Umstieg von Tenergy05 auf Abwehr- oder Allround(minus)belag?

[Tischtennisschlumpf]

Moin, moin,

ich bin echt am Grübeln.

Meine Ausgangssituation:

Habe auf der RH Noppenaußen, 0,5 mm ein Nittaku Shake Defence (NSD) Abwehrholz und auf der VH einen Butterfly Tenergy 05, 2,1 mm.

Nun bin ich mit mir am kämpfen:

Ein TT-Kollege, der mich ein wenig kennt, meinte zu mir, ob es nicht sinnvoller sei, auf einen langsameren Belag oder Abwehrbelag umzusteigen, damit mein VH-Unterschnitt sicherer wird. Da meinte ich zu ihm, dass ich ja dann nicht mehr vernünftig angreifen könne. Und seine Antwort: Doch, dann musst du eben schnellere Bewegungen durchführen.

Dazu wäre ich bereit.


Vorteile, wenn ich bei meinem Tenergy bleibe:

Superangriffe und -angriffseröffnungen
Extrem viel Spin (sowohl US als auch Topspin)

Nachteile, wenn ich bei meinem Tenergy bleibe:

Fehlende Sicherheit bei US-Abwehr und z.T. auch bei Schupfduellen mit der RH. (Ich drehe den Schläger.) Dies ist ein ganz wichtiger Punkt bei mir.
Der Belag ist sehr schwer. Weil ich oft und gerne das Handgelenk einsetze, habe ich oft Schmerzen im Handgelenk nach dem Training.


Meine Waffen sind mein extremer Unterschnitt, meine Aufschläge sowie mein VH-Topspin/-Angriff. Zur Zeit arbeite ich an Schnittvariationen mit dem normalen Belag, heißt, dass ich aus der selben Schupfbewegung wenig bzw. viel US produzieren möchte.


Meine Fragen:

1) Ist es tatsächlich möglich, mit mehr Körpereinsatz ähnlich viel Druck aufzubauen wie mit dem Tenergy beim Angriff? (Man bedenke: Bei einem "normalen" Belag ist der Schläger auch deutlich leichter.) Mit einem Verlust von ca. 20-30% an Tempo und Gefährlichkeit beim Angriff könnte ich leben zugunsten der Kontrolle.

2) Was meint ihr im allgemeinen dazu?
Insbesondere interessieren mich Erfahrungstipps von TT-Kollegen, die mit langsamen oder zumindest kontrollierten Belägen und Hölzern spielen und auch damit angreifen.

3) Was würdet ihr für Beläge empfehlen? Was sagt ihr zum Globe 999 dazu? Angeblich soll der 'ne Wucht in Kombi mit dem NSD-Holz sein.

Ich freue mich schon auf Antworten - wäre wirklich toll.

Viele Grüße

Tischtennisschlumpf


P.S.:
An die ganz Umsichtigen: Experimentieren würde ich erst zu Beginn der ca. 4-wöchigen Herbstpause der Saison.

[NetzKanteWeg]

Zuerst mal eine Frage: Spielst du das NSD in Orginalgröße ?

Wenn ja, dann kann ich dein Problem mit dem schmerzenden Handgelenk voll und ganz nachvollziehen. Der T05 ist ja bekanntermaßen einer der schwersten Beläge. In Kombination mit dem Bratpfannen-Blatt des NSD entwickelt sich der Schläger da schnell zur Bratpanne.

Ich habe den Globe 999 zwar schon mal vor einiger Zeit getestet, kann mich aber an sein Gewicht nicht mehr so gut erinnern. Ich weiß nur noch, dass der in Sachen Spinentwicklung echt Freude bereitet.
Wenn der Belag allerdings ähnlich schwer sein sollte wie ein T05, dann hast du wenig gewonnen. In verbindung mit der von dir angesprochenen schnelleren Bewegung, die du für druckreiche Bälle dann machen willst, kann sich dein Schmerz dann auch gerne mal in Richtung Ellenbogen oder Schulter ausweiten. Ich habe letzte Saison selber das NSD mit einem T64 gespielt und musste mich wohl oder übel von dieser Kombi trennen, da ich nach jedem Training am Folgetag eine schmerzende Schulter hatte.

