Europe TOP12 2006 (04.02. - 05.02.2006, Kopenhagen, DEN)

[pittje]

Die Teilnehmerliste der Éurope Top-12 bei den Damen gibt einem schon zu denken: Nicht weniger als 6 der Qualifizierten stammt aus China, Tendenz steigend. Es ist heute für eine gebürtige Europäerin ungleich schwerer, sich für dieses Turnier zu qualifizieren, als vor z.B. 20 oder 30 Jahren. Die ETTU muss sich hier unbedingt etwas einfallen lassen, sonst kann sie das Turnier in 10 Jahren in Asia Top12 umbenennen. Es tut mir weh zu sehen, wie junge Spielerinnen (Stefanova, Pota und auch Silbereisen) in China ausgemusterte Top-Spielerinnen vorgesetzt bekommen und so in ihren eigenen internationalen Entwicklungsmöglichkeiten ausgebremst werden.
Von den letzten 5 Europameisterschaften wurde übrigens nur eine von einer gebürtigen Europäerin gewonnen.
Es kann doch nicht sein, dass in einigen Ländern (Österreich, Niederlande, Spanien, Polen) mal schnell eine Chinesin eingebürgert wird, die kein Wort der Landessprache beherrscht, um die Nationalmannschaft zu verstärken.
Was meint ihr dazu?

[newTTon]

Da ist sicher was dran, aber andererseits...im Zeichen der Globalisierung und der allgemeinen Kulturdurchmischung, der Migration und der Integration...sieht man doch auch beim Fußball und überall (beim Snooker nicht, zugegeben)

[Sven M.]

Snooker ist aber auch im TV präsent!

[mithardemb]

Tja das ganze hat wie immer zwei Seiten. Natürlich profitieren europäische Spielerinnen auch davon, daß sie häufiger gegen die Chinesinnen spielen können. Bei der Frage ob man versuchen sollte bei Turnieren wie dem TOP 12 eine Zugangsbeschränkung zu etablieren bin ich unentschlossen.

Was gibt es denn überhaupt für Möglichkeiten das zu regulieren. Wenn die Spielerin eine europäische Staatsbürgerschaft hat, dann wirds schwierig. Das Geburtsland kann man sicher nicht in eine Regelung einbeziehen - das würde von der EU zu Recht als diskriminierend betrachtet. Regelungen, daß man die Nationalmannschaft nicht wechseln darf greifen nicht, da diese Spielerinnen niemals für China internatinal aktiv waren. Schwer da irgendwas zu verklausilieren....

[Bow]

Zitat von pittje

in China ausgemusterte Top-Spielerinnen vorgesetzt bekommen und so in ihren eigenen internationalen Entwicklungsmöglichkeiten ausgebremst werden.

Nur weil es schwer ist, sich zu qualifizieren oder das Turnier zu gewinnen, wird doch niemand ausgebremst. Das haben hochklassige Turniere so an sich.
Wenn man die "ausgemusterten" Chinesinnen schlagen kann, dann kann man sich auch weltweit durchsetzen, vorher sowieso nicht.
Zudem schliesse ich mich mithardemb an: So können sie wenigstens schon auf europ. Bühne das Spiel gg. Chinesinnen trainieren, analysieren, ausbauen.

[Waterhouse]

Ausgebremst wird eventuell schon die eine oder andere. Zumindest hätte ich Verständnis, wenn dieses Gefühl aufkäme. Spielerinnen einzudeutschen, einzuspaniern oder einzuösterreichern, die der Sprache nicht mächtig sind und sonst auch keinen Bezug zum Land haben, ist irgendwo daneben.
Eine andere Situation entsteht, wenn eine Spielerin im jeweiligen Land verheiratet ist und dauerhaft dort ihren Lebensmittelpunkt haben wird.
Wie man so etwas verhindern kann? Keine Ahnung...eigentlich müßten die Verbände da eine gewisse Selbstdisziplin zeigen.
"Der Erfolg heiligt die Mittel" kann hier auf Dauer schon nach hinten losgehen. Ich denke, daß dies für das Interesse am europäischen Damentischtennis eher von Nachteil ist.

[Motzer]

Zitat von pittje

..Es kann doch nicht sein, dass in einigen Ländern (Österreich, Niederlande, Spanien, Polen) mal schnell eine Chinesin eingebürgert wird, die kein Wort der Landessprache beherrscht, um die Nationalmannschaft zu verstärken.
Was meint ihr dazu?

Du hast Deutschland vergessen, hier wird auch eingebürgert, was das Zeug hält. Zuletzt die Wu, die nimmt jetzt auch einer deutschen Nachwuchsspielerin den Platz in der Nationalmannschaft weg.
Aber wenn ein Land selbst nichts auf die Füsse bringt, wird halt eingebürgert.

Wir hätten doch auch was abzugeben, z.B bestechliche Betriebsräte, aber die will keiner einbürgern. Die haben sie wahrscheinlich selbst.

[Waterhouse]

Zitat von Motzer

Du hast Deutschland vergessen, hier wird auch eingebürgert, was das Zeug hält. Zuletzt die Wu, die nimmt jetzt auch einer deutschen Nachwuchsspielerin den Platz in der Nationalmannschaft weg.
Aber wenn ein Land selbst nichts auf die Füsse bringt, wird halt eingebürgert.

Wir hätten doch auch was abzugeben, z.B bestechliche Betriebsräte, aber die will keiner einbürgern. Die haben sie wahrscheinlich selbst.

auf jedeb Fall haben diese Betriebsräte in unseren Nachbarländern die Konjunktur angekurbelt

Scherz beiseite...den betroffenen Chinesinnen ist sicher kein Vorwurf zu machen.

Wenigstens ist der DFB nicht der Versuchung erlegen, kleines, dickes Ailton für die WM zu akquirieren. Andererseits....Neuville kann auch nicht besser deutsch und ist im Kicken schlechter...

[platten]

Zitat von Waterhouse

Wenigstens ist der DFB nicht der Versuchung erlegen, kleines, dickes Ailton für die WM zu akquirieren. Andererseits....Neuville kann auch nicht besser deutsch und ist im Kicken schlechter...

Neuville war aber schon immer Deutscher

[Motzer]

Zitat von Waterhouse

auf jedeb Fall haben diese Betriebsräte in unseren Nachbarländern die Konjunktur angekurbelt
...

Ja, die Nutten und Barmixer hatten Hochbetrieb.