Kann sich jeder an jedes Material "gewöhnen"?

[Youkai]

Hi, ich denk mal die Antwort sollte relativ klar sein aber irgendwie hab ich das Gefühl das es eben doch nicht so klar ist ...

Ich hab viele Jahre den X-Soft gespielt der ja mein ich nen Härtegrad von 32? hatte, da es den Belag aber leider seit paar Jahren nicht mehr gibt hab ich weil ich nur noch einen übrig hatte auf den Rasanter 42 gewechselt und war ab sich zufrieden... auf Anraten von Freunden die seit Jahren schon meckern das ich doch net immer son weiches Anfänger Zeug spielen soll hab ich dann als der letzte xsoft auch durch war dann den R45 geholt ... das ging schon irgendwie aber so richtig Happy war ich nicht ... als nächsten schritt hatte ich dann zum testen mal den Dignics 05 gekauft ... ging gar nicht aber der ist wohl auch ~50+ grad?

Auf jeden fall hab ich jetzt ca. 6 Monate mit den härteren Beläge trainiert mit irrem frust ... beim R45 ging es noch aber beim Dignics war komplett vorbei. Ich hatte das Gefühl das ich warum auch immer zum absoluten Anfänger geworden bin.

Klar man braucht ne weile um sich auf neue Beläge einzustellen aber das war übel ...
Ich hab jetzt vor 3 wochen den drastischen schritt gemacht und bin vom Dicnics bis auf den Rasanter 37! gewechselt und nachdem ich ein halbes Jahr nicht mal mehr ansatzweise ne Chance gegen meinen aktuellen Trainingspartner hatte hab ich nach dem Wechsel instand ohne große Eingewöhnungsphase fast alles gewonnen ����


Daher die Fragestellung, kann es sein das in dem fall Ich z.b. warum auch immer gar nicht in der Lage bin mit hartem Material zu spielen ? Ich mein ich bin kein absoluter Anfänger und war schon auf 1689 punkte und ich bin auch nicht so doof zu glauben das so eine Umstellung von heut auf morgen Funktioniert aber nach fast einem halben Jahr hätte ich erwartet das es besser wird aber gefühlt war das durchgehen absoluter murks den ich da gemacht hab.

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kleine Ergänzung, hab ein wenig geflunkert, ich hab nen Ersatzschläger mit nem Anti drauf (aus spaß weil ich früher ein laar Jahre Anti gespielt hab) und da hab ich den R45 drauf geklebt nachdem ich den Dignics geholt hab ... damit konnte ich den Trainingspartner tatsächlich auch mal klein kriegen ... also ich hab ich in null Komma nix an den Anti gewöhnen können ... bei den harten Belägen wie dem Dignics gehts net, da fliegt der Ball gefühlt random in alle möglichen Richtungen nur nicht dahin wo ich ihn hin spielen will. (Der R45 ist aber auch schon kaum zu kontrollieren für mich)

[Zigeuner]

Brauchst bei dem harten Material eben nen guten Armzug und hast ein kleineres Trefferfenster bzw weniger Fehlertoleranz bei der Technik.

Bei dem erneuten Wechsel auf weiche Beläge profitierst du davon, dass du dich mit der Zeit auf die höheren Anforderungen der harten Beläge zwangsläufig einstellen musstest, auch wenn du es vielleicht nicht so wahrgenommen hast.

Deine Materialwechsel sind natürlich vogelwild, aber eigentlich gar nicht so dumm die Herangehensweise zu hartes Material zu spielen (mit Frust), um danach mit weicherem Material besser zu treffen als vorher.

Meine Idee wäre aber, statt so extrem von sehr weich auf sehr hart zurück zu sehr weich zu wechseln, stattdessen auf medium/soft zurückzugehen.

[onkelz.K]

von drastischen Wechseln halte ich persönlich wenig und auch von "Profimaterial" würde ich abraten, wenn man nicht ambitioniert trainiert.

