anfangen. Die Kleine ist erst 4 Jahre alt, aber ebenfalls für ihr Alter sehr sportlich (Bewegungslegasthenie ist bei uns nicht anzutreffen).

Ich würde gerne spielerisch mit TT anfangen, dabei aber mögliche Fehler vermeiden. So ist mir aufgefallen, dass viele Anfänger dazu neigen, den Zeigefinger mitten in den Schläger zu halten und den Griff recht zaghaft umgreifen. Als Ursache dafür vermute ich einerseits, dass bei der kleinen Körpergröße so die Vielzahl an Bällen, die auf Kopfhöhe und höher gespielt wird eifnacher ist. Weiterhin ist mein Eindruck, dass die Schlägergriffe für Kinder einfach zu dick sind. Haben sich die Hersteller darüber schon Gedanken gemacht? Z. B. Schläger mit kleinem Griff und großem Schlagblatt?

Ich möchte zunächst einfache Übungen machen wie:

- Ball ohne Netz mit dem Schläger auf dem Tisch hin und her rollen
- Ballhandling mit dem Schläger (Hochhalten, rollen lassen, Stelzen)
- Schlagübungen VH /RH mit Balleimer

Und jetzt meine Fragen:
- sollten die Schläger von Anfang an mit griffigen, aber nicht zu schnellen Belägen beklebt sein, oder ist so ein Kaufhausteil zunächst ausreichend?
- was für Übungen macht ihr für die kleinen Anfänger?
- Hat es Aussicht auf Erfolg, von Anfang an mit Konter /TS zu spielen?

Es geht mir nicht darum, leistungseorientiert meine Kinder zu drillen, aber ich möchte denen die Möglichkeit dafür offen halten. Bei der Großen bin ich mir auch nicht sicher, ob sie denn überhaupt "gut" werden kann, da sie auf einem Auge nicht sonderlich gut sieht und daher trotz Brille, Sehschule und allem was man tun kann, eine Schwäche beim räumlichen Sehen aufweist. Möglicherweise könnte man aber mit TT auch dagegen anarbeiten?

Für die allerersten Versuche mag ein Kaufhausschläger ausreichen, aber wirklich nur ganz am Anfang.
Butterfly und Donic haben sehr gute Kinderhölzer entwickelt, mit dünnem Griff und etwas kleinerem Schlägerblatt. Diese Schläger sind wiederum auch sehr leicht und je nach Größe des Kindes bis zu einem Alter von 12 Jahren geeignet. Von daher würde es sich bei deinen Kinder auf jeden Fall lohnen einen solchen Schläger anzuschaffen. Die Beläge sollten langsam und eher weich sein, jedoch griffig.
Das Thema, mit welchen Übungen die Anfänger beginnen sollten, ist wohl sehr umstritten. Entweder du entscheidest Dich für das Konter- oder das Topspin Modell, beides hat seine Vorteile. Wenn deine Kinder aber noch so klein sind, dann wäre es wohl einfacher für die Kinder erstmal mit dem Konter anzufangen. Bei Topspin Übungen am Anfang besteht die Gefahr dass die Kinder schneller die Lust verlieren, da sie schwerer zu erlernen sind. Ich selbst bevorzuge jedoch das Topspin Modell, da meine Schüler meistens schon 8-10 Jahre alt sind und daher Koordination, Bewegung, Schnelligkeit und Schnellkraft besser ausgeprägt sind als bei einem 4-jährigen Mädchen.
Letztendlich musst Du das aber individuell entscheiden, wenn Du Deine Mädchen spielen siehst.
Von zu vielen "Koordinationsspielen" (z.B. ohne Netz, Ball dotzen, etc) halte ich persönlich nicht so viel. Ich baue diese Übungen ins Aufwärmprogramm ein, jedoch ersetzt es nicht das eigentliche Spiel am Tisch. Allerdings habe ich auch keine so kleinen Kinder trainiert. (4 Jahre, trägt man da eigentlich noch Windeln? )
Davon abgesehen finde es vorbildlich Kinder in dem Alter an den Sport heran zu führen. Selbst wenn sie nach einem Jahr feststellen, dass TT nicht das richtige ist, sind sie immer noch jung genug, eine andere Sportart professionell betreiben zu können.

Viel Erfolg

[newTTon]

Ich halte es für absolut unwahrscheinlich, dass man ein kleines Mädchen mit bereits mit 4 (!) Jahren an Tischtennis heranführen kann. Der Sport ist zu schnell, stellt zu hohe Ansprüche an Konzentration und Motorik und gerade in der Anfangsphase verlieren viele die Lust. Ich hab da mit meiner kleinen Schwester die Erfahrung gemacht, dass Tischtennis nur sehr eingeschränkt attraktiv auf Mädchen in dem Alter wirkt (vielleicht sollte man die Platte pink streichen? ); aber ich bin gespannt, ob dus hinkriegst. Viel Erfolg!

