Antizipationstraining

[TT-süchtig]

Ich weiß zwar nicht ob das richtig geschrieben ist aber hat jemand Ideen?

[Cheftrainer]

Das "Antizipationstraining" an sich gibt es nicht.

Eine gute Antizipation macht beispielsweise ein Talent aus. Ich habe irgendwo mal gelesen, dass zwei in dieser Hinsicht besonders talentierte Sportler unser Klinsmann und Boll sein sollen.

Was braucht man für eine gute Antizipation:

In erster Linie benötigt man zwei Dinge:

- Wahrnehmung
- Erfahrung

Wahrnehmung kann man trainieren. Beispielsweise spiele ich am Balleimer öfters mal Bälle mit verschiedenen Farben und hohem Tempo ein. Der Spieler hat die Aufgabe je nach Ballfarbe unterschiedliche Techniken bzw. Varianten zu spielen.

Erfahrung bekommt man eben durch den Wettkampf, bei unreg. und wettkampfnahem Training usw. Also fast alles bei dem TT gespielt wird.

Ich denke nicht, dass man irgendwelche Übungen dem Antizipationstraining zuordnen kann!

[TT-süchtig]

Das mit dem verschieden Farben klingt ja schonmal nicht schlecht... Danke gibts noch andere Tipps??

[Footsteps]

Die Übung mit den Farben ist Handlungsschnelligkeit.

Antizipation ist was ganz anderes.

[M-O.H.]

Antizipation (lat. anticipo: vorwegnehmen, von ante „vor“ und capio „nehmen“ – antecapio und anticipo sind seit Cicero belegt) steht im Allgemeinen für die Voraussicht oder Vorwegnahme von Ereignissen, Entwicklungen oder Handlungen.

In bestimmten Zusammenhängen bedeutet

Antizipation
(Biologie) in der Biologie die frühere Herausbildung von Entwicklungsmerkmalen einer Generation gegenüber der vorangehenden Generation

Antizipation
(Linguistik) in der Linguistik bestimmte Typen von Versprechern und Erscheinungen von Sprachstörungen

Antizipation
(Literatur) in der Literatur einerseits eine Vorausschau oder einen Zeitsprung in die Zukunft (auch Prolepse), anderserseits Lesererwartungen, die durch den vorhergehenden Text geweckt werden

Antizipation
(Musik) in der Musik einen Ton, der vor dem Akkord gespielt wird, zu dem er gehört

Antizipation
(Psychologie) die Vorwegnahme oder Erwartung künftigen Verhaltens und Erlebens

Antizipation
(Recht) in der Rechtswissenschaft die vorweg genommene Schaffung einer Rechtsfolge oder der Tatbestandsvoraussetzungen einer Rechtsfolge für den Fall einzutretender ungewisser Ereignisse, siehe auch: Prävention

Antizipation
(Robotik) in der Robotik die Erkennung von Handlungsabsichten des Menschen durch den Roboter

Antizipation
(Schach) Vorausberechnung der möglichen weiteren Spielverläufe (Zugfolgen)

Antizipation
(Sport) im Sport die mentale Vorwegnahme eines künftigen Bewegungsablaufes

Quelle: Wikipedia

[Obachecka]

@ Cheftrainer :

Habe mal was von einer Übung gelesen, bei der der Spieler mit dem Rücken zum Tisch steht und sich am Balleimer auf Zuruf (akustisches Signal) hin umdreht und einen Ball vom Zuspieler zurückspielen muss. Hat das was mit Antizipationstraining zu tun ? Nicht wirklich oder ?

[Cheftrainer]

Zitat von Footsteps

Die Übung mit den Farben ist Handlungsschnelligkeit.

Antizipation ist was ganz anderes.

Hättest Du meinen Beitrag verstanden, wäre Dir aufgefallen, dass ich bereits selbst gesagt habe, dass die Übung mit den Farben nur der Wahrnehmung dient.

Ich könnte dir jetzt Fachliteratur nennen die diese Übung so zuordnet, aber das wäre eh Verschwendung, da Du mit der Info nichts anfangen kannst. Ich habe jedenfalls im VDTT Trainerbrief 01/2008 ne Facharbeit veröffentlicht wo es u.a. um Wahrnehmung am Balleimer geht, da gibts ein Literaturverzeichnis falls Du mal deinen Horizont erweitern willst.

Wahrnehmung ist eine der vielen Voraussetzungen für eine gute Antizipation. Dies sollte dir spätestens klar werden falls du dir die Definition mal ansiehst!

