Wechselmethode ("Zeitspiel")

[Jancsi]

§ 2.15.3 der internationalen TT-Regeln besagt nach der Änderung vom 17. Juni 2002 Folgendes:

"Wenn die Wechselmethode einmal durchgeführt ist, werden alle folgenden Sätze dieses Spiels nach der Wechselmethode gespielt."

In letzterem Satz wurde der vorher enthaltene Zwischensatz "... oder wenn ein Satz länger als 10 Minuten dauert ..." gestrichen, was bedeutet, dass ab dem Moment, in dem das Einführen der Wechselmethode in einem Satz einmal verwirkt ist, also wenn beide Spieler mindestens 9 Punkte erreicht haben (s. § 2.15.1), auch im nächsten Satz die Wechselmethode nicht eingeführt werden darf, d.h. das bloße Verstreichen der 10 Minuten ist neuerdings kein Garant mehr für das Einführen der Wechselmethode.

Mich interessiert der Sinn dieser Änderung, ich habe gehört, dass da bei der EM in Zagreb irgendein Vorfall mit Torben Wosik gewesen sei, dieser sei dabei "verarscht" worden.

Weiß jemand da Näheres?

[dsk]

Auszug aus TT-News vom 06.04.2002:
Die AGM beschloss daß das Zeitspiel (Wechselmethode) nicht mehr für den Folgesatz in Kraft tritt, wenn das Limit von 10 Minuten erst in der Verlängerung des Satzes erreicht wird. Damit reagierte die ITTF auf die Geschehnisse beim EM-Finale zwischen Deutschland und Schweden, wo Torben Wosik im entscheidenden Match gegen Fredrik Hakansson durch die regelgerechte, aber bei zwei Angriffsspielern unsinnige Anwendung der Bestimmung vollkommen aus dem Rhythmus geraten war. Sharara: "Die Regel hat Einfluss auf das Ergebnis des EM-Endspiels gehabt. Das war für uns ein Grund, zu reagieren."

[Enrice]

Original geschrieben von Jancsi
§ 2.15.3 der internationalen TT-Regeln besagt nach der Änderung vom 17. Juni 2002 Folgendes:

"Wenn die Wechselmethode einmal durchgeführt ist, werden alle folgenden Sätze dieses Spiels nach der Wechselmethode gespielt."

In letzterem Satz wurde der vorher enthaltene Zwischensatz "... oder wenn ein Satz länger als 10 Minuten dauert ..." gestrichen, was bedeutet, dass ab dem Moment, in dem das Einführen der Wechselmethode in einem Satz einmal verwirkt ist, also wenn beide Spieler mindestens 9 Punkte erreicht haben (s. § 2.15.1), auch im nächsten Satz die Wechselmethode nicht eingeführt werden darf, d.h. das bloße Verstreichen der 10 Minuten ist neuerdings kein Garant mehr für das Einführen der Wechselmethode.

Falsche Interpretation!
Es bedeutet nur, daß bei der einmal eingeführten Wechselmethode (wie auch schon bisher!) die folgenden Sätze nach der Wechselmethode gespielt werden müssen. Dein Umkehrschluß ist allerdings nicht zulässig. Nirgends steht, daß nach einer Verlängerung in einem Satz die folgenden Sätze nicht mehr nach der Wechselmethode gespielt werden dürfen !

[Pinguin]

@Enrice:

ich glaube, Du hast diese Erläuterung nicht ganz verstanden...

früher wurde, wenn ein Satz 10 Minuten oder länger dauerte, immer automatisch der nächste Satz nach der Wechselmethode gespielt, auch wenn beide Spieler schon mind. 9 Punkte hatten (also im aktuellen Satz die Wechselmethode nicht mehr eingeführt werden durfte).

Das hat sich geändert - alles andere bleibt gleich: einmal Wechselmethode - immer Wechselmethode...

[Jancsi]

@ Pinguin

So ist es - ich wollte ja nur wissen, warum - jetzt weiß ich es :-)

[Dorit]

Man merkt Sharara hat noch keine Seniorenspiele gezählt.

[Jancsi]

Aber Du, nicht wahr? Was gibts denn da für tolle Vorkomnisse?

[Keyser Soze]

den zwischensatz aus der regel zu streichen ist auf jeden fall sinnvoll, denn (1) verwirrt es (siehe oben) sogar profis, und (2) hat es noch nie sinn gemacht, satz 2 von beginn an mit wechselmethode zu spielen, wenn im ersten satz alles "normal" gespielt wurde

[Jancsi]

@Keyser Soze

Sehe ich auch so.

[Dorit]

Profis sind mitunter auch verwirrt warum man ihre "völlig regelgerechten" Aufschäge abzieht. Das ist kein Grund die Aufschlagregel zu ändern. Wenn ein Profi sich von sowas derart aus der Ruhe bringen lässt, selber Schuld. Diese Regel hat jetzt einmal die Falschen (also 2 Angriffspieler getroffen), ich fand es absolut albern sie deswegen gleich zu ändern.