Tenergy und gerade Dignics und wie sie alle heißen, mit Kunstfaserhölzern kombiniert, ist kein Material für Breitensportler und Amateure, da hier Technik und Timing fehlt, um den Belag wirklich auszureizen und zu kontrollieren.
Alles andere geht auch mit normalen Belägen und ist aber fehlerverzeihender, man kann mal etwas falsch stehen bzw. treffen. Hier lernst du dann auch besser deinen Körper in den Ball zu legen.
Wenn dir in deinem soften Belag die Power fehlt, dann hol dir einfach einen, der einen Tick härter ist und lerne damit umzugehen, je nach Talent und Aufwand dauert es mehr oder weniger.

Letztlich musst du dich aber wohl fühlen und es soll Spaß machen.

[Chris21272]

Zitat von onkelz.K

Letztlich musst du dich aber wohl fühlen und es soll Spaß machen.

Dass DU damit zurecht kommst, ist wirklich die Hauptsache. Ich würde da jetzt nicht auf das Gelaber von anderen hören von wegen Anfängerbeläge. Die Beläge müssen zu deinem Spiel und zu deinen technischen Gegebenheiten und Vorlieben passen. Als Familienvater fährt man wahrscheinlich auch keinen Ferrari sondern eher einen Kombi, auch wenn’s nicht ganz so cool ist.

Ich spiele eher harte Beläge, mir wurde aber auch schon oft gesagt, dass ich einen eher schnellen Armzug habe.Trotzdem spiele ich nichts ganz schnelles, da mir sonst die Kontrolle flöten geht.ich finde auch, dass ich erstmal eine Zeitlang mit den Belägen spielen muss, um für mich einzuschätzen, ob ich dabei bleibe oder nach der Saison wieder wechsele.

Ist ja immer sehr individuell. Ich würde aber wie vorher schon geschrieben eher kleine Anpassungen vornehmen und nicht gleich so krasse Änderungen.

[Bautzemann]

Die Meinung von anderen, die einen ja spielen sehen, kann schon interessant sein.
Und wie Zigeuner ja schon schrieb... Man hat ja bisschen Spielraum, zwischen 32 und 50 Grad. Müssen ja nicht immer die Extreme sein.

Kindern und Jugendlichen, die ihre Technik gefestigt haben, empfehle ich auch den Schritt von weich zu medium.

[Youkai]

Also die Grundaussage die ich jetzt hier rauslese wäre

es "kann" schon theoretisch jeder jedes material früher oder später erfolgreich einsetzen aber der härteunterschied war zu viel und die Zeit die ich als doch Recht lang eingeschätzt habe war zu wenig ?

Ich mein ich bin ja von dem xsoft zum Rasanter 42 dann Rasanter 45 und dann Dignics aber ab dem 45 (obwohl der Topspin gefühlt gefährlicher war) war ich schon nicht mehr wirklich happy mit meiner Sicherheit und dem Ballgefühl.

[v1rtu4l]

Zitat von Youkai

es "kann" schon theoretisch jeder jedes material früher oder später erfolgreich einsetzen aber der härteunterschied war zu viel und die Zeit die ich als doch Recht lang eingeschätzt habe war zu wenig ?

Ich denke Du hast aber auch den Wink mit dem Zaunpfahl bezüglich des Armzuges überlesen. Härtere Beläge erfordern zur richtigen Nutzung von relevanten Schlägen wie Topspin einen guten/schnellen Armzug. Hier kann bei bestimmten physikalischen Gegebenheiten einfach auch (ohne zusätzliches Training) mal die Grenze des aktuellen Fitnessstandes erreicht sein.

Ich kenne einige Spinspieler die mit R37 wunderbar spielen. Die haben auch ihre Technik vor 30 Jahren gelernt und das sind dann Topspins mehr aus der Schulter und beinahe keine Kontraktion des Bizeps, sondern einfach nur der leicht angewinkelte Arm der durch den Ball geschwungen wird. Das klappt mit diesem Belag wunderbar. Würde man mit der gleichen Technik mit einem Dignics 05 auf dem Schläger den Ball treffen, so würde der einfach ins Netz abtroffen, weil man nicht einmal den Schwamm aktiviert bekommt.

Mit harten Belägen einen Ball mit Effet zu spielen ist meist anstrengender und mit einer moderneren Technik verbunden. Ich glaube nicht, dass Du deine Technik grundlegend umstellen willst. Wenn Du also was härteres spielen möchtest, wird Du wahrscheinlich ab einer bestimmten Härte und Obergummi-Kombination merken, dass das mit Deiner Technik nicht mehr zuverlässig klappt.

