Was soll ich nur für ein Belag spielen?

[Nie_Zufrieden]

Hallo liebe Experten

Ich bin ein 20 jähriges, sehr ehrgeiziges Mädel, welches erst vor ca. 2 1/2 Jahren mit Tischtennis angefangen hat.
Ich bin eigentlich ganz gut was Balleimertraining betrifft, weil ich da genaue Abläufe habe, genau weiß, wie ich den Ball schlagen soll. Technisch bin ich auch ganz okay soweit.
Meine Fehler im Spiel liegen darin, dass ich viel zu hart spiele, alles rankloppen will, und defensiv Position über alles hasse und auch dort keine Chance habe.
Ich hab auch Probleme in der Differenzierungsfähigkeit... weiß also fast nie wieviel Schnitt im Ball ist und ach irgendwie ist's im Spiel alles scheiße *lach*
Gegen material kann ich auch nicht spielen.
ich spiele ja nun auch noch nicht solange, dass ich das schon könnte
Ich spiele auf meiner Vorhand derzeit einen Almana in Stärke 2,0, finde ich eigentlich ganz okay, aber ich überlege, ob ich vielleicht nicht einen weicheren Belag nehmen sollte?
Was ist mit Stiga Carbo Sound? oder Almana Sound?
Frischkleben mach ich nicht!
Wie kann ich nur effektiver Lernen? Oder ist mein belag okay und nur das Training zählt?

Naja, wenn noch Fragen aufkommen, beantworte ich natürlich...
Gruss
Jeannette

[imuuuu]

naja die Frage ist wie genau du im spiel spielst, bzw spielen möchtest.

Schnitterkennung kommt mit dem training, da hilft nur üben üben üben und oft gegen spieler spielen die sehr gut im Spinspiel sind.

Ob du nun harte oder weiche Beläge benötigst kann so pauschal nicht sagen.
Harte Beläge sind besser für Schüsse oder das Konterspiel und weiche Beläge sind besser fürs Spinspiel, also weiche Topspins.

Bei deinem Belag möchte ich fast meinen er ist ein Tick zu schnell für dich.

Zum Belag: am besten du testest mal bei deinen Vereinskammeraden und schaust ob du mit anderen Belägen besser zurecht kommst. Effektiver lernen kann man entweder mit einem besseren Trainer ^^ oder du kaufst dir ein paar Lehrvideos, vielleicht kannste ja da was mitnehmen. Ansonsten heisst es wieder mal ... einfach Tischtennis spielen, immer und immerwieder

[Klaus123]

Balleimertraining kann dazu verleiten, daß man das spielerische kreative Element aus den Augen verliert, sondern nur stur mechanisch auf einen Ball X mit der Schlagbewegung Y antwortet. Probier immer mal was neues aus, nimm mal den Ball extrem spät an, mal früh, mal US, mal OS, mal Stoppball, mal irgendwas verrücktes.

Wenn du sagst du gehst zu hart gg. den Ball, hört sich das an als ob du lieber schlägst statt ziehst. Das heißt physikalisch ist deine Kontaktzeit mit dem Ball zu kurz. Versuch mal folgendes: laß den Ball tief fallen, extrem späte Ballannahme und zieh ihn weich von unten hoch, so, daß er etwas zu hoch aber sicher auf die Platte kommt, so lernt man ganz gut die Kontaktzeit zu verlängern.

Typische Fehler: du machst es dir zu gemütlich, drückst oder schlägst den Ball lieber anstatt weiche Spins abzuringen, du gehst auch kaum in die Knie, Beinarbeit null, Energiesparmodus. Wenn man besser werden will, muß man aber schuften.

Zum Thema "schuften": Früher dachte ich immer ich hätte Talent, irgendwann hab ich gemerkt, daß es mit meiner Leistung nicht voran geht, und ich deshalb wohl doch nicht so viel Talent hab. Jetzt denke ich, daß ich überhaupt kein Talent hab, und deshalb schuften muß (wie ein Schwein) um vorwärtszukommen.
Und siehe da, diese Einstellung hat viel zu meiner Leistungs-Entwicklung beigetragen.

[smile.love]

Dem zu urteilen was Du geschrieben hast , liegt es nicht an dem Belag .
Wenn Du reinkloppen wilst und dir dies so viel Spass macht dann spiel es auch so weiter . Nur wenn Du gegen Schnitt spielst sollst Du entweder den Schnitt erkennen ( die Handbewegung des Gegners beobachten ) und den passenden Schlag finden können oder den Ball sich ausdrehen lassen und später schlagen bzw. flippen .
Da du die Abwehr nicht magst würde ich Dir eher ein anderes Holz empfehlen , z.B. MaLinCa von Yasaka oder Butterfly Primorac OFF- aber nur made in Japan . Als Belag zum Hauen oder ich nenne es Stechen eignet sich am Besten Andro Revolution C.O.R , damit spielt mein Sohn und ziemlich erfolgreich .
Ansonsten : Erst schauen - dann hauen !!

[Topspinmaster]

Hi!

Wenn du nicht weiß wie viel Schnitt in den Bällen sind, dann übe das Topspin
auf gleicher Ebene zu ziehen. Das ist eine Technik wo man auf jeden Schnitt ziehen kann. Ist natürlich schwer, aber sowas kann man auf TT-Sschulen lernen.

