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Alt 10.01.2024, 06:02
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Resumee des Tischtennis-Jahres 2023 aus der Sicht der diversen Nationen

Resumee des Tischtennis-Jahres 2023 aus der Sicht der diversen Nationen - Damen

2023 gehört der Vergangenheit an und erstmals seit der Pandemie und der Einführung der WTT-Wettbewerbe war es ein Jahr mit einem wieder einigermaßen vollen Terminkalender.

Zeit, eine kleine Bilanz zu ziehen. Ich mache das heute für die Damen, gesehen aus der Sicht einzelner Nationen und begrenzt auf die Einzel-Wettbewerbe.

Gerne kann das nach dem Ende der Cup-Finals von Doha dann auch einer von Euch für die Herren tun


CHINA

Das Tischtennis-Jahr 2023 wird im Damen-Bereich als eines der überlegensten Jahre des chinesischen Tischtennis in die Historie eingehen, denn sie gewannen ALLE wichtigen TT-Turniere (ab Star Contender aufwärts) und dies meist mit einem kompletten chinesischen Halbfinale.

Trotz den vielen enorm starken japanischen Spielerinnen konnten in 2023 all deren Angriffe abgewehrt werden, was mit Ausnahme einzelner individuellen Leistungen dieser Spielerinnen wohl auch künftig Bestand haben wird.

Spielerin des Jahres war sicherlich SUN YINGSHA, die sowohl die EINZEL-WELTMEISTERSCHAFT gewann als auch das am stärksten besetzte Turnier des Jahres, den SINGAPORE GRAND SMASH. Auch die WTT-CUP-FINALS wurden von ihr gewonnen, dazu das WTT CHAMPIONS XINXIANG, den Einzel-Wettbewerb der ASIAN-GAMES, dazu noch die STAR-CONTENDER von LJUBLJANA und LANZHOU. Es war ein wahrhaft episches Jahr für Shasha.

Nur knapp dahinter ist WANG MANYU, die in 2023 die ASIEN-MEISTERSCHAFT gewann mit einem Sieg im Finale gegen Sun YingSha, und eines der 3 Champions-Turniere, das WTT CHAMPIONS MACAO. Sie gewann auch den stark besetzten Contender von Taiyuan und sie war die wichtigste Spielerin China*s beim WTT-MIXED WORLDCUP. Und schliesslich wurde sie nach ihrem abschließenden Sieg über Sun YingSha an Heiligabend auch noch zur MVP der diesjährigen China-Super-League gewählt. In Topform besitzt Wang ManYu mindestens die Stärke von Sun YingSha, die ihr aber in punkto Beständigkeit momentan etwas überlegen ist.

Als dritte Spielerin auf der etwa gleichen Stärke muss CHEN MENG genannt werden . Sie gewann zwar in 2023 keinen Einzel-Wettbewerb und litt etwas unter ihrer Verletzung, ist aber in punkto Spielstärke weiter auf einer Stufe mit Sun YingSha und Wang ManYu. Sie wurde in 2023 Einzel-Vize-Weltmeisterin und Doppel-Weltmeisterin und stand in weiteren mehreren Einzel-Finals. Gemeinsam mit Shasha und ManYu war sie auch in den Team-Wettbewerben der Asien-Meisterschaften und Asien-Games mitentscheidend,.

Dahinter folgt WANG YIDI, die ebenfalls ein großartiges Jahr gespielt hat. Dies alles nach einem ganz bitteren Start bei den China-Trials, wo sie Letzte wurde und nach dem bitteren Viertelfinal-Aus bei dem WM in einem der dramatischsten TT-Spiele aller Zeiten gegen Hina Hayata. Dann aber war Wang YiDi stärker denn je und gewann unter anderem die WTT CHAMPIONS FRANKFURT und den STAR CONTENDER GOA. Dazu triumphierte sie bei den chinesischen Einzel-Meisterschaften.

