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Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Bei dem allgemeinen Vereinssterben und Mannschaftsrückgang in meiner Heimat, und nachdem ich sehr unterschiedliche Vereinskonzepte kennengelernt habe, würde mich hierzu mal eure Meinung interessieren.
Was sind Risikofaktoren, bei denen es mittelfristig kritisch werden kann? Meine Beobachtungen: - keine oder schlechte Jugendarbeit - keine oder sehr wenige Funktionäre - Wenn Vereine wachsen: Entfremdung und nicht moderierte Konflikte zwischen Einzelgruppen, insbesondere was die Leistungsmotivation der einzelnen Spieler angeht. - schlechte Lage, z.B. in Regionen die stark unter Bevölkerungsrückgang leiden Muss ein moderner Verein echtes Training anbieten, um dem (meiner Empfindung nach) strukturierteren Zeitgeist Rechnung zu tragen? Nicht zwingend auf hohem Niveau, aber so, dass jeder sich individuell verbessern kann. Ich habe den Eindruck, dass das alte Konzept "man kommt und spielt Spielchen oder frei so lange wie man Bock hat" besonders bei erwachsenen Quereinsteigern nicht richtig ankommt - die bringen oft eine hohe Motivation mit, sich zu verbessern. Die Stagnation vieler Spieler ab dem Alter von 25 liegt meiner Einschätzung nach nicht am Ende der Leistungsfähigkeit (wie bei Spitzensportlern), sondern schlicht daran, dass sie nicht richtig trainieren/trainiert werden. Ob das für alle so zufriedenstellend ist... ? Oder habt ihr andere Erfahrungen? Muss es das Ziel sein, mittelfristig eine gute Mannschaft (sagen wir mit mehreren Spielern ab 1500 TTR aufwärts) aufzubauen, oder kann man auch in der Nische "purer Hobbysport" gut überleben? Ich freue mich über eure Meinungen
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Du hoschd Rächd un I han mei Ruh Geändert von Armendariz (25.10.2019 um 14:09 Uhr) |
#2
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Meine Erfahrungen: eine funktionierende Jugend ist das A und O.
Jugendarbeit wird einem im Tischtennissport sehr schwer gemacht. Anders als beim Fußball besteht dort einfach nicht die Breite, Abgänge zu höherklassigen Teams kompensieren zu können. Gute Spielerinnen und Spieler werden frühzeitig durch die Vereine abgeworben, die noch Jugendmannschaften in höheren Spielklassen haben bzw. sich diese leisten können. Geht der beste Nachwuchsspieler, sinkt das Leistungsniveau der gesamten Mannschaft und weitere Jugendliche verlassen den Verein. Die "guten" werden somit besser, die unterklassigen Vereine leiden. Als ein Risikofaktor ist zudem der arge Verlust von Jugendspielern bei Übertritt in den Erwachsenenbereich. Meine Erfahrung zeigt, dass man spätestens ab 15 mit der Integration in den Herrenbereich beginnen sollte, sonst sind die Jugendlichen mit 18 weg. |
#3
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Hallöchen! Cooles und wichtiges Thema, welches du ansprichst. Leider ist mein Heimatverein * Djk Teutonic St. tönis* auch zu einem Opfer des Vereinssterbens geworden. Im folgenden schildere ich mal meine Sicht, weshalb der Verein damals zerbrochen ist.
