Schlägerhaltung beim VH-Seitschnittaufschlag

[Weltklasse]

Seit X-Jahren spiele ich meinen VH-Seitschnittaufschlag mit Rechtsdrall, welcher sich beim rechtshändigen Returnspieler nach außen auf die RH dreht mit einem sogenannten Aufschlaggriff. Hierbei hält man den Schläger nur mit 2-3 Fingern fest. Daumen und Zeigefinger und evtl noch der Mittelfinger halten den kompletten Schläger. Vorteil dieser Schlägerhaltung ist die größere Beweglichkeit des Handgelenks welches theoretisch mehr Spin erlaubt.

Geschätze 80% aller Shakehandspieler die diesen Aufschlag spielen dürften ihn mit dieser Griffhaltung spielen. Durch Zufall habe ich beim Aufschlagtraining den Schläger mal wieder mi einem fast normalen Shakehandgriff festgehalten. Dabei habe ich den Schläger jedoch weiter hinten angefasst und ich mit einem leichten Rückhandgriff gehalten. D.h alle Finger umfassen den Schläger. Jedoch erhöt sich durch dies Griffhaltung wieder die Handgelenksbeweglichkeit gegenüber den neutralen Shakehandgriff, auch wenn sich natürlich noch lange nicht an die Beweglichkeit beim Aufschlagriff hinanreicht.

Unter den Weltklassespieler ist mir diese Schlägerhaltung bei Werner Schlager aufgefallen. Der zwar auch die andere Schlägerhaltung verwendet insbesondere wenn er den Aufschlag mit Linksdrall spielt. Im Lehrvideo vom ihn macht er jedoch die Aufschläge mit Rechtsdrall mit dieser "alten" Schlägerhaltung.

Mir persönlich ist aufgefallen, das der Schnitt kaum geringer ist, dafür sind die Aufschläge wesentlich sicherer. Insbesondere der VH-Seitunterschnittaufschlag kann ich schneller spielen und vorallem konstanter platzieren. Ich habe mich dann gefragt was nützt es mir wenn ich zwar das Handgelenk um ca 150° rotieren kann während mir die andere Schlägerhaltung nur ca 110° Grad erlaubt, aber während des entscheidende Balltreffpunktes der Schläger eh nur einen Wegstrecke von geschätzen 60 Grad zurücklegen kann, da der Ballkontakt eh nur 1/10 Sekunde dauert.

Nun meine Frage insbesonder an die geschätzten 20%, warum macht ihr die Aufschläge mit den "alten" Griff?? Welche Vorteile seht ihr welche Nachteil hat für Euch diese Griffhaltung?

[Bow]

Zitat von Weltklasse

Nun meine Frage insbesonder an die geschätzten 20%, warum macht ihr die Aufschläge mit den "alten" Griff?? Welche Vorteile seht ihr welche Nachteil hat für Euch diese Griffhaltung?

Ein Grund: Deine "Experimentalhaltung" habe ich einfach noch nicht ausprobiert.
Ich habe nicht das Gefühl der Unsicherheit dabei, vielleicht, weil ich eben noch keinen Vergleich habe. Weitere Vorteile sehe ich aber darin, dass ich nicht zwei verschiedene Haltungen habe, um zwei verschiedene AS zu machen. Das rafft der Gegner recht schnell.
Mit dieser alten Haltung kann ich alle VH-AS machen, die ich möchte.

[Weltklasse]

Zitat von Bow

Ein Grund: Deine "Experimentalhaltung" habe ich einfach noch nicht ausprobiert.
Ich habe nicht das Gefühl der Unsicherheit dabei, vielleicht, weil ich eben noch keinen Vergleich habe. Weitere Vorteile sehe ich aber darin, dass ich nicht zwei verschiedene Haltungen habe, um zwei verschiedene AS zu machen. Das rafft der Gegner recht schnell.
Mit dieser alten Haltung kann ich alle VH-AS machen, die ich möchte.

HÄH verstehe deine Antwort nicht ganz. Du hast für die Aufschlaggriffhaltung abgestimmt und spielst offensichtlich alle VH-Aufschläge mit dieser Griffhaltung. Jetzt schreibtst du aber das du mit der alten Griffhaltung alle VH-AS machen kannst. . Aber die "alte" Griffhaltung ist doch die Shakehandgriffhaltung beim AS. Wie hälst du denn nun den Schläger beim AS?? ...oder handelt es sich einfach nur um einen Tippfehler.

Bisher habe ich mit der SH-Griffhaltung auch ein paar Aufschläge mit Linksdrall gespielt, funzte eingentlich auch sehr gut, ich bilde mir sogar ein so mehr Schnitt zu erzeugen. Dies liegt allerdings vermutlich daran das ich bei dem Aufschlaggriff sowieso den Ball meist immer zu spät getroffen habe und mein Linksschnitt nie sehr ausgeprägt war. US-Aufschläge habe ich mit dieser Griffhaltung noch nicht ausprobiert müsste aber mit ein wenig Übung auch gehen. Von daher denke ich das Griffhaltung auf jeden Fall ähnlich variable Aufschläge zulässt.