Die Frage ist natürlich auch weshalb man zwanghaft härteres Material spielen will.

Für mich stellt es sich so dar: Bei sehr "schwachen" langsamen ggf sogar leeren Bällen welche der Gegner dir zuspielt ist es deutlich einfacher mit dem weichen Belag selbst Spin mitzugeben.

Bei einem harten Belag brauche ich mehr Eigendynamik, um die nötige Kraft zu generieren dem Ball auch Spin mitzugeben. Wende ich selbst zu wenig Kraft auf und der Ball kommt leer und ohne Druck auf mich zu, so plumst er mir womöglich einfach runter. Wende ich jetzt aber zu viel Kraft an, geht der Ball mit dem harten Belag auch gerne "weit" drüber, weil die Kraft die es benötigte den entsprechenden "dicken" Kontakt zu erreichen zu viel ist, um den Ball noch kontrolliert zu spielen.

Ich beschränke mich hier auf die gewöhnlichen Tensoren (wie z.B. die Andro Rasanter Reihe) und lasse jetzt mal extra das Thema klebrige Obergummis weg, da dass hier zu mehr Verwirrung als Hilfestellung führen würde.

Sind die Spieler die Dich mit den weichen Anfängerbelägen "aufziehen", denn besser als Du, wenn Du Deine weichen Beläge spielst oder sind die nur neidisch, weil die selbst mit ihren härteren Belägen nicht so leicht Spin generieren können ?

[Youkai]

Tatsächlich sind diese Personen (nur zwei) beide deutlich schwächer als ich

Aber die Diskussion gab es ja hier auch immer wieder bzw. sehr viele Spieler inklusive Anfänger schwören ja drauf das Harte Beläge einfach so viel besser sind ... und es hat ja sicher auch einen Grund warum fast alle Profis so hartes Zeug spielen.

Aber ja das mit dem Armzug macht sinn... Ich hab tatsächlich weder Ausdauer noch super viel kraft im arm, keine Ahnung was ich da genau mache aber eine Balleimer überlebe ich zum Beispiel nicht weil mir auch nach knapp 20 Jahren Tischtennis jedes mal Gefühlt der Arm abfällt wenn ich zu lange Topspin Spiele weshalb ich an sich sehe gern Konter spiele und Topspin entweder nutze um sicher aus der Halbdistanz zurück zu schlagen oder um einen Schuss vorzubereiten.

[onkelz.K]

Und dann willst du dir von denen was sagen lassen?

Das ist so sinnlos, empfehle denen lieber Material, womit die auch umgehen können und nicht so harten Scheiß, den die Profis spielen.
Der Trainingsumfang ist um ein vielfaches höher, und die können eben das Potenzial der harten Beläge auch nutzen.
Das wird unser einer kaum schaffen, schon gar nicht konstant.
Klar finden viele Anfänger diese Beläge toll, weil ja auch die Profis damit super spielen.
Und wenn der Ball genau da hin kommt, wo man gerade steht (wie beim Einspielen), funktionieren die klasse, ist aber selten der Fall im Spiel.
Da muss nur einer kommen, der etwas besser ist, und der ganze Rotz wird unkontrollierbar und dann wird der nächste Dignics geholt, ohne zu reflektieren woran es gelegen haben könnte.

[UKausD]

Daher die Fragestellung, kann es sein das in dem fall Ich z.b. warum auch immer gar nicht in der Lage bin mit hartem Material zu spielen ?

Achtung: Bewusst pointierte, provokante Antwort.

Ja, natürlich kann das sein. Aber warum ist diese Erkenntnis so schlimm, blöd, unerwartet, was-auch-immer, dass du darüber anscheinend viel nachdenkst? Und warum werden klassische Beläge als "Opa-Beläge" bezeichnet und somit negativ bewertet? IMHO würden viele Leute mit langsamerem und einfacher zu beherrschendem Material besser spielen ... solches Zeug ist aber vermutlich nicht hip genug. Lieber von 10 Schlägen drei für's TV und sieben Fehler, als unspektakulär und fehlerminimierend.

Gruß
Uli