Fünfte im Bunde ist CHEN XINGTONG, die das STAR CONTENDER BANGKOK gewann und dort Dreifach-Siegerin war. Sie stand des weiteren in den Halbfinals der WM, der CUP-FINALS und der ASIEN-MEISTERSCHAFT und zeigte ihre stärksten Spiele des Jahres gegen Wang Manyu, die sie bei der WM und bei den Cup-Finals mit jeweils zu Null-Sätzen bezwang.

Ein phantastisches Jahr hatte auch die chinesische Nr.6, QIAN TIANYI, vor allem in den ersten 8 Monaten, wo sie das WTT CONTENDER DURBAN gewann, dann das Finale beim SINGAPORE GRAND SMASH gegen Sun Yingsha erreichte und schliesslich 4 fache Goldmedaillengewinnerin bei den UNIVERSITY GAMES 2023 wurde mit einem dramatischen Finalsieg gegen Kyoka Idesawa. Leider konnte sie viele Turniere durch die große Konkurrenz in China und die dubiosen Zulassungskriterien bei den WTT-Turnieren nicht spielen, wodurch sie einen ganz klaren Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen in etwa gleichstarken Spielerinnen wie etwa Hina Hayata oder Shin Yubin hat. Für TianYi ist das leider der Fluch eines unausgegorenen Systems.

Einen weiteren großen Sprung nach vorne machte auch die vielleicht künftige Nr.1 der TT-Welt, KUAI MAN, die erneut Junioren-Weltmeisterin wurde und dort ihre WM-Titel Nr. 6-9 gewann. Des weiteren gewann sie auch 2 weitere Turniere bei den Damen, nämlich das stark besetzte Contender von Almaty und den Feeder in Amman. Sie ist sicherlich die Spielerin, die am meisten Reserven hat, was ihre Entwicklung betrifft, was sie unter anderem auch von Miwa Harimoto unterscheidet, deren Reserven trotz ihres noch jungen Alters schon weit stärker ausgeschöpft sind wie jene von Kuai Man, deren Möglichkeiten noch enorm sind. Gemeinsam mit Lin ShiDong gewann sie auch unglaubliche 8 Mixed-Turniere in 2023, u.a. den Star Contender von Lanzhou und die Junioren-WM

Auch für die chinesischen Spielerinnen dahinter war es ein mehr als erfolgreiches Jahr. So konnte FAN SIQI gleich zu Jahresbeginn den Contender von Doha gewinnen. Ein besonderes Kunststück schaffte HE ZHUOJIA, die gleich 3 WTT-Turniere gewann, nämlich die Turniere in Doha, Panagyurishte und Düsseldorf III. Auch für SHI XUNYAO platzte der Knoten mit 2 für sie sehr wichtigen und schönen Turniersiegen in Otocec und Vila Nova de Gaia.

Und auch die ganz jungen holten ihre ersten Turniersiege bei den Damen. So gewann CHEN YI, die nach Kuai Man eine der spielstärksten jungen Spielerinnen auf der Welt ist, das Turnier in Olomouc und die erst 16jährige QIN YUXUAN gewann den Damen-Feeder Düsseldorf II.

ZHANG RUI und LIU WEISHAN gewannen zwar kein Einzelturnier, konnten aber beide auch beachtenswerte Erfolge verbuchen. So erreichte Zhang Rui u.a. das Halbfinale des Singapore Grand Smash und Liu WeiShan konnte zuletzt in Lanzhou hintereinander die beiden für China zuletzt wohl gefährlichsten Gegnerinnen schlagen mit Hina Hayata und Joo Cheon-Hui. Jeweils die Finals von WTT-Turnieren erreichten LI YAKE und die Defensiv-Spielerin YANG YIYUN. Und schliesslich ist da auch noch FAN SHUHAN, die neue Junioren-Asienmeisterin.

Ein weiteres solches Jahr ohne eine einzige Turnier-Niederlage bei großen Turnieren wie in 2023 wird es wohl bei der starken japanischen und koreanischen Konkurrenz in 2024 nicht noch einmal geben, aber die uneingeschränkte Vormachtstellung des chinesischen Teams steht auch für die nächsten Jahre völlig außer Frage.

