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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten.

Umfrageergebnis anzeigen: Tischtennis: Kampf oder Spiel?
Tischtennis bedeutet für mich mehrheitlich Kampf! 46 37,70%
Tischtennis bedeutet für mich mehrheitlich Spiel! 76 62,30%
Teilnehmer: 122. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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  #1  
Alt 28.01.2008, 09:04
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Tischtennis I: Sieg oder Niederlage

Hoi zäme

Jeder Tischtennisspieler geht bei einem Wettkampf an den Tisch und möchte gewinnen oder nicht verlieren. Manche Gegner sind ausser Reichweite, manche sind etwa auf dem gleichen Level und andere sind schwächer. Bei manchen rechnen wir realistisch mit einer Niederlage, bei anderen mit einem Sieg und bei den ähnlich Starken stehen die Chancen 50:50 und die Tagesform entscheidet.

Tischtennis ist ursprünglich ein Spiel und in der Meisterschaft oder an Turnieren verwandelt sich das Spiel in einen Wettkampf. Auf die Frage nach dem Hobby würden die meisten mit "Ich spiele Tischtennis" antworten. Niemandem käme es in den Sinn zu sagen "Ich bin ein Tischtenniswettkämpfer".

Es ist zu beobachten, dass viele Spieler an den Wettkämpfen sehr angespannt sind und andere fast lethargisch wirken. Der Wettkampf verändert das Verhalten einiger so stark, dass diese kaum wieder zu erkennen sind. Da wird aus dem sonst ruhigen Typ plötzlich ein "Monster", das wild herumschreit, provoziert, den Gegner beleidigt und unfaire Mittel anwendet. Da wird aus einem sonst extravertierten Typ plötzlich ein ängstliches "Reh", was sich kaum mehr was getraut, negativ denkt und plötzlich jeglichen Ehrgeiz vermissen lässt.

Der Wettkampf verändert uns und unser Verhalten!

Ursachen für dieses veränderte Verhalten gibt es viele: Das Ego kann nicht verlieren und möchte unter allen Umständen gewinnen. Ein bestimmter Rang oder eine bestimmte Liga wird angestrebt. Einzelne Akteure überkommen mächtige Angstgefühle. Der eigene Selbstwert wird von der eigenen Leistung abhängig gemacht. …

Da es im Wettkampf jeweils nur einen Sieger gibt, ist auch jeder mehr oder weniger Verlierer. Jeder von uns hat schon knappe Niederlagen kassiert, wo nach dem Match trotzdem eine innere Zufriedenheit mit der eigenen Leistung vorhanden war. Selten werden Siege reflektiert. Schaut man genau hin, haben "billige" Siege gegen unerfahrene Spieler einen etwas "schalen" Beigeschmack.

Gefangen von dem Muster "Sieg oder Niederlage" kämpfen sich viele von Match zu Match, sind zufrieden wenn sie gewinnen und unzufrieden wenn sie verlieren. Was würde geschehen, wenn die ganze Anspannung des Wettkampfs wegfallen würde und sich bloss zwei "Spieler" gegenüber stünden?

Reines "Spielen" bedeutet: Experimentieren, kreativ sein, Spass haben, sich freuen, glücklich sein, miteinander statt gegeneinander, usw. Das Spielen ist ein ungeheurer und ewiger Reichtum an eigener Lebensenergie. Kämpfen ist immer an die Zeit gebunden und bedeutet ein ständiges Auf und Ab der Gefühle.

Jeder von uns hat die freie Wahl, sich für den Kampf oder das Spiel zu entscheiden. Für was hast du dich entschieden?

