|
Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten. |
|
Themen-Optionen |
#1
|
|||
|
|||
Umgreifen bei Penholdern?
Würde mich freuen wenn irgendwer die obengenannte Frage beantworten könnte. Also gibts das und machen das dann auch die meisten?
|
#2
|
|||
|
|||
AW: Umgreifen bei Penholdern?
Beim Penholderspiel gibt es auf jeden Fall eine Veränderung des Fingerdrucks, beim Vorhandschlag ein größerer Druck mit dem Daumen, wenn sich der Schläger auf der Rückhandseite befindet, wird die Schlagfläche durch Zeigefingerdruck mehr in Richtung Tisch gebracht. Dies wird auch gerne genutzt, um beim Block mit der Schlägerspitze nach unten (gegnerisches Anspiel des Ellenbodens) den Ball beliebig auf dem Tisch platzieren zu können. Bei vielen Spielern geht diese "Fingerspiel" so weit, das beim Vorhand-Topspin /Schmetter die Hand fast flach auf der Schläger liegt (Daumen und Mittel-/Ring-/Kleinerfinger drücken gegeneinander mit dem Holz dazwischen, Zeigefinger ganz locker). Beim Rückhand-Druckkonter schiebt der Daumen am Griff nach vorn, der Zeigefinger zieht den unteren Rand Richtung Körper und auf der Rückseite berührt nur der gekrümmte Mittefinger das Holz. Der Ringfinger und der kleine Finger liegen dann nur noch lose am Mittelfinger an.
Was Finger- und Handtätigkeit angeht, ist also beim Penholderspiel in der Regel deutlich mehr los als beim Shakehandspiel. Dies ist wegen der Grundstellung des Schlägers von 90 Grad gedreht zur Handfläche hauptsächlich bei Vorhand-Topspin und Rückhand-Block/Konter notwendig, damit die Schlagfläche stärker Richtung Tisch gebracht ("geschlossen") werden kann. Zusätzlich wird nicht nur beim Aufschlag, sondern auch bei einigen Schlägen während des Ballwechsels der Vorteil der größeren Handgelenksbeweglichkeit in Richtung Schlägerkante ausgenutzt (das Handgelenk ist in Richtung Handfläche/Handrücken beweglicher als in Richtung Daumen/keiner Finger). Shakehand hat gegenüber Penholder unbestritten Vorteile bei den Schlägen von der Rückhandseite, dafür Nachteile beim Spiel auf den Ellbogen und leichte Nachteile beim Vorhandschlag und im Kurz-/kurz-Spiel. Die Vorteile des Penholders beim Aufschlag wurden durch das übliche Umgreifen der Shakehandspieler bei diesem Schlag sehr stark verringert. Im Hochleistungssport ist das Penholderspiel eindeutig konkurrenzfähig (bei der letzten WM waren 3 der Spieler im Halbfinale Penholderspieler, auch unter den besten 10 der Weltrangliste gibt es immer rund ein Drittel Penholderspieler). Dabei spielt aber die mögliche Qualität des ersten Angriffsballs eine entscheidende Rolle, wer das Spiel Ryu/Boll im Viertelfinale gesehen hat, weiß, das es sehr schwierig ist, diesen ersten Angriffsball eines Penholders zu returnieren und das dieser Ball aus dem Kurz-/Kurzspiel mit Penholder leichter durchzuführen ist. Wenn die Schlaghärte und Geschwindigkeit, wie bei den Damen, nicht so hoch sind, machen sich in der Regel die Vorteile des Shakehandstils mit qualitativ hochwertigen Schlägen von beiden Seiten mehr bemerkbar. Dazu kommt noch die etwas längere Lernphase beim Penholderspiel, was dazu führt, das in der Damen-Weltrangliste deutlich weniger Penholderspieler zu finden sind als bei den Herren. Aber bei beiden Geschlechtern gibt es Spieler (He Zhi Wen, Ni Xia Lian, ...), die den Gegnern durch die Platzierungsvorteile im Blockspiel nahe am Tisch das Leben sehr schwer machen können. |
#3
|
|||
|
|||
AW: Umgreifen bei Penholdern?
Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
|
Lesezeichen |
Themen-Optionen | |
|
|
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 22:54 Uhr.