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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten. |
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Themen-Optionen |
#1
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Systematisch LN trainieren
Alle LN Spieler (ich rede jetzt vom klassischen Hacken & Stören) werden das Problem wahrscheinlich kennen. Spielt man uns beim Einspielen im Training mit geregelten Übungen auf die Noppe bringen wir fast alles zurück und zwar auch noch extrem eklig .
Hat man diese Zeit aber nicht (Punktspiel), sich auf Spin und Härte einzuspielen, wird so manche Säge zum Glücksspiel und man fängt aus Verzweiflung an, mit beiden Seiten anzugreifen. Wie habt ihr da die Sicherheit reingebracht, die euch zu einer Wand macht?
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Aus der Schlacht um die Niederlage, die man ihm streitig machen wollte, ging er siegreich hervor... |
#2
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AW: Systematisch LN trainieren
Das Thema ist zwar schon Älter, aber da es noch keine Antwort gibt hau ich mal in die Tasten
Ich kenne das Problem und achte immer drauf, nicht viel Zeit mit Kontern zu verbringen, sondern nach ein paar Schlägen gleich zum Topspin überzugehen. Danach solltest du nicht VH Abwehr und RH Abwehr getrennt machen, sondern deinen Einspielpartner in die Ecken ziehen lassen. Da sparst du Zeit und musst dich auch schonmal bewegen. Wenn man sich so einspielt reichen mir 10 Minuten aus um Sicher zu werden. Ich setzte allerdings vorraus, dass du vorm Einspielen ein paar Runden durch die Halle Joggst um warm zu werden. Dadurch kann man sich effektiver Einspielen und spart Zeit, weil man nicht erst beim Kontern warm werden muss. Ansonsten ist es wichtig, dass du im Training viel Übungen machst, bei denen du Beinarbeit und Abwehrschläge verbindest. Das bringt dir auch im Spiel mehr Sicherheit. Wenn du beim Einspielen nur VH-Topspin gegen VH-Abwehr machst, dann musst du dich nicht viel bewegen. Wenn dann dein Spiel los geht machst du mehr Fehler, weil du dich auf einmal bewegen musst. Noch eine gute Übung fürs Training: Du spielst einen langen Unterschnitt Aufschlag in die VH deines Trainingspartners. Er zieht Topspin in dein VH und du wehrst ab. Deinen Abwehrball legt er kurz in deine VH und du schupfst lang zurück in seine VH. Dann zieht er in dein RH, du wehrst ab und er legt kurz in deine RH ab, du schupst lang in seine VH, er zieht in deine VH, du wehrst ab usw.... Man kann die Übung auch unregelmäßig Spielen, was eine sehr gute und auch schwierige Übung ist. Du kannst auch deine eigene Platzierung verändert. Die Übung kann man schön umstellen. |
#3
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AW: Systematisch LN trainieren
Hiho,
vielen Dank, dass du das Thema noch entdeckt hast . Ich befürchte auch, dass es sich bei meinen Problemen meistens um ein allgemeines Beinarbeitsproblem handelt, da ich grundsätzlich mit der Ball-Antizipation nicht sooo große Schwierigkeiten habe. Unregelmäßige Übungen bei denen der Gegner Topspin auf beide Seiten spielt und ich zu 80% abwehre scheinen da eine gute Idee zu sein. Vielen Dank für deine Antwort Gruß Flocke
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Aus der Schlacht um die Niederlage, die man ihm streitig machen wollte, ging er siegreich hervor... |
#4
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AW: Systematisch LN trainieren
Meine Antwort passt hier wahrscheinlich nicht wirklich 'rein, denn Du willst ja wissen, wie man "systematisch" an die Sache rangeht. Aber vielleicht hilft's Dir ja trotzdem etwas.