Frage an alle: Ursache für eure Verhaltensänderung im Wettkampf?
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Geändert von martinspin (28.01.2008 um 10:13 Uhr)
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  #2  
Alt 28.01.2008, 09:14
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AW: Tischtennis I: Sieg oder Niederlage

Hoi Martin,

die Antwort ist für mich recht einfach.
Im Training und in Trainingmatches ist Tischtennis für mich ein reines Spiel mit all den Facetten wie Du sie aufgezählt hast, d. h., Experimentieren, kreativ sein , usw.
Im richtigen Match würde ich das zwar gerne genauso umsetzen, wird aber ungewollt automatisch zum Kampfspiel. Also das eine ist der Wunsch und das andere die Realität.
Da ich Tischtennis in erster Linie aber aus Spass am Spiel spiele, habe ich dort auch mein Kreuz gesetzt!
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  #3  
Alt 28.01.2008, 09:23
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AW: Tischtennis I: Sieg oder Niederlage

Hoi JanMove

Zitat:
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Hoi Martin,

die Antwort ist für mich recht einfach.
Im Training und in Trainingmatches ist Tischtennis für mich ein reines Spiel mit all den Facetten wie Du sie aufgezählt hast, d. h., Experimentieren, kreativ sein , usw.
Im richtigen Match würde ich das zwar gerne genauso umsetzen, wird aber ungewollt automatisch zum Kampfspiel. Also das eine ist der Wunsch und das andere die Realität.
Da ich Tischtennis in erster Linie aber aus Spass am Spiel spiele, habe ich dort auch mein Kreuz gesetzt!
Kannst du dir vorstellen, irgendwann einmal auch im Wettkampf nur noch zu spielen?

Gruss, Martin
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  #4  
Alt 28.01.2008, 09:43
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AW: Tischtennis I: Sieg oder Niederlage

Zitat:
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Hoi JanMove



Kannst du dir vorstellen, irgendwann einmal auch im Wettkampf nur noch zu spielen?

Gruss, Martin
Nein, ich denke 100%-ig werde ich das im Wettkampf nie hinbekommen.
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  #5  
Alt 28.01.2008, 09:56
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Speedy-Spin Speedy-Spin ist offline
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AW: Tischtennis I: Sieg oder Niederlage

hi martin!

schönes thema hast du da aufgemacht.
für mich ist es definitiv kampf, selbst ím trainingsspiel!
ich bin zwar erst seit januar im wettkampf, aber selbst als ich nur freizeitspieler war, habe ich es gehasst zu verlieren, einige schläger wurden...
jedenfalls waren sie dann nicht mehr brauchbar.
dafür war ich aber auch der beste freizeitspieler, den ich kannte (zugegebermaßen kannte ich nur schulkameraden und einige, die im umfeld wohnten).
jetzt spiele ich in der 1. kreisliga, eigentlich zu hoch, aber der verein hat keine schlechter platzierte mannschaft.
das letzte spiel ist sehr knapp ausgegangen, und ich spürte wieder einen wutanfall, beherrschte mich aber, aus respekt vor dem gegner, der bestimmt 30 jahre älter war. nur das fluchen konnte ich nicht ganz unterdrucken.
bei eíndeutigen spielen, in denen ich chancenlos bin, nehme ich das locker und kann das nächste training kaum abwarten.
so trainiere ich fleissig und will mich bis zur 1. bezirksliga hochKÄMPFEN!!!

viele grüße aus hamburg
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  #6  
Alt 28.01.2008, 10:16
ElKlappinski ElKlappinski ist offline
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AW: Tischtennis I: Sieg oder Niederlage

Zitat:
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Hoi Martin,

die Antwort ist für mich recht einfach.
Im Training und in Trainingmatches ist Tischtennis für mich ein reines Spiel mit all den Facetten wie Du sie aufgezählt hast, d. h., Experimentieren, kreativ sein , usw.
Im richtigen Match würde ich das zwar gerne genauso umsetzen, wird aber ungewollt automatisch zum Kampfspiel. Also das eine ist der Wunsch und das andere die Realität.
Da ich Tischtennis in erster Linie aber aus Spass am Spiel spiele, habe ich dort auch mein Kreuz gesetzt!
Genau dasselbe habe ich mir auch gedacht, als ich mir die Fragestellung durchgelesen habe! Ich denke zu Spielen muss immer das Ziel sein, man ist locker möchte ausprobieren und hat Spaß, häufig ist es aber so, dass man ins aggressive/über-Ehrgeizige abdriftet und dann muss man es wohl K(r)ampf nennen.

