Rekordspielzeiten

[Christian Stürner]

[Bamboo]

Wir hatten letzte Runde 2 Spiele die haben 1 Stunde und 15 Minuten gedauert. Letzte Runde hatten wir Verbandsliga gespielt!

[Andreas Ü40]

Ich glaube keiner von euch wird das hier toppen können:

ZITAT ON
10. Weltmeisterschaften

Prag 1936

VOM TECHNIK- ZUM MARATHONSPIEL

Gleich zu Beginn der Spiele der Gruppe A kam es zu einem äußerst unerwarteten Erfolg der drei Abwehrspieler Marin, Vladone und Paneth. Die Rumänen, die den letzten drei Weltmeisterschaften ferngeblieben waren und auch bei sonstigen internationalen Turnieren kaum auftraten, gewannen gegen die Ungarn Kelen, Hazi und Bellak mit 5:0. Bis auf das letzte Spiel gegen Polen konnten sie auch alle anderen Kämpfe ihrer Gruppe gewinnen.

Es stellt sich die Frage, wie eine Mannschaft ohne jegliche praktische internationale Spielerfahrung gegen die renommierten, sonst so leistungsstarken Ungarn und die anderen etablierten Nationalmannschaften gewinnen konnte. Welcher ausschlaggebender Faktor sorgte dafür, daß die Abwehrspieler plötzlich Oberhand über das Angriffs- und Allroundspiel behielten.

Der Umstand war einfach - die Veranstalter der X. Weltmeisterschaften hatten sechs neue Tischtennistische bereitgestellt, deren weiche Plattenoberfläche besonders den Abwehrspieler begünstigte. Da selbst die Schmetter- und Treibbälle relativ langsam vom Tisch absprangen, konnten sie in ihrer distanzierten Position zum Tisch fast jeden beliebig gespielten Ball erreichen. So versuchten sie, das Spiel mit möglichst stark unterschnittenen Ballrückgaben besonders langsam und sicher zu gestalten und warteten nur noch auf die Fehler ihres Gegenübers.

Der Pole "Alex" Ehrlich besaß aber auch ein taktisches Konzept, um diesem Spielsystem zu begegnen. Das erste Spiel im Länderkampf Polen gegen Rumänien ging gegen den rumänischen Abwehrstrategen Paneth. Direkt im ersten Ballwechsel demonstrierte Ehrlich seine Taktik. Er gab vollkommen passiv die Unterschnittbälle zurück, die ihm sein Gegenüber, verbunden mit einer tiefen Kniebeuge, servierte. Paneth wartete darauf, daß Ehrlich sein Angriffsspiel durchzog, doch dieser ließ sich nicht beirren. Er schob unentwegt einfach den Ball über das Netz und sah zu, wie der Rumäne bei jedem Schlag immer wieder seine Kniebeuge machte.

Nachdem dreimal der Schiedsrichter ausgewechselt worden war, konnte nach einer Spieldauer von einer Stunde und 13 Minuten endlich ein Ergebnis bekannt gegeben werden. Ein Netzroller von Ehrlich führte zum Spielstand von 1:0. Der Ballwechsel hatte den Rumänen so viel Kraft gekostet, daß er das Spiel aufgab.
ZITAT OFF

Have a happy day
Andreas

[noppennorbert]

An das längste Spiel erinnere ich mich nicht mehr, wohl aber an das kürzeste:

Vor 3 Jahren Bezirksoberliga 9:0, 18:0 für uns, auswärts in 55 Minuten.

Da waren aber auch alle Sätze enorm deutlich.

Normalerweise liegen deutliche Spiele so zwischen 1:15 und 1:30, das hatten wir in dieser Saison auch schon zweimal.

Gruß Tom

[Tansincos]

Slso laut 2 voneinander unabhängigen Quellen dauerte der Ballwechsel 2 Stunden und 5 Minuten.

Letztes Jahr haben wir in der Kreisoberliga Jugend mal ein Spiel in 25 Minuten 6:0 gewonnen, wobei wir hin und zurück je über 30 Minuten im Schneesturm gefahren sind.
Andererseits hatten wir in der Vorbereitung gegen einen Jugendmannschaft aus der Hessenliga mit 6:0 in ca. 30 Minuten verloren, aber immerhin einen Satz gewonnen!

[aleol]

Meine beiden kürzesten Spiele habe ich tatsächlich diese Saison erlebt, 1 1/4 Stunden hat jedes davon gedauert (beide 0:9 einmal 2.27 und einmal 1:27 Sätze), Apropos, ich glaube gegen den DSC waren wir sogar noch schneller fertig als gegen Euch, Tom.

Die längsten Spiele habe ich damals in der Kreisklasse erlebt, da waren 4 - 4,5 Stunden durchaus drin. Wir hatten drei Mann in der Mannschaft, die jeweils selber nicht oder kaum angreifen konnten, aber für die Klasse sehr gute Blockbälle und ein sicheres Schupfspiel drauf hatten. Die Gegner haben meist irgendwann gemerkt, daß sie mit Angriffsspiel nicht gewinnen konnte, und dann eben mitgeschupft. (unsere damalige nummer zwei hat dabei einmal 1 Stunde und zwanzig Minuten für ein Match gebraucht, als das Spiel zu Ende war, durfte er gleich wieder ran)

[Tansincos]

Habt ihr diese Spiele verloren oder gewonnen?
Habt ihr damals in der Kreisliga überhaupt noch Schiedsrichter für diese Spieler gefunden?

[edlerherr]

ne Spieldauer von 4 bis 4,5 Stunden sind eigentlich keine Seltenheit. Letzte Saison haben wir das 4 oder 5mal geschafft. Waren alles klare 9:7 Siege ... und echt spannende Spiele mit dabei (Fünf-Satz-Krimis inklusive).

Und das in der 2. Kreisliga

[Cogito]

Original geschrieben von Andreas Ü40

Er gab vollkommen passiv die Unterschnittbälle zurück, die ihm sein Gegenüber, verbunden mit einer tiefen Kniebeuge, servierte. Paneth wartete darauf, daß Ehrlich sein Angriffsspiel durchzog, doch dieser ließ sich nicht beirren. Er schob unentwegt einfach den Ball über das Netz und sah zu, wie der Rumäne bei jedem Schlag immer wieder seine Kniebeuge machte.

Nachdem dreimal der Schiedsrichter ausgewechselt worden war, konnte nach einer Spieldauer von einer Stunde und 13 Minuten endlich ein Ergebnis bekannt gegeben werden. Ein Netzroller von Ehrlich führte zum Spielstand von 1:0. Der Ballwechsel hatte den Rumänen so viel Kraft gekostet, daß er das Spiel aufgab.
ZITAT OFF

Have a happy day
Andreas

Köstlich ! Dieses Kniebeugenballett häte ich gerne einmal gesehen.

[mh]

Ist übrigens nicht ganz korrekt, Paneth gab nicht auf, sondern begann beim Stand von 2:0 für Ehrlich (weitere 35 Minuten) auf alles draufzuschlagen was sich bewegte. Der Rest des Spiels ging dann noch ca 10 Minuten (2 Sätze bis 21).

Demoralisierend für Paneth muss zusätzlich noch gewesen sein, dass Ehrlich noch anfing während des Spiels seinem Betreuer eine Schachpartie zu diktieren.

Jedenfalls hatte Paneth nach dem Spiel einen Schreikrampf.

PS: Ich hatte Ehrlich einmal als Jugendspieler erlebt, als er in unseren Verein kam und ein Training durchzog. Anschliessend hat er Schoten aus seiner TT-Laufbahn erzählt - unter anderem auch diese Story.