St tönis war immer win Verein der einen sehr hohen Wert auf Jugendarbeit gelegt hat. Diese Arbeit wurde vom damaligen Jugendwart mit Bravour ausgeübt und meine Mannschaft konnte von der niedrigsten bis in die zweithöchste Liga aufsteigen. Jedes Jahr gab es neue bambinimannschften und Jugendmannschaften die sehr erfolgreich waren. Die Mädels konnten in die Verbandsliga aufsteigen und es gab einen riesigen Pool an Spielern. Unterstützt wurde das Ganze durch Training, welches 3x die Woche angeboten worden ist. Wir hatten b Lizenz Trainer und auch viele Leute aus den eigenen Reihen ( beispielsweise mein großer Bruder der selbst Spieler der 1. Herren war). Die Jugendlichen wurden bei besonderen Leistungen belohnt durch Gutscheine für Mc donalds oder durch Einsätze in der 1. bzw 2. Herrenmannschaft. Die Quelle der Jugend hat den Verein beflügelt und es konnten viele neue Spieler in den herrenbereich integriert werden. Diese Mischung aus jung und alt hat für Motivation und Innovation innerhalb des Vereines gesorgt. Zusätzlich gab es noch Vereinsfeste, besonderes Engagement ( Betreuung bei den Spielen, Kekse Getränke etc). Der Verein hat sich wie eine zweite Familie angefühlt und dementsprechend hat man sich auch um seine Familienmitglieder gekümmert. Klar gab es mal Probleme beim Spielen der Meisterschaft, da private Termine anstanden aber jedes Mal hat man eine Lösung gefunden. Sei es die Einzel vorzuziehen oder halt das private nach hinten zu verschieben. All das hat die teams gestärkt. Zudem war der Vorstand des Vereins sehr bemüht und man hat gemerkt, dass jedem Vorstandsmitglied unser Verein am Herzen liegt. Alles was möglich war wurde probiert um den Mitgliedern entgegen zu kommen, Training anzubieten Fahrradtouren, Jugendjahrten, feste... halt alles was die Gemeinschaft gestärkt hat. Zusätzlich hat jedes Mitglied den anderen respektiert und der Austausch von Jung und Alt war gegeben. Einfach überragend und wunderschön sich an diese *Maschine* des Vereins zu erinnern. Djk teutoni st tönis war die perfekte Kombination aus Leistung spass und Leidenschaft. Das beste Beispiel dafür war der Klassenerhalt der 1. Herren in der Landesliga. Im letzten Spiel um den Klassenerhalt war JEDES Vereinsmitglied anwesend, wir Jugendlichen haben cheer sticks von den German open organisiert und mit lautem und tosenden Applaus unsere Jungs angefeuert. Solche Aktionen waren wunderbar und optimal um einen Verein zu bestärken. Nach all den positiven Dingen kommt es leider zum sehr schnellen und sehr dekadenten Abstieg des Vereins... :-( Der damalige Jugendwart hat aus persönlichen Gründen abgedankt und die Stelle konnte einfach nicht nachbesetzt werden und so liebevoll ausgeübt werden wie damals. Nach und nach zerbrach die Jugendarbeit. Die 1. Herren die aus Eigengewächsen Bestand zerbrach leider durch Unstimmigkeiten mit einem neu hinzugekommenen Mitglied, welches zu eitel war doppelt zu spielen (2. und 1. Herren). Zudem sind durch Studium und Wechsel im Beruf und leider auch Krankheit viele Teile dieser Mannschaft abhanden gekommen. Die zweite Herren, die diesen Ausfall kompensieren konnte wurde selbst von burnout Kreuzbandriss und privaten Dingen gegeißelt, wodurch kein wirklicher ersatz gestellt werden konnte. Auf all diese Dinge folgten Abstiege und so langsam aber deutlich zerbrach die zweite Familie. Naja, lange Rede kurzer Sinn... die Hauptgründe für das Zerbrechen diese wundervollen Vereins waren Mhmm die folgenden: Essentielle Ämter wurden zu schmal besetzt. Man sollte als Verein vermeiden, dass Ausfälle oder Überarbeitung einen Posten vermeintlich unmöglich machen. Jedes Vereinsmitglied sollte sich Gedanken darüber machen, ob er/sie/es sich nicht engagieren möchte, oder anderen Ämtern helfen möchte, um dem Verein einen Dienst zu erweisen und diesen zu stabilisieren. Sprich priorisieren ist das Zauberwort. Es wurde zu alles für selbstverständlich genommen und zu altmodisch gedacht. Es gibt ja nicht umsonst das Sprichwort: *wer rastet der rostet* . Das heißt gesellschaftliche Entwicklungen sollten in einen Spielplan einkalkuliert und Puffer für eventuelle Ausfälle etabliert werden. All