[Nie_Zufrieden]

Also ich nochmal,

danke erstmal für die zahlreichen Antworten.
Also ich bin der absolute Topspin Spieler - ähh Spielerin *g*
Ich kann kein Schuss, weil ich fast immer die falsche Schlagebene habe.
Also ich versuch ein schuss, mach ein viel zu harten TopSpin und bete dass er auf'n Tisch kommt, was ja dann meistens nicht der Fall ist
Ich raff es irgendwie nicht, den Schlagansatz bei einem hohen Ball von der Schulter nach unten zu machen, bzw. wenn wenig Schnitt drin ist, den Schlagansatz von Hüfthöhe zu machen, als von Knie...
Blöderweise ist ja, dass ich prinzipiell weiß, was ich falsch gemacht habe, nur ich kann es nicht ändern, weils dann zu spät ist
Denn beim Balleimertraining kann ich vieles... Flippen, Topspin Schuss, Topspin auf US und OS, weiche Topspins ect. aber im Spiel sieht irgendwie alles anders aus... sobald ich variabel spielen muss und meines Erachtens nach schnell reagieren muss, weil ich den Ball sowieso zu spät erkenne (also wo er hin kommt ect.) ist es aus... dann kann ich nichts mehr, ich ziehe viel zu hart und technisch meistens falsch... ich mache fast immer solche Top Spins die einen Toppi auf US ähneln, und mache dann den Schläger erst zum Schluss so blöde zu... also ich könnte echt heulen ... im Spiel mache ich soviele Fehler, obwohl ich es eigentlich kann...

bin wahrscheinlich nur ein Balleimertalent
Gruss Jeannette

[r_uhlig]

du solltest erst mal lernen, dir die Bälle zum anziehen rauszusuchen.
Das heisst, wenn du merkst, das du nicht richtig zum Ball stehst, dann
schupfst du erst mal einen Ball zurück und wartest mit dem Topspin bis
du richtig stehst. Beim Balleimertraining solltest du als nächsten Schritt
den Ball abwechselnd mal mit der VH und mal mit der RH spielen. Das
fördert die Verbesserung der Beinarbeit und ist auch gut für die Reaktions-
schnelligkeit.
Deine Probleme mit dem Schuß und den zu harten Topspins solltest du mal
mit deinem Trainer besprechen, der sieht sicherlich, was du bei den Schlägen
falsch machst.

r_uhlig

[Liquid Sky]

Wenn du die Schläge am Balleimer kannst und im Spiel nicht, liegt das einfach daran, dass su beim Balleimer schon vorher weißt was kommt.

Da hilft nur Spielen. Durch mehr Spielerfahrung kannst du besser und früher einschätzen welcher Ball kommt/kommen wird (Antizipation) und dann die entsprechende Schlagtechnik, die du beim Balleimertraining erlernt hast anwenden.
Achte im Spiel darauf wie dein Gegner auf deine Bälle reagiert. Oft ergibt sich dann ein Muster, dass du geziehlt ausnutzen kannst. Z.B.: Wohin spielt der Gegner meinen Aufschlag zurück, wenn ich ihm kurz in die VH spiele.

[Topspinmaster]

Und möglichst viele TT-Videos von den Profis anschauen, da siehste die richtige TEchnik und irgendwann blickt man das auch weil die Bewegungen in den Kopf reingehn

[Bow]

Hier gabs schon viele gute Tips und Deine Problematik kann viele Ursachen haben.
Es kann z.B. auch daran liegen, dass Deine Beinarbeit zu wenig stattfindet. Dadurch stehst Du oft falsch zum Ball und kannst Deine eigentlich gute Technik gar nicht anbringen.
Nun wirst Du vielleicht denken: "Wie kann ich mich denn besser bewegen, wenn ich noch gar nicht weiß, wie und wohin der Ball kommen wird?"
Auch wenn es so klingt, dass bessere Beinarbeit einen noch hektischer agieren lässt, ist eigentlich das Gegenteil der Fall. Du musst (und dazu nutzen die Tips, die Dir Spielpraxis und Training nahelegen) einfach rausfinden, welche Schläge von Dir am wahrscheinlichsten welche Rückschläge bringen. Und dann wirst Du immer besser voraussehen können, was und wohin Dein Gegner spielt und kannst Dich von der Körperstellung darauf einstellen.
Übrigens kannst Du das, was Deine Gegner spielen werden, auch an deren Körperhaltung ablesen, versuche das mal.

Letzter Tip: Geduld.
Sowohl was das Training und die Fortschritte darin anbelangt, als auch in den Ballwechseln selbst.
Ich schätze mal, dass Du auch deshalb so hart und aggressiv agierst, weil schon der 2. und 3. Ball der zurückkommt, Dich unter Druck setzt und dann die Wahrscheinlichkeit, dass Du den Punkt verlierst, zunehmend steigt.
Deshalb Geduld im Ballwechsel. Wenn Du ganz schlecht zum Ball stehst, dann spiele einen Sicherheitsschlag, wenn Du gut stehst, dann spiele Deine guten Schläge. Aber es macht keinen Sinn, schlecht zu stehen und dann einen 30/70-Ball zu spielen.
Du musst auch dem Gegner die Zeit gönnen, Fehler zu machen.

So wie das alles klingt, liegt es eher nicht am Material. Denn dafür kann kein Belag was. Der Almana ist schon ein ziemlich schnelles Gummi soweit ich weiß. Damit ist es natürlich nicht einfacher, auch mal gefühlvoll oder variabel zu spielen. Aber mit ungeklebten Belägen kenne ich mich leider nicht gut genug aus, um Dir eine Empfehlung auszusprechen.