Ich habe vor etwas 8 Jahren auf LN gewechselt und spiele damit klassische Abwehr (kann Dir also nix zu Stoerblocks und und anderem un-aesthetischen Kram sagen). Von diesem ganzen Systemtrainingsbloedsinn, halte ich offen gestanden wenig bis gar nix. Moeglichst viele Matches spielen mit vielen unterschiedlichen Gegnern aller Spielsysteme. Das bringt Dich ueber kurz oder lang weiter. Monotone Uebungen sind schrecklich langweilig und waren in meinem Falle gaenzlich unnuetz. Als ich mit diesem Bloedsinn aufgehoert habe, gings schlagartig besser. Ich habe dann Stueck fuer Stueck an der Technik gefeilt, mir von anderen Spielern gewisse Schlaege abgeguckt (z. B. den Seitunterschnitt nahe am Tisch als Vorbereitung, um selbst wieder in den Angriff ueber zu gehen), neue Variationen in mein Spiel eingebaut (z. B. vermehrt Schlaeger drehen und mit der RH entweder langsam parallel eroeffnen, oder auf zu hoch geratenen Baelle mit Topspin durchzurohren) und andere Dinge, wie z. B. die VH-Abwehr, ganz aus dem Repertoire gestrichen. Um Sicherheit in die Abwehr mit LN zu bekommen, sind m. E. zwei Dinge von signifikanter Bedeutung und stehen darueberhinaus in unmittelbarem Zusammenhang: a) der kompromisslose Wille, jeden scheiss-verdammten Ball, und sei es noch so aussichtlos, noch irgendwie rueberzuhacken b) ein gutes Fahrgestell, sprich, deine Beine, respektive die "Beinarbeit" Die zwei einfachen Dinge rufe ich mir immer wieder in's Gedaechtnis. Also, Hintern runter, Ausgangspostiton (Schlaeger in neutraler Haltung), die Abwehrschlaege konsequent bis zu Ende ausfuehren und selbst wenn der Ball nicht optimal rueberkommt und der Gegner draufbolzt, einfach schnell ein paar Schritte weiter zurueck, noch weiter runter in die Knie und das Ding zurueckhacken. Man laesst sich allzu oft von vielen Dingen beinflussen. Natuerlich kommen jetzt gleich wieder die leistungsorientierten Trainer und erzaehlen 'was von Methodik usw.. Und sie haben ja auch alle Recht. Allerdings behaupte ich, dass meine Variante (Matches-Matches-Matches) zumindest auf unserem Gunkel-Niveau, mindestens gleichermassen erfolgreich, wenn nicht sogar besser ist. |
#5
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AW: Systematisch LN trainieren
Ich bin auch ein Anhänger des Systemtrainings, aber trotzdem finde ich deinen Post sehr gut und kann deine Meinung in Sachen "Systemtraining" und "Matches-Matches-Matches" durchaus nachvollziehen.
In den unteren 5 Klassen (über die Anzahl lässt sich streiten, ich weiss) ist es wichtig, dass man -egal wo der Ball hinkommt- einen Schlag hat, um den Ball zu Returnieren (logisch, is aber so). Ausserdem sollte man aus einigen Positionen am Tisch seine Stärken ausspielen können (schnittige Abwehr, starker Blockball, tödlicher Topspin...). Das erreicht man schnell und je nach Motivation auch effektiv. Wenn man "höher hinaus" will sehe ich es aber wichtig von Anfang an Systemtraining zu machen. Mit etwas Motivation hat man auch an den Anfangs etwas langweiligen Übungen (wobei ich persönlich keine Übung langeilig finde) Spaß (den hab ich immer noch). Mit Fortschreitender Spielstärke kann man auch variablen einbauen oder nach Erfüllung bestimmter Ballwechsel wird frei weiter gespielt oder man Spielt allgemein Abwehr gegen Angriff über den ganzen Tisch (es gibt so viele Möglichkeiten). Darum soll es mir aber jetzt nicht gehen. Wenn du sagst "zu 80% Angreifen", denke ich, das du ein "moderner Abwehrer" bist, als welcher ich mich auch bezeichnen würde. Meine Vorgeschlagene Übung (die mit Topspin-Abwehr-Stoppball) kannst du deinem Spielsystem anpassen. Z.B ist es sinnvoll nach einem gutem Abwehrball den Stoppball danach anzuziehen. Besonders auch wenn der Stoppball in deine Rh kommt. Du solltest umlaufen und auch Schlägerdrehen und RH-Topspin üben. Deinen Angriffsball kann dein Spielpartner dann Gegenziehen oder Blocken. Je nach Spielstärke kann man sehr viel variieren. Ausserdem würde ich dir raten Joggen zu gehen. Allein ist das etwas langweilig. Am besten du findest noch ein paar andere Leute, die mit dir Laufen, dann kann das wirklich Spaß machen. Ich gehe jede Woche 1-2mal 10-15km Joggen und so langsam merke ich, dass es wirklich was bringt (besonders für unseren Laufintensiven Spielstil). |