[PALIA]

Zitat von newTTon

Ich halte es für absolut unwahrscheinlich, dass man ein kleines Mädchen mit bereits mit 4 (!) Jahren an Tischtennis heranführen kann. Der Sport ist zu schnell, stellt zu hohe Ansprüche an Konzentration und Motorik und gerade in der Anfangsphase verlieren viele die Lust. Ich hab da mit meiner kleinen Schwester die Erfahrung gemacht, dass Tischtennis nur sehr eingeschränkt attraktiv auf Mädchen in dem Alter wirkt (vielleicht sollte man die Platte pink streichen? ); aber ich bin gespannt, ob dus hinkriegst. Viel Erfolg!

Ich denke nicht dass es unwahrscheinlich ist, ein 4 jähriges Kind an den Sport heranzuführen.
Es kommt sehr stark darauf an, wie die Bewegungsabläufe und die Koordination des Kindes geschult ist. Dafür gibt es gezielte Sportförderungsprogramme für Babys und Kleinkinder. Die dort (spielend) erlernten koordinativen Fähigkeiten, legen meist den Grundstein für weitere sportliche Aktivitäten in Vereinen (nicht nur TT). Daher ist eine solche Maßnahme speziell für Babys und Kleinkinder sehr wichtig, um festzustellen, wo Talente stecken, bzw. wo Nachholbedarf besteht.
Weiterhin kommt es auf den Charakter des Kindes an; kann es sich über einen längeren Zeitraum konzentrieren, bzw. Anweisungen ausführen.
Ich denke es ist wichtig, Kinder , auch 4jährige, mit Dingen wie Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer, Ehrgeiz und Anweisungen eines Trainers zu konfrontieren. Das fordert natürlich ernorme pädagogische Fähigkeiten des Trainers, und muss auf jeden Fall kindgerecht dosiert werden.

[Bow]

Ich denke auch, dass das sowohl ok, als auch sinnvoll und machbar ist.
Wenn die Kinder lange Spaß dran haben sollen, dann mit dem "Training" immer aufhören, so lange es ihnen noch Spaß macht und nicht bis zur Sättigung spielen, oder sie gar noch länger am Tisch behalten, als sie Lust haben. Das ist wohl der häufigste Fehler. Man meint es gut, aber treibt es ihnen aus.
Auch wenn das am Anfang vielleicht nur 5, 10 oder 15 Minuten sind.
Wenn sie Spaß dran haben, wächst diese Zeit sehr schnell an uind sie fordern selber das "Training".
Daher dürfen sie natürlich auch mal keine Lust haben.

Ist nicht einfach, den Zeitpunkt zu erkennen, wann es in Unlust umschlagen könnte, aber als Vater hat man da noch die besten Karten

Begleitende Spiele aller Art mit Ball sind sinnvoll zur Koordinationsförderung. Wie ein Ball sprigt, sich im Raum bewegt u.s.w. muss auch erst gelernt werden...

[Stollentroll]

Bei der "großen" (ist übrigens gerade 7 geworden, muss mich noch daran gewöhnen...) habe ich Versuche mit TT bisher unterlassen, da sie von sich aus kaum Anstalten gemacht hat, irgend eine Form von Ballspiel von sich aus zu starten. Das hat sich in den letzten Wochen geändert, und sie beginnt auch endlich so etwas wie Ballgefühl zu entwickeln. Obwohl sie motorisch eindeutig zur Sportskanone tendiert, wusste sie bisher mit fliegenden Bällen absolut nichts anzufangen. Ich habe mich noch nie mit der Entwicklung von "Ballgefühl" beschäftigt, aber möglicherweise kommt das ja auch erst später, öffnet sich jetzt erst das entsprechende Entwicklungsfenster. Wenn das so ist, dann möchte ich das gerne offen halten und nicht die Vorhänge zuziehen

Die 4jährige ist sehr temeramentvoll und gegenwärtig ein wenig ungeduldig. Ich werde ersteinmal ein paar locker Angebote machen wenn es regnet, Hauptsache ich vergraule denen diesen tollen Sport nicht.

Gesetz den Fall dass eine oder beide Feuer fangen, werde ich vermutlich am Kontermodell nicht vorbeikommen, da ich selber ein eingefleischter Konterspieler bin. Dennoch kommt der TS dann noch vor dem Schupfen dran.