Leistungsfreigaben

[Charlie_Harper]

Ich beziehe mich auf einen Beitrag aus dem Thread "Benachteiligungen des SV Niklashausen":

"Sollten künftig die TTR Werte in eine Freigaberegelung einfließen, dann können dies nicht (!) die QTTR Werte sein, da zu dessen Stichtag die relevanten Turniere (Verbandsrangliste bzw. BaWü Top24) zumindest in dieser Saison nicht mehr im QTTR Wert berücksichtigt wurden. Was die Freigaberegelung anbelangt müsste künftig ein späterer Stichtag greifen, was aber kein Problem darstellen sollte.

Die Benachteiligung von JR bezüglich JT mache ich neben den TTR Werten auch daran fest, dass JR beim relevanten BaWü Top24 RLT das Spiel um Platz 11 gegen JT gewann ...

JT darf wie auch schon in der Saison 2013/2014 nun auch in der Saison 2014/2015 bei den Herren Erfahrung sammeln, JR unfairer Weise leider nicht!"

JT bekam für die Saison 2013/2014 die Leistungsfreigabe, weil er beim relevanten Turnier, der BaWü-Jahrgangsrangliste Vierter wurde und sich damit direkt für das TOP16-RLT U13 qualifizierte. JR wurde bei diesem Turnier lediglich 11.

Somit hatte JT die Kriterien für die Leistungsfreigaben des BaTTv erfüllt, JR nicht. Die relevanten Kriterien lauten derzeit sinngemäß:

Leistungsfreigabe bei Quali zum "Top16"-Turnier im aktuellen oder vorangegangenen Jahr.

Die Regelungen sind unter http://www.battv.de/index.php/satzung zu finden. (Bestimmungen für Mannschaftsfreigaben von Jugendliche (04-2014))

Wo liegt dann eigentlich das Problem? Die Kriterien wurden letztes Jahr erfüllt, damit bekommt der Spieler auch in diesem Jahr die Lfg. Ob JR in diesem Jahr das ach so wichtige Spiel um Platz 11 gewann, kann wohl nicht allen Ernstes als Argument genutzt werden.

Man möge sich bitte einer Tatsache bewusst sein: Es gibt die für diese Saison gültige Regelung "Bestimmungen für Mannschaftsfreigaben von Jugendliche (04-2014). Das ist Fakt.

Was gibt's da eigentlich für diese Saison zu jammern. Die Regelung ist seit mehreren Jahren so in Kraft. Wenn sie bzw. ihre Folgen für einen bestimmten Spieler von gewisser Seite nicht akzeptiert wird/werden, gibt es u.a. 2 Möglichkeiten:

1. Den Spieler noch besser machen (damit die Kriterien anders als in den Vorjahren schließlich doch einmal erfüllt werden. Es wird wohl kaum immer Lospech sein)
2. Durch sensiblen Umgang mit den für die Verbandspolitik Verantwortlichen - ggf. in Zusammenarbeit mit anderen betroffenen Vereinen - die Regelungen für die Saison 2015/2016 anpassen (lassen)

Eine Diskussion über die mögliche "Unfairness" der gültigen Regelung bzw. eine sich hieraus ergebende Änderung der Regelung kann frühestens nächstes Jahr greifen, sonst könnten andere Vereine/Spieler ebenfalls Ansprüche erheben.

Rundumschläge gegen den Verband, wie man sie hier zu lesen bekommt, sind imho wenig zielführend.

[Dominik Schwarz]

Grundsätzlich bin ich auch der Meinung dass man in Zukunft darüber nachdenken sollte, den TTR-Wert als Richtlinie zu verwenden da er im Allgemeinen sicher eine fairere Leistungbewertung als ein einzelnes Turnier darstellt. (Auf jeden Fall muss man hier aber den QTTR Wert nehmen, denn man braucht einfach einen festen Stichtag. Ob man diesen weiter nach hinten verlegen sollte kann man sich sicher überlegen.) Allerdings sollte man das alles nur machen, wenn man zudem die max. Freigaben pro Saison und pro Altersklasse nicht auf eine absolute Anzahl beschränkt. Denn wenn man die Freigaberegelung jetzt so ändert, dass die vier TTR-Besten eines Jahrgangs eine Freigabe kriegen, dann fährt der fünfte garantiert eine Woche vor QTTR Stichtag nach Niedersachsen oder sonstwo hin auf ein Turnier und holt sich nochmal 50 Punkte ab.
Wenn man als Freigabekriterium also auf den TTR Wert umsteigt, dann bitte:
- QTTR
- an einen Punktwert, nicht an eine absolute max. Anzahl pro Jg. gebunden
- Härtefälle zulassen (z.B. Ranglistensieger trotz wenig TTR Punkten)

Allerdings fände ich auch die aktuelle Regelung nicht so schlecht, wenn man ebenfalls Härtefälle zulassen würde (TTR Wert wäre eine gute Begründung). Warum das nicht so gehandhabt wird weiß ich nicht.