@Obachecka:

Da geht es um Reaktion, um Schnelligkeit und vor allem um Anpassungs und Umstellungsfähigkeit (zumindest bei unregelmäßig zugespielten Bällen). Es ist also eher eine spezifische Koordinationsübung die mehrere Teilfähigkeiten anspricht. Aber diese Teilfähigkeiten sind zum Teil auch wieder für eine gute Antizipation notwendig.

Aber der Zusammenhang wäre schon etwas weit hergeholt!

[Footsteps]

Antizipation
(Schach) Vorausberechnung der möglichen weiteren Spielverläufe (Zugfolgen)


Darum gehts.

Antizipation im Tischtennis kannst in weiten Teilen abdecken wenn du dir die Sache mit den Streuwinkeln mal anschaust. Wenn du weißt welche Platzierung unmöglich oder extrem schwer ist dann kannst nach dem Auschlußverfahren vorgehen.

Dann kannst du die Wahrscheinlichkeit für eine bestimmte Plazierung im Tischtennis noch mit der Rotation beeinflußen. Das setzt die Sache mit dem Streuwinkel allerdings vorraus.

Das Spiel eines schlechten Spielers zu antizipieren ist unmöglich. Der spielt totales Chaos, greift an wenn er es nicht soll und schupft nochmal wenn der Ball perfekt liegt. Dafür ist das Spiel gegen so jemanden sehr langsam. Hier mußt Antizipation mit Reaktion ausgleichen und die Ballwechsel gut vorprogrammieren indem du beispielsweise seine Standardantwort auf einen bestimmten Aufschlag ermittelst und da ansetzt.

Auf ganz hohem Niveau lautet die Antwort Videoanalyse. Auf mittlerem Niveau kann mann sich zwar nicht individuell auf einen Gegner vorbereiten aber mann kann sie in gewisse Schubladen einorden was besser ist als nichts.

Ziemlich gut ist es wenn mann sich aufzeichnungen macht falls mann immer wieder gegen die Gleichen Leute drankommt. Was auch gut ist ist seine Teamkollegen coachen und so zu lernen jemand möglichst schnell grob einzuordnen.

Antizipation ist nicht wirklich Wahrnehmung, es ist Beobachtung. Du kannst ja mal mit so sachen anfangen wie dich nach dem Spiel noch an die Belagsfarben deines Gegners zu erinnern, welche Farbe sein Shirt hatte, solche Dinge. Das ist so der erste Schritt. Ganze Bewegungsmuster zu erkennen unmittelbar nachdem die Bewegung eingeleitet wird ist dann natürlich Perfektion.

Eines darf mann nicht vergessen, man darf dem Gegner nicht mehr Aufmerksamkeit schenken als seinem eigenen Spiel, am schluß gibst ihm noch Tips was er besser machen kann.

Die Alte Fußballweisheit "man spielt nur so gut wie der Gegner es zuläßt" ist ziemlich allgemeingültig, und die Beste Antizipation ist es den Ballwechsel zu diktieren, der Spieler der in der aktiven Rolle ist muß seine Aktionen zuendespielen und braucht sich nicht so sehr darum zu sorgen was wohl als nächstes passiert. Die spektakulärste Antizipationsleistung ist ja nicht rein zufällig der Monsterblock...

[Plattentennis-Trainer]

Der Beitrag war mal wieder cool.

Wobei es schon cool ist, dass du danach wieder allgemein anerkannte Definition nicht anwendest und was neues erfindest.

Nach dem Spiel zu wissen welche Belagfarbe Vh war hat mit Antizipation (etwas vorwegnehmen) nichts zutun.

Gegen schlechte Spieler kann man nicht antizipieren? Meinste das jetzt allen ernstes so?
Dann wäre es doch für die guten Leute auch mal sinnvoll mit der Vh auf lange Bälle zu schupfen, damit der Gegner nicht mehr antizipieren kann.
Oh Mist. Jetzt habe ich doch glatt vergessen, dass ein Schupf und ein T sich in der AHP doch deutlich voneinander unterscheiden und der Gegner sieht: Aha. Der holt zum Schupf aus, also kann er nicht mehr ziehen.

Achso... Du hast schon ne Vorstellung davon, wie die Reaktionszeiten von Menschen sind? Und davon wie schnell ein Ball wirklich fliegt. Muss ich weiter reden?

[Wohlfühlbacher]

Zitat von Footsteps

Antizipation...

WAS ISSES, WAS DU INHALIERST, BRAZZA?!