PS: Ich empfehle jeden sich einen Balleimer zu schnappen und ein paar Aufschläge mal mit dieser Griffhaltung zu spielen. Der Umstieg dürfe den Spielern mit der 3-Fingergriffhaltung jedenfalls wesentlich leichter fallen als umgekehrt. Bei mir hat es nur ca. 10 Bälle gedauert bis ich den Ball gut getroffen habe.

[Bow]

Ja, mein Fehler, ich meinte natürlich die 2-3-Finger-Haltung. Hatte die 20% und den Zusammenhang mit der "alten" Griffhaltung nicht gerafft. Meine also immer die "normale" AS-Haltung. Ich hatte diese als die "alte" GH interpretiert.

[Weltklasse]

Zitat von Bow

Ja, mein Fehler, ich meinte natürlich die 2-3-Finger-Haltung. Hatte die 20% und den Zusammenhang mit der "alten" Griffhaltung nicht gerafft. Meine also immer die "normale" AS-Haltung. Ich hatte diese als die "alte" GH interpretiert.

ahh, Danke, nun ist einiges klar.

@all
wer kennt noch Weltklassespieler, die wie Werner Schlager den Schläger beim VH-AS teilweise mit dem Shakehandgriff festhalten.

[Weltklasse]

Hatte gerade lange Weile und da hab ich mal den Balltreffpunkt, Ballkontaktzeit sowie die Wegstrecke beim US-Aufschlag bzw Seitunterschittaufschlag anhand eines Videos von Werner Schlager untersucht.

In einer Sekunde konnte ich mit meinem Player 23-24 Standbilder weiterschalten. Während dieser Zeit berührte der Schläger den Ball genau von einem Standbild (Ball berührt erstmalig den Schläger) bis zum nächsten Standbild (Ball immer noch am Schläger). Beim dritten Standbild hat der Ball den Schläger bereits verlassen. Dies ergibt eine Ballkontaktzeit von nur 0.042-0.044 Sekunden. Während dieser Zeit legt der Schläger eine Strecke von ca 5-10 cm zurück. Das Handgelenk rotiert während dieser Zeit gerade mal um 20-30 Grad.

Mein Schlußfolgerung daraus ist, daß die Beweglichkeit des Handgelenk beim Shakehandgriff voll ausreicht um den Ball maximale Rotation zu verleihen. Um maximale Rotation zu erziehlen kommt es beim Aufschlag also nur auf eine maximale Schnelle Hand während einer Wegstrecke von 5-10 cm bzw. 20-30 Grad die das Handgelenk in dieser Zeit zurücklegt.

Ich habe nochmal bei mir genauer Untersucht um wieviel Grad ich mein Handgelnk drehen kann bei den verschiedenen Griffhaltungen. Der Shakehandgriff beim VH-Aufschlag ermöglicht mir einen Rotation von ca 110 Grad. Der 2-3 Fingergriff hingegen ca. 150 Grad.

Von den möglichen 110 Grand nutzte ich vielleicht 90 Grad für den kompletten Schwung (Beschleunigungsphase, Treffbunkt, Aussschwung) Meiner Einschätzung nach reichen diese 90 Grad vollkommen aus um maximalen Schnitt zu erzeugen. Da sowohl genug Wegstrecke / Grad bleibt um die Hand zu beschleunigen - damit sie während des Balltreffpunktes maximal schnell ist - als auch genug Wegstrecke/Grad führ den Ausschwung.

Fazit:

Es bleibt unbestritten das ich mit dem so genannten Aufschlaggriff eine höhere Handgelenktsbeweglichkeit habe, dies ermöglicht mir variabler Aufzuschlagen da ich den Schläger noch weiter nach unten klappen kann. Dies schafft wiederum Vorteile beim Seitüberschnittaufschlag. Für die maximale Rotationserzeugung ist es unerheblich mit welchen dieser beiden Griffhaltungen ich die VH-Seitschnittaufschläge ausübe. Ich werde jedenfalls in nächster Zeit meine VH-Aufschläge mit dem Shakehandgriff weiter trainieren da ich hierbei eine größere Kontrolle und mehr Sicherheit habe.

[Joe_Rakete]

Zitat:
Ich werde jedenfalls in nächster Zeit meine VH-Aufschläge mit dem Shakehandgriff weiter trainieren da ich hierbei eine größere Kontrolle und mehr Sicherheit habe.

Hoi Weltklasse,
seh ich auch so, warum mit 2-3 Fingern verkünsteln, mit Shakehand ists viel sicherer, zudem muss man nach dem Aufschlag nicht gross umgreifen, was auch dem Spiel zugute kommt.

Joe