2023 jedenfalls war eines der erfolgreichsten überhaupt in der Geschichte des chinesischen Damen-Tischtennis


JAPAN

Auch das japanische Team verfügt über ein riesiges Reservoir von Spitzenspielerinnen und ist die uneingeschränkte Nummer 2 im Damen-TT, aber im Jahr 2023 schafften es die Japanerinnen nicht, das chinesische Team auch nur ein einziges Mal bei einem großen Turnier zu bezwingen und mussten bei den großen Turnieren meistens bereits im Viertelfinale kapitulieren. Man kann sagen, dass die Japanerinnen ihren Vorsprung auf den Rest der Welt in 2023 noch vergrößert haben, dass der Rückstand auf China aber ebenfalls größer geworden ist. In Japan ist in den vergangenen Jahren eine hervorragende Nachwuchsarbeit verrichtet worden und sie werden im neuen Jahr sicher auch das ein oder andere Mal ein ganz großes Turnier gewinnen können (Ich hatte das schon für 2023 erwartet), aber auf absehbare Zeit wird es nach wie vor keine Chance gegen die Übermacht der Chinesinnen geben. Die Turniersiege der Japanerinnen in diesem Jahr wurden, mit einer Ausnahme, nur bei Turnieren errungen, bei denen die Top-Chinesinnen abwesend waren.

HINA HAYATA und Miwa Harimoto haben dabei sicherlich die größten Chancen. Die beiden Siege von Hina Hayata gegen Wang YiDi bei der WM und den Asien-Games waren sicherlich die japanischen Highlights im Jahre 2023, doch bei beiden Wettbewerben wurde Hina Hayata dann anschliessend klar von Sun YingSha geschlagen. Hina Hayata hat prinzipiell ein brillantes Jahr despielt und ist die stärkste Spielerin außerhalb China*s, aber gegen die Topchinesinnen war sie im Endeffekt vollkommen chancenlos, was man an ihrer 0:7-Bilanz gegen Sun YingSha, ihrer 0:3 Bilanz gegen Chen Meng und ihrer 0:2 Bilanz gegen Wang ManYu im Jahr 2023 gut ersehen kann. Bei den Turnieren, bei denen die Top-Chinesinnen abwesend waren, hat sie jedoch perfekt performt mit Turniersiegen bei den Contender-Turnieren in Rio, Muscat und Antalya,

Auch MIWA HARIMOTO wird in den nächsten Jahren das ein oder andere große Turnier gewinnen können und hat zuletzt mit einigen großen Spielen bewiesen, das sie zu den Top-Spielerinnen der nächsten Jahre gehören wird. Sie gewann den Contender von Tunis und den Feeder von Antalya und lieferte zuletzt Sun YingSha ein begeisterndes Match bei den Cupfinals. Sie wird über kurz oder lang auch das eine oder andere Mal eine Top-Chinesin besiegen können und hat für ihr junges Alter schon sensationelles erreicht, aber auch bei ihr ist die Entwicklung schon sehr weit vorangeschritten und man muss abwarten, welche Entwicklungssprünge da noch möglich sind. Eine ähnliche Entwicklung wie bei Miu Hirano oder Mima Ito, die schon sehr früh ihren Zenit erreicht hatten und dann von den Chinesinnen *ausgelesen* wurden, ist hier nicht unwahrscheinlich. Trotzdem steht Miwa vor einer großen Karriere.

MIU HIRANO war die einzige Japanerin, die ein Turnier in 2023 gewinnen konnte, bei dem auch eine Top-Chinesin am Start war, nämlich den Contender von Zagreb, und sie steht momentan bei der Olympia-Qualifikation Japans auch auf dem begehrten 2.Platz. Ansonsten gab es aber auch einige bittere Niederlagen für sie. Trotzdem war es für Miu ein gutes Jahr.