Zitat von TT-NOK

[...]
Entscheidend aber scheint mir zu sein: Bei der Leistungsfreigabe geht es nicht um einen direkten Konkurrenzkampf weniger Spieler, da die Zahl der freigegebenen Spieler ja nicht limitiert ist. Gäbe es eine solche Konkurrenz könnte ich einem Turnierergebnis wie bei einer Rangliste mehr Sympathie entgegenbringen.
[...]

Das sehe ich ähnlich.

lG
Dominik

[Partner]

Wer keine Turniere mitmacht, wird wohl auch nicht viel besser werden. Gerade die Angst, Punkte zu verlieren, der Ärger beim Turnier, die Auslosung, Turnierbedingungen, die Wartezeiten usw., stärkt das Selbstbewußtsein.
Also in Viernheim ist Ende August Gelegenheit dazu.

[Tauberspieler]

Entschuldigt, wenn ich mich an dieser Stelle nochmals wiederhole:

Fairness ist m.E. das höchste Gut im Sport. Hierzu nochmals das Zitat aus einer Veröffentlichung des Bundesministeriums des Innern:

"Faires Verhalten setzt zunächst ein Regelwerk voraus, das einzuhalten ist. Dann muss aber noch etwas dazukommen - denn wenn jemand - sei es im Sport oder in anderen gesellschaftlichen Zusammenhängen, in denen Regeln gelten - lediglich die Regeln befolgt, wird man nicht von Fairness sprechen."

In diesem Kontext hätte ich mir vom Entscheidungsträger (und laut Jugendordnung ist dies der Jugendwart und nicht irgend ein Gremium) erhofft, dass er nicht zu denen zählt, die lediglich die Regeln befolgen.

Es geht hier um die Förderung eines TT-Buben, der es Wert ist, in gleicher Weise gefördert zu werden wie die anderen TT-Talente auch. Wie viele Talente haben wir im BadTTV, die es drei Jahre in Folge geschafft haben, bei den BaWü Top24 RLT U11, U12, U13 unter die besten 10 bzw. 11 Spieler zu kommen? Wer Talent festmacht am Ergebnis eines RLT, der denkt und handelt unverantwortlich. Ist der Niklashäuser Bub ein Talent, dann muss er auch gefördert werden - Regel hin, Regel her.

Und nochmals: wenn jemand lediglich das Regelwerk befolgt, wird man nicht von Fairness sprechen können.

[Charlie_Harper]

Ich bestreite nicht, dass die reine Befolgung von Regelwerk nicht unbedingt zu genereller Fairness führt.

Deswegen könnte man mit dem Verband sachlich z.B. über Härtequoten diskutieren.

TTR wäre auch eine Möglichkeit, doch ich bin der Meinung, dass auch dieser verzerrt. Auch bei TTBW wird der Wert nur "informativ" verwendet und geht nicht in die sehr wichtige TTBW-Punktewertung ein.

Talentförderung muss IMMER auf der Grundlage von definierten Leistungskriterien erfolgen, diese sind in der geltenden Regelung definiert. Ein Talent, das die Leistungskriterien nicht erfüllt, fällt irgendwann aus jeder Verbandsförderung raus, soll heißen am Ende des Tages zählen Ergebnisse. Welche Kriterien es zu erfüllen gilt, sollte dem Verband vorbehalten bleiben. Ich bin jedoch überzeugt, dass der Verband bzw. die zuständigen Gremien Vorschlägen generell offen gegenüber stehen. Bei Vorschlägen von Tauberspieler ist man vielleicht nicht mehr ganz so offen, aber für diesen fast philosophischen Themenkomplex gibt es ja einen anderen Thread. (Achtung: Satire)

Ich persönlich würde für einen Modus plädieren, der sich an dem des Ranglistensystems orientiert, d.h. Leistungsfreigabe (für die Altersklassen U11 bis U14) über 3 Wege

1. "Vornominierung", d.h. Leistungsfreigabe (über Qualifikation) wurde für den Spieler im letzten Jahr erteilt (heißt folglich: 1xLfg, immer Lfg)
2. Qualifikation über die geltende Regelung (Mehrzahl der Freigaben)
3. einige wenige "Härtequoten", über die der Jugendbeirat entscheidet (möglichst begründet)