diese Dinge haben meinen ersten Tischtennisverein damals leider zu Fall gebracht. Aus diesen Fehlern sollte jeder Verein lernen, denn st tönis war kein kleiner Verein. Es gab 5 Herrenmannschaften, eine Damenmannschaft , 2/3 Jugendmannschaften, eine Mädchenmannschaft, 3 Schüler Mannschaften und 2 bambinimannschaften. Wo ich weitere Fehlerquellen sehe sind die folgenden Dinge: Man sollte Fortschritte und Verbesserungsmöglichkeiten beibehalten. Ganz nach dem Kaizen Prinzip sollte man Aufwand betreiben, der einen verbessert und eine bestmögliche Zukunft ermöglicht. Auch wenn man manchmal vor einer Wand steht, sollte man weiterhin Gas geben, da man so oder so irgendwann das Ziel erreicht. Anpassung an die aktuelle gesellschaftliche Situation. Schulen haben immer länger geöffnet, Hausaufgaben, verkürztes Abitur, Urbanisierung und Verschiebung der Prioritäten schalten die Lichter der Vorstadt Hallen aus. Es muss sich an die Situation angepasst und etwas bewegt werden. Wer sich dem Trend der Zukunft nicht anpasst, der ist dazu verdammt die Fehler der Vergangenheit zu erleben. Außerdem denke ich, dass die ttr Punkte vielen Leuten den Spaß verderben. Natürlich sind die ttr Punkte ein einheitlicher Indikator für die Spielstärke und endlich sind Bundesland übergreifende Vergleiche möglich. Wenn ich als Jugendtrainer allerdings meine Jungs vor dem Spiel höre, dass sie +12 Punkte für ein 2:0 und -36 bei einem 0:2 machen können, da frage ich mich doch wie sinnvoll das ganze ist. Nicht nur im Jugendbereich ist dieses Phänomen präsent, auch im Erwachsenenbereich gibt es viele Leute die ihre Punkte vor dem Spiel berechnen und sich damit völlig dem Erfolgsdruck unterwerfen ( leider bin ich auch so ein Kandidat haha) . Natürlich ist es wichtig ein Ziel zu haben oder Leistung abrufen zu können, aber letztendlich spielen die meisten von uns wegen der Gemeinschaft und wegen der Möglichkeit Stress aus dem Alltag abzubauen und dabei Erfolg/ Spaß zu haben. Sorry für den langen Text, aber genau das lag mir auf dem Herzen als ich die topic dieses Beitrages gelesen habe haha Mit freundlichen Grüßen Macl
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Die Krise der Vereine ist die Krise des Ehrenamts. Auch fehlt im Gegensatz zu den Fernsehsportarten weitgehend die öffentliche Anerkennung.
Erst wenn man Vereinsfunktionäre hat, die nicht nur auf dem Papier stehen, kann man sich über Jugendarbeit und die Ausgestaltung des Trainings unterhalten. Es scheitert in den meisten Vereinen schon daran, dass niemand die Halle aufsperrt und die Kinder beaufsichtigt. Ein qualitativ besseres Training wäre erst der nächste Schritt. Jugendarbeit macht sich eher selten bezahlt. Die besten Jugendlichen wechseln und der Rest verliert in der Folge die Lust und hört auf. Je weniger Jugendliche es gibt, umso stärker wird der Abwerbedruck. Es fehlt, wie razinho richtig bemerkt, die Breite, um Verluste kompensieren zu können.Hinzu kommen die vielerorts hohen Hallengebühren. Ein regelmäßiges organisiertes Erwachsenentraining, in anderen Sportarten ein MUSS, findet kaum statt. Die Leute kommen und gehen, wann sie wollen oder trainieren überhaupt nicht. Solange der TTR-Wert stimmt, werden sie trotzdem aufgestellt. Da darf man sich über das Verhalten mancher Jugendlichen nicht wundern. Es gibt keine Ausbildungsentschädigung wie in anderen Sportarten. Der Verein bleibt meist auf den Kosten sitzen. Kein Verein will auf Dauer Zulieferer für andere Vereine sein, sondern irgendwann Erfolge sehen. Zu viele Vereine gehen den leichten Weg, bilden eine SG oder fusionieren. Meist wird nach Anfangserfolgen ein Standort aufgegeben. Viele Verbände starren auf die Erfolge ihrer "Stars" und ordnen dem alles unter. Die kleinen unterklassigen Vereine kommen bestenfalls in Sonntagsreden vor. |
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Sehr spannendes Thema. Wir müssen wohl unterscheiden zwischen dem Sterben eines Vereins und dem Sterben der TT-Abteilung, falls der Verein mehr als nur eine Sparte hat. Findet sich kein Vorstand für den e.V., können die Abteilungen noch so lebendig sein, dann ist's um den Verein geschehen.