Ein klein bisschen stagniert hat es in 2023 für MIYUU KIHARA und MIYU NAGASAKI, die kein Turnier gewinnen konnten, was aber in ihrem Alter auch normal ist. Trotzdem stehen die beiden, die überall, wo sie auftauchen, große Lebensfreude versprühen, weiterhin in der absoluten japanischen Spitze, sind jung und habe noch alle Möglichkeiten für die Zukunft. Und sie bilden inzwischen auch ein absolutes Spitzendoppel, das auch den Chinesinnen in diesem Jahr eine Reihe guter Fights geliefert hat.

Die große Enttäuschung in diesem Jahr war MIMA ITO, die nicht nur in der Weltrangliste, sondern auch in der japanischen Rangliste weiter abrutscht. Sie gewann zwar den Contender von Amman, musste dann aber viele bittere Niederlagen und in mehreren Spielen gegen Chinesinnen sogar mehrfache Debakel hinnehmen. Momentan läuft sie sogar die Gefahr, Olympia zu verpassen, wo zumindest 3 der oben erwähnten Spielerinnen bessere Karten als sie haben. 2024 wird ein wichtiges Jahr für Mima und man wird sehen, inwieweit sie hier wieder oben angreifen kann.

Schliesslich gab es noch 2 schöner Feeder-Siege für SAKURA MORI in etwas schwächer besetzten Feeder-Turnieren und zu nennen ist noch KYOKA IDESAWA, die bei den University-Games ein phantastisches Turnier spielte, wo sie nur in einem Thriller von Qian TianYi geschlagen werden konnte. Es ist schade, dass sie auf der WTT-Tour in Japan keine Chance bekommt, was ebenso für die Defesiv-Künstlerin Hanoka Hashimoto zutrifft, Auch bei Haruna Ojio stockte es etwas in diesem Jahr, aber auch sie bleibt eine große japanische Hoffnung.


SÜDKOREA

Hier kann man konstatieren, dass das südkoreanische Tischtennis erstmals seit Jahrzehnten mit JOO CHEON-HUI eine Spielerin hat, die ganz oben angreifen kann und auch mal ein großes Turnier gewinnen kann. Sie hat zwar in 2023 kein Turnier gewonnen, aber ich halte sie für die nächsten Jahre neben Hayata und Harimoto für die Spielerin, die den Chinesinnen auch das eine oder andere Mal gefährlich werden kann. Sie lieferte in diesem Jahr sowohl Sun YingSha als auch Wang ManYu einige tolle Fights, die sie zwar alle verlor, die aber ihre Klasse aufzeigten. Joo Cheon-Hui, die ja eine eingebürgerte Chinesin ist, die ihre TT-Ausbildung in China genossen hat, hat jedenfalls noch ein großes Potential, das noch nicht ausgeschöpft ist und es wird spannend zu sehen, was sie davon noch umsetzen kann.

Die zahlenmäßig erfolgreichste Südkoreanerin ist derzeit aber die junge SHIN YUBIN, die ebenfalls ein großartiges 2023 gespielt hat und zwei Turniere gewonnen hat, nämlich die Contender von Lima und Lagos, und sie hat ebenfalls eine große Zukunft noch vor sich, wobei ich glaube, dass sie nicht ganz das Potential hat, um wirklich ganz nach oben zu kommen. Einen weiteren Erfolg erreichte Shin YuBin bei den Asien-Games, wo sie die Bronzemedaille gewann und erst von Sun YingSha gestoppt wurde, gegen die sie in 2023 aber mehrmals hoch verlor. Auch großer Respekt vor ihrer Leistung.