#6
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AW: Systematisch LN trainieren
Um ein zumindest halbwegs erfolgreicher Abwehrspieler zu werden, gibt es neben dem schnöden Faktor Talent(u.a. Ballgefühl, Antizipation, Beweglichkeit, Körpergröße, Beinstellung: O-Beine sind von Vorteil) noch 3 weitere wesentliche Faktoren, die es zu optimieren gilt:
1. Technik 2. Beinarbeit 3. Taktik Deine Technik verbessert Du am effektivsten durch ganz simple regelmäßige Topspin-Abwehr Übungen, bei denen der Fokus nicht auf dem sicheren Rückschlag, sondern auf Bewegungsoptimierung durch Selbst- oder Trainerbeobachtung liegt. Es geht hierbei insbesondere um die Verbesserung und optimierte Koordinierung von Schlagarmbewegung, Rumpfdrehung, Beinstellung und Verschiebung des Körperschwerpunktes während der Schlagbewegung. Du kannst das Ganze natürlich auch zusätzlich als Schattenübung machen... Die Basis von guter Beinarbeit ist Grundausdauer, gepaart mit Schnellkraft und Schnelligkeit, die sich am besten über ein Basismaximalkrafttraining erreichen lassen, d.h. Maximalkraft aufbauen -> Schnellkrafttraining(z.B. "Jumps") -> Schnelligkeitstraining(z.B. kurze Sprints). Am Tisch trainierst Du die Beinarbeit, wie hier ja auch schon beschrieben, am besten durch unregelmäßige Übungen mit möglichst vielen Stoppbällen... Die Taktik beginnt bei einem gut gesetzten Return und setzt sich in gut plazierten Abwehrbällen fort... In der Praxis heißt das unter anderem als Richtlinie folgendes: VH-Aufschläge aus der RH werden in der Regel entweder mit einem langen Schupfball in die weite Vorhand, oder aber mit einem langen Schupfball in die weite Rückhand("In the line of fire") beantwortet. RH-Aufschläge aus der RH werden in der Regel lang in die weite Vorhand, oder aber auf den Ellenbogen retourniert. Für die Abwehr gilt, den Ball lang und möglichst so zurückzuspielen, dass die möglichen Winkel des nächsten zu retournierenden Topspin in Relation zur eigenen Position möglichst klein sind(hier gilt die Regel "To play into the line of fire"), oder aber man plaziert den Ball möglichst weit ausserhalb der "Line of fire" mit der Intention, den Angreifer möglichst in Bewegung zu halten und gleichzeitig genügend Zeit zu haben sich ebenfalls neu zu positionieren. Diese Variante ist insbesondere dann auch von Bedeutung, wenn man mit der Vorhand auch gerne den Gegenangriff sucht - sie gilt allerdings nicht, wenn die "Line of fire" Tisch-mittig ist, warum das so ist, merkt man spätestens wenn man sich nicht dran hält... Problematisch wird's für den Abwehrer meist dann, wenn der Angreifer so clever ist, immer wieder gerne auf den Ellenbogen zu spielen, insbesondere bei Links-Rechtshänderpaarungen. Nach meiner Erfahrung hilft hier nur eine hervorragende Beinarbeit, gepaart mit dem Versuch, diesen Ball möglichst so zurückzuspielen, dass der Angreifer möglichst lange braucht, um sich wieder optimal zu stellen, um so selber auch wieder Zeit zu gewinnen, in eine "vernünftige" Ausgangsposition zurückzufinden. Für Abwehrspieler, die über gute Angriffsoptionen verfügen gilt des weiteren in puncto Aufschlagannahme natürlich auch, dass sie auf lange(!) Aufschläge agressiv antworten können, oder aber - wenn möglich - auch mal einen Aufschlag überraschend mit einem kurzen Return beantworten, um anschließend darauf eventuell die Initiative suchen zu können... Bei eigenem Aufschlagspiel gilt für den "modernen", offensiv ausgerichteten Verteidiger, dass er erst einmal versucht, wie ein normaler Angreifer aktiv den Punkt zu suchen, aber Vorsicht: "Finger weg", wenn der Ball nicht "richtig" liegt, denn dann ist man dem normalen Angreifer hoffnungslos unterlegen, und hat auch meist keine Möglichkeit mehr, in eine gute Abwehrposition zu wechseln... Ich hoffe meine Ausführungen waren jetzt nicht zu theoretisch und können Dir in der Praxis etwas dienlich sein... Viele Grüße, deejay P.S.: "Matches-matches-matches" bringen Dir insofern extrem viel, weil Du nicht nur gegen immmer wieder unterschiedliche Spielsysteme mit Deiner Abwehr antrittst, sondern weil Dein Rückschlagspiel dadurch erheblich dazugewinnt, und dass ist schließlich die Ausgangsbasis für eine gute Abwehrausgangsposition... Nachtrag: Ach ja, da hab ich doch glatt die vielleicht nicht ganz so nebensächlichen Punkte 4. "Sicherheit" und 5. "Schnittwechsel" vergessen... Ohne Sicherheit geht natürlich gar nichts, d.h. regelmäßiges Systemtraining(mit oder ohne Balleimer), mit vielen regelmäßigen(anfangs) und unregelmäßigen Übungen(später oder im Wechsel), ist nicht von Nachteil, und das nicht offen sichtbare Einsetzen von Schnittwechsel bringt auch noch mal den ein oder anderen Punkt... Geändert von deejay (23.07.2008 um 13:59 Uhr) |