Ich glaube, der wichtigste Punkt für das Überleben einer Abteilung ist das allgemeine Engagement der Aktiven. Wird nur irgendwie der Spielbetrieb bestritten und sonst nicht wirklich was gemacht, ist irgendwann der Ofen aus. Ein wenig Schwund (Alter, Gesundheit, Beruf) ist ja immer. Und wenn's dann nicht mehr für eine (ordentliche) Mannschaft reicht, war's das. Wenn aber ein paar Leute da sind, die sich engagieren, z.B. im eigenen beruflichen Umfeld potenzielle neue Spieler (Wiedereinsteiger) finden, gesellschaftliche Aktivitäten pflegen, Freundschaftsspiele organisieren, dann wirkt sich das positiv aus. Und das müssen (ja sollten sogar) nicht die Funktionäre sein. Zitat:
Zitat:
Jedenfalls sehe ich nicht, warum man mit ausschließlich unterklassigen Mannschaften nicht überleben können sollte. Ich glaube, der Grund "In meinem Verein sind alle viel schlechter als ich" ist der Grund aus dem am wenigsten Spieler einen Verein verlassen. Aber auch das wird von der Umgebung und der Vereinsgröße abhängen. Zitat:
Das ist vielleicht anders, wenn ein junger Spieler richtig gut ist. Aber da hier keiner über 1500 Punkte liegt, trifft das auf uns nicht zu. Langfristig ist das etwas anders: In den letzten 10 Jahren haben bei uns mehrere ehemalige Jugendspieler (mich eingeschlossen) im Alter von 35+ wieder angefangen. Aber heute Jugendarbeit zu machen, um in 20 Jahren vielleicht wieder ein paar Wiedereinsteiger zu haben, ist schon krass. Zitat:
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Das Risiko von Vereinen mit ausschließlich niedrigklassigen Mannschaften ist folgendes:
Ein durchschnittlicher TT-Spieler ohne echtes Training landet wohl irgendwo zwischen 1200 und 1400 Peak. Die meisten niedrigklassigen Vereine haben ihre Topspieler also in der Region bis 1500. Jetzt gibt es aber immer mehr Leute, die der Hafer etwas mehr gestochen hat, oder die mehr Talent haben. Die wollen am liebsten immer 2-4 Spieler mindestens auf gleichem Niveau oder höher haben, mit denen sie trainieren können. Und wenn der Durchschnittsspieler nur 2mal die Woche richtig trainiert, liegt er als Peak bei 1400-1600. D.h. die Trainingseifrigen kann man niedrigklassig nicht lange halten. Es bleiben diejenigen, die immer weniger die Priorität für ein Punktspiel setzen. Man kann sich ja mal die Bilanzlisten in niedrigen Klassen anschauen, immer häufiger spielen da 10 Leute oder mehr. Und Jugendspieler springen teilweise noch schneller ab. Warum? Die Erklärung, dass der Sprung zu den Erwachsenen so schwer sei, ist mir zu kurz gegriffen. Gut geführte Vereine schaffen es, viel mehr Jugendliche langfristig für TT zu begeistern. Ich denke es liegt eher daran, dass der Unterschied zwischen einem meistens gut gemachten Jugendtraining und einem vogelwilden Herren-Trainingsbetrieb viel zu krass ist. Woher soll die Leistungsmotivation kommen, wenn das Herrentraining völlig vernachlässigt wird? Es wird vermittelt, dass bei den Herren jeder sein eigenes Ding macht. Leistung ist komplett Privatsache, manchmal wird Leistungsstreben sogar verlacht (aus Neid). Über Studium etc. muss man gar nicht reden: Wenn man in einem Stadtgebiet mit Uni wohnt und nicht nur die aufhören, die wegziehen, sondern auch die, die bleiben, dann ist es eine faule Ausrede. Viele Studenten haben mehr als genug Zeit um abends Sport zu treiben, wenn sie wirklich Bock drauf haben, abgesehen von Klausurenphasen. Und ja; es wird immer erschwerende Faktoren von außen geben. TTR finde ich Blödsinn, der ist maximal in größeren Vereinen ein Unsicherheitsfaktor. Keiner ist gezwungen, auf den zu achten. Plastik ist durch, wer es nicht anders kennt, wird sich nie beschweren. Wichtig wäre aus meiner Sicht, dass man sich auf die Aspekte konzentriert, an denen man was ändern kann. 1-2 Stunden angeleitetes Training die Woche ist kein Hexenwerk, ein Co-Trainer-Kurs lässt sich an einem Wochenende absolvieren. Macht man es gleich zu dritt oder zu viert, kann man sich schön abwechseln mit dem Training. Im Zeitalter der sozialen Medien sind TT-Vereine immer weniger nötig als (ausschließlich) Ort des sozialen Kontakts. Deshalb ist es umso wichtiger, dass der sportliche Aspekt nicht untergeht. Sonst gehen die jungen Erwachsenen lieber in die Bar oder skypen beim Zocken daheim.