Dahinter gibt es auch in Südkorea eine Vielzahl von hochtalentierten jungen Spielerinnen, gemischt mit einigen noch immer sehr starken Routiniers wie etwa JEON JI-HEE, LEE ZION oder SUH HYO-WON, dazu viele junge Spielerinnen wie etwa KIM NA-YEONG

Die südkoreanischen Damen sind derzeit als Team sicherlich die Nummer 3 der Welt


NORDKOREA

Ihnen diesen 3. Rang streitig machen, könnten sicherlich die Nordkoreanerinnen, deren Potential noch größer ist. Aber es ist leider die derzeitige Tragik dieser Spielerinnen, dass sie durch einen despotischen Machthaber an ihren sportlichen Möglichkeiten leider gehindert werden. Immerhin hatten diese Spielerinnen 2023 zumindest mal wieder die Gelegenheit, leider nur ein einziges Mal, ihre sportlichen Qualitäten zu zeigen, und zwar bei den Asien-Spielen. Und was sie dort erreicht haben, war spektakulär und ließ erahnen, welche Möglichkeiten sie hätten, wenn ihnen die Chance geboten würde, wieder regelmäßig an WTT-Wettbewerben teilzunehmen.

Allen voran muss hier PYON GYONG-SONG genannt werden, die bei den Asien-Spielen das Kunststück schaffte, Miu Hiranao auszuschalten und dann erst im Viertelfinale von der späteren Siegerin Sun YingSha gestoppt werden konnte. Auch Kim Kum-Yong ist eine Spielerin, die international für Furore sorgen würde und eine Gefahr auch für die Japanerinnen darstellen würde

Es ist zu hoffen, dass diese vielen jungen Talente Nordkorea*s in 2024 mehr Chancen bekommen, dies auch zu zeigen, als dies zuletzt der Fall war.


ÜBRIGES ASIEN

Auch in den übrigen asiatischen Nationen gibt es teilweise Positives zu berichten.

In THAILAND hat sich zuletzt eine kleine Wachablösung vollzogen, wo ORAWAN PARANANG ein erfolgreicheres Jahr gespielt hat als die eigentlich führende SUTHASINI SAWETTABUT. Vor allem die Bronzemedaille bei den University-Games und das Viertelfinale bei den Asien-Meisterschaften waren ein großer Erfolg für Orawan.

In SINGAPUR gibt es nach dem Niedergang durch den Abschied von vielen großen Spielerinnen des letzten Jahrzehnts wie etwa Feng TianWei oder Yu MengYu auch wieder einzelne Lichtblicke und seit langer Zeit konnte eine Spielerin aus Singapur auch mal wieder ein WTT-Turnier gewinnen, nämlich ZENG JIAN den Feeder Doha II

TAIWAN lebt weiterhin von der dort überragenden CHENG I-CHING, die ein starkes 2023 gespielt hat, ihr bestes Jahr seit etwa 3,4 Jahren. So gelang ihr u.a. ein Sieg über Hina Hayata und bei der WM scheiterte sie nur hauchdünn an Chen XingTong.

In HONGKONG dagegen gibt es Nachwuchsprobleme. Hier ist es noch immer DOO HOI-KEM, die das Team anführt, gefolgt von ZHU CHENG-ZHU, die zwischenzeitlich an Ho Ching-Lee vorbeigezogen ist.

Etwas stagniert hat es dagegen 2023 in Indien, wo MANIKA BATRA ihr starkes Jahr 2022 nicht wiederholen konnte und ihre Erfolge zuletzt rückläufig waren, was zuletzt auch in ihrem enttäuschenden Aus beim Feeder in Bialla gipfelte. Dahinter sind Spielerinnen wie AYHIKA und SUTIRTHA MUKHERJEE, SREEJA AKULA oder ARCHANA GIRISH KAMATH, die aber nicht wirklich in die Bresche springen konnten