Auf die Frage was mir wichtiger ist, ist sicherlich der Spaß die Antwort.
Beim Wettkampf werde ich jedoch (leider) zum Kämpfer (auch wenn sich das gebessert hat).

Andererseits, passiert es mir manchmal, dass ich durch ein Flowerlebnis gleichzeitig das "Spiel im Spiel" finde. Ich bin dann einerseits, hoch konzentriert und fixiert, aber dadurch dass man sich durch Fehler nicht aus der Ruhe bringen lässt und sich selber mehr Fehler verzeiht, versucht man auch mehr und ist eben Kreativ und Locker!

Ich würde daher sagen, dass man gerade bei guten Spielen häufiger Locker ist bei einer schlechten Tagesform jedoch verkrampft.
Ich denke auch, dass der Tagesablauf dafür entscheidend ist, wie man an den Tisch geht.
Wenn der Tag bisher gut gelaufen ist, dann geht man sicherlich entspannter an den Tisch, als wenn man den Tag über gestresst war. Wenn dies der Fall war, dann beobachte ich es bei mir häufig, dass ich versuche den Vermiesten Tag durch gute Leistungen ins Reine zu bringen. Allerdings durch diese Instrumentalisierung, neige ich dann an solchen Tagen auch zu schlechten Leistungen und Verkrampftheit á la "Das soll nicht auch noch schief gehen".

Geändert von ElKlappinski (28.01.2008 um 10:20 Uhr)
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  #7  
Alt 28.01.2008, 10:22
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AW: Tischtennis I: Sieg oder Niederlage

Idealerweise sollte ein Trainingsspiel identisch sein mit einem offiziellen "Auftritt".

Einige Spieler sind im Trainingsspiel genauso motiviert und angespannt wie bei einem wichtigen Wettkampf. Solche Spieler haben meiner Ansicht nach immer einen Vorteil. Aber diesen Spielertyp gibt es selten.

Und ich glaube nicht, dass man die Komponente die den Wettkampf ausmacht (gewinnen wollen, sich vergleichen usw.) ausblenden sollte. Ehrgeiz, Motivation sind die positiven Folgen dieses "Urinstinktes".
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  #8  
Alt 28.01.2008, 10:50
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Hoi Cheftrainer

Zitat:
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Idealerweise sollte ein Trainingsspiel identisch sein mit einem offiziellen "Auftritt".

Einige Spieler sind im Trainingsspiel genauso motiviert und angespannt wie bei einem wichtigen Wettkampf. Solche Spieler haben meiner Ansicht nach immer einen Vorteil. Aber diesen Spielertyp gibt es selten.

Und ich glaube nicht, dass man die Komponente die den Wettkampf ausmacht (gewinnen wollen, sich vergleichen usw.) ausblenden sollte. Ehrgeiz, Motivation sind die positiven Folgen dieses "Urinstinktes".
Klar sind Ehrgeiz, Motivation und Erfolg ein "positiver" Effekt der Wettkampfeinstellung. Nur wird oft vergessen, dass sich ein solcher Effekt irgendwann auch ins Gegenteil verwandelt. Aus Motivation wird Antriebslosigkeit und der Erfolg verwandelt sich in Misserfolg.

Gerade bei jungen Spieler, die von den Trainern stark "gepusht" werden, ist das häufig zu beobachten. Sie machen schnell Fortschritte, erzielen Resultate und haben Erfolg. Um noch grössere Erfolge zu erzielen, wäre ein noch intensiveres Training notwendig, was sie ab einem kritischen Alter nicht mehr freiwillig mitmachen. Sie möchten wie die meisten Jugendlichen ausgehen, Leute kennen lernen, das "andere Geschlecht" entdecken, usw.

Weil der ursprüngliche Spass am SPIEL verloren gegangen ist, da dieser der Leistung weichen musste, erscheinen sie kaum noch im Training. Die Punktspiele werden nur noch halbherzig bestritten und irgendwann beenden sie ihre "Tischtenniskarriere".