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Du hoschd Rächd un I han mei Ruh Geändert von Armendariz (25.10.2019 um 20:20 Uhr) |
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Die relativ geringe Resonanz, die dieses Thema selbst in Fachforen findet, zeigt einen wichtigen Faktor.
Den meisten Spielern ist der Verein egal, solange sie selbst nach Lust und Laune trainieren und spielen können und ansonsten möglichst wenig behelligt werden. Sie trainieren, wenn überhaupt, nur widerwillig mit Schwächeren oder Nachwuchsspielern und sie wollen auch keine Vereinsfunktionen übernehmen. Die Vereinsbindung ist gering. Schließt der Verein oder passt einem irgendwas nicht, wechselt man zum nächsten. Dieses Verhalten ist verständlich. Die beruflichen Anforderungen steigen und man will in der Freizeit aktiv entspannen und ansonsten seine Ruhe haben und nicht zusätzlichen Stress. Daher wird das Vereinssterben ungebremst weiter gehen. Denn die Vereine "hängen" oft an ein oder zwei Enthusiasten. Was machen? Man sollte den Vereinsfunktionären ihre realen Ausgaben und Belastungen bezahlen und die Beiträge entsprechend anheben. Ich weiß, das würde mal wieder die sozial Schwachen treffen. Doch wenn flächendeckend nichts geschieht, wird der organisierte TT-Sport verschwinden. Seit Jahrzehnten hört man "der Verein oder Verband müsste, sollte...." . Doch es fehlen die Ehrenamtlichen. Werbekampagnen bringen nichts. |
#8
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Das Vereinssterben hat ja mehrere Gründe. Einfach dass es heutzutage mehr Freizeitangebote gibt, dass heutzutage sich die Gesellschaft verändert hat, dass viele Vereine nicht auf die Veränderungen reagieren und zu wenig präsent sind in der Öffentlichkeit, dass machen Vereine daran zerbrechen dass es zuviele schwierige Leute im eigenen Verein gibt und es dann irgendwann kracht wenn man eigentlich nur ne Zweckgemeinschaft hat, fehlende Jugendarbeit etc.
Also ein Patentrezept gibt es hier auch nicht aber man kann nur möglichst viel tun um Mitglieder zu gewinnen was aber natürlich in strukturell Schwachen Regionen schwieriger ist als in Ballungsräumen. Man muss sich als Verein immer hinterfragen und sich verbessern wollen, dann hat man auch dauerhaft eine gute Zukunft. |
#9
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Stimmt alles, was Du schreibst. Man hört es auf jeder Sitzung und das seit vielen Jahren.
Geändert hat sich im Großen und Ganzen nichts. Die wenigen Einzelkämpfer, die mit Müh und Not den Spielbetrieb am Laufen halten, sind ohnehin zeitmäßig überfordert und werden nichts hinterfragen oder verbessern. Selbst den meisten Mustervereinen fehlt bei genauerem Hinsehen eine breite Funktionärsbasis. Fällt der „Macher“ aus, geht es schnell bergab. |
#10
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Ich glaube nicht an das Konzept :Halle aufschließen ,Tische aufbauen und der Rest wird sich schon ergeben.
Die Jugendarbeit steht in Konkurrenz mit der Medienwelt, da muss man schon frueh und fundiert einsteigen um auch gegen die Modesportarten bestehen zu können. Es ist illusorisch zu glauben dass heute Kinder in der Jugend starten und irgendwann mal eine Ehrung für 50 Jahre zugehörigkeit bekommen, Heute muss man sich im jede Gruppe aktiv kümmern und Potenzial ist da . Ob das mit dem Ehrenamt zu stemmen ist , glaub ich aber eher nicht |
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Breitensport, Leistungssport, Vereinssterben |
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