#7
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AW: Systematisch LN trainieren
Danke deejay für diesen tollen Beitrag, hilft mir als Noppeneinsteiger sicherlich auch sehr gut
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#8
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AW: Systematisch LN trainieren
Zitat:
Weitere Informationen zum Thema "Technik" findet man in der TT Lehrplanreihe "Schlag-und Beinarbeitstechnik"(in puncto Abwehr allerdings - wie sonst überall auch - sehr mager) und in den "BTY News" auf der BTY Website(unter anderem von Joo Se Hyuk demonstriert). Weiterführende und empfehlenswerte Literatur zum Thema "Ausdauer, Kraft, Schnellkraft, Schnelligkeit" stellt das Buch "Konditionstraining im TT", ebenfalls aus der TT Lehrplanreihe des DTTB, dar! Recht nützliche Tipps zum Thema "Modernes Abwehrspiel" gibt es noch auf folgender Homepage: http://tabletennis.about.com/od/long...ics_md_lps.htm oder einfach bei google die Begriffe "modern defense tabletennis" eingeben... Viele Grüße, deejay |
#9
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AW: Systematisch LN trainieren
Vollkommen richtig. Eine Sache, die ich z. B. immernoch nicht vollstaendig automatisiert habe. Und dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Intensitaet des Schnitts, gar nicht mal sooo wichtig ist (muss man natuerlich immer in der Relation sehen), sondern moeglichst viele Varianten, mit taktisch kluger Platzierung, fast wirksamer sind.
Auch hier gilt, sich langsam und Stueck fuer Stueck an die Sache ranzuarbeiten. Wenn z. B. ein Gegner immer erst drei-vier Schupfbaelle spielt, um dann mit TS zu eroeffnen, bringt simples Schlaegerdrehen schon unglaublich viel. Und man muss noch nicht mal reinhacken wie bloed. Durch die unterschiedlichen Belageigenschaften sind die Baelle eben unterschiedlich und mehr oder weniger stark effetreich. Ich habe gestern 4.5 Stunden am Stueck gespielt. Momentan ist meine Form unter aller Sau und qualifiziert mich mich eigentlich nicht, hier irgend etwas zu schreiben. Ich stehe falsch zum Ball, die Abwehrschlaege fuehre ich nicht zu Ende aus, Unsicherheit, vorallem bei der Aufschlagannahme..... Nach zwei Stunden dann endlich wieder einigermassen in's Spiel gefunden, indem ich einfach meine Schupfbaelle (DANN endlich, zu 80% mit dem Tackifire und zu 20% mit der Noppe) tief in die RH meines Gegners platziert habe (meist umlaufen die ja die RH, um dann mit der VH anzugreifen). Faszinierend, wie durch so eine kleine Umstellung mein Gegner den Rhythmus verlor: oft in's Netz gezogen, zu spaet am Ball und deshalb nur halbherzig eroeffnet...und schon konnte ich selbst wieder initiativ werden und vorallem die noetige Sicherheit zurueckgewinnen. |
#10
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AW: Systematisch LN trainieren
Zitat:
Oder wie ein User bei "Noppentest" (sinngemäß) mal so treffend formuliert hat: Gegen einen Spieler, der beim Anblick von Noppen schon in Angstschweiß ausbricht, ist mäßiger Unterschnitt schon völlig ausreichend. Und bei einem Spieler, der genau weiß wie er gegen Noppen zu spielen hat, nützt maximaler Schnitt letztendlich auch nicht viel, da kommt es auf die Sicherheit an, und die leidet halt bei dem Versuch alles mit maximalen Unterschnitt zu retournieren... Bei Joo Se Hyuk ist das ebenfalls gut zu sehen: Immer wenn er in einem Satz "jeden Ball um die Ohren gekriegt hat", reduziert er im darauffolgenden Satz seinen Unterschnitt, was meist zur Folge hat, dass sein Gegner die Bälle erst mal "reihenweise ins Aus drischt", um anschließend dann den nächsten "normalen" Unterschnittball ins Netz zu ziehen, was dann das Spiel sehr häufig zum Kippen bringt... Viele Grüße, deejay |
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