Vielleicht wäre das verkleinern deines NSDs eine Möglichkeit zur Gewichtsreduktion und damit zu weniger Schmerzen ... ansonsten würde ich einfach mal probieren den T05 eine Schwammstärke dünner zu testen !
Der 1.9er sollte deutlich leichter sein. Kontrolle bei dünnerem Schwamm ist auch höher und damit tust du deinem Handgelenk in Sachen Schmerzen sicher auch einen Gefallen !

[Tischtennisschlumpf]

Moin, NetzKanteWeg,

danke für deine Antwort.

Jepp: Meine Bratpfanne hat Originalgröße. Verkleinern möchte ich das gute Stück nicht. Die Kontrolle ist so toll. Dann lieber einen anderen, leichteren Belag!

Schon krass, deine Erfahrung mit der Schulter. Ja, ich muss wirklich aufpassen: Zum Beispiel tat gestern nach der Vereinsmeisterschaft das Handgelenk weh, heute nicht mehr.

Es stimmt: Wenn der Globe ähnlich viel wiegt wie der Tenergy, ist wirklich nix gewonnen. (Tenergy 05 dann gleich mit 1,7 mm wäre vielleicht auch eine Alternative, aber ich will eigentlich einen etwas langsameren Belag...)

Deswegen an alle: Weiss jemand zufällig, wie schwer der Globe 999 im Vergleich zum Tenergy ist?

Und, NetzKanteWeg: Viel Erfolg für die neue Saison!

[Fußball zum Aufwärmen]

vllt ein Tackiness D in 2,1mm ??

[Ludwig]

Ich würde einen MilkyWay Earth in 1,5 oder 2,0 mm nehmen oder einen Tackiness D in 1,7/1,9 mm. Auch einen "Klassiker" in ca 1,8 mm (Mark V, Vario, Mendo Enegry, ...) würde ich als brauchbare Alternative für einen Abwehrspieler sehen, der auch gelegentlich mit Topspin angreift.
Den Angriff muss man etwas umstellen, aber einen schnellen Zwischenschlag kann man damit gut machen und das bringt manchmal mehr Punkte, als Dauerangriff, auf den der Gegner eingestellt ist.
Das Problem ist, einen Belag zu finden, der gut kontrollierbar ist, aber noch einen gefährlichen Angriff ermöglicht. Der Tenergy 05 in 2,1mm ist ganz weit an einem Ende des Spektrums, am anderen Ende wäre ein Tackiness C in 1,1 mm. Dazwischen gibt es vieles, dein Optimum musst du selbst finden. Der Globe 999 könnte nach den Beschreibungen auch etwas sein, ich kenne ihn aber nicht selbst. Generell würde ich FKE Beläge mit hohem Katapult vermeiden, wenn ich viel Unterschnittabwehr mit dem Belag spielen will.

[NetzKanteWeg]

@Tischtennisschlumpf: Ich habe mal recherchiert und die Gewichte in Erfahrung gebracht:

Tenergy 2.1mm: 0.240519 g/cm2
Globe 999 (National) 2.2mm: 0.235615 g/cm2

Auch die anderen Varianten des 999ers sind bei vergleichbarer Schwammstärke nicht wirklich viel leichter.

[HSV]

Hi TT-Schlumpf, siehe PN, aber eine Sache muss ich noch erwähnen. Und das ist die Schnittabwehr.

Da Du ja des Drehens mächtig bist, empfehle ich Dir dringend, die lange Abwehr, egal, ob Vorhand oder Rückhand, ausschließlich mit dem Noppenbelag vorzunehmen. 1.000 x mehr Kontrolle. Da Du ja etwas Distanz zum Tisch hast, hast Du auch die erforderliche Zeit dafür.

Schupfen würde ich nahezu ausschl. mit dem Noppen-Außen-Belag. Welcher das auch immer sein mag. Denn nur so nötigst Du den Gegner dazu, mit Effet anzugreifen und kannst dann wunderbar den Ball bei der Abwehr richtig schön einwickeln. Ab und an, so ist es bei mir, schupft der Gegner dann und der Ball segelt direkt an die Bande. Fast parallel zum Tisch...

Du machst das schon, bist schließlich 'n Guter...!

[Tischtennisschlumpf]

Moin,

Danke für eure Antworten!