EUROPA

Für das europäische Tischtennis war 2023 ein weiteres enttäuschendes Jahr mit den schlechtesten Ergebnissen seit langer Zeit. Außer 3 kleinere Feeder-Turnieren konnten europäische Spielerinnen kein einziges WTT-Turnier auf internationaler Ebene gewinnen, was eines des schlechtesten Ergebnisse der zurückliegenden Jahre ist. Im Duell mit ihren asiatischen Gegnerinnen blieben Europäerinnen weitgehend chancenlos, und einzelne wenige schöne Erfolge wie bspw. die Siege von Han Ying und Bernadette Szöcs gegen Chen XingTong oder Chen Meng waren die absolute Ausnahme. Hier muss leider konstatiert werden, dass der Abstand zwischen der erweiterten Spitze in Asien und Europa noch ein weiteres Stückchen größer geworden ist. Im Endeffekt ist dies aber auch nicht verwunderlich, wenn man sich betrachtet, was zum Beispiel das deutsche Damen-TT, das ja eines der erfolgreichsten im europäischen TT ist, in Deutschland für ein Schattendasein fristet, verglichen mit der Konkurrenz in Asien, wo TT in der öffentlichen Wahrnehmung eine absolute Hauptsportart ist. Und auch die Tatsache, dass Damen-TT hier in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich hinter dem Herren-TT steht, trägt hier das ihrige dazu bei, im Gegensatz zu Asien, wo das Damen-TT teilweise in der Popularität noch vor dem Herren-TT steht, vor allem in China.

Dass europäische Spielerinnen keines der großen Turniere gewinnen würden, war klar, dass aber auch kein Contender-Turnier gewonnen werden konnte, was schon etwas eine Enttäuschung und so blieb es bei ganzen 3 Siegen bei Feeder-Turnieren. Einer dieser 3 Siege wurde auch noch von der inzwischen 60jährigen NI XIALIAN gewonnen, der Feeder Havirov, die beiden anderen gegen Ende des Jahres von der für Spanien startenden MARIA XIAO der Feeder Bialla und zu Beginn des Jahres der Feeder Düsseldorf I von ANNETT KAUFMANN.

Keine dieser 3 Spielerinnen gehören aber zu den TOP 4 in Europa. Und hier muss man sagen, dass der enttäuschende Gesamteindruck des europäischen Damen-TT nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass es für einzelne Spielerinnen ein teilweise persönlich wirklich sehr gutes Jahr war.

Dies gilt u.a. für die angesprochenen TOP-4 in Europa, und dies sind Han Ying, Yang XiaoXin, Bernadette Szöcs und Shan Xiaona. Dass von diesen 4 Spielerinnen 3 davon das TT in China erlernten, zeigt aber auch wiederum teilweise das Dilemma des europäischen TT auf.

Dies trifft auch für das Alter dieser 4 europäischen Iop-TT-Spielerinnen zu (40, 35, 28, 40), was ebenfalls ein Problem des europäischen TT aufzeigt

Klare Nummer 1 in Europa war auch in 2023 einmal mehr HAN YING, die sich während nahezu des gesamten Jahres als einzige europäische Spielerin in den TOP-10 der WRL halten konnte und die das EUROPE-TOP-16 Turnier zum zweiten Mal in Folge gewinnen konnte. Bei der WM schaffte sie es als einzige europäische Spielerin ins Viertelfinale, wo sie zum wiederholten Male bei einem großen Turnier dann erst von Sun YingSha gestoppt werden konnte. Und sie schaffte das Kunststück, das Viertelfinale auch beim zweitwichtigsten und best-besetzten Turnier des Jahres zu erreichen, beim Singapur Grand Smash, wo ihr ein sensationeller Sieg über Chen XingTong gelang und sie erst im Viertelfinale an Zhang Rui scheiterte. Nebenbei holte sie mit Tarnobrzeg auch die Champions League. Han Ying steht also dem enttäuschenden Gesamttrend Europa*s entgegen, für Ying war es ein absolut erfolgreiches Jahr 2023. Speziell in diesem Alter große Gratulation.

Das kann man sicherlich mit Abstrichen auch von BERNADETTE SZÖCS sagen, die ich gemeinsam mit Yang XiaoXin derzeit auf Platz 2 in Europa sehe. Sie gewann den Titel bei den European Games und landete einige sehr spektakuläre Siege u.a. gegen Chen Meng, sie verlor auf der anderen Seite aber auch Spiele gegen junge chinesische Nachwuchs- und Juniorinnespielerinnen wie etwa gegen Li YaKe oder Chen Yi. Trotzdem war es das wohl beste Karrierejahr für sie, sie konnte ihre Leistung zumindest teilweise stabilisieren und ist derzeit sicherlich die beste jener europäischen Spielerinnen, die auch einen europäischen Background hat.