Daneben (soll heißen zusätzlich) könnte man es von Verbandsseite z.B. den Bezirken ermöglichen, Schüler auf Bezirksebene auf Antrag eine persönliche Freigabe (z.B. bis Bezirksklasse, da keine Verbandsebene) zu erteilen. Das ist z.B. das Niveau, auf dem sich der Niklashäuser Spieler noch ein/zwei Jahre austoben könnte, auch wenn er die Norm im nächsten Jahr erneut nicht erfüllen sollte. Ich denke, eine solche Änderung der WO wäre zeitnah realisierbar.

Warum schließen sich betroffene Vereine/Trainer/Spieler evtl. sogar ganze Bezirke sich nicht einfach kurz, versuchen sich auf einen Entwurf zu einigen und bringen den beim Vizepräsident Jugend rechtzeitig ein. Ich bin sicher, das Thema "Leistungsfreigabe" steht auch andernorts auf der Agenda.

Die in diesem und ähnlichen Thread(s) vorgetragenen Argumente suggerieren leider eine "unsportliche Ungleichbehandlung" bestimmter Spieler/Vereine (die es für mich so gewiß nicht gibt), bewegen sich auf einer sehr persönlichen Ebene und driften bisweilen ins Beleidigende ab.

Leute, das kann es doch nicht sein.

[Tauberspieler]

Zitat von Charlie_Harper

Ich bestreite nicht, dass die reine Befolgung von Regelwerk nicht unbedingt zu genereller Fairness führt. Deswegen könnte man mit dem Verband sachlich z.B. über Härtequoten diskutieren.

Auf deinem Beitrag, lieber Charlie, lässt sich aufbauen. Ich habe da auch keinen prinzipiellen Widerspruch anzubringen.

Zu deiner angemahnten sachlichen Diskussion will ich aber doch eine Anmerkung machen:

Viele Wochen lang stand ich (zum Thema Leistungsfreigaben) im sachlich informativen Schriftverkehr mit dem Jugendwart, - lange bevor die relevanten RLT gespielt wurden und lange bevor über die Leistungsfreigaben 2014/2015 entschieden wurde. In diesem Schriftverkehr habe ich in Anlehnung an die damals aktuellen TTR und unter der Annahme, dass diese in etwa die Ergebnisse der RLT spiegeln werden, aufgezeigt, welche Ungerechtigkeiten bei Anwendung des aktuellen Regelwerks entstehen könnten. Als das BaWüTop24 dann gespielt war, habe ich darum gebeten, dem JR eine Härtequote zu gewähren. Belegt habe ich meinen Antrag mit einigen m.E. aussagekräftigen Tabellen. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Ein von mir erbetenes Gespräch, in welchem ich ihm meine Argumente erstmals hatte verbal rüberbringen wollen, wurde mir vom Jugendwart aber nicht zugestanden. Da ein Gespräch nicht möglich war, habe ich dann den offenen Brief an ihn geschrieben.

[Charlie_Harper]

Das Problem ist aber, dass es hierfür derzeit keine "verbandsrechtliche" Grundlage gibt. Auch die Zahl und Vergabezuständigkeit der Härtequoten müsste vorab geklärt sein. Der Vizepräsident Jugend hatte imho keine andere Möglichkeit als deinen Antrag abzulehnen, gerade um die von dir angesprochene "Unfairness" zu vermeiden.

Als Trainer eines anderen betroffenen Spielers wäre ich jedenfallls auf die Barrikaden gegangen und der Kindergarten wäre eröffnet. Warum der, aber ich nicht usw.

Das darf ein Verbandsfunktionär nicht riskieren.

Da es in der Beziehung zwischen dir und dem Vizep. Jugend aber eine Vorgeschichte zu geben scheint, wäre ein gemeinsames Vorgehen vielleicht erfolgversprechender.

[Tauberspieler]

Ich will an dieser Stelle abschließend den Vizepräsidenten Alfons Enichlmayr zitieren, der heute in einem anderen Thread wie folgt gepostet hat:

AW: Verbandstag am 28.06.2014
Zitat von Alfons Enichlmayr
"Ich bin für feste Regeln bekannt, aber auch für sportliche Entscheidungen sollte manchmal Platz sein, wenn KEINER benachteiligt wird."

Schade, dass nicht alle Vizepräsidenten im BadTTV ebenso denken und handeln.