NetzKanteWeg:

Danke für die Recherche. Hatte vergeblich versucht. Mist... - der Globe ist eigentlich ganz interessant. Einer hat mir den mal gezeigt und mich damit etwas spielen lassen. Dieser hat mich schwer beeindruckt. Deswegen komme ich darauf. Aber 1,5 mm sind ja leichter. Mal sehen.
Ähm... - weisst du, wie schwer die von Ludwig empfohlenen Beläge sind? Oder kannst du mir beschreiben, wie du die Ergebnisse gefunden hast? Dann kann ich ja selber recherchieren.

Ludwig:

Ich gucke mal. Müssen nur richtig schön griffig sein, die Beläge. (Aber nicht klebrig.) Wenn ich mit dem Tenergy schupfe, gehen sogar bei hochklassigen Gegnern die Bälle gerne mal ins Netz. Selbstredend, dass ich das beibehalten möchte .

HSV:

Vielen Dank für deine Antworten! Du meinst sicher, dass ich ausschließlich mit dem Noppen-Innen-Belag schupfen soll: Das ist jedenfalls mein Konzept. Dann passiert genau das, was du beschrieben hast .

NA-Vorhand: Fällt mir schwer... - aber habe ich auch kaum geübt. Interessante Option, zumal mein NA-Schnitt auch ganz schön giftig rüber kommt.

Bis jetzt greife ich mit der VH viel an, beantworte nach Möglichkeit Topspins mit Gegentopspins aus der Halbdistanz bzw. "nehme" den Schnitt des gegnerischen Topspins "mit", indem ich den Ball "rüberführe", so dass dieser halbhoch mit viel Überschnitt zum Gegner zurück gesegelt kommt. (Mir fällt keine besssere Formulierung ein, hoffe, der Satz ist verständlich.)

Naja, wie gesagt, sind mir gerade für den Schupf/Aufschlagsannahme die Sicherheit sowie mein Handgelenk ziemlich wichtig.

[Tischtennisschlumpf]

Moin,

nun habe ich eine weitere konkrete Frage:

Wie gut ist der Stiga Neos Tacky mit 1,5 mm Dicke für die Unterschnitt-Abwehr geeignet?


Hab nämlich in diesem Forum gelesen, dass der Belag ziemlich leicht ist. Also mein Handgelenk würde sich freuen...

Was ich auch weiss ist:

Block, Topspin, Schupf und Schuß gehen damit sehr gut.
Es war mein erster Belag, als ich von Angriff auf Abwehr umstieg - dementsprechend unsicher war (noch) meine US-Abwehr. Folglich kann ich es nicht mehr beurteilen, wie gut US-Abwehr mit o.g. Belag geht, wenn ich damit auf einem NSD-Holz spielen würde.

[richie]

Zitat von Tischtennisschlumpf

Moin,

nun habe ich eine weitere konkrete Frage:

Wie gut ist der Stiga Neos Tacky mit 1,5 mm Dicke für die Unterschnitt-Abwehr geeignet?


Hab nämlich in diesem Forum gelesen, dass der Belag ziemlich leicht ist. Also mein Handgelenk würde sich freuen...

Was ich auch weiss ist:

Block, Topspin, Schupf und Schuß gehen damit sehr gut.
Es war mein erster Belag, als ich von Angriff auf Abwehr umstieg - dementsprechend unsicher war (noch) meine US-Abwehr. Folglich kann ich es nicht mehr beurteilen, wie gut US-Abwehr mit o.g. Belag geht, wenn ich damit auf einem NSD-Holz spielen würde.

Hallo,

habe den Neos Tacky zu GLN Zeiten als VH-Belag gespielt (2,0mm) allerdings getunt. Nach dem FK u. GLN-Verbot dann kurzzeitig den Tenergy.
Hörte sich ach so toll an mit den Effet-Werten.Abstriche beim VH Angriff wirst du allerdings machen müssen. Spiele den Neos Tacky jetzt ungeklebt in 1,8 mm auf einem Nittaku Kombi Defence und behaupte das du wesentlich mehr Schnitt als mit dem Tenergy entwickeln kannst.
Von den neuen Belägen mit dem eingebautem FK bin ich in Sachen Spinentwicklung maßlos enttäucht obwohl da der Tenergy noch der Beste war. Ist halt nur ein Werbegag in meinen Augen. Geld spart man auch noch bekommst leicht zwei Tackys für den Preis von einem Tenergy.

Bezugsquelle für den Neos Tacky in 1,5?

P.S. Moin,moin ist was für Anfänger oder Süddeutsche einmal "Moin" reicht.