Die Entscheidung für das SPIEL ist eine Entscheidung für sehr viel Spass und sehr viel Tischtennis spielen. Mit der Entscheidung für den (Wett-) Kampf entscheidet man sich für das Auf und Ab der Gefühle, für Erfolg und Misserfolg, für Motivation und Antriebslosigkeit, usw.

Ich bin der festen Überzeugung, dass auch ein reines "SPIELEN" im Wettkampf erfolgreich sein kann, obwohl der Erfolg in solch einem Fall nicht beabsichtigt ist.

Gruss, Martin
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  #9  
Alt 28.01.2008, 13:14
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Die Entscheidung für das SPIEL ist eine Entscheidung für sehr viel Spass und sehr viel Tischtennis spielen. Mit der Entscheidung für den (Wett-) Kampf entscheidet man sich für das Auf und Ab der Gefühle, für Erfolg und Misserfolg, für Motivation und Antriebslosigkeit, usw.

Aber gerade dieses Auf und Ab, das Du mit dem Wettkampf verbindest macht bei mir einen großen Teil der Motivation und des Spaßes aus. Spielen in dem Sinne wie Du es verstehst mache ich im Training durchaus auch gerne mal, auf Dauer würde mir aber etwas fehlen.

Ich denke daher nicht, dass man einfach, so wie Du es machst, Spaß am Spiel und Kampf als zwei gegenteilige Dinge sehen kann. Für mich gehört auch der Wettbewerbsgedanke, der Wille zum Sieg und die Freude über den Sieg oder die Enttäuschung über die Niederlage dazu, um dauerhaft Spaß zu haben.
Im übrigen bezweifle ich, dass Tischtennis, genau wie die meisten andere Sportarten, ursprünglich nut ein Spiel war. Vielmehr glaube ichh, dass der Wettkampfgedanke, das Gewinnenwollen, sehr tief verwurzelt im Mrnschen ist, dass die meisten Sportarten von Anfang an als Vergleich der Leistungsfähigkeit, also als Wettkampf mit dem Ziel des Gewinnenwollens entstanden sind.
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  #10  
Alt 28.01.2008, 14:18
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Hoi aleol

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Ich denke daher nicht, dass man einfach, so wie Du es machst, Spaß am Spiel und Kampf als zwei gegenteilige Dinge sehen kann. Für mich gehört auch der Wettbewerbsgedanke, der Wille zum Sieg und die Freude über den Sieg oder die Enttäuschung über die Niederlage dazu, um dauerhaft Spaß zu haben.
Ich denke, Spiel und Kampf sind bei den meisten mehr oder weniger beide vorhanden. Ich möchte in meiner Umfrage bloss herausfinden, welcher Anteil grösser ist.

An deiner Argumentation verstehe ich nicht, wie die Enttäuschungen über die Niederlagen zum langfristigen Spass beitragen sollen. Man könnte argumentieren, dass die Freude am Sieg auf dem Hintergrund von vergangenen Niederlagen grösser ausfallen wird. Wenn sich einer wie du wohl fühlt mit dem ewigen Auf und Ab, ist das völlig in Ordnung. Dieses haben viele und dagegen ist rein gar nichts einzuwenden.

Angenommen, dir begegnet eine gute Fee und du kannst dich zwischen zwei Wünschen entscheiden:

Wunsch 1: Du erhältst den nötigen Rahmen und die Mittel, um nach Jahren harten Trainings, einem angeschlagenen Körper und vielen emotionalen Höhe- und Tiefpunkten endlich Tischtennisweltmeister zu werden.

Wunsch 2: Du erhältst das Bewusstsein, dass Tischtennis unendlich viel Spass macht. Du freust dich bis an dein Lebensende auf jedes Training, jeden Wettkampf und jeden Ball, den du spielst.

Was denkst du, welcher Entscheid ist langfristiger angelegt?

Gruss, Martin
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