Auf einer Stufe mit ihr sehe ich nach wie vor YANG XIAOXIN und dahinter auf Nummer 4 in Europa SHAN XIAONA, auf die ich noch kurz im Abschnitt *Deutschland* zu sprechen komme.

Dahinter sind es vor allem Spielerinnen aus Deutschland und Rumänien, die in Europa mit führend sind. Und hier gab es zuletzt auch noch etwas sehr positives zu berichten, denn ELENA ZAHARIA schaffte bei der Junioren-WM das Finale, was eine tolle Leistung darstellt. Erst dort wurde sie dann von der überragenden Kuai Man mit 0:4 gestoppt.

Die Rumänninnen wie ADINA DIACONU oder ANDREEA DRAGOMAN zeigten einige gute Spiele, waren aber nicht immer konstant, bei SOFIA POLCANONA stagnierte es zuletzt, nicht zuletzt aber auch aus Verletzungsgründen. Auch YUAN JIANAN ist in der europäischen Spitze noch zu nennen, die auch im Laufe des Jahres einige sehr schöne Siege errungen hat und natürlich auch Nina Mittelham.


DEUTSCHLAND

Über Han Ying, der europäischen Nummer 1, habe ich schon ausführlich im Abschnitt EUROPA geschrieben,

Dahinter war in 2023 SHAN XIAONA die eindeutige Nummer 2 in Deutschland. Sie spielte ein ganz starkes Jahr, erreichte 2 Finals bei WTT-Feeder Turnieren, wo sie jeweils nur ganz knapp gegen He ZhuoJia und Sakura Mori verlor. Vor allem im Spiel gegen He ZhuoJia zeigte sie eine ganz starke Leistung. In der Bundesliga hatte sie eine absolut überragende Bilanz von 20:1 Siegen und war die mit weitem Abstand erfolgreichste Bundesligaspielerin.

Ein eher durchwachsenes Jahr war es dagegen für NINA MITTELHAM, die ihre besseren Jahre 2021 und 2022 nicht wiederholen konnte. Ihr Highlight war wohl das Erreichen des Semifinales beim WTT-Contender in Almaty, wo sie dann allerdings beim 0:3 gegen die Junioren-Weltmeisterin Kuai Man chancenlos war. Bei der WM erfüllte sie dieses Mal die Erwartungen, bevor dann im Achtelfinale das deutliche Aus gegen Wang ManYu kam. Ihre Bundesliga-Bilanz war mit 5:9 Siegen, gemessen an ihren Ansprüchen, alllerdings eher desaströs und auch in der CL gab es einige überraschende Niederlagen.

Für den einzigen deutschen WTT-Turniersieg in 2023 sorgte ausgerechnet ANNETT KAUFMANN, die zu Beginn des Jahres das Feeder 1 in Düsseldorf gewann, was zweifellos eine starke Leistung war. Leider folgte danach eine lange Durststrecke, die schon eine Woche später mit dem Aus in der 1.Quali-Runde beim Feeder Düsseldorf II begann und sich das ganze Jahr über hinzog, wo ihre Entwicklung eher etwas stagnierte, Auch im Juniorenbereich kam es zu mehreren frühzeitigen Aus. Aber sie ist jung und ihr gehört zumindest im europäischen Bereich die Zukunft. Und da kann sie sicher noch einiges erreichen. Bei der WM erfüllte sie die Erwartungen mit 2 Satzgewinnen beim starken 2:4 gegen Miu Hirano und gegen Jahresende konnte sie dann noch einmal voll überzeugen bei der Junioren-WM, wo sie das Viertelfinale erreichte und dort ihr vielleicht bestes Spiel im Jahr 2023 machte, wo sie der übermächtigen Kuai Man einen tollen Kampf lieferte, bevor sie dann 1:4 verlor.

Dahinter stehen in der Hierarchie SABINE WINTER, YUAN WAN und CHANTAL MANTZ. Sabine Winter verpasste es leider, eine *Jahrhundert-Auslosung* bei der WM zu nutzen, als sie völlig überraschend gegen die Italienerin Monfardini verlor, ebenso Chantal Mantz, die gegen Liu WeiShan einen großen Sieg hätte feiern können, aber dort alle ihre Matchbälle vergab. Yuan Wan gab zuletzt bei der Mixed-WM eine gute Figur ab, ist aber zu unbeständig.

Vor diesen 3 sehe ich allerdings in der deutschen Hierarchie noch eine Spielerin, die nicht mehr international spielt, aber nach wie vor zu den stärksten Spielerinnen der Bundesliga zählt. Und das ist QIANHONG GOTSCH, die in der BL in 2023 (Rückrunde 2023/Hinrunde 2024) eine Bilanz von beeindruckenden 22:6 aufweist, womit sie nach Shan Xiaona die zweitbeste Spielerin innerhalb der Bundesliga war.

Und hier zu Schluss nochmals die jeweiligen Top-4 bei allen großen Turnieren im Jahr 2023

WM Durban

Sun YingSha
Chen Meng
Chen XingTong / Hina Hayata

Grand Smash Singapore

Sun YingSha
Qian TianYi
Wang ManYu / ZhangRui

Cup-Finals Nagoya

Sun YingSha
Wang YiDi
Chen Meng / Chen XingTong

Asien-Meisterschaften Pyeonchang

Wang ManYu
Sun YingSha
Chen XingTong / Wang YiDi

Champions Xinxiang

Sun YingSha
Wang YiDi
Chen Meng / Chen XingTong

Champions Macao

Wang ManYu
Chen Meng
Wang YiDi / Sun YingSha

Champions Frankfurt

Wang YiDi
Wang ManYu
Sun YingSha / Hina Hayata

Asian Games Hangzhou

Sun YingSha
Hina Hayata
Wang YiDi / Shin YuBin

University Games Chengdu

Qian TianYi
Kyoka Idesawa
Zhao Shang / Orawan Paranang

Star Contender Ljubljana

Sun YingSha
Chen Meng
Wang ManYu / Mima Ito

Star Contender Lanzhou

Sun YingSha
Chen Meng
Wang ManYu / Chen XingTong

Star Contender Goa

Wang YiDi
Cheng I-Ching
Miu Hirano / Miwa Harimoto

Star Contender Bangkok

Chen XingTong
Joo Cheon-Hui
Miyu Nagasaki / Adriana Diaz

Europe Top16 Montreux

Han Ying
Sofia Polcanova
Shao Jieni / Nina Mittelham

European Games

Bernadette Szöcs
Yang XiaoXin
Elizabeta Samara

Geändert von Wolf11 (10.01.2024 um 08:13 Uhr)
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  #2  
Alt 10.01.2024, 10:52
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Danke für den ausführlichen Rückblick - lese Deine Beiträge zum Damen-TT immer wieder gerne!
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  #3  
Alt 10.01.2024, 14:51
cdmz cdmz ist gerade online
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Die Rumänninnen wie ADINA DIACONU oder ANDREEA DRAGOMAN zeigten einige gute Spiele, waren aber nicht immer konstant, bei SOFIA POLCANONA stagnierte es zuletzt, nicht zuletzt aber auch aus Verletzungsgründen. Auch YUAN JIANAN ist in der europäischen Spitze noch zu nennen, die auch im Laufe des Jahres einige sehr schöne Siege errungen hat und natürlich auch Nina Mittelham.,
Ich würde hier noch Linda Bergstrom hinzufügen, die imho ebenfalls ein starkes Jahr hatte. Sie erreichte beim Contender in Rio das Finale (dort 1:4 gegen Hayata) und spielte z.B. auch einen starken Mixed-Team-World Cup (dort u.a. 3:0-Sieg gegen Yuan, wie übrigens auch gerade heute erneut).
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